Bildungs- und Entwicklungsmisere - eindrücklicher Artikel

[rolf]

peng, aus. Naturgesetz.

@hasenbein
wow, streng wissenschaftlich, was sag ich: sogar naturwissenschaftlich*)!!!! --- kleine laienhafte Frage an den Oberchecker: welches Naturgesetz?
__________
*) also nix labergeisteskulturwissenschaftlich, sondern zack-peng-beweis-naturwissenschaftlich!!!

 

[Destenay]

Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage hat der Lehrer Angst vor den Schülern und nicht umgekehrt.

aber nicht in Frankreich! da pfeift ein ganz anderer Wind.Wer sich als Schüler nicht benimmt wird samt Eltern zur Rechenschaft gezogen und dies kann schnell mal harte Konsequenzen nach sich ziehen, bis zur Schulentlassung und Strafanzeige.

 

[Revenge]

Dieses "der Lehrer ist dafür da, die Schüler zu begeistern und deren eigentlich vorhandenes Wollen freizuschaufeln" ist auch so ein schädlicher Hirnriss.

Befeuert von solchen Flachpfeifen wie z.B. Gerald Hüther oder Precht. ("Denn jemand, der dauernd im Fernsehen ist, muss ja Recht haben, oder?")

Freunde, ein Schulsystem muss und KANN nur so ausgelegt sein, dass es mit MITTELMÄSSIGEN Lehrern OK funktioniert.

Denn wir brauchen nun mal soundso viele Lehrer peng, aus, und davon können nun mal nur 10-20 Prozent richtig gute Lehrer sein, peng, aus. Naturgesetz.

Wenn zusätzlich zu dem immer weiter anwachsenden Stress auch noch die Anforderungen an Lehrer ins Unermessliche wachsen, dann will allmählich keiner mehr Lehrer werden, und die weltfremden Utopien von Hüther und Co. führen zu genau dem Gegenteil von dem, was sie anstreben: Dass immer mehr Lehrerstellen mit Hilfskräften besetzt werden müssen oder Unterricht schlicht wegfällt.

O crus leporis, muss ich denn das Gedicht über die HÄSCHENSCHULE erneut verlinken ??

OK, manches stimmt ja, was Du sagst....

LG, LMG...

 

[Klafina]

aber nicht in Frankreich! da pfeift ein ganz anderer Wind.Wer sich als Schüler nicht benimmt wird samt Eltern zur Rechenschaft gezogen und dies kann schnell mal harte Konsequenzen nach sich ziehen, bis zur Schulentlassung und Strafanzeige.

Auch in den ZUP?

 

[Destenay]

Auch in den ZUP?

HLM?

 

[Klafina]

HLM?

Ich meine die Problemviertel (Paris und Marseille, u.a.), die auch durch ihre HLM charakterisiert sind.
Wenn mich nicht alles täuscht, ist das Unterrichten dort nicht gerade ein Zuckerschlecken. Ob dort wirklich immer so energisch durchgegriffen wird?

 

[méchant village]

aber nicht in Frankreich! da pfeift ein ganz anderer Wind.Wer sich als Schüler nicht benimmt wird samt Eltern zur Rechenschaft gezogen und dies kann schnell mal harte Konsequenzen nach sich ziehen, bis zur Schulentlassung und Strafanzeige.

In Frankreich kommt es noch viel mehr als hier drauf an wo man wohnt, weil ja der Einzugsbereich der staatlichen Schulen festgelegt ist. Es gab durchaus „zones d‘ éducation prioritaire“ ... die Brennpunktschulen.
Mit genau den Problemen, wie sie allmählich bei uns aufkommen...nur schon vor 15-20 Jahren.
Schulentlassung ist so eine Sache, die Schulen können/ konnten zu meiner Zeit Schüler nur zeitbegrenzt vom Unterricht ausschließen. Bis 16 ist Schulpflicht und alle Schüler müssen mit“geschleift“ werden, sitzenbleiben ist nicht unbegrenzt möglich. Das ändert sich schlagartig mit 16. Da ist keine staatliche Schule mehr verpflichtet, Schüler zu halten. Was dazu führt, daß die jungen Leute ohne jeglichen Abschluß und ohne Chancen auf der Straße stehen.
Im Rahmen der Erwachsenenbildung (GRETA/ APP -gibt es die APPs noch?) konnten die, die zu spät kapiert hatten, dann noch Kurse besuchen.

 

[Barratt]

"Wut, Ohnmacht und Verzweiflung"

Eine Lehrerin über ihren Alltag am Berufskolleg

 

[Gelöschte Mitglieder 13940]

Zitat aus dem Artikel: "Alle, die jetzt auf die Nennung bestimmter Nationalitäten hoffen, hoffen vergeblich. Denn was ich hier beschreibe, ist ein Generationenproblem und keins der Herkunft."
Das glaube ich nicht. Wer die Feindbilder und die Sprache der Jugendlichen, wie sie in dem Artikel beschrieben werden, betrachtet, kann eins und eins zusammenzählen.

 

[Revenge]

Hi Barratt.

Ich halte die Inhalte des Links für ein Phantasieprodukt.

Wäre ich der Lehrer, würde ich jeden aufs Korn nehmen, der ein "großes Maul" hat.

"Ah. Und DU ( der sogar seinen Namen mit "sch" statt "ch" schreibt ) bist also fähig, hier zu KOMMENTIEREN ??

LG, Olli

PS.: Also Namen wie : ISCH SESCHZEHN" oder " MISCH gehtdasallesniSchtsan" ???!!!!!!

Das "sch" müsste man mal bearbeiten.

LG, Olli ( zum Zweiten )

 

[DonBos]

Zitat aus dem Artikel: "Und natürlich sind längst nicht alle so. Aber zwei oder drei Ausreißer pro Lerngruppe reichen, um andere anzustiften. Oder um die, die das Benehmen ihrer Mitschüler eigentlich auch beschissen finden, zum Schweigen zu bringen."

Diesen Punkt halte ich für den entscheidenden Punkt, der leider sehr viele der Erlebnisse dieser Lehrerin deutet. Es reicht halt oft leider wirklich eine kleine Anzahl an dursetzungsstarken (Durchssetzungsstärke kann sich hier auf ganz verschiedene Arten äußern) Schwachköpfen, um eine komplette Gruppe ins absolute Chaos zu stürzen und quasi mundtot zu machen.

Und solche Idioten können in jeder Generation und in jeder Nationalität auftauchen. Natürlich denkt man bei Frauen- und Schwulenfeindlichkeit instinktiv immer auch erst mal an arabische Nationalitäten, aber es gibt mehr als genug westeuropäische Idioten, die diese Ansichten heutzutage genauso offen äußern. In der jungen Generation verstärkt dann, wenn es in der alten Generation so vorgelebt wird.

Von daher halte ich es weder für ein explizites Nationalitätenproblem, noch für ein Generationenproblem. Ich kann aber nicht benennen, wo genau die Quelle für diese Probleme liegt. Vielleicht darin, dass die idiotischen Ansichten schon immer existiert haben, aber dass "man" heutzutage eben weniger Hemmungen hat, diese so offen feindselig auszusprechen. In der Schule, aber auch in anderen Generationen im Wirtshaus.

 

[Musikhasser]

Als guter lehrer, bzw. Als einer der halbwegs stressfrei durch den pubertären schüleralltag kommen Will, zählt heutzutage unter anderem einen abgebrühten Humor zu besitzen. Das nimmt solche behaarten hodenbilder sofort den Wind aus den Segeln. Lehrer wie diese im Artikel machen zu oft den Fehler bzw. Sich das Leben unnötig schwer wenn sie die Autoritätsschiene fahren. Blickkontakt, ich dulde das nicht etc. Das provoziert diese kleinen raufbolde umsomehr. Ist man als Lehrer ne "coole Socke" Hat man noch ganz andere Werkzeuge in der Hand und kann mehr wirken....

 

[DonBos]

Als guter lehrer, bzw. Als einer der halbwegs stressfrei durch den pubertären schüleralltag kommen Will, zählt heutzutage unter anderem einen abgebrühten Humor zu besitzen. Das nimmt solche behaarten hodenbilder sofort den Wind aus den Segeln. Lehrer wie diese im Artikel machen zu oft den Fehler bzw. Sich das Leben unnötig schwer wenn sie die Autoritätsschiene fahren. Blickkontakt, ich dulde das nicht etc. Das provoziert diese kleinen raufbolde umsomehr. Ist man als Lehrer ne "coole Socke" Hat man noch ganz andere Werkzeuge in der Hand und kann mehr wirken....

Als "coole Socke" hat man es als Lehrer garantiert einfacher und erfährt vielleicht weniger solcher frustrierender Situationen. Aber auch als "coole Socke" darf man solche Dinge genausowenig dulden und sollte auch nicht weniger autoritär sein. Die Kunst ist, beides gleichzeitig umzusetzen.

 

[Musikhasser]

Aber auch als "coole Socke" darf man solche Dinge genausowenig dulden und sollte auch nicht weniger autoritär sein. Die Kunst ist, beides gleichzeitig umzusetzen.

Klar, aber die können das meist besser verpacken. Kinder riechen Unsicherheit und Unfähigkeit bei Lehrkräften 1000 Meilen gegen den Wind.

 

[Stilblüte]

Spoiler: Bescheidene Meinung

Vermutlich kommt es sehr wesentlich darauf an, um welche Schulart es sich handelt. Im Zweifelsfall sollte man entsprechende Schüler einfach schnell aus dem Unterricht entfernen - auch wenn dann vielleicht beim ersten Mal nur noch fünf übrig bleiben. Anschließend regelt sich das über die Schulnoten.

Während man konsequent und schnell (!) zeigt, dass solche Aussagen weitreichende Konsequenzen haben (ähnlich wie Hitlergruß - Gefängnisstrafe), sollte man anschileßend, wenn alle wieder da sind, Zeug aus dem Lehrplan streichen und in die echte Konversation gehen. Hinter solchen Feinbildern steckt ja etwas anderes. Also zum Beispiel: Gäste von außen einladen, die ihre persönliche Geschichte erzählen. Dass das wirkt, sieht man an den vielen Spendenaktionen, die für Einzelschicksale gestartet werden, nur weil man ein Gesicht und eine emotionale Geschichte dazu hat.

Nur mit sehr dummen oder sehr klugen Menschen sind solche Gespräche nicht möglich. Die Dummen begreifen es einfach nicht mal ansatzweise ("mir doch egal wenn isch keinen Abschluss hab Alta, schmeiß mich halt raus"), und die Klugen sind bei vollem Bewusstsein so unanständig, dass auch ein Gespräch vermutlich nichts mehr hilft.

 

[Peter]

Boah nee ich habe mir die ersten Absätze des Artikels durchgelesen. Gott! Kernaussage: "Mir tanzen die Schüler auf dem Kopf herum und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, bin unsicher und reagiere völlig falsch".
Muss sie halt mal bei guten Lehrern zuschauen und sich beraten lassen wie die das machen.

Lehrer wie diese im Artikel machen zu oft den Fehler bzw. Sich das Leben unnötig schwer wenn sie die Autoritätsschiene fahren.

Wenn sie die wenigstens fahren würde, aber sie macht genau das Gegenteil: sie macht sich mit ihrer Inkonsequenz vor der ganzen Klasse lächerlich.

 

[rolf]

Wenn sie die wenigstens fahren würde

Aber @Peter ... sage mal... weißt du nicht, dass Autorität und autoritär No-Go sind, irgendwo zwischen AfD und Nazi angesiedelt? Ist dir das nicht bekannt?
Wenn der liebenswerte Nachwuchs, der deine Rente bezahlen wird, mal eine Lehrerin mit fickificki-MILF auf geistreich ironische Weise bissel provozierend foppt, dann lockert das den trockenen Lehrstoff auf und sorgt für eine entspannte Lernatmosphäre: da machen ja die Schüler einen Teil vom Job des Lehrers! Und LehrerInnen, die das nicht begreifen, werden im Fall schlechter Zensuren oder Schulverweise von den Anwälten der Eltern an ihre Aufgaben erinnert.

 

[Barratt]

Natürlich denkt man bei Frauen- und Schwulenfeindlichkeit instinktiv immer auch erst mal an arabische Nationalitäten, aber es gibt mehr als genug westeuropäische Idioten, die diese Ansichten heutzutage genauso offen äußern.

Ich bin in den Siebzigern auf die Grundschule gegangen. "Diese Ansichten" (über Frauen/Homosexualität) waren damals garantiert verbreiteter als in den letzten 3 Jahrzehnten, meinst Du nicht?

Wunderbarerweise verhielten sich die jungen Sackträger gleichwohl normalzivilisiert.

Spoiler: Anekdote aus den 70ern

Hinter vorgehaltener Hand wurde ich seinerzeit von unseren beiden ... ich sag mal: Klassenprolls ... eingeweiht, was das "allerschlimmste" Schimpfwort sei, das man jaaaaaa nicht benutzen dürfe. Es laute ... *Trommelwirbel* ... "Bankert".

Hatte ich noch nie gehört und erzählte von diesem ganzganzschlimmen Wort meiner Mutter, bat um Aufklärung. Sie kannte das Wort auch nicht, aber mein hinzugezogener Vater, gebürtiger Rheinhesse, selbst Lehrer, konnte aushelfen.
Das sei ursprünglich ein uneheliches Kind.

• Wie, unehelich?
• Na, die Eltern waren nicht verheiratet.
• Und warum bekommt dann das Kind einen sooo schlimmes Schimpfwort?
• Tja, früher waren uneheliche Kinder geächtet.
• Aber die können doch gar nichts dafür?
• Natürlich nicht, aber manche Menschen sind böse und schadenfroh.
• Aber wenn ein Kind doch ganz normale Eltern hat, warum sagt man dann trotzdem so was zu ihm?
• Weil man es wahrscheinlich kränken möchte.
• Warum denn, wenn es gar nichts gemacht hat?
• Weil diejenigen, die so was zu jemandem sagen, böse und gemein sind. Mit solchen Kindern solltest Du besser gar nicht umgehen.

Erst mit dem "Kanaksprech" hielten auch solche Begriffe/Umgangsformen Einzug. Hier und da mal ein Gastarbeiterkind passte sich hervorragend an und ein. Das änderte sich, als es "viele" wurden, deren Eltern auch keine Gast"arbeiter" mehr waren, sondern Gastsozialhilfebezieher, und seit mittels Schüssel oder anderer technischer Ausstattung türkische oder arabische TV-Sender empfangen werden konnten, die daheim rund um die Uhr liefen, weil die Mütter sowieso kein Deutsch können und den ganzen Tag daheim rumsitzen.

Spoiler: Extrapolation o.g. Anekdote ins Hic-et-nunc

Ich stelle mir gerade mein oben geschildertes "Aufklärungsgespräch" aus den 70ern in Deutschland 2018 vor, wie heutzutage der kleine Jonas seine Mutter fragt: "Du, was ist ein Hurensohn? Der Mesut hat gesagt, ich sei ein Hurensohn."
Oder: "Was ist schwul? Der Amir sagt, ich sei schwul. Maximilian sei auch schwul, sagt der Jasin. Wir wissen beide nicht, was damit gemeint ist..."
Oder: "Was ist eigentlich eine Fotze? Erdal, Kaya und Junis sagen das immer über die Frau Schmidtmüller."
Oder: "Mama, das heißt ficken? Der Moamett hat gesagt "Isch fick Dei Mutter". Was meint er damit?"
Mama/Papa könnten am Ende des Erklärungsversuchs natürlich auch empfehlen, s. o.: Diejenigen, die so was zu jemandem sagen, sind böse und gemein. Mit solchen Kindern solltest Du besser gar nicht umgehen.
Dann käme plöhterweise: Aber das sagen doch alle.

Später unter 4 Augen, Mami zu Papi: Wir hätten Jonas nie auf diese schreckliche Immanuel-Kant-Schule schicken sollen.
Papi zu Mami: Ja schon, aber das ist nunmal der Schulbezirk, von der Sophie-Scholl-Schule hörte man damals doch auch ganz schlimme Sachen. Die haben sogar einen Wachdienst beauftragt, damit sie einigermaßen Herr der Lage bleiben. Die Direktorin hat übrigens gekündigt. Kürzlich stand in der Zeitung, da sei [beliebige Schauergeschichte ergänzen, die vom kommunalen Schulträger öffentlich erfolgreich kleingeredet wurde, in Elternkreisen aber gleichwohl kursiert] passiert. Der Sohn meines Kollegen XY musste sogar zum Arzt.
Beide einigen sich, während der verbleibenden 3 Grundschuljahren intensive Kontakte zu knüpfen zu den Entscheidern des einzigen renommierten Gymnasiums, in privater Trägerschaft & am anderen Ende der Stadt, um die Chance zu erhöhen, dass ihr armer kleiner Jonas nach Überleben des Dschungelcamps "Grundschule" unter Tausenden verzweifelter Bewerbungen dort Aufnahme findet.

Alles neigt zum Niedergang. Bergab geht es immer leicht und schnell.

 

[chiarina]

Wir neigen dazu, etwas Gelesenes oder Mitgeteiltes so einzuordnen, dass es unserer Sicht und unserer Meinung auf die Welt entspricht.

Der von Barratt verlinkte Artikel kann dann Reaktionen auslösen wie "hab ich's doch gesagt, an den Schulen ist die Hölle los" oder "Mannoman, was für eine Lehrerin, was lässt die sich bieten" oder "das ist ja erschütternd, kenne ich aus meinem Umfeld nicht" bis hin zu "ist anonym, kann erfunden sein, was weiß ich, ob das alles überhaupt stimmt".

Von außen diese Situation ernsthaft beurteilen zu können, ist aus meiner Sicht unmöglich. Wir haben früher unseren Religionslehrer fertig gemacht und Stühle vor die Tür gestellt, damit er nicht reinkonnte. Da ist der Arme unter lautem Gelächter unsererseits dann auch noch mühselig rüber geklettert. Menschen können im Verband außerordentlich unbarmherzig sein.

Ausdrücke wie "schwul" werden heute verwendet wie wir früher "geil" etc. sagten. Das hat mit Vorbehalten gegen Homosexualität erst einmal nichts zu tun, sondern ist Teil der Jugendsprache, die sich gegenüber der Sprache der "Erwachsenen" abgrenzt. Trotzdem ist Sprache immer ernst zu nehmen und ich finde es wichtig, immer in Auseinandersetzung mit der Jugend über solche Ausdrücke zu bleiben.

Was jetzt solch klar sexistische Bemerkungen, die provozieren sollen, angeht, ist das nicht nur die Sache der Lehrerin. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Einzige der Schule ist, die sich so etwas anhören muss. Grundsätzlich sind es fast immer Frauen, die sich sexistische Äußerungen anhören müssen - sie sind in anderen Kulturen oft Männern untergeordnet. Deshalb haben sie es auch schwerer als Männer - leicht ist das nicht, sich Respekt zu verschaffen.

Insofern ist das Verhalten der Schüler zu ihren Lehrern auch Sache der Schule. Die Berufsschüler DÜRFEN lernen und sie haben es in der Hand, ob sie es tun wollen oder nicht. Wenn nicht, bekommen sie schlechte Noten, einen schlechten oder gar keinen Abschluss und werden es schwer haben, einen Job zu finden. Es ist Sache und Recht der Schulleitung und des gesamten Lehrerpersonals, Regeln des Miteinander zu finden, die dann auch durchgesetzt werden. Am besten noch mit den Schülern zusammen. Das ist die Basis, auf der Lernen überhaupt erst möglich ist. Es muss Konsequenzen haben - die den Schülern auch vorher bekannt sind -, wenn man seine Lehrerin so anredet!

Und ich habe manchmal den Eindruck, dass diese Verbindlichkeit und die Einforderung eines wertschätzenden Verhaltens Lehrern und Schule zu anstrengend ist und daher solches Verhalten in Kauf genommen wird. Weil die Wissensvermittlung über allem steht?

Bevor man über Politik und Chemnitz etc. redet - auch wenn es zehnmal der Politikunterricht ist - , muss man erst einmal eine gemeinsame Ebene finden, auf der man überhaupt reden kann. Mich erschüttert am meisten, wie die Lehrerin auf der einen Seite und die Schüler auf der anderen ganz andere Ziele und Absichten haben und alle vollkommen aneinander vorbei agieren: die Lehrerin will Wissen vermitteln, die Schüler im pubertären Alter wollen provozieren, stören.

Mich erschüttert auch, wie sehr die Lehrerin die Antworten der Schüler negativ bewertet. Schon ganz zu Anfang entsetzt sie sich, dass die Schüler von Chemnitz nichts gehört haben. Sie bewertet diesen Fakt zu Ungunsten der Schüler (sind nicht politikinteressiert, haben kein Interesse an dem, was in der Gesellschaft geschieht etc.). Diese negative Einstellung wird sich in ihrer Körpersprache etc. zeigen und dient keiner offenen Kommunikation! Auch die schwulenfeindlichen Äußerungen lehnt sie entsetzt ab, anstatt sie aufzugreifen. So denken ihre Schüler ja nun mal und es ist ihre Aufgabe, damit zu arbeiten. Statt dessen reine Ablehnung von ihrer Seite - ich habe das Gefühl, nicht nur bezogen auf die Einstellung der Schüler, sondern auf die Schüler selbst.

Dass das alles sehr schwierig ist, ist vollkommen klar. Aber ohne dass sich das Verhältnis Schüler - Lehrerin entscheidend ändert, kann Wissen nicht vermittelt werden. Das aber geht letztlich zu Lasten der Schüler und das haben die hier noch keinesfalls verstanden.

Man müsste ganz anders ansetzen.

Liebe Grüße

chiarina

 

[Peter]

Mich erschüttert am meisten, wie die Lehrerin auf der einen Seite und die Schüler auf der anderen ganz andere Ziele und Absichten haben und alle vollkommen aneinander vorbei agieren

Auf den Punkt!