C(h)orona - Chorsingen in Zeiten von Covid19

... und ich hab falsch wiedergegeben... Gemeint haben wir aber wohl das gleiche. Wir haben ja so eine taffe Scheffin, die gerne auch zwei Stunden am Stück durchzieht. Oder nach 90 von 120min Probenzeit feststellt "oops, schon so spät, wir habe noch gar keine Pause gemacht. Naja jetzt lohnt es auch nicht mehr, ich mache ein paar Orga-Ansagen und dann gehts weiter".
 
"oops, schon so spät, wir habe noch gar keine Pause gemacht. Naja jetzt lohnt es auch nicht mehr, ich mache ein paar Orga-Ansagen und dann gehts weiter".
Bei dem Chor, der montags wieder angefangen hat, war sonst immer eine Probenzeit von zwei Stunden angesetzt und nach einer Stunde machte man stets eine Viertelstunde Pause. Diese fällt endlich weg. Warum? Wir hatten bis zum neuerlichen Stopp der Präsenzproben einen nicht gerade pflegeleichten Vereinswirt, der sich ständig über unbefriedigenden Getränkeverzehr beschwerte. Also kam man ihm mit der Pause und der Möglichkeit, ein oder zwei Getränke mehr zu bestellen, etwas entgegen. Allerdings hatten wir die ewige Meckerei mittlerweile einfach satt und uns schließlich um ein neues Probelokal bemüht. Dieses fanden wir mit einer Seniorenbegegnungsstätte, wo wir uns inzwischen sehr wohl fühlen. Schließlich wollen die Leute miteinander vernünftig singen und nicht zum Saufen gezwungen werden. Damit hat der Wirt nun montags fast keine Gäste mehr und die meisten lukrativen Buchungen durch die Chormitglieder von der Weihnachtsfeier des Chores bis hin zu privaten Jubilarfeiern ebenfalls verloren - aber das Mitleid mit ihm hält sich in Grenzen. Auch das Absinth-Wettsaufen mit Chorleiter und mutigen Sangesbrüdern nach Probenschluss (siebenundsiebzig Prozent) muss künftig ausfallen; die darf der Vereinswirt jetzt selber gegen seinen Frust trinken.

LG von Rheinkultur

P.S.: als Alternative gab es einen Rum mit nur dreiundsiebzig Umdrehungen, der nun auch leider schlecht werden muss...!
 
Wir Proben bereits seit Monaten wieder, seit Omikron mussten wir wieder mit Maske singen, seit 2 Wochen ist die Maskenpflicht auch wieder gefallen. Bei uns sind alle geimpft/geboostert. Die Fenster werden zwischenzeitlich aufgerissen ansonsten hat unser Probenraum auch einen Luftabzug.
Dieses Jahr hatten wir auch bereits 2 "Auftritte", wir ersetzen derzeit den Kirchenchor in einer Nachbargemeinde.

Während wir beim Chor keine Masken mehr brauchen muss ich im Klavierunterricht eine tragen. :lol:
Ich weiß allerdings gerade nicht, ob es die Musikschule noch verlangt oder nur mein KL es so will, da muss ich ihn nächste Woche mal fragen. Allmählich ist es mehr als albern.

P.S. Teilweise übertragen wir unsere Proben auch via Zoom, für diejenigen, die nicht kommen können bzw. wollen. Abgänge von Chormitgliedern hatten wir nur eine, inzwischen ist aber auch bereits eine neue Sangesschwester hinzugestoßen.
 
Heute könnte ich heulen. In genau 2 Wochen haben wir Konzert und mein Mann ist positiv. Er selbst (singt auch mit) wäre bis dahin sicher durch, würde halt Proben verpassen. Als Tenor und schon mehrfach aufgeführtes Werk geht das aber locker durch, sofern das Virus nicht auf die Stimme schlägt. Für mich ist es für dieses Stück auch nicht die erste Aufführung und eine Zwangspause bis zum Konzert wäre nicht optimal, aber verschmerzbar. Aber in dieser Einstudierung steckt so viel Herzblut bei allen Beteiligten. Wir verschieben schon seit zwei Jahren, haben im Sommer ein kleines Programm mit dem aus Freiberuflern bestehenden Orchester gemacht, damit sie wenigsten nur 95% statt 100% Absagen hatten. Einigen standen die Tränen in den Augen, weil sie endlich mal wieder ein Konzert spielen durften.

Die Aufführung wird sicher stattfinden, keine Frage. Notfalls mit dem einen oder anderen Ausfall im Tutti. Ich selbst hätte aber eine kleines Solo und wäre arg deprimiert, wenn ich nicht dürfte oder könnte. *heul*:020:

Was leider auch sehr zu wünschen übrig lässt ist der Vorverkauf. Der läuft ziemlich mau, ich habe den Eindruck, die Leute trauen sich nicht mehr. Kurz vor Ostern will keiner den Urlaub gefährden und hält sich mit Konzertbesuchen zurück.
 
Vielleicht wird der ein oder andere vor dem Urlaub nichts weiter einplanen und deshalb keine Karten kaufen. Es kann auch sein, dass manche nicht im Vorverkauf Karten holen wollen, weil sie damit rechnen, dass das Konzert eh abgesagt werden muss wie so viele vorher. Und dann kommen sie spontan am Konzerttag. Oder eben nicht.

Gute Besserung für deinen Mann!
 
Ich würde gerne glauben, dass es eine grandios laufende Abendkasse geben wird. Mein gestriger Plausch mit einem Bekannten war allerdings ernüchternd. Er arbeitet in einem Kulturzentrum, in normalen Jahren kommen so ca. 100.000 Besucher jährlich in die unterschiedlichsten Veranstaltungen (Kabarett, Comedy, Konzerte, Theater). Letzte Woche hatten sie Events mit einstelliger (!) Besucherzahl.
 
Ich hab mal ein Orgelkonzert vor 15 Leuten gespielt in einem Raum, der locker Platz für 150 Personen hat. Der Veranstalter sagte hinterher ganz begeistert: so viele Leute kommen sonst nie!

Natürlich verstehe ich die Sorgen, dass ein mit Liebe und Zeit vorbereitetes Konzert nicht die ausreichende Würdigung erfährt und dass es lange (und für manche vielleicht zu lange) dauern könnte, bis die Menschen wieder in größerer Zahl zum Zuhören kommen, und ich wünsche mir auch, dass es wieder anders wird, aber ich fürchte, wir werden dafür noch einiges an Geduld brauchen. Und vielleicht auch neue/andere Konzepte.

Unser nächstes Chorkonzert ist für den Sommer geplant. Mal sehen, was sich bis dahin tut.
 

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