Benny Andersson piano

  • Ersteller des Themas Klavierbarbier
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Wenn ich ... mit solchen Aufnahmen ankäme wie Herr Andersson, dann würde KEIN Label die nehmen.

vermutlich, weil du es einfach kacke spielst.

Aber wenn so ein berühmter Typ das macht, greift Sony Classical zu, und es verkauft sich gut.

wie ungerecht, du ärmster. Vielleicht solltest du auch einfach mal so geniale Stücke schreiben wie Benny. Dann musst du dich nicht von deinem ätzenden Neid auf alles und jeden zerfressen lassen. Und wenn du ein klitzekleinwenig Erfolg hast, musst du vielleicht nicht mehr jeden Pianisten und Klavierlehrer hier im Forum runtermachen.
 
1. Ich habe "Jazz-/Pop-Pianist" geschrieben, nicht "Jazz-Pianist".

2. Gemeint habe ich natürlich (und das hat mit Sicherheit auch jeder, der ohne Boshaftigkeitsabsicht gelesen hat, so verstanden): Wenn irgendein x-beliebiger Pianist genau die gleichen Einspielungen vorgelegt hätte wie Andersson, dann...

Und jetzt schauen wir mal, ob noch vernünftige Entgegnungen kommen.
 
Und jetzt schauen wir mal, ob noch vernünftige Entgegnungen kommen.
Entgegnen müsste man darauf nichts. Es ist so, wie es ist.

Ein ganz bestimmter Aspekt würde mich persönlich davon abhalten, mir die Scheibe kaufen zu wollen: Als live gespielte Barmusik, wenn irgendwelche Popklassiker der späten 1970er gefragt sind, ist das Gebotene in Ordnung. Es ist dabei gleichgültig, ob da der Tastenspieler von der ABBA-Startruppe selbst an den Tasten sitzt oder irgendein No-Name-Pianist, solange die Darbietungen musikalisch gekonnt herüberkommen. Die Wiederholbarkeit einer Darbietung durch das Festhalten auf einer Konserve ist das, was mich stören würde. Sehr bekannte Titel können im Laufe des Abends mehrfach von Besuchern der Lokalität gewünscht werden, die beim Erklingen der gleichen Nummer eine halbe Stunde zuvor noch nicht anwesend waren. Der aufmerksam zuhörende Stammgast registriert hingegen, dass der Pianist soeben dasselbe schon mal gespielt hat. Die richtigen Unterhaltungsprofis agieren wiederholungsfrei, einfühlsam, souverän und mit angenehmer Ausstrahlung, so dass sich die Gäste wohlfühlen und den Aufenthalt genießen können.

Die guten Unterhaltungspianisten (klingt weniger anrüchig als "Barpianist", der als verkrachte Existenz in irgendwelchen heruntergekommenen Kaschemmen lustlos vor sich hin klimpert...) beherrschen nämlich die Kunst, dieselbe Nummer dreimal spielen zu können und jedesmal ganz anders: In allen Tonarten, in ganz unterschiedlichen Stilen, die Melodie in jeder Stimmlage des Satzbildes - so wie ein hervorragender Improvisationsspezialist unter den Kirchenmusikern. Zwischen diesen unterschiedlichen Berufsbildern gibt es durchaus eine stattliche Anzahl an Parallelen, das macht den Job übrigens so interessant, solange man für diese Erkenntnis aufgeschlossen ist.

Und genau diese Vielfalt geht bei einer CD-Studioproduktion verloren - und die Liveatmosphäre eines gelungenen Abends in einer Pianobar fehlt ebenfalls. Der Produzent einer solchen Aufnahme weiß das vermutlich auch. Wenn er sich trotzdem für ein solches Projekt entscheidet und akzeptable Absatzzahlen erwartet, ist dagegen nichts einzuwenden - er trägt schließlich die entsprechenden Unternehmerrisiken. Ebenso ist dagegen nichts einzuwenden, wenn ich als potenzieller Kunde entscheide: Nix für mich, Gründe siehe oben. Hat der vorgestellte Künstler bereits einen international bekannten Namen, sind die Erfolgschancen eben größer. Hier gilt das Matthäus-Prinzip auch abseits des Kirchenraumes: Der Teufel sch***t immer auf den größten Haufen...!

LG von Rheinkultur
 
Zu beurteilen, ob`'s brilliant, mäßig oder gar schlecht gspielt ist, maße ich mir nicht an.
Ich kann nur meinen persönlichen Eindruck schildern.
Habe in die Soundbytes reingehört und kann nur sagen, dass ich es stinklangweilig finde.
Wieso und weshalb kann ich gar nicht so richtig sagen, vielleicht liegt's daran, dass ich generell kein großer Fan von Barmusik bin, oder doch daran, das es
oder
mäßig gespielte Barmusik ohne irgendeinen besonderen Appeal
ist.

Kaufen würde ich mir die CD definitiv nicht
 
Nur wenn man in einem gewissen Ausmaß auch Jazzpiano und Jazz-Improvisation gelernt hat, kann man übrigens Barmusik im von Rheinkultur geschilderten Sinne kompetent spielen.
 
Ich habe tatsächlich völlig unerwartet die CD von Mutti zu Weihnachten geschenkt bekommen.

Ich finde es nett, schön, emotional und nostalgisch wegen den alten Hits! Guter Klaviersound, Fazioliflügel...

Musikalisch und/oder pianistisch interessant ist es kein Stück. Ich werde die CD vermutlich höchstens 3 mal anhören, weil dann jegliche Überraschung weg ist.

Da höre ich mir lieber zum 50. mal Herbie, Brad, Keith, Fred, Chick, oder Abdullah an, da entdeckt man auch nach Jahren noch neues.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur wenn man in einem gewissen Ausmaß auch Jazzpiano und Jazz-Improvisation gelernt hat, kann man übrigens Barmusik im von Rheinkultur geschilderten Sinne kompetent spielen.
Korrekt. Anderenfalls müsste man sich bestimmte "Arrangements" einpauken und bleibt bei der Gestaltung dauerhaft in der Wahl der Mittel stark eingeschränkt. Das ist unbefriedigend, da sich das kreative Potenzial so nicht flexibel entwickeln lässt - vielmehr werden nur irgendwelche Versatzstücke und Muster abgerufen und eine schlüssige Verknüpfung derselben bleibt Glückssache. Deshalb ist "Barpiano" auch kein Betätigungsfeld für Kandidaten, die für klassisches Literaturspiel zu schlampig, zu unbegabt und pianistisch zu limitiert sind und es dann mal mit Klimpern an der Hotelbar probieren wollen. Auch in dieser Branche werden "Versager" an anderer Stelle des Musikbetriebs nicht alt...!

LG von Rheinkultur
 
Ich habe tatsächlich völlig unerwartet die CD von Mutti zu Weihnachten geschenkt bekommen.
Ich hatte auf dem Gabentisch alles mögliche liegen, nicht aber diese CD. Wäre diese beim Auswickeln eines Päckchens zum Vorschein gekommen, hätte ich mich nicht besonders darüber geärgert und sie auch bereitwillig aufgelegt. Aber sie wäre dann zeitnah im CD-Regal gelandet und würde von mir möglicherweise auf Jahre hinaus nicht weiter beachtet werden, da ein solches Projekt nun mal kaum einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die dafür maßgeblichen Gründe sind bereits genannt worden - ist halt so.

LG von Rheinkultur
 

vielleicht liegt's daran, dass ich generell kein großer Fan von Barmusik bin
Barmusik, wie sie vielerorts erklingt, ist nun mal eher funktionaler Natur und für den jeweiligen Augenblick bestimmt. Was im Studio aufwändig produziert wird, soll hingegen Relevanz auf lange Sicht besitzen - ein Anspruch, dem dieses Projekt (subjektiv?) gar nicht gerecht werden kann und will. Für den Produzenten ist allerdings primär von Bedeutung, dass die CD gekauft wird. Ob sie nach erfolgtem Kauf unzählige Male rauf und runter gespielt wird oder unbeachtet im Regal vor sich hin verstaubt, ist für ihn bestenfalls von sekundärem Interesse.

LG von Rheinkultur
 
Pragmatisch betrachtet: Immerhin kann das Album dem Laien als Begleit-CD zum eingangs erwähnten Notenheft dienen. :idee:
 
Und nein,- er kann keine Noten! ( habe die älteren Diskussionen gerade nochmal verfolgt) Deshalb hat er auch jemanden beauftragt, die Noten -wie sie auch der CD zu hören sind- aufzuschreiben.

Es lebe der Mythos... wie soll Benny diese Transkription notengetreu einstudiert haben, wenn es doch erwiesenermaßen nicht sein eigener Satz ist sondern von einem anderen Musiker gesetzt wurde und nur auf Bennys Original basiert? Selbstverständlich kann Benny Noten lesen, das ist eine erheblich geringere Anforderung als Noten zu schreiben oder gar per Notensatzprogramm in Druckform zu bringen. Aber es ist so ein schöner Mythos, dass jemand zwar absolut sicher in der Harmonielehre ist und zu Klavier bringt, aber ansonsten nicht einmal eine kümmerliche Note lesen kann.

Er selbst sagt schlitzohrig "er wünscht sich, BESSER Noten lesen zu können". Schlauer Kommentar, lässt allen wilden Spekulationen und Mythen freien Raum, ohne die Unwahrheit sagen zu müssen. Nur der fehlerfreie Vortrag von Stücken, die NICHT seiner Feder entsprungen sind und wovon es auch nur seine Einspielung gibt, das macht keinen nachdenklich außer mir?
 
Paul McCartney soll ja auch des Notenlesens unkundig sein.
Solche Aussagen von oder über Profi-Musiker, die schon seit Jahrzehnten im Geschäft sind, genieße ich auch immer mit viel Vorsicht. Da ist sicherlich auch einiges an Koketterie dabei.
Vor allem deshalb, weil wie Du ja schon andeutest, Notenlesen mit das einfachste am Musizieren ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Profi nicht den Ehrgeiz haben, Musik auch mal anhand der Noten spielen zu können.

Aber trotzdem: warum sollte jemand mit einem sehr guten Gedächtnis und Gehör nicht in der Lage sein, von anderen Musikern gesetzte Stücke fehlerfrei zu spielen?
Blinde Musiker kriegen das ja auch irgendwie hin und bei denen kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass alle mit Braille-Noten arbeiten.
 
Aber trotzdem: warum sollte jemand mit einem sehr guten Gedächtnis und Gehör nicht in der Lage sein, von anderen Musikern gesetzte Stücke fehlerfrei zu spielen?

Dazu muss es erst einmal jemand vorspielen, so oder so. Und von den Blinden Musikern gibt es nur einen, von dem wirklich erwiesen ist, dass er nach Gehör spielt, und das ist das Genie Nubujyuki Tsuji. Das ist ein absolutes Ausnahmetalent und dessen pianistischen Fähigkeiten liegen auch auf einem anderen Niveau. Der hat diese Fähigkeit wahrscheinlich u.a. wegen seiner Blindheit entwickelt. Dennoch kann er auch Braille Notation, lernt aber lieber nach Gehör.

Mit absoluter Sicherheit kann Benny Anderson da nicht mithalten. Er war nie blind und wieso sollte Benny Anderson nicht Noten lesen können, das ist für sehende Menschen doch um Welten einfacher als alle anderen mythischen Ansätze?! Es ist nur nicht so romantisch und man kann so wunderbar verschwörerisch deuteln. Er selbst behauptet ja nicht einmal, KEINE Noten lesen zu können - er würde nur gerne "besser" Noten lesen können. Was auch immer das heißen soll....

Fakt ist, dass diese Transkriptionen NICHT von ihm entstanden sind, sondern die wurden produziert und er hat sie "approved". Mit absoluter Sicherheit mit Hilfe von Noten.
 
Missverständnis? Benny A. hat die Stücke eingespielt und dann wurden sie transkribiert. Ich glaube aber auch, dass er Noten kann.

Er sagt im Interview auch, dass er die Stücke so eingespielt hat, wie er sie zu spielen pflegt und wie die Kompositionen ursprünglich aussahen. Bei Pop und Jazz ist es idR so, dass Stücke nicht Note für Note eingeübt werden, sondern dass Melodien und Akkorde individuell und oft spontan zusammengebracht werden.

Und so entstehen z. B. im Rockbereich viele Stücke, zu denen die Songwriter gar keine Noten aufschreiben, sondern nur Text und Akkordsymbole und das ganze per Aufnahme festhalten. Um die zu lernen, braucht man selbst als Laie normalerweise ebenfalls keine Noten.
 
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(...)und wieso sollte Benny Anderson nicht Noten lesen können, das ist für sehende Menschen doch um Welten einfacher als alle anderen mythischen Ansätze?! Es ist nur nicht so romantisch und man kann so wunderbar verschwörerisch deuteln.
@Eibbon ...all´ das muss dich nicht echauffieren ;-) niemand geringeres als Hector Berlioz berichtete, dass er seine Symphonie fantastique in einer einzigen Nacht komponiert hatte, kurz nachdem er mit Chopin und Liszt am selben Abend über einen gefrorenen See spaziert war - hier freuen sich doch nur böse Spaßbremsen daran, dass Berlioz nachweislich weder Chopin noch Liszt kannte, als er seine Sinfonie komponierte (Chopin hockte da noch bei Mutti in Warschau) :-D
...alles was mitliest bitte ich um Verzeihung für den gräßlichen Fauxpas, im Zusammenhang mit dem sehr großen Anderson, Benny, so nebensächliches Gelichter wie Berlioz etc erwähnt zu haben

Fakt ist, dass diese Transkriptionen NICHT von ihm entstanden sind
...ich grübele schon eine Weile darüber nach, aber ich verstehe es nicht - was bedeutet der Satz??
 

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