Bildungs- und Entwicklungsmisere - eindrücklicher Artikel

Ha, viel schlimmer ist es, wenn der Leher wegen schlechter Skills sein Gelaber nicht glaubhaft begründen kann. Muss gerade an Staatsbürgerkunden denken... Einmal habe ich mich so mit dem Lehrer gefetzt, dass ich vorm Schuldirektor erscheinen musste. :-D
 
Die Angst vor der Blamage ist doch reine Kopfsache. Ich glaube sogar, es ist eher Faulheit, denn man müsste sich die kognitive Mühe machen zu formulieren, bis wohin man es verstanden hat und ab wo man (und warum) nicht mitkommt.

Liebe Barratt,

die Angst vor der Blamage betrifft auch die Klasse und welche Rolle man in dieser Klasse innehat. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Nehmen wir das Fach "Deutsch", Interpretation eines Gedichts.

Ich hatte in der Mittelstufe eine schrecklische Deutschlehrerin. Allerdings, das muss man ihr zugestehen, hatte sie eine transparente Notengebung.

w, links: 1
w, rechts: 2
m, links: 3
m, rechts: 4

Es war relativ einfach, in die Abteilung "rechts" zu kommen und mein Schwänzchen wollte ich behalten, also bekam ich eine 4, so einfach war das.

In Mathe wäre solch eine Notengebung viel schwerer ...

Grüße
Häretiker
 
Es kann Charakter/Situationssache sein, ob der Schüler ratet oder sagt „er weiß es nicht“ oder Kopfschüttel etc., wenn der Lehrer eine geschlossene Frage zu einer Thematik stellt die klar beantwortet werden könnte. Wobei geschlossene Fragen meist schlechte Fragen sind und wenig hervorlocken.

Dies ist jedoch nur die Auswirkung des viel tiefer liegenden Problems, dass der Schüler offensichtlich die Thematik noch nicht verstanden hat.

Und nun dem Schüler die Schuld zu geben ist natürlich wie soll ich sagen „Betriebsblind“. Vielleicht hat der Lehrer das noch nicht richtig vermittelt?? Denn erst wenn der Schüler die Thematik verstanden hat kann der Schüler überhaupt erst beurteilen. Und das ist klar Aufgabe der Lehrerin.

Daher muss der richtige Schritt eines (guten) Lehrers sein solche oben genannten Antworten als „Alarmsignal“ zu sehen. Einen Schritt zurück zu gehen und die Thematik nochmals, vielleicht an einem einfacheren Bsp. erklären. Dann wir er auch die richtige Antwort erhalten ganz automatisch.
 
Japp! Wir hatten einen in der 10ten Klasse (Geschichte-, Stabü- und Geographie-Lehrer). Der war Klasse! Bei dem hatte JEDER! in Betragen und Mitarbeit eine Eins, egal welches Fach, weil er jeden Stoff absolut interessant und spannend vermitteln konnte. Einer der Lehrer, bei denen man sich am Klingeln zur Pause gestört hat.
 
(…)
SCHULMEISTER. Jeder Zoll ein Schnaps! Ihr Sohn gehört zu den eminentesten Köpfen! Ich werde ihn nicht nur in die tiefsten Geheimnisse der Dogmatik, der Homiletik und der übrigen Nebenwissenschaften der Theologie einweihen, sondern ihn auch in den plastischen, idyllischen und mephytischen Hauptwissenschaften unserer Landprediger, als wie im Schweineschneidern, Kuhschlachten und Mistaufladen zu unterrichten suchen. – Um Ihnen zu beweisen, wie sehr mir Gottliebchens Wohlfahrt am Herzen liegt, will ich mich noch heute mit ihm auf das Schloß verfügen und ihn der jungen Baronin und ihrem Onkel, welche gestern angekommen sind, als ein großes Genie vorstellen; vielleicht, daß man ihm eine außerordentliche Unterstützung zu seinen Studien gewährt.
TOBIES. Na, das tun Sie, Herr Schulmeister! Aber ich bitte, quälen Sie den Jungen mit dem Lernen nicht zu übermäßig. Ich habe ein paar Ochsen, welche mit dem Kopfe ziehen müssen, und da weiß ich denn, was Kopfarbeit für eine Arbeit ist. Guten Morgen!
Geht ab.
SCHULMEISTER zu Gottliebchen. Nun komm, du Esel, und gib Acht! Ich will dir sagen, wie du es auf dem Schlosse machen mußt, um dich genial zu stellen: du mußt entweder völlig das Maul halten, – dann denken sie, Donnerwetter, der muß viel zu verschweigen haben, denn er sagt kein Wort; – oder du mußt verrücktes Zeug sprechen, – dann denken sie, Donnerwetter, der muß etwas Tiefsinniges gesagt haben, denn wir, die wir sonst alles verstehen, verstehen es nicht; – oder du mußt Spinnen essen und Fliegen einschlingen, – dann denken sie, Donnerwetter, der ist ein großer Mann, (oder wie es bei dir schicklicher heißen würde, ein großer Junge) denn er ekelt sich vor keinen Fliegen und Spinnen. Sag, Rindvieh, was von allem diesen willst du tun?
GOTTLIEBCHEN. Ich will's Maul halten.
SCHULMEISTER. So halt es, und meinetwegen mit der Hand, denn das sieht noch allegorischer und poetischer aus. Jedoch kann ich dir dessenohngeachtet ein andres notwendiges Requisit nicht erlassen: du mußt bisweilen eine genialische Zerstreutheit zeigen. Dies machst du ohngefähr so, Gottliebchen: du steckst, ehe du aus dem Hause gehst, eine tote Katze in die Uhrtasche; wenn du dann nachher in Gesellschaft eines schönen Fräuleins spazierst und mit ihr in der Abenddämmerung die Sterne betrachtest, so ziehst du auf einmal deine tote Katze heraus und führst sie an die Nase, als wenn du dich hineinschnupfen wolltest; da wird denn das Fräulein leichenblaß aufschreien: »Sackerlot, eine tote Katze!« du aber erwiderst wie zerstreut: »ach Gott, ich meinte, es wäre ein Gestirn!« – So etwas bringt dich in den Ruf der Originalität, du Mißgeburt!
Er gibt ihm eine Ohrfeige.
GOTTLIEBCHEN. Au! au! au!
SCHULMEISTER. Erschrick nicht, mein Söhnchen! Utile cum dulci, ein Ohr, weil es nützlich ist, und eine Feige, weil sie süß ist, also eine Ohrfeige. Es gehört zu den Feinheiten meiner Erziehungsmethode, mußt du wissen, daß ich dem Schüler bei jeder interessanten Lehre eine markdurchdringende Maulschelle erteile, denn späterhin wird er alsdann immer, wenn er sich an die Maulschelle erinnert, sich auch an die Lehre erinnern, welche sie begleitete
(…)
:lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol:der gute alte Grabbe ist allemal amüsanter als sämtliches heutiges Schule-lernen-hochbegabt-Lehrerböse-Blabla:lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink::drink:
für alle, die schon "modern" pädagogisiert wurden oder mit dergleichen liebäugeln: auf das Zitat klicken und es in voller Länge lesen
 
Du hättest Recht, wenn die im Schulerholungsheim reichlich Unterricht machen würden. Dort wird aber eher reichlich entspannt.

Meine Große konnte zur Einschulung fast den gesamten 1. Klassen Stoff, aber wir haben sie normal weiterlaufen lassen. Damit war ausreichend Sicherheitspolster gegeben. Dieses haben wir natürlich relaxed ausgebaut und durchgehalten...., und nicht wie die Lehrer meinten eine Klasse übersprungen.
Sie braucht ja die eigentliche Zeit für ihre Musik:musik::-D; du @hasenbein weißt ja ungefähr, was bei mehreren Instrumenten an Zeitansatz fällig wird plus Auftritte, Orchester, Musiktheorie usw:ballon:
Schule ist da nur (wichtige) Nebensache, die aber unbedingt ordentlich zu erledigen ist.
wenn deine Tochter diesen Aufwand braucht, ist die geforderte Intelligenz für ein Besuch des Gymnasiums eigentlich nicht da. Ansonsten ist das schon Missbrauch und Quälerei.
Im Übrigen ist das genau das Problem der bayrischen Grundschulen. Dort setzen sich immer noch die dressierten Kinder der Gutsituierten durch. Die oft eigentlich viel Intelligenteren,...müssen dann den viel beschwerlicheren Umweg nehmen.

Deine Tochter braucht im Berliner Schulsystem diesen Aufwand...das ist jetzt ein Scherz.
 
Zuletzt bearbeitet:

Frontalunterricht:

Ein nicht besonders glücklicher Begriff, auch nicht sauber definiert. Es ist eher ein Kampfbegriff, der negativ bzw. positiv besetzt ist.
Eine Zeitlang wurde er als Gegenbegriff zur Gruppenarbeit benutzt.

Wir unterscheiden eher: Sozialformen des Unterrichts: LSG (= Lehrer-Schüler-Gespräch - das gut zu können, ist die Hohe Schule des Unterrichtens), Einzelarbeit (Stillarbeit für einen), Partnerarbeit (Stillarbeit zu zweit), Gruppenarbeit, LV (Lehrervortrag), SV (Schülervortrag).
(Daneben gibt es unzählige Methoden, die nicht einfach darunter zu subsumieren sind.)

Wer "Frontalunterricht" sagt, meint damit meistens, dass die Lehrkraft sagt, wo's langgeht. Das wird immer so bleiben - das Gegenteil zu wünschen, ist in der Tat Ideologie. Es würde nur bei wenigen, sehr motivierten Schülern klappen. Und in der Tat, die Schwächeren profitieren besonders von Frontalunterricht.

Ich würde jedoch die Gruppenarbeit nicht verteufeln. Natürlich ist das Prinzip des "Social loafing" bekannt (= einer arbeitet, die anderen schauen zu), auf der anderen Seite muss man einfach sagen, dass z.B. in den Naturwissenschaften die Arbeit in der Gruppe/im Team einen hohen Stellenwert an den Unis hat. Ich leugne nicht, dass es auch da (genauso wie im Berufsleben!) möglich ist, dass sich die einen auf Kosten der anderen einen faulen Lenz machen.

Sitzordnungen
sind etwas anderes. Sie sind ein Stück weit auch altersabhängig. Jüngere Kinder mögen Sitzgruppen manchmal ganz gerne (man kann Stühle ja auch problemlos drehen, wenn man an die Tafel schauen möchte), bei älteren kann das Wort durchaus allergische Reaktionen hervorrufen. ;-)
U- bzw. E-Formen haben den Vorteil, dass sich alle sehen, und den Nachteil, dass ein Teil die Wirbelsäule drehen muss, wenn sie nach vorne schauen.

Aber ganz gleich, wofür man sich entscheidet: Disziplin bzw. Chaos sind in allen Sitzformen möglich.

Schulkonzepte
sind insofern etwas eminent Lästiges, als diese ausdiskutiert werden müssen und festgehalten und …. Da geht unglaublich viel Zeit drauf, Zeit, die man besser irgendwo anders investieren würde.
Das, was Du beschreibst, @nispi , kann auch ohne "Schulkonzept" bewältigt werden. Es geht ohnehin zum professionellen Handeln von Lehrkräften, sich jederzeit auf unterschiedliche Schüler und Klasse einzustellen!
Hat man viele Migrantenkinder, braucht man irgendeine Form der Vorbereitungsklassen (bei uns: IVK = Internationale Vorbereitungsklasse, bei älteren Schülern: VABO), in denen die Vermittlung der deutschen Sprache im Vordergrund steht, bei gleichzeitiger Teilnahme in den anderen Klassen in Fächern wie Sport.
Das ist aber eher eine grundlegende Struktur als ein Konzept.
in Aachen werden zumindesr an einer Gesamtschule in den unteren Klassen abwechselnd Junge - Mädchen. Da in diesem Alter meistens eher gegenseitige Abneigung herrscht.. dient das der Ruhe.
 
Das sehe ich genauso und ich hab ja schon geschrieben, dass ich die persönlichen Erfahrungen anderer hier am Interessantesten finde! Nur passiert es oft, dass man daraus allgemeingültige Schlüsse zieht, wie etwas ist und wie etwas besser werden könnte. Dazu reicht aus meiner Sicht aber die persönliche Erfahrung nicht aus, auch wenn sie ein wichtiger Indikator ist.

Meine Erfahrungen mit Frontalunterricht haben sicher dazu beigetragen, dass ich mich überhaupt für Bildung interessiere und vielleicht auch Lehrerin geworden bin. Ich habe meine gesamte Schulzeit als extrem ungerecht wahrgenommen, auch schon als Grundschulkind.

Ich habe mich am Unterrichtsgespräch immer beteiligt, wollte immer gern drankommen und meine Gedanken mitteilen. Ich war also geradezu prädestiniert für Frontalunterricht.

Ich habe aber besonders in der weiterführenden Schule sehr genau mitbekommen, wie diese Unterrichtsform für andere Schüler war. Das Klassengespräch fand immer zwischen den gleichen Schülern und dem Lehrer statt, genauer zwischen der Hälfte der vorhandenen Mädchen und vielleicht ein, zwei Jungen. Das waren Menschen wie ich, die keine Scheu hatten, die die Achtung des Lehrers erwerben wollten und glücklich waren, wenn sie unter den anderen ausgewählt wurden, etwas sagen zu dürfen.

So sind aber viele Menschen nicht. Es gibt ruhige, schüchterne Kinder und welche, die sich zum Nachdenken Zeit nehmen wollen. Die mündlichen Noten sind für solche Kinder ein Drama. Und so langweilte sich oft der erheblich größere Rest der Klasse, versuchte sich anderweitig zu beschäftigen, was viele Interaktionen zur Folge hatte, die mit dem Lernstoff absolut nichts zu tun hatte. Auch häufige Störungen und eine unruhige Klasse war die Folge.

Bei den seltenen sehr guten Lehrern war das nicht so, weil man bei diesen aufpassen musste, den Anschluss nicht zu verlieren und auch sicher war, dass dieser Lehrer alles sah und mitbekam.

Deswegen bin ich nicht der Meinung, dass Frontalunterricht von mittelmäßigen oder schlechten Lehrern die beste Methode ist. Ich bekomme das auch heute noch ständig mit: wie kann es sein, dass jemand eine zwei in Geschichte bekommt, wenn er noch nicht mal weiß, welches Thema behandelt wurde/wird? Beim Frontalunterricht kann man viel mehr abschalten.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Organisationsfähigkeit, Problemlösung und Eigenständigkeit im Lernen erstmal erlangt werden muss. Wir Klavierlehrer sind damit ständig beschäftigt, Übetechniken etc. zu vermitteln. Es reicht nicht aus, einfach Hausaufgaben aufzugeben. Die, die mitdenken, kreativ und strukturiert arbeiten können, kriegen das locker hin. Viele andere im Grundschulalter und auch in den weiterführenden Schulen - und offensichtlich im Studium, wie der Erstbeitrag dieses Fadens deutlich macht - nicht! Diese Kompetenzen müssen erlernt werden, denn wer sich selbst nicht helfen kann, kann auch nur wenig lernen.

Diese Kompetenzen haben sich im Laufe der Jahrzehnte sehr verschlechtert und es gibt kaum ein anderes Land, bei dem der Erwerb solcher Kompetenzen und damit der Verlauf der weiteren Schullaufbahn vom Bildungsgrad der Eltern abhängt. Also muss die Schule so weit wie möglich dafür sorgen, dass auch diese Kinder das Lernen lernen. Das geht meiner Meinung nach nicht mit reinem Frontalunterricht.

Liebe @Klafina, da interessiert mich, ob du der Meinung bist, dass das doch ginge! Mir hat sehr gefallen, dass du von den verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten im Unterricht geschrieben hast (Lehrervortrag, Schülervortrag, Klassengespräch .....). Wie weit würdest du den Begriff "Frontalunterricht" auslegen?

Ich finde z.B. auch die Wochenplanarbeit sehr gut. Ab welchem Alter, ist die Frage. Aber sie gibt dem Schüler mehr Eigenständigkeit und gleichzeitig mehr Verantwortung.

Was übrigens das Sprachlabor angeht, war ich damals einfach überfordert. Im Unterricht sprachen wir so gut wie nicht Englisch und plötzlich hörte ich über einen Kopfhörer eine Sprache, die ich überhaupt nicht verstand. :D Ich sah auch keine Lippenbewegungen, an der ich vielleicht hätte was raten können - ein Desaster. :D

Ich gehöre nämlich wie viele andere zu denen, die sich eine Sprache eher visuell und über Regeln erschließen. Quasi vom Kleinen zum Großen. Ich finde es grundsätzlich sehr gut, dass soviel Englisch gesprochen wird im Unterricht, kann also Klafina im Unterrichtsablauf bestätigen. Dort wird eher vom Großen ins Kleine gelernt - aus dem Gesprochenen/Gehörten ergeben sich die Regeln. Leider aber muss aus meiner Sicht auch anderen Lerntypen diese Sprache erschlossen werden und da hakt es oft. Parallel müsste man m.E. unbedingt auch schriftlich Regeln fixieren, so dass visuellen und haptische Lerntypen was sehen und fühlen können und die Sprache auch anders herum verstehen lernen.

Auch in Mathe stößt ein Frontalunterricht an seine Grenzen, denn der Lehrer erklärt Prozesse und Regeln meist so, wie er sie versteht oder verstanden hat. Gerade in Mathe aber führen sehr viele Wege nach Rom. Die Montessori-Materialien bieten z.B. sehr viele Möglichkeiten, seinen eigenen Weg zu finden. Aus meiner Sicht wäre es auch sehr wichtig, die Fächer miteinander zu vernetzen. Sprachfähigkeit und Textverständnis sollten nicht nur in Deutsch gelehrt werden und warum kann der Sportunterricht nicht mit Mathe verknüpft werden, wo doch erwiesen ist, wie wichtig die motorischen Fähigkeiten eines Kindes (rückwärtslaufen etc.) mit seinen Mathefähigkeiten korreliert.

Ich meine, da ist noch viel Bedarf!

Ein völliges und radikales Gegenmodell zu diesen Konzepten ist übrigens Carl Rogers' Buch "Lernen in Freiheit". Es lohnt sich, sich damit und den damit verbundenen Gedanken zu beschäftigen, auch wenn man letztlich dem ablehnend gegenüber stehen sollte. Vor der Schule beschäftigen sich Kinder stundenlang mit Bauklötzen u.v.a., können sich also sehr ausdauernd konzentrieren, wenn sie etwas lernen wollen. Kaum kommen sie in die Schule, wird dieser so wunderbare Antrieb unterdrückt und die Kinder werden in ihrem Lernen deutlich fremdbestimmter. Manche Kinder kommen damit wunderbar zurecht, manche nicht und es fragt sich, ob man diesen Antrieb, den ALLE Kinder haben, nicht besser nutzen könnte.

Liebe Grüße

chiarina
Manchmal ist das aber nicht Schüchernheit sondern Doofheit. Ich hatte (Abitur 90) eine Mitschülerin im Englisch LK, die quasi nie den Mund aufmachte. Klausuren 14/15 Punkte.
Alle mussten dann irgendwann ein englisches Buch als Referat in Englisch vortragen.
Sie stellt sich vorne hin..ganz entspannt ...kl. Zettel . Shakespeare "Hamlet"

Kopf - Tisch - Kopf - Tisch
 
(Die Konkurrenz hat gesagt: weiß ich so nicht, ich erkundige mich und rufe in einer Stunde zurück. Nach 45 hatte ich meine präzise Antwort. DAS war echter Service.)

Genauso reagierte vor langen Jahren mein Gynäkologe - leider jetzt im Ruhestand.
Ich hatte in der Schwangerschaft eine Frage, er wusste es nicht, vermutete nur. Bis zum nächsten Mal hatte er die aktuelle Fachliteratur gesichtet und mir die Ergebnisse gesagt. Klasse.
 
Da hat es der Mathematiklehrer leichter: Stimmt keine einzige Aufgabe, schreibt er seine "6" drunter und kann das vor seinem Schuldirektor und den aufgebrachten/verzweifelten Eltern begründen.

Stimmt nicht!

Da Mathe als Geisteswissenschaft auch ein Laberfach ist, gibt es für die Rechenwege und Zwischenergebnisse auch Punkte. Deshalb tut man gut daran, nicht nur einfach das Ergebnis hinzuschreiben, sondern auch den Weg dorthin.
 
Da Mathe als Geisteswissenschaft auch ein Laberfach ist, gibt es für die Rechenwege und Zwischenergebnisse auch Punkte.

Ja, GsD. :lol:

Ich würde sagen: 50/60er Jahre - nach dem,w as mir andere Leute erzählen.

Stimmt, da gab es noch einige Altnazis im Schuldienst.

Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage hat der Lehrer Angst vor den Schülern und nicht umgekehrt.
 
Gabs dafür überhaupt gute Lehrer? Habe keinen kennengelernt.

Ja gab es, definitiv. Warst halt an der falschen Schule:coolguy::bye:

Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage hat der Lehrer Angst vor den Schülern und nicht umgekehrt.
Der Lehrer sollte Angst haben, ja, schlechten Unterricht zu machen , und Angst haben, von seinen Schülern nicht als wirkliche Lehrperson geschätzt zu werden. Die allermeisten Schüler wollen letztlich doch nicht blöd bleiben, sie wollen schon lernen.

Dieses Wollen in den Schülern freischaufeln und stärken, darum gehts,

und viele Lehrer verrennen sich einfach in Wehleidsklagen, anstatt anzupacken und beherzt die Schüler zu begeistern,

trockene selbstmitleidige Seelenspiegelung hilft sicher nicht, genausowenig sogenannte "neue" verquast-akademisierte Reflektionsübungen und Pseudodiskurse, alla wie sehe ich mich , wie sehe ich dich, wie nehme ich Xyz "wahr", was spüre ich, wie erlebe ich...., wir sind doch nicht bei Seelenklempner!!!

"Mensch, haltet mal Eure Köppe früh in eiskaltes Wasser unter der Gartenplumpe, damit ihr alle samt mal wieder klar werdet,... " so ungefähr sollte man den achso leidenden Lehrern ins Stammbuch schreiben.

Leute, die Neulehrer nach dem Krieg, mussten innert kürzester Zeit sich fit machen; und es lief.
Ein alter berliner Lehrer sagte mir, er hätte damals an den Volksschulen, genügend Querköpfe und Rabauken dabei gehabt,
diese Erzählung, dass früher die Kinder "anständiger" waren, traf allenfalls in ruhigeren Vororten zu, er selber musste manchmal Granaten und Pistolen aus Schultornistern beschlagnahmen...
(soweit ist es m.E. nicht mal in Rütli-Neuköln gekommen...)

(Ein Lehrer einer unproblematischen "Kur"-schule in B will dieses Jahr in Mathe auf Lehrbücher verzichten, er macht es mit von den Schülern selbst zu erstellenden Heften????!!! so, ......, tja man kann sich viele Probleme (auch als Lehrer) selber machen; experimentieren, weils sonst nix zu tun gibt....)

Leute, Leute, Leute
allet kalter Kaffe,
unterrichtet klar und verständlich
und geht auf die Schüler zu, so, dass sie Euch ernst nehmen können....
(die gleiche Leier ist doch auch bei der Streifenpolizei, wie schaffen es viele gute erfahrene Polizisten DENNOCH ernst genommen zu werden; und warum gibt es so viele Polizisten, die dies nicht schaffen)

Wir können reden, was wir wollen, rausgehen, klare Linie fahren und ne Menge Humor/dickes Fell und meistens läufts dann in Schule und Polizeikutsche! Die andern Knurrhähne sollten sich einen anderen Beruf suchen:drink::-D:ballon::kiss::bye::herz:
 

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