Bin megafrustriert und ich könnte heulen

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sad_clown

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mir sind sogar vor 2 Tagen vor lauter Verzweiflung aus Wut und Enttäuschung die Tränen gekommen.

Ich üb und üb und mach und tu. Meine Fortschritte am Klavier bleiben seit einem halben Jahr bei Null.
Es ist so frustrierend. Sicherlich könnte ich mehr üben. Ich versuche ca 5x die Woche mindestens 1 Stunde zu üben. Das ist natürlich sehr wenig um ein großer Klavierspieler zu werden. Das ist mir schon klar.
Aber die Fortschritte sind trotzdem bei Null. Wenn ich mich wenigstens ein wenig steigern könnte.

Auch nach einem Jahr Unterricht fällt es mir immer noch schwer die Noten zügig umzusetzen, die ich auf dem Blatt sehe. Ich habe vor 1 Jahr angefangen und es ist immer noch Hammer- Hammerhart.

Hab mir vor Monaten ein Notenbuch gekauft. "Hits of the Century" "easy arrangements for Piano". Für jemanden der schon 1 Jahr spielt sollte das eine gute Anforderung sein. Ich krieg es immer noch nicht hin. Einige Passagen kann ich spielen aber das mit SOVIEL Übung und Training erst hingekriegt.

An die klassischen Sachen möchte ich erst gar nicht denken, weil ich das mit 3 Jahren Übung spielen wollte.

Mach ich etwas falsch ????
Ich weiß auch gar nicht mehr wo ich ansetzen soll. Soll ich wieder die Tonleitern üben ???
Oder nur Noten in sehr langsamen Tempo vom Blatt spielen z.B. erst die Noten vom Violinschlüssel dann vom Bassschlüssel ???
Soll ich Theorie üben und schauen wie welche Anordnung von Akkorden gespielt wird ???

Ich möchte nicht aufgeben aber mittlerweile kommen mir vor Verzweiflung die Tränen. Zum Unterricht konnte ich aus zeitlichen Gründen auch schon seit 2 Monaten nicht hin. Für die lachhafte Übung eines Stücks probiere ich mit Unterbrechung schon seit 1 Monat. Es klappt immer noch nicht flüssig.

Wer kann mir einen Rat geben wie man als Erwachsener zügige Fortschritte macht. Mehr als 1 1/2 Stunden am Tag schaffe ich es nicht zu üben.
Ich quäle mich praktisch jedesmal beim Üben.
 
Ursache und Wirkung- woher kommts?

Hallo Sad_Clown,

du hörst dich ja ziemlich verzweifelt an...:(
Ganz vorweg möchte ich dir schonmal sagen, dass du da nicht der einzige bist- wenn man nicht gerade das geborene Superhirn ist, hat jeder irgendwann in seiner Klavierlaufbahn solche "Phasen", früher oder später.

Ich bin mir ganz sicher, dass du nicht zu wenig übst, eine Stunde am Tag ist schon verhältnismäßig viel!
Und du hattest wahrscheilnich sowieso nicht vor, noch Starpianist zu werden, oder?;)

Ich kann das natürlich schlecht einschätzen, aber ich sage dir einfach mal ein paar Dinge, die mir einfallen, woran es liegen könnte dass du zur Zeit auf der Stelle trittst.

Ich quäle mich praktisch jedesmal beim Üben.
Ich schätze mal, zum Teil liegt es schon hieran. Natürlich ist die Frage, was Ursache und was Wirkung ist- aber wer keinen Spaß am Spielen hat, macht keine guten Forschritte. Manchmal habe ich überhaupt keine Lust zu üben (soll vorkommen:D), und dann hat es auch einfach keinen Sinn, denn dabei kommt nichts gutes raus.
Deshalb: Versuche so zu üben, dass es dir Spaß macht. Was einem Spaß macht, dabei kommt man gut voran- das ist ja logisch.
Selbstverständlich ist das leichter gesagt als getan! Was soll schon daran Spaß machen, wenn man merkt dass man nicht weiterkommt!

Also versuche an dieser Stelle auch was zu ändern.
Wenn man nicht voran kommt, kann das (mindestens) zwei Ursachen haben.

Eine Möglichkeit ist: die Stücke sind zu schwer.
Wahrscheinlich meinst du jetzt, dass dies bestimmt nicht der Fall ist- aber es wäre eine Überlegung Wert! Setze die Erwartunge nicht zu hoch, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, und der berühmte Meister ist bekanntlich noch (fast) nie vom Himmel gefallen.
Schraube das Niveau vielleicht noch etwas runter- selbst wenn die Stücke dann etwas zu leicht sind hast du mal wieder ein Erfolgserlebnis, und eigentlich geht es ja nicht darum, möglichst schwere Stücke zu spielen, sondern Spaß dabei zu haben, überhaupt zu spielen- Und dabei ist der Schwierigkeitsgrad doch zweitrangig, oder?

Zweite Möglichkeit: Du übst "falsch" bzw. nicht effektiv. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie du übst. Aber es gibt einen Satz, den ich mal gelesen habe (falls jemand den Autor kennt, bitte sagen):
"Üben bedeutet nicht, zum hundertstenmal auszuprobieren, ob es schon von allein geht."
Soll heißen: Es bringt nichts, das Stück wieder und wieder durchzuspielen, teile es in Abschnitte, die du einzeln übst, probiere verschiedene Techniken aus, spiele es mal legato, mal staccato, mal laut und mal leise- was dir so einfällt. (Entschuldige wenn du das alles weißt-aber das weiß ich ja nicht;))

Und noch eine Sache: letztendlich könnte es auch am Lehrer liegen. Vielleicht kann er dir einfach nichts beibringen? Die Überlegung ist gar nicht so abwegig.
Und sieh zu, dass du mal wieder Unterricht hast- das gibt oft einen neuen Schub oder Ansporn, und vielleicht klärt sich eine Sache, an der du schon seit Wochen hängst ganz leicht.

Ich hoffe, das hat dir ein bisschen was gebracht, obwohl du dir das vielleicht alles schon selber gedacht hast...

Ich wünsch dir, dass du durchhälst!
Wenn ich aufgehört hätte, als die "erste Hürde" kam, dann wäre ich jetzt ein ganz anderer Mensch und wüsste gar nicht, was ich da Wunderbares in meinem Leben verpasst hätte....

liebe Grüße und alles Gute

Stilblüte
 
Hallo,

Dein Problem ist uns anderen nicht ganz unbekannt. Einen interessanten Thread hatten wir mal hier.

Wie lange spielst Du? 1 Jahr? Vielleicht stellst Du zu hohe Ansprüche an Dich und übst dadurch verbissen und ohne Spaß, so entwickelt man am besten eine Blockade, bei der nichts mehr in die Birne bzw. die Finger rein geht!

Entspannung ist das Zauberwort, lass mal alle 5-10 Finger grade sein, nach 2 Wochen hast Du neuen Elan.

Und: Noten von Stücken anschauen, die noch zu weit vom eigenen Können entfernt sind, ist ganz schlecht... egal, was drauf steht oder was andere sagen.

Steck Dir erreichbare Zwischenziele oder lass das Deinen Lehrer machen, so Du einen hast. Scheint wohl nicht so zu sein? Nach einem Jahr schon flüssig Noten abzuspielen scheint mir auch etwas zu viel des Guten.

Lies erst mal den o.g. Thread durch, in dem es um solche Phasen geht, und setz Dich selber nicht unter Druck.:keyboard:

Klavirus
 
Hallo sad clown,

lass dich nur nicht unterkriegen. Solche Phasen sind absolut normal und kommen immer wieder vor. Das schlimmste an uns erwachsenen Anfängern ist unsere Ungeduld und da fasse ich mich durchaus an die eigene Nase. Schade, daß du nur so selten zum Unterricht kannst, vielleicht hätte dein Lehrer gute Motivationstips für dich. Meiner schafft es jedenfalls immer, mich wieder aufzurichten. Er betont, daß Geduld das wichtigste ist, anders als bei Kindern, die kommen gar nicht auf die Idee, darüber zu verzweifeln, was sie noch nicht können sondern sind nur stolz auf das, was sie schon können.
Das zügig Noten vom Blatt ablesen lernt man nicht in einem Jahr, da brauchts schon viele Jahre. Und wenn du bei geübten Stücken immer wieder ins Stocken gerätst, spielst du sie einfach zu schnell. Ich kriege auch fast nichts im Endtempo (d.h. so schnell wie angegeben oder wie auf einer Begleit-CD) hin, aber DAS MACHT GAR NICHTS. Auch langsam kann man schön und musikalisch spielen. Und ein Stück ist nur dann wirklich zu schwer für dein Level, wenn du es auch in Zeitlupe nicht bewältigst. Zwischendurch kannst du ja mal Gas geben, die Holperstellen einhändig auf Tempo bringen oder gezielt als Schleife üben und was es noch so an guten Tips gibt.
Und wenn sie dir wirklich Spass machen dann üb auch Tonleitern, aber nur dann.

Beate, die sich auch nicht unterkriegen läßt
 
Weiterkommen

Hallo Sad-Clown,
2 Hilfen kann ich Dir aus meinen Erfahrungen geben:

1.
Nicht verzweifeln am momentanen Stillstand, denn ich habe manche Stücke auch früher einfach nur langsamer hinbekommen aber nach einigen Jahren, als ich sie wieder spielte und dabei alleine war, hat es immer besser geklappt.

2.
Fange doch jedes Klavierspielen mit Stücken an, die Du gern spielst und auch schon etwas besser kannst.
Das hat den Vorteil, daß Du Dich erstens warmspielst und zweitens Lust zu mehr bekommst, weil nach kurzer Zeit etwas dann gut geht.
Ich brauche ca. 1/2 Std. bis ich warm bin. Nicht nur die Finger geschmeidig sondern auch vom Gefühl und Kopf her locker genug bin, um mich mit dem Stück dann auseinander zu setzen.

Bleib locker und freu Dich an der Klaviermusik.

Gruß Hartwig
 
Oh, oh, das hört sich ja sehr verzweifelt an. Das zeigt mir einerseits, wie sehr du dich um ein Weiterkommen bemühst und wie ernst du das Klavierüben nimmst, andererseits zeigt es mir aber auch, daß du dir irgendwie selber im Weg stehst beim Üben. Könnte es sein, daß du sehr perfektionistisch an's Üben herangehst? Daß du alles auf eimal richtig machen willst - und sobald eine winzige Kleinigkeit danebengeht, packt dich die Wut?

Das wohl allerwichtigste beim Üben ist: man muß Geduld mit sich haben und man soll auch nachsichtig mit sich sein. Fehlermachen gehört zum Üben dazu. Es wäre jetzt höchstens noch zu überlegen, ob du im Moment die für deinen derzeitigen Stand passenden Stücke hast. "Easy arrangements" sind nicht immer die geeignetsten Stücke, wenn die Arrangements nicht sehr, sehr geschickt gemacht sind. Original für's Klavier geschriebene Stücke sind oft wesentlich bequemer zu spielen. Uneingeschränkt kann ich das "Jugendalbum" von Manfred Schmitz empfehlen (AMA-Verlag), ein riesiges Kompendium von Jazz/Pop/Rock-Stücken beginnend mit sehr einfachen Stückchen und arbeitet sich dann langsam aber stetig bis zu richtigen Vollblut-Stücken hinauf. Das beste, was ich in der Richtung kenne.

Und nimm das Üben einfach nicht so übertrieben ernst. Man kann die Fortschritte nicht erzwingen - wenn man es versucht, wirds nur noch schwerer.

Kopf hoch und locker bleiben, dann wird's schon ;)

Haydnspaß
 
Danke für eure sogar sehr ausführlichen Antworten.

Das macht mir ja richtig Mut dran zu bleiben. Ich bin schon jemand, der gleich alles richtig machen möchte. Allerdings bin ich wirklich frustriert, das mir nach einem Jahr das Notenlesen immer noch Mühe bereitet.

Manchmal schaue ich mir Videos auf youtube an, wie einige Leute schwierige klassische Stücke mit einer Leichtigkeit auf dem Klavier spielen.
Da komme ich nie nie nie hin. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie ich das hinkriegen soll mit schnellem Tempo solche Sachen zu spielen.

Ich hab nicht den Anspruch Starpianist zu werden aber ich hatte gehofft in einem Zeitraum von 4 Jahren anspruchsvolle Stücke von Beethoven oder Mozart zu spielen. Wie ich jetzt bemerke ist das realistische Ziel erst in 10 Jahren....wenn überhaupt.

Und genau deswegen bin ich so verzweifelt. Aber danke für eure Antworten, euren Beistand und eure Motivation.
 
Clown:
Was mir gerade einfällt:
Beim Klavierspielen gibt es immer wieder "Schwellen" bzw. Hürden zu überwinden.
Man steigert sich ein bisschen von Stück zu Stück- doch plötzlich merkt man: es geht nicht mehr weiter!.
Das kommt immer wieder- ich glaube ich bin selbst gerade auch an so einen Punkt gelangt. Irgendwann werden die techn. Anforderungen so hoch, dass man etwas verändern muss- und darauf muss man sich erst einstellen.
Viele Leute geben dann auf, weil sie denken, sie sind zu vielleicht zu blöd- was völliger Quatsch ist!
Ich versichere dir, dass du Fortschritte machst, auch wenn du es gerade vielleicht nicht so merkst.
Wenn du das Jahr nicht geübt hättest, wärst du jetzt schlechter ;)

Setze dir ruhig Ziele- das mit den vier Jahren und klassischer Musik ist realistischer, als du denkst.
Ich habe gerade noch ein anderes Instrument neu angefangen und kann mir auch überhaupt nicht vorstellen, da jemals halbwegs anspruchsvolle Stücke spielen zu können-
obwohl es haufenweise Leute gibt, die das können, und die haben es auch irgendwie geschafft...

Bleib dran!!!

Stilblüte
 
Hallo sad_clown,

keine Panik und nicht aufgeben, es wird schon wieder besser! Ich selbst spiele zwar noch nicht lange Klavier, habe aber vorher schon jahrelang ein anderes Instrument gelernt und kenne solche Phasen. Die gehen dann auch mal vorüber (auch wenn es manchmal nicht so scheint).
Versuche nicht krampfhaft irgend etwas hinzubekommen. (Ich weiß, leichter gesagt, als getan). Aber Fortschritte werden sich bestimmt bald wieder einstellen. Vielleicht spielst du einfach mal eine zeitlang deine Lieblingsstücke?

Und NOtenlernen kann lange dauern. Ich weiß zwar jetzt nicht mehr genau, wie das bei mir war, aber einfach war es bestimmt nicht. UNd bei Klavier muss man ja auch noch zwei Schlüssel gleichzeitig können. Ich verzweifle manchmal am Baßschlüssel und ziehe vor allen Leuten den Hut, die das gleichzeitig gelernt haben oder noch lernen.

Nicht aufgeben, Klavierspielen macht Spaß!

Liebe Grüße und noch schöne Ostern

Siri
 
Ja, soche Phasen kenne ich nur zu gut. Du bist also nicht allein. Hast du den Thread, den Klavirus dir empfohlen hat, schon gelesen? Damals war ich in der gleichen Lage, wie du es jetzt wohl gerade bist. Damals habe ich wirklich keine Fortschritte gespürt, war komplett frustriert. Nichts wollte mehr klappen, weder zu Hause beim Üben, geschweige dann im Unterricht. Ich machte Fehler über Fehler. Dank den wertvollen Tipps und Ratschlägen aus diesem Forum hier, habe ich dieses Zwischentief aber schnell überwunden. Mittlerweile mache ich richtig gute Fortschritte, ich bin jetzt an den ersten Stückchen aus dem Klavierbüchlein von Anna Magdalena Bach. Ich spiele auch seit einem Jahr Klavier, also haben wir wohl zur gleichen Zeit angefangen. Und soll ich dir was sagen? Auch ich habe noch Mühe mit dem Noten lesen, besonders der Basschlüssel macht mir Sorgen. Aber ich denke, auch dass wird besser mit der Zeit. Also lass dich nicht entmutigen. Mach weiter, spiele weiter und sei stolz auf das was du in den letzten zwölf Monaten gelernt hast.
Ich bin es auch!

Liebe Grüsse
Sonja
 
Ich kann mich fast nur noch anschließen...
Was ich sehr wichtig finde: Immer zurück schauen auf das, was man schon gelernt hat. Ich hatte es öfter, dass ich ein Stück unbedingt lernen möchte, dann konnte ich es irgendwann, hatte dann aber schon das nächste Stück im Kopf, das unbedingt sofort klappen sollte. Dann hab ich mich nicht darüber gefreut ein Stück gelernt zu haben.

Und Videos bei YouTube angucken ist, glaube ich, ganz böse. Hab ne zeitlang auch immer Kindern beim Klavierspielen zugeguckt und dachte "Mensch son kleiner 8jähriger sitzt da und spielt mal eben Beethoven, wozu setz ich mich überhaupt ans Klavier?"
Sowas guck ich mir nach Möglichkeit nicht mehr an. Mittlerweile ist das bei mir auch besser geworden mit dem Neid, ich denke, weil ich meistens zufrieden bin, mit dem was ich so kann. Dann kann man auch leichter durch die Welt gehen, man sieht schließlich immer wieder Leute die viel besser Klavier spielen können.

Naja ich weiß, da muss man erstmal hinkommen: Versuch einfach irgendwie zurückzuschauen, auf das was du schon gelernt hast! Am besten sind, finde ich, die Stücke, in die man richtig viel Arbeit gesteckt hat und die schon gut laufen.
Viel Erfolg dabei und lass dich nicht entmutigen ;) !
 

Manchmal schaue ich mir Videos auf youtube an, wie einige Leute schwierige klassische Stücke mit einer Leichtigkeit auf dem Klavier spielen.
Da komme ich nie nie nie hin. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie ich das hinkriegen soll mit schnellem Tempo solche Sachen zu spielen.

Ich hab nicht den Anspruch Starpianist zu werden aber ich hatte gehofft in einem Zeitraum von 4 Jahren anspruchsvolle Stücke von Beethoven oder Mozart zu spielen. Wie ich jetzt bemerke ist das realistische Ziel erst in 10 Jahren....wenn überhaupt.

Hallo Sad_clown,

vielleicht noch eine Anmerkung, die nicht nur aufs Klavierspielen zutrifft sondern eigentlich auf alles im Leben: Wenn man in sich schon die Vorstellung "kultiviert" etwas nicht schaffen zu können (siehe deine Zitate oben), dann ist das schon den erste Schritt zum "Misserfolg". Je mehr man auf der anderen Seite an sich glaubt, um so mehr kann man auch erreichen (in gewissen Grenzen zumindest, ein Superstar wird man sicher nicht nur durch die richtige Einstellung ;-)! Dieses Prinzip hat auch einen Name: "Self-fulfilling prophecies" zu deutsch selbsterfüllende Prophezeihungen.
Meiner Meinung und auch Erfahrung nach bestätigt sich dieses Prinzip häufiger als man denkt (im positiven wie im auch im negativen Sinne).

Nachtrag:

Aus Angst das obige könnte sich zu negativ anhören wollte ich nochmal den positiven Aspekt betonen: Ich denke dass man durch das kultivieren der richtigen (positiven) Geisteshaltung entscheidend zum Erfolg (hier des Klavierspiels) beitragen kann. Es lohnt sich sicher auch daran zu arbeiten! :-) Soll auf jeden Fall als Ermutigung gemeint sein!

Olaf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Auch für mich hört sich das nach einem Komplettpaket einer nicht zielführenden Herangehensweise an.
(Die man im übrigen wie so manch anderes nicht mit einem Klavierlehrer löst)
Du schreibst ein wenig pessimistisch, und damit nimmst du dir erstens die Freude am Spielen; zweitens die Motivation und die Freude am Erfolgserlebnis.
Das ist der Unterschied zwischen Pessimismus und Optimismus: der eine sieht die Schwierigkeiten, der andere die Möglichkeiten. Das ändert nichts daran, dass von vornherein beides da war!

Mit Vergleichen fängt das oftmals an: du hörst eine gute Platte von Horowitz und denkst dir, mann so gut werde ich nie. Wusstest du, dass auch Horowitz solche Gedanken hatte und immer auf Rubinstein neidisch war?

Wer sagt, dass man so spielen muss wie Horowitz um wirklich gut zu spielen?
Es ist mehr eine Frage der Persönlichkeitsentwicklung, seinen eigenen Weg zu finden und auch damit zufrieden zu sein. Was dazu gehört, ist zu akzeptieren, dass es immer andere gibt, die "besser" sind als man selbst (z. B. die YouTube- Kids; ich hatte übrigens auch auf der Messe das Vergnügen. Als sehr ehrgeiziger Mensch hatte ich früher oft das Problem, dass ich mich spontan unbewusst in eine Wettbewerbssituation begeben habe, die ich gar nicht gewinnen konnte. Mittlerweile bin ich etwas älter und ruhiger, lasse jedem seinen Erfolg und freue mich mit)

Was das Auf-der-Stelle-treten anbelangt, so kann das zwei Ursachen haben. Entweder tu trittst tatsächlich auf der Stelle - dann solltest du an deinen Übungsmethoden etwas ändern. Da kann dir ein qualifizierter Lehrer weiterhelfen.
Oder dir kommt es nur so vor. Das passiert mir auch manchmal. Hier ist es ein gutes Hilfsmittel sich selbst von Zeit zu Zeit aufzunehmen und sich mal ältere Aufnahmen von sich selbst anzuhören. Oft werden Fortschritte in so kleinen Schritten vollzogen, dass sie nicht wahrnehmbar sind. Ein halbes Jahr später merkt man jedoch, dass sich eine ganze Menge getan hat.

Der Hartmut
 

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