Hallo Sabine,
da hast Du was falsch verstanden oder wir haben uns hier nicht genau ausgedrückt.
Nochmals ein Versuch, ganz emotionslos an die Sache heranzugehen:
Es gibt auch neu ab etwa 3500,- Euro sehr ordentliche Klaviere, dank Produktion in China zu niedrigen Kosten auch in einer Qualität und mit einem Klang, den man bis vor wenigen Jahren in dieser Preisklasse für unmöglich gehalten hat.
Solche Chinesischen Oberklasse-Klaviere sind ihr Geld i.d.R. auf jeden Fall wert.
Ein "gutes" Klavier aus der Sichtweise von "uns" Klavierbauern und Pianisten kommt in der Regel von einem deutschen Hersteller und kostet neu ein kleines Vermögen.
Diese Klaviere sind auf dem Gebrauchtmarkt rar und werden auch noch sehr hoch gehandelt.
Man bekommt auch hier sehr gute Klaviere in der 3500,- Euro-Preisklasse, allerdings sind das eher braune Instrumente moderner Bauform.
Wenn es schwarz poliert, Konsolen haben und um 120cm hoch sein soll, bleiben überwiegend 30 Jahre alte Reimport-Yamahas und neue Chinesen.
Hier würde ich ein neues China-Klavier einem 30 Jahre altem Container-Import vom Versandhandel vorziehen, allerdings gibt es auch vom Klavierbauer ordentlich aufgearbeitete Reimporte, die ihr Geld wert sind.
Neue China-Instrumente gibt es ab 1400,- Euro, hier bewegen wir uns eher in der Rubrik Spielzeug und nicht bei den Musikinstrumenten.
Ich halte die Chinesische Oberklasse mittlerweile für einen guten Kompromiss, wenn für den Kunden die Optik wichtig ist (eben schwarz poliert, Konsolen, ab 120cm hoch und nicht Nussbaum satiniert im Schulklavier-Look).
Wenn die Optik für Dich unwichtig ist, dann bekommt Du in Deiner Preisklasse auch schon Markenklaviere von Schimmel, Seiler und Sauter, über die ich auch nachdenken würde.
Du darfst aber auch von einem chinesischen Klavier in dieser Preisklasse erwarten, dass er ordentlich klingt und sich gut spielen lässt. Als Einsteiger-Klavier und für den Hausgebrauch bei gehobenen Ansprüchen reichen auch diese Instrumente.
Ob "neuer Daihatsu" oder "gebrauchter Golf" musst Du entscheiden, beides hat Vor- und Nachteile.
Ob es eine Hausmarke eines Händlers sein muss, würde ich kritisch hinterfragen.
Die Hausmarken-Instrumente sind i.d.R. gut ausgearbeitet und erfüllen auf jeden Fall Mindestanforderungen, andererseits ist der Wiederverkaufswert eher schlecht und Du weißt überhaupt nicht, was Du da hast.
Ebenso wäre ich bei den günstigen Einsteigerserien der Markenhersteller etwas kritischer, wenn diese Instrumente nicht im gleichen Land/Werk hergestellt werden, wie die eigentlichen Instrumente dieser Marke:
Der Markenhersteller ist nicht daran interessiert, dass die Instrumente im Einstiegssegment annähernd oder gar genauso gut klingen wie seine teureren Instrumente.
Bei allen Antworten die hier kommen, vergiss nicht, dass sich hier viele absolute Freaks, Vollprofis und Klavierbauer tümmeln, die teilweise den Gegenwert einer Eigentumswohnung in ein Instrument investieren. Und die fragst Du nach neuen Instrumenten in der untersten Preisklasse? :rolleyes: