Bier-Orgel

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10. Dez. 2007
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Heute im Außendienst: ein Zimmermann von 1993 in einer Studentenverbindung. Das Klavier hatte trotz seines eher jungen Alters anscheinend mal neue Hämmer bekommen. Die waren jedoch schon wieder mit Bier getränkt worden. Etliche Brandflecken von Zigaretten, undefinierbarer Schmier überall. Spieltiefe merkwürdigerweise auf knapp 9 mm, die Papierflecken vorne waren teilweise an den Vorderfilzen durch Feuchtigkeit verklebt, eine Saite fehlte. Aber das merkwürdigste war: ausnahmslos alle Bass-Saiten waren extrem taub! Ich hab schon nach Defekten im Bass-Steg und im Boden gesucht, aber da sah alles ok aus (abgesehen von den Tropfspuren von Bier). Einfach nur traurig :(

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Hi Tastenscherge,

ich glaube wohl, die haben Wolle im Kopp, diese Verbindungsstudis...wie kann man Hämmer mit BIER tränken ?
Hab zwar keine Ahnung, aber gut ist das bestimmt nicht, schätz ich.

LG, Olli !
 
Vielleicht solltest Du denen ein gebrauchtes E-Piano aufs Auge drücken und das Zimmermann in Zahlung nehmen. (ohne Entsorgungskosten:D:D)
( - und einen blanken Draht mit 230V unter der Klaviatur verlegen) :D:D

Toni
 
:shock: Was sind das bloß für Menschen die ein Klavier so arg mißhandeln?

Viele Grüße

Styx
 
Genau!

Wer Klaviere quält, quält auch Menschen. Das ist logisch.

CW
 
So sehr so ein Zustand eines Instrumentes auch schmerzt: Die müssen gute Feten gehabt haben:D
 
Genau! Und wenn das Klavier dafür gesorgt hat, dass die Bude rockt, dann hat es doch sein Bier redlich verdient. :D
 

...wie kann man Hämmer mit BIER tränken ?

Nennt sich dann Akademiker-Intonation :D

Nichts gegen Studentenverbindungen als solche. Hier gibt es sogar eine musische Verbindung, in der auch -Achtung Skandal - auch Weibsvolk zugelassen ist und sogar dort wohnt. Aber die meisten Verbindungen die ich kenne, sind schon recht konservativ und vor allem sehr Bierintensiv. Dementsprechend sehen dann auch die Klaviere aus. Und der geschäftliche Umgang ist auch nicht leicht, da irgendein Student wegen einer Stimmung anruft aber weitergehende Reparaturen nie ein Thema sind. Denn die zahlen das ja nicht selber (die Studenten) sondern die "alten Herren". Bis da etwas mal beschlossen ist, ist das Klavier längst tot. Aber eigene Küche samt Koch haben die fast alle.....
 
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Nennt sich dann Akademiker-Intonation :D

Nichts gegen Studentenverbindungen als solche. Hier gibt es sogar eine musische Verbindung, in der auch -Achtung Skandal - auch Weibsvolk zugelassen ist und sogar dort wohnt. Aber die meisten Verbindungen die ich kenne, sind schon recht konservativ und vor allem sehr Bierintensiv. Dementsprechend sehen dann auch die Klaviere aus. Und der geschäftliche Umgang ist auch nicht leicht, da irgendein Student wegen einer Stimmung anruft aber weitergehende Reparaturen nie ein Thema sind. Denn die zahlen das ja nicht selber (die Studenten) sondern die "alten Herren". Bis da etwas mal beschlossen ist, ist das Klavier längst tot. Aber eigene Küche samt Koch haben die fast alle.....

Hehe ;) sehr bierintensiv. Stimmt wohl, denn manche Texte ( wie etwa der des folgenden Liedes, in dem der Fux zum Bursch wird ( zuerst ist man ja Fuchs )) sind bezuglich ihrer Aussagekraft und ihrer textlichen Elemente...etwas schwierig, find ich ;)

http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/7/71/IMSLP55450-PMLP114599-Anonymous__Student_ditty_Fuchsenritt.pdf

oder aber, was ich auch interpretativ bedeutsam finde, ist folgendes:

Lied der Studenten an der Bergakademie Freiberg / Das Stipendium versoffen, verraucht das Gehirn free midi mp3 download Strand Hotel Sechelt bed breakfast

:D

LG, O. !
 
Anklagen sollte man die, vor den Kadi zerren und die Bastonade verhängen!!! :D
Ich bin mehr für die Gelatine - wie damals bei den Franzmännern kurz nach dem Mittelalter. Klavierquälen ist eine Straftat und wird mit Dodekakophonie nicht unter fünf Jahren bestraft. Aber was soll man von faustschlagenden Studentenverbindungen auch anderes erwarten - nach zwölf Silvestern Wirtschaftspolitik haben viele das letzte Gramm Gehirnmasse auch noch absaufen gelassen. Ach ja, bevor ich es vergesse: Dodekakophonie ist die Lehre von den zwölf Mißtönen - habe ich damals auf dem humoristischen Gumminasium schon gelernt!:D:D:D

LG von Rheinkultur
 
...diese Rüpelhaften Klabierspieler sollte man zwischen zwei Ochsen spannen, bis sie durch Zupfen am Bier-Ablassventilchen das zweigestrichene "C" erreichen!!! :)
 
Aber die meisten Verbindungen die ich kenne, sind schon recht konservativ und vor allem sehr Bierintensiv. Dementsprechend sehen dann auch die Klaviere aus. Und der geschäftliche Umgang ist auch nicht leicht, da irgendein Student wegen einer Stimmung anruft aber weitergehende Reparaturen nie ein Thema sind. Denn die zahlen das ja nicht selber (die Studenten) sondern die "alten Herren". Bis da etwas mal beschlossen ist, ist das Klavier längst tot. Aber eigene Küche samt Koch haben die fast alle.....
In diesem Punkt gibt es eine Parallele zu anderen Bereichen des Öffentlichen Lebens: Wenn andere (z.B. die Allgemeinheit) die wirtschaftlichen Folgen tragen, ist ein zumindest nachlässiger Umgang mit oftmals nicht billigen Gegenständen an der Tagesordnung. Vermutlich kann da jeder Schulmusiker ein Lied davon singen, wenn er sich die Gebrauchsspuren und Schäden an Musikinstrumenten im Bestand seiner Schule betrachtet. Müssten die Studenten die Beseitigung der angerichteten Sachbeschädigungen (die es de facto sind) aus eigenen (bescheidenen) Mitteln heraus finanzieren, wären die Klaviere und Flügel niemals in so einem desolaten Zustand. Man mache es sich mal bewusst, wie viele angehende freiberufliche Musikpädagogen und konzertierende Künstler ihre Existenz mit ähnlichen Instrumenten gründen und diese oft über Jahre hinweg abzahlen, in die an anderen Orten einfach nur so mal ein Glas Bier hineingeschüttet wird. Mutwillige Beschädigungen und Zerstörungen kann man als asoziale Verhaltensweise bezeichnen - die so einen Platz auch mitten in bürgerlichen Milieus einnimmt und nicht etwa irgendwo abseits am Rande der Gesellschaft stattfindet. Und besser wird dieses Tun auch nicht durch den Umstand, dass kein Richter eingreift, weil eben kein Kläger da ist - solange die "Alten Herren" die Reparaturen und Neuanschaffungen finanzieren und den Verursachern nicht in das eigene Portemonnaie gegriffen wird.

An unseren satirisch angehauchten Ausführungen zum Thema habe ich mich beteiligt - aber die Kehrseite der Medaille sollte nicht gänzlich unbeachtet außen vor bleiben. Und wer die Aufgabe übernimmt, die Besaitung und Mechanik solcher Instrumente wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen, kann sich sicher Angenehmeres vorstellen als klebrige Filze, Schmierfilme und Feuchtigkeitsschäden...!:(:(:(:(

LG von Rheinkultur
 

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