Blues lernen

  • Ersteller des Themas xXanonymXx
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Naja, hasi, vielleicht interpretierst Du hier was rein, was ursulayka gar nicht meinte? Ich interpretiere es als Synonym für "notengetreues Umsetzen", oder auch Texttreue. Und das gibt es doch wohl, oder? Und ich stimme zu - aus eigener Erfahrung - dass das Kleben am Notentext natürlich die freie musikalische Entfaltung behindert. Aber es macht sie (hoffentlich?) nicht gänzlich unmöglich.

Mit dieser Situation kann man verschieden umgehen.
  • Man kann den Notentext weniger ernst nehmen. Das halte ich z. B. bei Bar-Piano-Bearbeitungen von Pop-Songs völlig in Ordnung. Wenn man dabei noch weiß, was man tut, kann er vermutlich eher grooven.
  • Man übt einfach länger, so dass der Notentext sitzt und man nicht mehr drüber nachdenken muss. Das ist aufwändig. Es ist mein Ansatz, weil ich für die andere Variante nicht die Skills hab. Ich bin der Meinung, für das klassische Literaturspiel, wo Texttreue gefragt ist, ist es der einzig richtige Weg.
Möglicherweise kann die intensive Beschäftigung mit Musiktheorie dabei helfen, den Notentext über weite Strecken als quasi zwangsläufige Fortentwicklung zu verstehen und dadurch das notenweise Auswendiglernen zu unterstützen. Das würde ich dann als eine Weiterentwicklung des zweiten Übe-Ansatzes verstehen, und es hülfe sicher, nicht wie Midi zu klingen.

Ciao
- Karsten

P.S.: Mein Flügel klingt sowieso nicht wie Midi, egal wie ich spiele
:zunge:.
 
wenn ich hier so lese, dass nach Mozart-Urausgaben gefragt wird, um in bestimmten Takten die Urfassung zu untersuchen ob Staccato oder nicht gespielt werden soll und in anderen Freds das Editieren der Herausgeber bekrittelt wird, dann klingt das für mich schon nach dem Versuch " schriftgetreuen Umsetzens..." (
Und selbst wenn Schrift - oder notengetreu gepielt wird, so ist es doch immer ein Mensch der da spielt und deshalb wird es da auch immer Unterschiede geben. Das nennt man dann ja wohl auch Interpretation.
Hier ging es mir ja auch nur darum, dass jemand, der Noten liest und klassisch ausgebildet ist sicherlich mehr am Notentext "klebt" und diese Stütze vermisst, sollte er mal frei spielen wollen/sollen ganz genauso, wie der ohneNotenSpieler Probleme bekommt, wenn er mal nicht freiSchnautze spielen will

Wie überall im Leben gibt es auch hier nicht nur Schwarz und Weiss und das ist gut so, denn sonst würde alles gleich klingen und die Musik hätte keine Seele

Achja - ich bin nicht so die Devote -tschulljung - but I understand what I feel when playing - sheer bliss and happiness - ;-):heilig:
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Ich habe den Begriff "schriftgetreu" als genau das Gleiche wie "notengetreu" aufgefasst. Wüsste auch nicht, was da für ein Unterschied sein sollte...

2. Ob man im vom Ursula genannten Sinne "notengetreu" spielt oder ob man überhaupt von Noten spielt oder nicht oder ob man spontan Dinge abwandelt oder nicht, hat mit der Frage, ob das Gespielte groovt, erstmal überhaupt nichts zu tun. Mir scheint, es gibt da noch gewissen Begriffsklärungsbedarf.
 
DAS war jetzt mal eine Antwort, wo Musik mehr sagt als 1000 Worte. Das ist aber nicht immer so, Stephan!
 
Na wennschon, dann müssen wir alles aus Hasenbeins Aussage verständlich übersetzen:

Es gibt kein "schriftgetreues Umsetzen".
Es gibt nur Falschverstehen dessen, was ein Notentext vorgibt bzw. überhaupt vorgeben kann. Und ein Nichtwissen, auf welches Real-World-Phänomen Symbole auf einem Stück Papier hindeuten könnten.
Wer "schriftgetreu umzusetzen" versucht, wird immer wie ein schlechtes MIDI-File klingen. Unweigerlich.

ÜS by LMG:
It gives no "scripttruthful transferperformance". It gives only wrongunderstanding of that what a note-text forgives or forgiven can. And a non-knowledge, onto which Realweltphänomen symbols on a piece paper wisen coulddn. Who "scripttruthfully transferperformen" tries, will always like a bad MIDI-Datei sounden. Without fail.

:-D:-D:drink:
 

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