Bashkirov

  • Ersteller des Themas Pianophil
  • Erstellungsdatum

P

Pianophil

Dabei seit
10. Mai 2012
Beiträge
28
Reaktionen
0
War jemand beim Abschlusskonzert der Masterclass von Dimitri Bashkirov am 20. April in Berlin? Ich habe es leider verpasst, würde mich aber mal interessieren, wie es war, falls jemand vor Ort war...
Erfreulicherweise habe ich dieses Video gefunden, wo man sehen kann, wie Bashkirov arbeitet und einen Schüler (Maslov) auf Rachmaninoff vorbereitet. Sehr interessant!
Dimitri Bashkirov - Master Class For Piano: Victor Maslov plays Rachmaninov - YouTube
 
Habe ich doch geschrieben. Ich finde es interessant zu sehen, wie der Mann mit seinem Schüler arbeitet. Sorry, wenn ich damit nicht Deinen Geschmack getroffen habe.
 
Tooooll - und was machen jetzt die, die kein Russisch verstehen?? Für die ist doch das verlinkte Video echt für die Wurst!

Du könntest wenigstens mal Stellen herauspicken, die Du besonders gut findest, und Übersetzungen posten!

So ist Dein Posting für uns reichlich sinnfrei!

LG,
Hasenbein
 
Der Anfang....ok. ......Das Thema der "Tastenmassage" hatten wir doch schon mal.....:D

((Die erbitterten Gegner vertraten die Ansicht, dass das nix nütze, weil/wenn der Hammer die Saite längst verlassen hat....;)))

Lieber gubu,

es geht aber gar nicht um eine Tastenmassage! :)

Es geht zuerst um das Pedal, das vor dem Spielen des Tons getreten werden soll, damit der Ton dann mehr Obertöne hat und entsprechend schöner klingt (Vibrato....). Es wird oft auch von Schülern falsch gemacht, bei Anfängen von Stücken mit Pedal nicht vor dem ersten Ton das Pedal zu treten. Sie spielen oft den ersten Ton und treten dann das Pedal, was dazu führt, dass der Anfang des Tons beim Anschlag nicht in voller Qualität durch das Pedal eingefangen wird - ergo: der Ton klingt schlechter als anders herum.

Als zweites geht es um die Bewegung, mit der der Ton angeschlagen wird. Vom Arm her, mit nachgiebigem Handgelenk! Hör mal den Klang bei Bashkirov - er klingt viel besser, weil er eine andere Bewegung macht und das Handgelenk nachgiebig ist. Man hört am Klang eben die kleinste Blockade. :p

Liebe Grüße

chiarina
 
Ergänzung: und bei Minute 3:00 kann man auch eine Menge lernen: nämlich dem Klang des verklingenden Tones, der ja leiser wird, zuzuhören und die darauf folgenden Töne dynamisch anzuschließen. Plus die zugehörige Agogik.

Liebe Grüße

chiarina
 
Das Pedal vor dem Ton zu treten bedeutet nicht unbedingt, daß der Ton "schöner" klingt!

Denn es werden auch die ganzen unharmonischen Geräusche mit verstärkt! Die Gefahr ist sehr real, daß es sich bei "Vortreten" des Pedals sogar um einen häßlicheren Ton handelt!

Der Ton klingt zunächst mal nur farbiger!
 
Das Pedal vor dem Ton zu treten bedeutet nicht unbedingt, daß der Ton "schöner" klingt!

Denn es werden auch die ganzen unharmonischen Geräusche mit verstärkt! Die Gefahr ist sehr real, daß es sich bei "Vortreten" des Pedals sogar um einen häßlicheren Ton handelt!

Der Ton klingt zunächst mal nur farbiger!

Du kannst es auch gern "farbiger" nennen. Welche unharmonischen Geräusche sollen das denn sein, wenn ich - wie selbstverständlich vorausgesetzt - sehr behutsam das Pedal nach unter bringe und zwar so lange vor dem ersten Ton, dass Stille herrscht (zumindest vom Pedal her :D ).

Liebe Grüße

chiarina
 

Habe ich doch geschrieben. Ich finde es interessant zu sehen, wie der Mann mit seinem Schüler arbeitet. Sorry, wenn ich damit nicht Deinen Geschmack getroffen habe.

Mein Geschmack steht nicht zur Debatte.
Du sagst, Du fändest interessant zu sehen, wie der Mann mit seinem Schüler
arbeitet. Ja und? Was sagt mir das? Du, den ich nicht kenne, findest irgendetwas
zu sehen interessant. Soll ich jetzt raten? Was findest Du interessant zu sehen?

Das zu hören, fände ich interessant - wie gesagt: vielleicht.

gruß

stephan
 
Lieber gubu,

es geht aber gar nicht um eine Tastenmassage! :)

Es geht zuerst um das Pedal, das vor dem Spielen des Tons getreten werden soll, damit der Ton dann mehr Obertöne hat und entsprechend schöner klingt (Vibrato....). Es wird oft auch von Schülern falsch gemacht, bei Anfängen von Stücken mit Pedal nicht vor dem ersten Ton das Pedal zu treten. Sie spielen oft den ersten Ton und treten dann das Pedal, was dazu führt, dass der Anfang des Tons beim Anschlag nicht in voller Qualität durch das Pedal eingefangen wird - ergo: der Ton klingt schlechter als anders herum.

Genau deshalb hatte ich -sicher missverständlich- geschrieben bezogen auf 6:30 "der Anfang (wo er den Pedaleffekt vorführt) ok".....:p
 
Chiarina, ich meine die unharmonischen Geräusche des Tastenanschlags selber (u.a. das Auftreffen der Taste auf den Tastenboden) - die werden nämlich mitverstärkt.
 
Denn es werden auch die ganzen unharmonischen Geräusche mit verstärkt!
erfahrungsgemäß hört man sowas ein paar Meter weg vom Flügel in einem großen vollen Saal nicht -- was man dort aber hört, ist, ob klangvoll, kantabel, differenziert und sinnvoll gespielt wird oder nicht; und dafür, dass letzteres klappt, gibt der Bashkirov dem Knaben einige sehr hilfreiche Tipps
...aber wie alles, so kann man auch das natürlich ablehnen ;)
 
Chiarina, ich meine die unharmonischen Geräusche des Tastenanschlags selber (u.a. das Auftreffen der Taste auf den Tastenboden) - die werden nämlich mitverstärkt.

Ach so! Ja, das stimmt! Ich persönlich finde allerdings in der Regel das Treten des Pedals vor dem ersten Ton besser, weil dann schon beim allerersten Kontakt des Ohrs mit dem Stück (also dem ersten Ton :D ) alle Saiten und Resonanzräume mitschwingen und so der Ton von Anfang an die größtmögliche Farbigkeit, Schönheit, Lebendigkeit erhält. Es kann zwar auch anders gemacht werden, so dass sich der Ton durch nachgetretenes Pedal entwickeln kann, es sollte jedoch immer - egal was man nun für einen Klang haben will - bewusst geschehen! Häßlich habe ich einen Ton noch nie empfunden, weil man eventuelle Anschlagsgeräusche mithört. Häßlich wird ein Ton meist durch die falsche Bewegung oder durch die musikalische Situation, die einen häßlichen Ton erfordert.

Ich meine übrigens mit "Schönheit des Tons" immer einen lebendigen Ton, der im Kontext der musikalischen Aussage steht. Nicht immer denselben Zuckerwatteklang.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich war kürzlich auf einem Meisterkurs von Bashkirov und hab zugehört, wie er die g-moll-Ballade unterrichtet hat. Seine Ideen dazu fand ich sehr gut, einfallsreich, interessant; teilweise aben sie mir die Augen etwas geöffnet bzw. eine neue Erkenntnis gebracht oder mich auf Nichtbeachtetes (von mir und auch fast allen anderen Pianisten; hauptsächlich Dinge im Notentext) hingewiesen.
Was mir gar nicht gefallen hat und für mich ein absolutes Ausschlusskriterium wäre bei ihm zu studieren, ist, dass er einem nicht wirklich zuhört - weder wenn man spielt, noch wenn man redet. Die Studentin hat kaum zwei Takte gespielt, schon hat er sie entweder unterbrochen oder selber reingespielt. Es stand auch außer Frage, dass sein Vorschlag umgesetzt werden muss. Nach den Ideen der Studentin hat er nicht gefragt.
Nun war das natürlich ein Meisterkurs, und dahin geht man, weil man neue Anregungen bekommen möchte, daher ist ein Meisterkurs bei ihm toll. Langfristig finde ich es aber wichtig, dass man eigentlich dahingehend geschult wird, sein eigenes Ding zu machen.
 
Ich war kürzlich auf einem Meisterkurs von Bashkirov und hab zugehört, wie er die g-moll-Ballade unterrichtet hat. Seine Ideen dazu fand ich sehr gut, einfallsreich, interessant; teilweise aben sie mir die Augen etwas geöffnet bzw. eine neue Erkenntnis gebracht oder mich auf Nichtbeachtetes (von mir und auch fast allen anderen Pianisten; hauptsächlich Dinge im Notentext) hingewiesen.
Was mir gar nicht gefallen hat und für mich ein absolutes Ausschlusskriterium wäre bei ihm zu studieren, ist, dass er einem nicht wirklich zuhört - weder wenn man spielt, noch wenn man redet. Die Studentin hat kaum zwei Takte gespielt, schon hat er sie entweder unterbrochen oder selber reingespielt. Es stand auch außer Frage, dass sein Vorschlag umgesetzt werden muss. Nach den Ideen der Studentin hat er nicht gefragt.
Nun war das natürlich ein Meisterkurs, und dahin geht man, weil man neue Anregungen bekommen möchte, daher ist ein Meisterkurs bei ihm toll. Langfristig finde ich es aber wichtig, dass man eigentlich dahingehend geschult wird, sein eigenes Ding zu machen.

Auf der anderen Seite war es ja ein Meisterkurs. Was bedeutet, dass man als Lehrender nur sehr wenig Zeit mit den einzelnen Studenten hat. Ich kenne es durchaus in dieser Situation, dass man dem Schüler ein Angebot macht, auf das er sich einlassen kann oder eben nicht. Es bleibt einfach viel zu wenig Zeit und da liegt es doch auch in meinem Interesse als Schüler, so viel wie möglich von den neuen Ideen, Herangehensweisen etc. mitzunehmen. Daher finde ich es völlig in Ordnung und sogar am effektivsten, wenn ein Lehrer nicht eine Auseinandersetzung mit dem Schüler sucht, sondern erst einmal ein klares Statement liefert. Und das sagst du ja auch! Es ist häufig so! Das heißt aber nicht, dass der Lehrer bei seinen Studenten genauso wäre! Aber dort hat er Zeit und die Entwicklung des Schülers geht über einen längeren Zeitraum. Bei einem Meisterkurs kann es nur darum gehen, ein Aha-Erlebnis zu vermitteln und über einen starken Anreiz dem Schüler neue mögliche Wege zu offenbaren. Was er von dem Kurs mitnimmt, bestimmt der Schüler eh allein.

Die Zielsetzung eines Meisterkurses ist also anders als bei einem Studium. Demzufolge wird man auch anders unterrichten. Natochenny z.B. unterrichtet ähnlich - bei einem Meisterkurs will und soll man von ihm lernen. Er ist aber dafür bekannt, seine Studenten sehr individuell zu unterrichten und sie eigene Wege gehen zu lassen! Z.B. habe ich gelesen, dass er mit Stadtfeld's Bachinterpretationen keineswegs einverstanden war, ihn aber diesen Weg hat gehen lassen, weil er für Stadtfeld der richtige war.

Ob Bashkirov also auch seine Studenten so unterrichtet, muss nicht so sein. Der Musik zugehört hat er in jedem Fall, sonst hätte er die Studentin nicht sofort unterbrochen. Meine Erfahrung ist, dass die Prof's besonders schnell unterbrechen, wenn sie finden, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt. :D

Liebe Grüße

chiarina
 
Also, ich finde den Typen nervig. Ich hätte keinen Bock, bei dem Unterricht zu nehmen.

Um wie vieles herrlicher sind da z.B. Leon Fleisher oder György Sebok anzuschauen und anzuhören, wenn sie Meisterkurse geben!

LG,
Hasenbein
 

Zurück
Top Bottom