Barpiano

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Monika

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16. Jan. 2007
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Ich habe zu Weihnachten das Buch "So spielen Sie Barpiano, frei und ohne Noten" von Simon Schott geschenkt bekommen und gleich begonnen, es durchzuarbeiten. In dem Buch zeigt der Autor den Aufbau und den Sound der verschiedenen Akkorde, wie sie in der Aufeinanderfolge gut klingen und zu welchen Melodien sie passen, als bestimmte Module und Modulketten.
Die Metholde kommt mir insgesamt gut und sinnvoll vor, und ich habe auch schon viel gelernt über Akkorde etc. Aber ich habe doch Zweifel, ob man das hochgesteckte Ziel, bekannte Melodien frei und improvisierend zu spielen, damit tatsächlich erreichen kann. - Zumindest wenn man nur normalbegabt ist, kein absolutes Gehör hat und bislang nur nach Noten gespielt hat.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Methode bzw. diesem Buch?
Vielen Dank für Eure Meinungen und vielleicht sogar eine rege Diskussion zum Thema!
Monika
 
Hallo Monika,

Ich hatte mich schon mal hier über Simon Schott und sein Buch geäußert, aber mein Beitrag ist durch einen Hackerangriff verschwunden.
So fange ich noch mal an.
Ich kenne Simon Schott nur aus seinem Buch "So spielen sie Bar Piano"
Ja, wie denn das geht aus seinem Buch nicht hervor.
Er weckt da falsche Hoffnungen in dem er sagt frei und ohne Noten.
Da denkt sich doch jeder ich will auch die schönsten Melodien auf dem Klavier spielen, kaufe mir sein Buch und Ruck Zuck bin ich Barpianist.
Das ist aber ein großer Irrtum.
S. erklärt in seinem Buch die Akkordsymbolik ganz gut und liefert am Ende eine Zusammenstellung der gebräuchlichsten Akkorde und Modulketten.
Das wars dann aber auch schon.
Seine Musikbeispiele sind recht dürftig und stimmen in keinster Weise mit seiner näckischen beigelegten Demo Cd überein.
So wird man garantiert kein Barpianist

Gruß Chief
 
um barpianist zu werden, also so richtig gut improviesieren zu können, muss man schon ein paar jährchen klavier üben... man sollte sich keine hoffnungen machen, das durch ein buch zu lernnen- das ist durch KEIN buch lernbar. allerdings sind kenntnisse über die akkordfunktionen unbedingt notwendig- insofern ist das buch ein guter anfang (ich kenn es nicht aber von dem, was ich so gehört hab)

man brauch allerdings kein absolutes gehör. um bekannte melodien nachspielen zu können brauch man 'nur' ein trainiertes relatives gehör.

es ist also auch für normalsterbliche ein erreichbares ziel- die frage ist nur halt wie viel man bereit ist zu inverstieren.

(ich kann nicht mal ansatzweise frei spielen, falls das jetzt so rübergekommen sein sollte)
 
....naja, schaden tun die Bücher eigentlich eher nichts und auch der Schott hat einige (wenige, da muss ich Chief durchaus beipflichten) Vorzüge.
 
um barpianist zu werden, also so richtig gut improviesieren zu können, muss man schon ein paar jährchen klavier üben... man sollte sich keine hoffnungen machen, das durch ein buch zu lernnen- das ist durch KEIN buch lernbar. allerdings sind kenntnisse über die akkordfunktionen unbedingt notwendig- insofern ist das buch ein guter anfang (ich kenn es nicht aber von dem, was ich so gehört hab)

man brauch allerdings kein absolutes gehör. um bekannte melodien nachspielen zu können brauch man 'nur' ein trainiertes relatives gehör.

Ich hab zwar ein absolutes Gehör, aber ich kann beim besten Willen nicht improvisieren. Ich kann nachspielen, ja, aber das hat ja nichts mit Improvisation zu tun.
Und obwohl ich mich mit Akkordsymbolik und Skalen verhältnismäßig gut auskenne, habe ich dann so auf die Schnelle keinen blassen Dunst, was ich über eine bestimmte Harmoniefolge z.B. darüber spielen könnte, weil mir nichts einfällt.
Hoffnungslos fantasielos.
Es kommen dann immer nur Phrasen, die ich schonmal wo gehört habe und irgendwie hängengeblieben sind.
Und somit bin ich der Meinung, dass man für eine professionelle Improvisation in erster Linie Begabung braucht und ich bewundere alle, die das können!
 
Hast Du schon einmal versucht ...

... über klassische Stücke zu improvisieren, z.B. einen Mozart "mozart-desque" anders zu Ende zu spielen ? Oder bei Bach die Stimmen selbst zu variieren ? :)
 
Vielen Dank! So ähnlich hatte ich mir das auch vorgestellt. Immerhin, das Lernen der unterschiedlichen Akkorde scheint mir sinnvoll und nützlich, um ein bisschen mehr von der "Architektur" der Musik zu verstehen. Das war bei mir bislang stark unterentwickelt. Auch das nach-Noten-spielen macht mehr Spaß (und läuft besser??) wenn man sich da etwas auskennt.
Insofern ist der Schott schon irgendwie gut, aber das Ziel sicher viel zu hochgesteckt.
 
Hallo Monika,

wenn Du erlernen willst wie man über Standards improvisiert, wirst Du verschiedene Sachen üben müssen. Wichtigster Grundsatz bei jedem Spielen ist, Du musst wissen was Du spielst, also Dir jederzeit darüber bewusst sein welche Relation ein gespielter Ton zum Grundton hat, welche Funktion die aktuelle Harmonie hat, welche Skalen zur Improvisation in Frage kommen, welches die so genannten avoid notes sind, wie ich den Akkord reharmonisieren könnte, wie ich meine Melodie rhythmisch aufbaue etc., etc..
Dazu kommt ein gewisses Maß an Technik. Hierzu ist es notwendig Tonleitern und Arppeggios im harmonischen Zusammenhang zu üben (aber nicht einfach hoch und runter spielen!!). Approachübungen und melodische Sequenzen sind ebenfalls immens wichtig.

Die Technik der linken Hand ist beim Solopianospiel wohl eins der übe intensivsten Sachen überhaupt, da hier sehr viel automatisiert werden muss, rhythmisch so wie harmonisch.

Ich kenne das Buch von Simon Schott nicht. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen dass er auch nur annäherungsweise das von mir oben beschriebene abdeckt. Ich würde Dir ganz dringend zu einem Lehrer raten der Solojazzpiano spielen kann und theoriemäßig durchblickt. Natürlich muss er auch in der Lage sein die Materie zu vermitteln.
 
ohne theorie geht gar nichts!
das nuneinaml so- aber ich find es sowoeso eher spannend die zusammenhänge der akkorde zu verstehen. insofern macht es mir nichts aus, theorie zu üben ;)
 
Eine Frage an Barpianisten.

Warum muß den alles auswendig gespielt werden und ausgefeilte Notensätze verpönt sind?

Chief
 
Oj je, das ist wirklich ganz schön komplex. Ich ahnte es ja schon und habe es jetzt bestätigt bekommen. Da werde ich doch lieber weiterhin kleinere Brötchen backen und nach Noten spielen. Das klingt dann wenigstens.
Aber vielleicht funktioniert das irgendwann bei ganz einfachen Liedern (Kinderlieder, Volkslieder), mit schlichten Harmonien? Das könnte ich mir immerhin noch vorstellen.
 

Oj je, das ist wirklich ganz schön komplex. Ich ahnte es ja schon und habe es jetzt bestätigt bekommen. Da werde ich doch lieber weiterhin kleinere Brötchen backen und nach Noten spielen...

Hallo Monika,
bitte bitte mach' keinen Rückzieher. Wenn Du das wirklich willst, dann schaffst Du das auch.
Keyla's, Pianomobile's und meine Aussagen sind natürlich berechtigt, sollen aber auf keinen Fall abschrecken. Schau, als ich 1970 die erste Stunde bei meinem Jazzpianolehrer aus New Jersey hatte wollte ich auch sofort das Handtuch werfen. Ich spielte vorher Chopin, Debussy etc. und alles klang so perfekt. Nun sollte ich in der ersten Stunde mit einer Pentatonik Tonleiter einen Blues meistern. Es klang kläglich. So viel Technik und Spielpraxis die ich hatte und trotzdem war es mir damals nicht möglich mit fünf Tönen (Pentatonik) Musik zu erzeugen. Aber Stück für Stück lernte ich es und habe den Schritt von damals nie bereut.
Also, lebe Deine Träume!
 
Noten...

Was hab ich schon Tonnen an Noten gekauft und das meiste hat mich kein Stück weiter gebracht. Ich glaube heute, dass es sehr wichtig ist, die Musik auch viel zu hören, erfahrenen Leuten mal über die Schulter zu schauen und immer wieder probieren. Was sich m.E. ganz gut umsetzen lässt ist....all time standards... von Gabriel Bock, die 1 zu 1 auch auf der CD sind. Danach ist man in der Regel schon etwas weiter. Gut finde ich auch die Lern-software von PG Music, jetzt nicht so speziell Bar Piano aber Richtung Jazz. Relativ unbekannte Stücke aber zum Über sehr gut, am besten mit Digital-Piano zwecks Vernetzung.
 

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