Bitte um Rat

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philologin

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18. Mai 2009
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Schönen guten Morgen ...

Ich habe vor einigen Tagen hier die Frage gestellt, ob man schon für 3.500 Euro ein gutes neues Klavier kaufen kann. Ein nettes Mitglied hat mir die Frage kurz und knapp mit "nein" beatwortet. Wie ich schon erwähnt habe, ich kenne mich mit Klavieren überhaupt nicht aus, mir könnte man so zu sagen alles verkaufen :D Ich frag Euch also noch mal: Warum lieber ein uraltes für 15 Tausend als ein Neues für 4.000 ??? Das hier ist nur ein Beispiel:

http://www.bettich-piano.de/cms/produkte.php?id=1150

es gibt ja auch welche für 2.100 von Yamaha z.B.
Warum taugen die nichts ??? Bitte um Aufklärung!
DANKE, Sabine
 
Hallo Sabine,

da hast Du was falsch verstanden oder wir haben uns hier nicht genau ausgedrückt.
Nochmals ein Versuch, ganz emotionslos an die Sache heranzugehen:

Es gibt auch neu ab etwa 3500,- Euro sehr ordentliche Klaviere, dank Produktion in China zu niedrigen Kosten auch in einer Qualität und mit einem Klang, den man bis vor wenigen Jahren in dieser Preisklasse für unmöglich gehalten hat.
Solche Chinesischen Oberklasse-Klaviere sind ihr Geld i.d.R. auf jeden Fall wert.

Ein "gutes" Klavier aus der Sichtweise von "uns" Klavierbauern und Pianisten kommt in der Regel von einem deutschen Hersteller und kostet neu ein kleines Vermögen.
Diese Klaviere sind auf dem Gebrauchtmarkt rar und werden auch noch sehr hoch gehandelt.

Man bekommt auch hier sehr gute Klaviere in der 3500,- Euro-Preisklasse, allerdings sind das eher braune Instrumente moderner Bauform.
Wenn es schwarz poliert, Konsolen haben und um 120cm hoch sein soll, bleiben überwiegend 30 Jahre alte Reimport-Yamahas und neue Chinesen.

Hier würde ich ein neues China-Klavier einem 30 Jahre altem Container-Import vom Versandhandel vorziehen, allerdings gibt es auch vom Klavierbauer ordentlich aufgearbeitete Reimporte, die ihr Geld wert sind.

Neue China-Instrumente gibt es ab 1400,- Euro, hier bewegen wir uns eher in der Rubrik Spielzeug und nicht bei den Musikinstrumenten.

Ich halte die Chinesische Oberklasse mittlerweile für einen guten Kompromiss, wenn für den Kunden die Optik wichtig ist (eben schwarz poliert, Konsolen, ab 120cm hoch und nicht Nussbaum satiniert im Schulklavier-Look).
Wenn die Optik für Dich unwichtig ist, dann bekommt Du in Deiner Preisklasse auch schon Markenklaviere von Schimmel, Seiler und Sauter, über die ich auch nachdenken würde.

Du darfst aber auch von einem chinesischen Klavier in dieser Preisklasse erwarten, dass er ordentlich klingt und sich gut spielen lässt. Als Einsteiger-Klavier und für den Hausgebrauch bei gehobenen Ansprüchen reichen auch diese Instrumente.

Ob "neuer Daihatsu" oder "gebrauchter Golf" musst Du entscheiden, beides hat Vor- und Nachteile.

Ob es eine Hausmarke eines Händlers sein muss, würde ich kritisch hinterfragen.
Die Hausmarken-Instrumente sind i.d.R. gut ausgearbeitet und erfüllen auf jeden Fall Mindestanforderungen, andererseits ist der Wiederverkaufswert eher schlecht und Du weißt überhaupt nicht, was Du da hast.

Ebenso wäre ich bei den günstigen Einsteigerserien der Markenhersteller etwas kritischer, wenn diese Instrumente nicht im gleichen Land/Werk hergestellt werden, wie die eigentlichen Instrumente dieser Marke:
Der Markenhersteller ist nicht daran interessiert, dass die Instrumente im Einstiegssegment annähernd oder gar genauso gut klingen wie seine teureren Instrumente.

Bei allen Antworten die hier kommen, vergiss nicht, dass sich hier viele absolute Freaks, Vollprofis und Klavierbauer tümmeln, die teilweise den Gegenwert einer Eigentumswohnung in ein Instrument investieren. Und die fragst Du nach neuen Instrumenten in der untersten Preisklasse? :rolleyes:
 
danke Dir

Vielen DANK das war sehr ausführlich!!!!!!!!! Jetzt hab ich's begriffen. Sabine
 
Ich frag Euch also noch mal: Warum lieber ein uraltes für 15 Tausend als ein Neues für 4.000 ???
Hehhh - nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Hätte ich genau 4000,- als Budget, würde ich nach älteren "Halb-Edelmarken" suchen (Grotrian-Steinweg, etc) oder - falls mir der Sound gefällt, nach mittelalten Japanern (nicht Grauimport).

Ich würde mir kein neues antun...
 
Hallo philologin,

es handelt sich hier um ganz persönliche Meinungen einzelner User, meine eingeschlossen.
Wir z.B. verkaufen in unserem Geschäft mehrere hundert Klaviere im Jahr, viele davon an Institutionen wie Musikschulen usw.. Aber egal ob diese Profis EURO 3.000,-- oder EURO 20.000,-- für so ein Klavier investieren können oder wollen, ich kann mich nicht erinnern die letzten Jahre an diese Zielgruppe jemals ein gebrauchtes Instrument verkauft zu haben.
Von Hausmarken mit aufgepappten deutschen Namen auf chinesischen Klavieren würd ich auch Abstand nehmen, mit Yamaha und Kawai kannst Du eigentlich nichts falsch machen.
 

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