Bitte um Hilfe bei der Wahl des richtigen Klavierlehrers

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Claude Chopin

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21. Feb. 2023
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich verfolge das Ziel einige der schwierigeren Stücke der Klavierliteratur zu meistern.

Am wichtigsten sind mir hier:
Chopin Op 10.5 sowie 25.1
Liszt Konzertetude Nr 3 Kreuzen der Hände (un sospiro)
Rachmaninoff Op 23 2

Mein Anspruch beschränkt sich hierbei auf den eines durchaus ordentlichen Amateurpianisten.

zu mir:
ich bin 40 Jahre alt und habe vor zwei Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Nach einem Jahr und neun Monaten Selbststudium, habe ich mich vor nun 3 Monaten dazu entschlossen, Unterricht zu nehmen.

Obwohl ich von Anfang sehr diszipliniert gearbeitet habe und akribisch darauf geachtet habe, alles richtig zu machen, habe ich selbstverständlich einige schlechte Angewohnheiten entwickelt, die ich zusammen mit meinem Klavierlehrer gerade am beheben bin. Der Unterricht läuft gut; ich bin äußerst zufrieden und merke wie die Anspannung im Unterarm langsam nachlässt.

Wir arbeiten gerade an Schuberts Impromptu Op 90 3 sowie Chopin's Nocturne Op 9 3 und es macht eine Menge Spaß.

zu meiner Frage:
Das oben genannte Ziel zu erreichen ist mir äußerst wichtig. Ich habe die Zeit, den Willen, die Geduld und den Spaß an der Sache um dorthin zu gelangen.
Ich frage mich nur ob es nicht besser wäre, Unterricht bei jemandem zu nehmen, der/die genau diese, bzw. ähnliche Stücke gelernt und gespielt hat. Mein Lehrer ist ein hervorragender Pianist; ich habe ihn auch schon live erlebt. Und, was noch wichtiger ist, ebenfalls ein sehr guter Lehrer soweit ich das beurteilen kann. Aber er spielt eben deutlich langsamere Stücke. Seine Lehrmethode setzt sich zusammen aus dem Taubmann Ansatz. Mir sagt das nur bedingt etwas. Ich habe allerdings mal wo gelesen, dass der Taubmann Ansatz dem Spielen bei sehr hohen Tempo nicht gerecht werden kann.
Ihr seht, ich bin da etwas ratlos. Mir ist's auch unangenehm das Thema mit meinem Lehrer anzusprechen. Außerdem ist mir auch klar, dass das bewältigen von Liszt und Co. Probleme von übermorgen (oder aber nächster Woche, nächsten Monat usw...) sind. Nur ist's, wenn man Italienisch lernen will, ja auch besser direkt damit anzufangen und nicht erst über Französisch dorthin zu gelangen.

Meine Frage ist deshalb nochmal konkret:
Sollte man, wenn man Liszt und Chopin spielen will auch bei jemandem Unterricht nehmen der dasselbe spielt?

Klingt irgendwie ein bisschen anfängermäßig,die Fragestellung. Aber ich bin ja auch noch am Anfang deswegen geht das in Ordnung :D

Danke fürs Lesen bis hierhin und für euren Rat.


Viele Grüße
Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Chopin Op 10 sowie 25 kommt mir sofort Annique Göttler in den Sinn. Wobei ich nicht weiß ob sie Unterricht auf dem Level den du brauchst gibt. Aber fragen kannst du ja mal.
Chopin Op.10 & 25 | Live Rehearsal | Annique Göttler
Wenn ich mich Recht erinnere, gibt sie nur Unterricht für Fortgeschrittenere. Das ist auch okay, denn ich wohne zu weit weg und bin eher nicht an online Unterricht interessiert.
 
Warum denn? Meiner bescheidenen Meinung nach sollte Dein Lehrer der erste Ansprechpartner für Deine Rückfragen sein.
Geb ich dir auch recht. Ich denke das ist zum Teil meiner Persönlichkeit geschuldet. Mir liegen Fragen der Sorte: " Hey, sag mal bist du überhaupt der richtige Lehrer für mich und wenn nein, was mach ich dann eigentlich hier?" nicht sonderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die von dir genannten Stücke sind ja nun keine Exoten, sondern gängige Standardliteratur. Warum bist du der Meinung, er könne das nicht unterrichten?
 
ich verfolge das Ziel einige der schwierigeren Stücke der Klavierliteratur zu meistern.

Am wichtigsten sind mir hier:
Chopin Op 10.5 sowie 25.1
Liszt Konzertetude Nr 3 Kreuzen der Hände (un sospiro)
Rachmaninoff Op 23 2

Mein Anspruch beschränkt sich hierbei auf den eines durchaus ordentlichen Amateurpianisten.

zu mir:
ich bin 40 Jahre alt und habe vor zwei Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Nach einem Jahr und neun Monaten Selbststudium, habe ich mich vor nun 3 Monaten dazu entschlossen, Unterricht zu nehmen.
Alle Hochachtung, wenn Du nach zwei Jahren den Schubert und Chopin einigermaßen passabel zu Gehör bringst. Dein mentaler Fokus scheint auf „Tempo“ fixiert zu sein. Ob das für eine solide musikalische Entwicklung der richtige Ansatz ist? Wie sieht es bei Dir mit den Grundlagen aus - sowohl in musiktheoretischer als auch in pianistischer Hinsicht?
 

Alle Hochachtung, wenn Du nach zwei Jahren den Schubert und Chopin einigermaßen passabel zu Gehör bringst. Dein mentaler Fokus scheint auf „Tempo“ fixiert zu sein. Ob das für eine solide musikalische Entwicklung der richtige Ansatz ist? Wie sieht es bei Dir mit den Grundlagen aus - sowohl in musiktheoretischer als auch in pianistischer Hinsicht?
Also ich bin bei beiden Stücken noch dabei sie zu lernen. Von passabel zu Gehör bringen kann noch nicht die Rede sein. Ich kann sie noch nicht mal komplett. Es geht allerdings voran.

Das mit dem Tempo stimmt so nicht das kam vielleicht falsch rüber. Es ist nur so, dass die Stücke auf die ich es absehe, eben ein hohes Tempo und die dazugehörige Technik voraussetzen. Daher meine Frage.

Musiktheorie interessiert mich auch total. Leider vernachlässigen wir das momentan etwas aber mein Lehrer meinte, dass er da Wert drauf legt, darum denke ich dass er das irgendwann mit rein implementieren wird.
Um mal eine Anhaltspunkt zu geben: der Quintenzirkel ist mir ein Begriff und ich habe ihn auch ziemlich genau im Kopf.

Was mit pianistisch gemeint sein soll ist mir gar nicht so wirklich klar. Pianistische Technik etwa?
Na ja, ich schätze da stehe ich irgendwo im Mittelfeld. Aber da arbeiten wir auf jeden Fall dran und auch da geht's vorwärts.
 
Geb ich dir auch recht. Ich denke das ist zum Teil meiner Persönlichkeit geschuldet. Mir liegen Fragen der Sorte: " Hey, sag mal bist du überhaupt der richtige Lehrer für mich und wenn nein, was mach ich dann eigentlich hier?" nicht sonderlich.
So würde ich das auch nicht angehen, das kann nur schiefgehen.
Seine Lehrmethode setzt sich zusammen aus dem Taubmann Ansatz. Mir sagt das nur bedingt etwas. Ich habe allerdings mal wo gelesen, dass der Taubmann Ansatz dem Spielen bei sehr hohen Tempo nicht gerecht werden kann.
Mich würde schon interessieren, wenn mein Lehrer ein bestimmtes Konzept oder eine bestimmte Methodik in seinen Unterricht einfliessen lässt. Kannst Du Dir das nicht punktuell erklären lassen?

Ziele und Vorstellungen solltest Du in jedem Fall mit Deinem Lehrer absprechen.
 
@Zuckerfee
Also so hätte ich es natürlich nicht formuliert aber es läuft ja schon letztendlich darauf hinaus.

Über meine Ziele weiß mein Lehrer auch Bescheid. Als ich ihn mal darauf angesprochen habe was seine Meinung dazu ist, sagte er ich sollte mich erstmal auf das jetzt fokussieren und alles weitere würden wir sehen wenn die Zeit reif ist.

Ich hatte damals gefragt, welche Zeitspanne er in etwa einschätzen würde und auch ob er das als realistisch sehe. Ich habe allerdings nicht gefragt ob sein Lehransatz der richtige ist.

Letztendlich geb ich dir ja Recht und wenn alles nichts hilft kann ich ihn ja trotzdem jederzeit darauf ansprechen. Aber es schadet sicher nicht hier mal nachzufragen.
 
Ich finde dieses Fixieren auf ein dermaßen konkretes Ziel (Virtuosenstück XY spielen können) ehrlich gesagt bescheuert.

Das ist ein bisschen so wie der verdruckste Incel-Typ, der jahrelang davon träumt, die "eine" Frau klarzumachen, die er vergöttert.

Durch seine Unerfahrenheit und sein Unwissen ist ihm nicht klar, dass, wenn er tatsächlich mit ihr zusammenkäme, der Lack ganz schnell ab wäre und er erkennen müsste, dass der tatsächliche nähere Kontakt mit ihr mit seiner Traumphantasie rein gar nichts zu tun hat.

Genauso kann man sicher prognostizieren: Wenn Du Deine Chopin- oder Liszt-Stücke dann tatsächlich kannst (dann natürlich deutlich schlechter als die Spieler Deiner bevorzugten Interpretationen, die Dich überhaupt auf die Idee gebracht haben), wird es überhaupt kein tolles Erlebnis sein, sondern Du wirst denken "und nun?".

Ich persönlich würde einen Schüler, der mir so eine Zielsetzung wie der Threadersteller nennen würde, nicht unterrichten.

Zu Taubman (mit einem n, bitte mal sich informieren, sie war Amerikanerin):
All diese "Methoden" und "Schulen" (Taubman, Whiteside, Feuchtwanger, russische Schule usw.) sind wie die Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Sie fokussieren sich auf bestimmte Elemente der Klaviertechnik, die auch oft tatsächlich wichtig sind. Insofern kann es für einen individuellen Spieler durchaus nützlich sein, sich mit einer dieser Methoden zu beschäftigen, wenn es der in der betreffenden Methode fokussierte Aspekt ist, der bei ihm bislang "unterbelichtet" ist. Skepsis ist hingegen angezeigt, wenn Lehrer sagen "ich unterrichte nach Methode XY" und diese quasi als "die Wahrheit" oder "den Weg" hinstellen.
 
Ich finde dieses Fixieren auf ein dermaßen konkretes Ziel (Virtuosenstück XY spielen können) ehrlich gesagt bescheuert.

Das ist ein bisschen so wie der verdruckste Incel-Typ, der jahrelang davon träumt, die "eine" Frau klarzumachen, die er vergöttert.

Durch seine Unerfahrenheit und sein Unwissen ist ihm nicht klar, dass, wenn er tatsächlich mit ihr zusammenkäme, der Lack ganz schnell ab wäre und er erkennen müsste, dass der tatsächliche nähere Kontakt mit ihr mit seiner Traumphantasie rein gar nichts zu tun hat.

Genauso kann man sicher prognostizieren: Wenn Du Deine Chopin- oder Liszt-Stücke dann tatsächlich kannst (dann natürlich deutlich schlechter als die Spieler Deiner bevorzugten Interpretationen, die Dich überhaupt auf die Idee gebracht haben), wird es überhaupt kein tolles Erlebnis sein, sondern Du wirst denken "und nun?".

Ich persönlich würde einen Schüler, der mir so eine Zielsetzung wie der Threadersteller nennen würde, nicht unterrichten.

Zu Taubman (mit einem n, bitte mal sich informieren, sie war Amerikanerin):
All diese "Methoden" und "Schulen" (Taubman, Whiteside, Feuchtwanger, russische Schule usw.) sind wie die Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Sie fokussieren sich auf bestimmte Elemente der Klaviertechnik, die auch oft tatsächlich wichtig sind. Insofern kann es für einen individuellen Spieler durchaus nützlich sein, sich mit einer dieser Methoden zu beschäftigen, wenn es der in der betreffenden Methode fokussierte Aspekt ist, der bei ihm bislang "unterbelichtet" ist. Skepsis ist hingegen angezeigt, wenn Lehrer sagen "ich unterrichte nach Methode XY" und diese quasi als "die Wahrheit" oder "den Weg" hinstellen.
Der ironischste Teil deiner Antwort ist definitiv der "bitte informieren" Part, da du selber mit äußerst wenig information arbeitest, was der Medialität eines jeden Chats geschuldet ist. Zuerst Mal: ich weiß dass sie Amerikanerin war, ich bin nämlich selbst Amerikaner, mein Freund. Ich will einfach nur nicht unbedingt JEDEN Fehltritt der Autokorrektur richtigstellen.
Desweiteren deckt mein Anliegen hier nicht meine komplette Zielsetzung ab sondern lediglich einen Teil für den ich, wie oben beschrieben, fremden Rat einholen möchte.
Ich hab auch niemals behauptet, mein Lehrer würde seine Methode als die einzig wahre anpreisen. Das tut er nicht, nur um da mal irgendwelchen falschen Ideen entgegen vorzubeugen.
Ich persönlich würde definitiv aber keinen Lehrer anheuern, der derart schnell mit der Schubladenkanone losfeuert, Helge Schneider im Profilbild hat und sich Hasenbein nennt. Aber das bin nur ich.
 
Hallo,
ich spiele nun knapp drei Jahre, davon ca. 1,5 mit Unterricht, also ungefähr vergleichbar mit dir.
Aus meinen Erfahrungen mit den Schwierigkeiten, die ich mir durch die autodidaktische Phase angeeignet habe, plus 3 verschiedenen KL (!) kann ich dir nur raten, den Ehrgeiz und die Motivation, die du hast, auf passende, zu bewältigende Stücke zu richten, an denen du immer wieder einen Aspekt mehr vertiefst.
Des Weiteren: wenn du einen super KL hast, der selbst Pianist ist und keine Aussicht auf eine noch fähigere Alternative ohne Warteplatz, dann unbedingt bleiben! Es gibt so viele KL von, sage mal, mäßiger Qualität, die dir mehr schaden als nützen.
So wie du deinen KL schilderst, scheint er ausreichend in der Lage zu sein, dir Grundlagen und mehr zu vermitteln.
Deine Ziele in allen Ehren - brauchst es ja nicht vergessen, aber lege mal zur Seite und schau, was es noch alles Wunderbares und Interessantes gibt, dass nicht so komplex ist.
Was mich eher wundert, ist, dass er dir nicht von den Stücken abrät, an denen du grade aktuell arbeitest. Meinem jetzigen KL würden die Haare zu Berge stehen.
Vielleicht projiziere ich auch nur und du bist einfach dreimal so "begabt" wie ich, übst sechsmal so lang und hast einfach auch viel besser und gründlicher alleine gelernt. ;-)
 
Ich persönlich würde einen Schüler, der mir so eine Zielsetzung wie der Threadersteller nennen würde, nicht unterrichten.
Mein KL fragte mich, als ich ihm einige meiner Herzensstücke "vortrug", was meine Zielsetzung sei, ob ich klimpern will oder Klavier spielen lernen..

Aber ich weiß nicht, ob man das als Spätanfänger Typ "Superehrgeizig" nicht irgendwie selbst herausfinden muss. Ich erinnere mich, dass ich in der ersten Zeit des Klavierspielens einfach so berauscht war an diesen Möglichkeiten, an diesen Klangwelten, an der Möglichkeit, dass ich das spielen könnte. Und - ich gebe es zu - ich dachte schon von mir, ich sei halt begabt. :005: Vielleicht sogar sehr begabt.:-D Meine ersten beiden KL haben da natürlich viel zu beigetragen, dass ich dies von mir dachte.

Erst der dritte hat mich auf den Boden geholt: Ich bin eine Spätanfängerin, musikalisch, aber keine Überfliegerin, mit technischen Schwierigkeiten, die ich mir auch durch meine zu schwere Stückauswahl angeeignet habe.

Und: es macht trotzdem und immer noch gleich viel Freude.
 
Hallo Kaltstoff,
es sind halt die Ziele die mich vorantreiben aber ich bin jetzt nicht im Tunnel mit nur diesem einen Gedanken.
Es gibt definitiv noch viel Interessantes :) Da bin ich total bei dir.
 
ich bin 40 Jahre alt und habe vor zwei Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Nach einem Jahr und neun Monaten Selbststudium, habe ich mich vor nun 3 Monaten dazu entschlossen, Unterricht zu nehmen.
Ich würde sagen: Fang erst mal an. Was Du erreichst, wird die Zeit zeigen! Aber wenn Du Dich auf ein bestimmtes Ziel versteifst, und es nicht erreichst, dann wird die Enttäuschung u.U. so groß sein, dass Du wieder aufhörst.
Es gibt von Chopin und den anderen genannten viele Stücke, die Dich auf Deinem Weg - wohin der auch führt - begleiten können. Siehe Chopin: Walzer, Mazurken, Nocturnes, Balladen, eine wahre Fundgrube.

Dass Du nach zwei Jahren diese beiden Stücke spielen kannst, ist beachtlich. Aber ob Du sie wirklich spielen kannst, wird nur der KL beurteilen können (ich bezweifle das, ehrlich gesagt). Dass er die "Taubman"-Technik wählt*, warum nicht? Ich verstehe nicht, warum man mit dieser Methode keine gute Technik erlangen soll?
*Er sollte flexibel genug sein, die Methode zu ändern, sollte sie für Dich nicht passen.

Eins verstehe ich nicht, spielt er langsamere Stücke und gibt sie Dir dann? Woher weißt Du, dass er nicht schnell spielen kann?
 
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