Bwv 857

Ja nun, das geht aus dem Text Deines Eingangsposting nicht unbedingt hervor.

Wieso soll das jetzt so schlimm gespielt sein?

CW
 
Sicher nicht schlimm, aber zumindest sieht man ihm die Aufregung an und man vermutet, dass er es besser kann.
Da ich gerade im Chat erfahren habe, dass er erst 3,5 Jahre spielt: Respekt!
 
Ich seh' da 'nen Amateurspieler, der sich ein Stück mit Anspruch draufgeschafft hat und es auch entsprechend vernuenftig spielen kann. Das finde ich völlig ok.

Besser geht immer, aber weniger gut geht auch immer.

CW
 
Hi MrMarvin!

Schließe mich auf jeden Fall an: Nach 3,5 Jahren ist das SEHR SEHR beachtlich, aber:

Was macht denn der Vogel mit der Kamera da !! Kann der das Ding nicht auf n STATIV drehen ?? Ich glaube, der einzige, der nervös ist, ist der mit der Kamera.

Ah, trotzdem fallen mir noch 2 Sachen ein, die aber nicht nur mit dem Bach-Ding an sich zu tun haben, sondern allgemein

Nach dem Präludium nicht "zusammensacken" ;) , sondern Vorschlag: GESPANNT wie eine zusammengepresste LKW- ( 40-Tonner ) - Federung sein, wie eine zusammengerollte, LAUERNDE SCHLANGE, die dann..SOFORT bereit ist, wieder zuzuschlagen ( und dies dann auch tut, mit der FUGE ) !!!

14185074-eine-w-tende-schlange-zusammengerollt-und-bereit-zuzuschlagen.jpg


Dasselbe am ENDE der Fuge ( des ganzen Stückes ): Nicht zusammensacken so nach dem Motto "eeeendlich fertig." ;)
Sondern: Aufmerksamkeit HALTEN, vielleicht ins Publikum lächeln, und in jeder Hinsicht vermitteln, dass sowas wie Bach-Präludium und Fugen KEINERLEI ANSTRENGUNG, PROBLEME oder LANGEWEILE bei Dir auslöst.

Hab gern ( und das jetzt nachts !! ) zugehört, bitte meeeehr Bach ;)

Viele Grüße von: Olli ( LMG ) !
 
Natürlich ist das für 3,5 Jahre irgendwie "beachtlich", wenn man es vergleicht mit dem Niveau, das der durchschnittliche Wenig-Über hierzulande nach der Zeit erreicht.

(In Russland oder China z.B. wäre das nicht beachtlich. Nur mal so am Rande. Da würde man das erwarten, man würde den Klavierunterricht für vergeudete Zeit halten, wenn man nach 3,5 Jahren nicht mal einigermaßen ein mittelschweres WTK-Präludium hinbekommen würde.)

Und natürlich ist er aufgeregt, und es gehört ja auch echt Mut dazu, so was hier reinzustellen.

Aber die Frage ist, PnnyMrvin: Du haust auf viele Töne und Akkorde so drauf, es klingt oft du-di-da-di-BUM-di-da-di-BUM etc.
a) Kannst Du das, wenn Du nicht aufgeregt bist, nennenswert besser?
b) Fällt Dir das überhaupt als Kritikpunkt an der Aufnahme auf? Oder was sind genau die Gründe, warum es Dir selber nicht so gut gefällt?
c) Habt Ihr das im Klavierunterricht als wesentlichen Aspekt durchgenommen? Würde dein KL nach dem Vorspiel zu Dir als "Manöverkritik" so was sagen wie: "Hat doch ganz gut geklappt - aber das mit dem 'Ballern' ist dummerweise wieder aufgetreten"? Oder lobt er Dich einfach dafür, daß Du es "hingekriegt" hast und sagt vielleicht noch "Naja, und das mit dem Ausdruck, tja, Du spielst ja auch noch nicht so lange, das wird schon noch"?
d) Was soll das Stück Deiner Meinung nach für eine Stimmung ausstrahlen? Und ist Deine Dynamikwahl dafür angemessen? Wie könnte man es anders machen?
e) Was hast Du im Unterricht zum Thema "Leisespielen" beigebracht bekommen? Was hat der KL Dir gezeigt, was Du machen kannst / sollst, um besser leise spielen zu können?

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aber die Frage ist, PnnyMrvin: Du haust auf viele Töne und Akkorde so drauf, es klingt oft du-di-da-di-BUM-di-da-di-BUM etc.
a) Kannst Du das, wenn Du nicht aufgeregt bist, nennenswert besser?
b) Fällt Dir das überhaupt als Kritikpunkt an der Aufnahme auf? Oder was sind genau die Gründe, warum es Dir selber nicht so gut gefällt?
c) Habt Ihr das im Klavierunterricht als wesentlichen Aspekt durchgenommen? Würde dein KL nach dem Vorspiel zu Dir als "Manöverkritik" so was sagen wie: "Hat doch ganz gut geklappt - aber das mit dem 'Ballern' ist dummerweise wieder aufgetreten"? Oder lobt er Dich einfach dafür, daß Du es "hingekriegt" hast und sagt vielleicht noch "Naja, und das mit dem Ausdruck, tja, Du spielst ja auch noch nicht so lange, das wird schon noch"?
d) Was soll das Stück Deiner Meinung nach für eine Stimmung ausstrahlen? Und ist Deine Dynamikwahl dafür angemessen? Wie könnte man es anders machen?
e) Was hast Du im Unterricht zum Thema "Leisespielen" beigebracht bekommen? Was hat der KL Dir gezeigt, was Du machen kannst / sollst, um besser leise spielen zu können?
Videoaufnahmen beantworten viele Fragen, die auf Audioaufnahmen unbeantwortet bleiben - und der Ausgangsbeitrag lässt erkennen, dass sich da einer gerne etwas wohler in seiner Haut fühlen wollte im Moment eines spannungsintensiven Auftritts. Ich denke, dass einiges bereits zu verbessern wäre, bevor der erste Ton erklingt; die "Statik" des Spielapparats entscheidet nun mal maßgeblich, ob musikalische Abläufe unangestrengt fließen können oder von außen eingezwängt werden. Vermutlich waren schon vor diesem Auftritt mehrere Spieler unterschiedlicher Körpergröße am Flügel aktiv, da offensichtlich die Sitzhöhe zu hoch ist und sich der Spielwinkel von Hand und Fingern zur Tastatur nachteilig verändert - das beeinträchtigt die Kontrolle und Gestaltung des Spiels nachhaltig. Deshalb empfiehlt es sich unbedingt, solche Videos mit dem Lehrer gemeinsam auszuwerten - dabei ist die Lehrkraft natürlich gehalten, entsprechende Möglichkeiten der Abhilfe bei Unzulänglichkeiten zur Sprache zu bringen. Denn prinzipiell ist nach dreieinhalb Jahren Unterrichtszeit ein organischer Tempofluß und ein differenziertes Anschlagsverhalten nicht unrealistisch; gerade zum Punkt e) ist es wichtig, den "Piano"-Klavierton nicht als reduzierte Variante des "Forte"-Klaviertons zu begreifen.

Diese Aufgaben sind mit einem brauchbaren Vorgehen durchaus zu bewältigen - und vergleiche dazu ruhig mal das eigene YouTube-Video mit anderen, um einige Antworten auf die Fragen nach adäquater Körperspannung und nach einer zweckmäßigeren "Statik" des Spielapparats selbst und auch gemeinsam mit dem KL ausfindig zu machen.

Viel Erfolg dabei und weiterhin gutes Arbeiten wünscht Dir
mit LG Rheinkultur
 
Danke für die Kritiken. Übrigens, das war das Ergebnis nach 2 Jahre Klavierunterricht; zu dem Zeitpunkt des Video hatte ich 2,5 Jahre gespielt.
 
Hallo Marvin,

mal als Abwechslung, schreibe ich, was mir besonders gut gefallen hat.

Ich finde das sehr beachtlich, nach dieser kurzen Klavierunterrichtszeit dieses P&F in Vorspielsituation so hin zubekommen, klasse!

Zum einen merkt man, dass du nach einer anfänglichen Aufgeregtheit mehr und mehr dabei und "drin" warst, insbesondere die Fuge hat mir da gut gefallen!
Du hast auswendig gespielt, auch sehr gut.
Sowohl rhythmisch als auch artikulatorisch hast du für mein Gefühl insbesondere die Fuge schon sehr gut hinbekommen. Klar, besser geht immer, aber du bist wirklich auf einem guten Weg.
Man spürt, das dir diese Musik am Herzen liegt, das kommt so rüber.

Mach einfach weiter so!
 

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