Bekannte Komponisten und deren nicht beachtete Werke

Na gut, ich nehm alles zurück und es tut mir leid, falls ich eines deiner Glanzstücke beleidigt habe :-D
Ich sollte mir wohl mal eine gute Interpretation etwas genauer anhören. Hast du einen Vorschlag?

"Oft" gespielt werden die Variationen in meinem Umfeld allerdings nicht. Während ich schon zahllose b-moll-Sonaten und Balladen gehört habe, hab ich die Variationen nur einmal live vernommen bei ebenjenem Konzert. Da waren sie auch nur der Vollständigkeit halber dabei, weil die Konzerte Préludes, Etüden und Variationen verschiedener Komponisten beinhalteten.
 
Na gut, ich nehm alles zurück und es tut mir leid, falls ich eines deiner Glanzstücke beleidigt habe :-D
ich bin nicht Schumann, in Sachen "Glanzstücke beleidigen" musst du dich mit dem zanken :-D
Ich sollte mir wohl mal eine gute Interpretation etwas genauer anhören. Hast du einen Vorschlag?
ein Blick in die Noten wird nicht schaden ;-) ebensowenig das hier: http://en.chopin.nifc.pl/chopin/composition/detail/id/15
Wie wär´s mit Rubinstein, Weissenberg oder Biret? (besonders Weissenberg hat die toll gespielt) auch Zimmerman und Stefanskaja

...und jetzt sollten wir zu tatsächlich kaum bzw. unbekannten Sachen zurückkehren :-):drink:
 
bescheidene Frage: wer außer dir orientiert sich an deinem Gefühl und deinem Geschmack bei der Beurteilung von romantischen Kompositionen? ...
Ob dir Chopins Variationen ge- oder missfallen, ist irrelevant.

wie dem auch sei: diese Variationen sind weder wenig bekannt noch selten gespielt, was sowohl für Aufführungen mit Orchester als auch für die Soloversion gilt. Schumanns berühmte enthusiastische Rezension ist unschwer zu finden, die Noten ebenso; ganz besonders hübsch ist, wie Chopin Mozarts Thema am Ende in eine glanzvoll-heitere Polonaise umbastelt. Und für Freunde krasser Schwierigkeiten ist die Variation mit den Sprüngen sehens- & hörenswert.

Bewertung von Musik ist immer so eine Sache, weil es halt objektive und subjektive Kriterien gibt.
Ich führe in meinem Freundeskreis auch immer wieder Diskussionen darüber, ob es überhaupt objektive Kriterien gibt.
Dann kommt man auch zu Fragen im Stile von "Wenn ich nicht sagen darf, dass Mickey Krauses Werk "Finger im Po Mexiko" von geringem künstlerischen Wert ist, darf ich dann überhaupt sagen, dass Beethoven Op.106 von sehr hohem künstlerischem Wert ist?"

Und die meisten unbekannteren Stücke großer Meister sind sicherlich zu Recht eher unbekannt.
Soll nicht heißen, "je bekannter desto besser" - Für Elise ist sicher bekannter als die späten großen Sonaten und künstlerisch weit weniger wertvoll; aber normalerweise gibt es dennoch immer genug Leute, die irgendwann die Genialität von den größten Werken zu würdigen wissen.
 
Und die meisten unbekannteren Stücke großer Meister sind sicherlich zu Recht eher unbekannt.
...der heil´ge Franz verzeihe mir meine Ketzerei: das ist ein belangloser Allerweltssatz, denn er berücksichtigt die Rezeptionsgeschichte nicht.

Liszts h-Moll Sonate, Beethovens späte Sonaten, Schuberts Klaviersonaten - die waren mehrere Jahrzehnte lang "unbekannte Stücke großer Meister", denn sie wurden aus diversen Gründen kaum bis nicht gespielt. Und das sind bei weitem nicht alle heute wohlbekannten, damals aber zeitweilig überwiegend unbekannten Sachen, die ich da erwähnt habe.

Bei Licht betrachtet sieht es heute, wo nahezu alles verfügbare auch irgendwo eingespielt vorliegt, so aus:
1. es gibt den Nischentrend des "ausgrabens" von mehr oder weniger in Vergessenheit geratenen Komponisten und Stücken
2. es gibt den quasi wissenschaftlich-positivistischen Trend, restlos alles aufzunehmen (bei Jehovah: es ist keine Freude, die Studienwerke Wagners zu hören oder zu spielen...)
3. es gibt sehr gute und dennoch sehr selten gespielte Klavierwerke, z.B. de Fallas komplexe Fantasia baetica
4. es gibt selten gespielte Sachen, die mangels Originalität / Qualität nicht alle Nase lang gehört werden wollen, z.B. Chopins relativ uninteressantes Allego de Concert oder diverse Idyllen von Sibelius

lediglich was unter 4. angedeutet ist, trifft auf den Allerweltssatz zu :-)

kurzum: selten gespielt bedeutet nicht zwingend, dass die Ursache dafür mangelnde Qualität wäre.
 
Werde ich tun. Danke für den Tipp.
Ich liebe die Werke für Klavier und Orchester von Chopin allesamt (wenn sie gut gespielt werden; kann mir aber auch gut vorstellen, dass das Vergnügen begrenzt ist, wenn dem nicht so ist und man die Werke noch nicht kennt).
 
Nein, noch nicht. Ich kenne die alle (außer den Klavierkonzerten natürlich) nur von Arrau.
 
...der heil´ge Franz verzeihe mir meine Ketzerei: das ist ein belangloser Allerweltssatz, denn er berücksichtigt die Rezeptionsgeschichte nicht.

Liszts h-Moll Sonate, Beethovens späte Sonaten, Schuberts Klaviersonaten - die waren mehrere Jahrzehnte lang "unbekannte Stücke großer Meister", denn sie wurden aus diversen Gründen kaum bis nicht gespielt. Und das sind bei weitem nicht alle heute wohlbekannten, damals aber zeitweilig überwiegend unbekannten Sachen, die ich da erwähnt habe.

Bei Licht betrachtet sieht es heute, wo nahezu alles verfügbare auch irgendwo eingespielt vorliegt, so aus:
1. es gibt den Nischentrend des "ausgrabens" von mehr oder weniger in Vergessenheit geratenen Komponisten und Stücken
2. es gibt den quasi wissenschaftlich-positivistischen Trend, restlos alles aufzunehmen (bei Jehovah: es ist keine Freude, die Studienwerke Wagners zu hören oder zu spielen...)
3. es gibt sehr gute und dennoch sehr selten gespielte Klavierwerke, z.B. de Fallas komplexe Fantasia baetica
4. es gibt selten gespielte Sachen, die mangels Originalität / Qualität nicht alle Nase lang gehört werden wollen, z.B. Chopins relativ uninteressantes Allego de Concert oder diverse Idyllen von Sibelius

lediglich was unter 4. angedeutet ist, trifft auf den Allerweltssatz zu :-)

kurzum: selten gespielt bedeutet nicht zwingend, dass die Ursache dafür mangelnde Qualität wäre.




Ich habe nicht geschrieben, alles Geniale ist sofort ein Erfolg.
Ich habe geschrieben, es gebe genug Leute die IRGENDWANN die Genialität eines großen Werkes zu schätzen wissen/lernen.

Dass das nicht immer sofort der Erfolg da ist, gilt bei manchen Komponisten wie z.B. Schubert sogar für einen großen Teil der Kompositionen.


Und zu 3.:
Ich glaube, bei unbekannteren Komponisten als Beethoven, Chopin und Co. ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass ein wirklich große Werk auch an versiertem Fachpublikum vorbei geht (um unbekannte Komponisten geht es in diesem Thread auch nicht).
 

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