Ballade

Also rein vom Gefühl her kämen mir drei in den Sinn, wo ich solche Klänge schon gehört hab:

Erroll Garner
Bill Evans
Teddy Wilson


ist er dabei?

oder vielleicht
Bud Powell
Oscar Peterson & Art Tatum (das klingt aber schon anders)... ;)
 
Also rein vom Gefühl her kämen mir drei in den Sinn, wo ich solche Klänge schon gehört hab:

Erroll Garner
Bill Evans
Teddy Wilson


ist er dabei?

oder vielleicht
Bud Powell
Oscar Peterson & Art Tatum (das klingt aber schon anders)... ;)

Garner und Wilson sind stilistisch etwas früher anzusiedeln ---> http://www.we7.com/#/track/Over-The-Rainbow!trackId=464638

Peterson und Tatum hätten die Sache bestimmt um einiges virtuoser angepackt ----> http://www.npr.org/templates/player/mediaPlayer.html?action=1&t=1&islist=false&id=6434701&m=6434905

Bud Powell war eigentlich eher der Be-Bop Hardliner und seine wenigen Solo-Balladen-Aufnahmen klingen um einiges spartanischer.

Nein, hier handelt es sich um einen ausgesprochen lyrisch veranlagten Pianisten. Sicherlich war er von den Dir genannten beeinflusst, prägte aber seinen eigenen Stil.

Ich bin nun absichtlich mal diesen Weg gegangen, um zu zeigen wieviel doch auch im Jazz der Vortrag entscheidend den Charakter eines Stückes prägt. Klar, das Stück wird in der Aufnahme vom Pianisten frei improvisatorisch vorgetragen, aber wenn man so ein Blatt nun vor sich hat und das Original nicht kennt, was kann man selbst dabei rausholen an Musikalischem? Wird die Überraschung groß sein beim Anhören des Originals?
 

Oh ja!

pianomobile, Volltreffer!


Ist das nicht eine großartige Aufnahme! Ich meine Jarrett spielt hier ausnahmslos tief inspiriert. Man spürt richtig wie die Melodien und Akkorde geboren werden. Sein Touch und seine Dynamik die er wertmäßig auf die einzelnen Stimmen verteilt, diese Transparenz und vor allem die kontrapunktischen Anleihen ab 4:00 sind unübertroffen. Sein Sostenuto-Spiel in der Lead-Stimme ist technisch sehr ausgereift.
Lyrisches Spiel gibt es kaum besseres im Modern Jazz, denke ich.
Fast unhaltbare Dissonanzen werden im rhythmischen Zeitgeschehen dezent aufgelöst. Eine Meisterleistung der Spontanität kann man sagen.
 
Ich stimme Dir vollkommen zu. Jarrett ist für mich einer der ganz großen Lyriker der Jazzgeschichte, wenngleich es mir nicht immer leicht fällt, seine (früheren) Solokonzerte dem Jazz zuzuordnen. Das ist einfach "Jarrett", und vielleicht sollte man nicht immer versuchen, für alles eine Schublade zu finden sondern einfach nur staunen und genießen.
Ganz besonders mag ich auch seine Trio-Aufnahmen.
 
Hi Fred!
Bin auch wieder mal hier. Muss sagen, dass ich Keith Jarrett auch sehr mag und einer der Grossen Pianisten war. Doch gefällt mir Bill Evans dann doch besser. Keith Jarrett sagt sogar selber, dass Bill eines seiner grossen Vorbilder war. Bills Werke sind harmonisch und Rhythmisch revolutionär und für meine Ohren um einiges lyrischer und komplexer. Hör dir mal foglendes an:

http://www.youtube.com/watch?v=2NJwZoa3f8Q

Für mich ein Geniestreich, welchen man selten von einem Jazz-Pianisten gehört hat. Diese Deepness fühle ich bei Keith einfach nicht. Wen man nach einem grossen Jazz-Lyriker fragt, dann kommt nur einer in Frage: Bill Evans! Alles andere kann nach meiner Meinung einpacken.

Für mich sprechen ein paar gute Gründe für Bill:

- eine der ausgereiftesten Harmoniken
- rhythmisch ganz ausgefeilt und verwinkelt
- bring Themen perfekt auf den Punkt (Emotionen)
- und doch hört man immer wieder auch einfachen Blues

Für mich gehört Keith Jarrett in eine ganz andere Ecke. In die Ecke Innovation und Moderne. Seine Akkorde sind um einiges kühler wie die von Bill. Klar hat er auch immer wieder versucht Bills Style zu imitieren und teilweise Dinge zu übernehmen. Was ich gut finde, er macht ja dann auch was eigenes daraus. Hut ab! Ein weiteres Genie. Doch höre ich bei Keith Jarrett die typische revolutionäre Bill-Harmonik und etwas modernere Jarrett-Elemente. Was aber für mich zu wenig lyrisch und poetisch klingt. Es klingt halt eher modern (progressiv)!

Viele Grüsse

[edit]
Ich habe zumindest noch niemand gehört, der Bills Werk zum wakeln bringen könnte. Vielleicht: Don Shirley auf seinen unzähligen Aufnahmen, aber nur sehr vereinzelt! Bsp: I Can't Get Started. Hatte davon ne alte Plattenaufnahme. Einfach nur der Hammer.
http://www.amazon.com/Don-Shirley/e/B000APWCIS

Die zwei kann man aber auch nicht direkt vergleichen.
 
Hi Fred!
Bin auch wieder mal hier. Muss sagen, dass ich Keith Jarrett auch sehr mag und einer der Grossen Pianisten war. Doch gefällt mir Bill Evans dann doch besser. Keith Jarrett sagt sogar selber, dass Bill eines seiner grossen Vorbilder war. Bills Werke sind harmonisch und Rhythmisch revolutionär und für meine Ohren um einiges lyrischer und komplexer. Hör dir mal foglendes an:

http://www.youtube.com/watch?v=2NJwZoa3f8Q

Für mich ein Geniestreich, welchen man selten von einem Jazz-Pianisten gehört hat. Diese Deepness fühle ich bei Keith einfach nicht. Wen man nach einem grossen Jazz-Lyriker fragt, dann kommt nur einer in Frage: Bill Evans! Alles andere kann nach meiner Meinung einpacken.

Für mich sprechen ein paar gute Gründe für Bill:

- eine der ausgereiftesten Harmoniken
- rhythmisch ganz ausgefeilt und verwinkelt
- bring Themen perfekt auf den Punkt (Emotionen)
- und doch hört man immer wieder auch einfachen Blues

Für mich gehört Keith Jarrett in eine ganz andere Ecke. In die Ecke Innovation und Moderne. Seine Akkorde sind um einiges kühler wie die von Bill. Klar hat er auch immer wieder versucht Bills Style zu imitieren und teilweise Dinge zu übernehmen. Was ich gut finde, er macht ja dann auch was eigenes daraus. Hut ab! Ein weiteres Genie. Doch höre ich bei Keith Jarrett die typische revolutionäre Bill-Harmonik und etwas modernere Jarrett-Elemente. Was aber für mich zu wenig lyrisch und poetisch klingt. Es klingt halt eher modern (progressiv)!

Viele Grüsse

[edit]
Ich habe zumindest noch niemand gehört, der Bills Werk zum wakeln bringen könnte. Vielleicht: Don Shirley auf seinen unzähligen Aufnahmen, aber nur sehr vereinzelt! Bsp: I Can't Get Started. Hatte davon ne alte Plattenaufnahme. Einfach nur der Hammer.
http://www.amazon.com/Don-Shirley/e/B000APWCIS

Die zwei kann man aber auch nicht direkt vergleichen.

Hi Heglandio,

ich freue mich wieder einmal etwas von Dir zu hören und Deine Kommentare zu lesen.
Jarrett mit Evans zu vergleichen oder abzugleichen bringt meines Erachtens nichts. Einfach reinhören, das Gehörte verinnerlichen, festigen, wenn möglich in's eigene Repertoire aufnehmen - das ist meiner Meinung nach der Weg.
Hier ist der nächste Kandidat. Brad Mehldau spielt ATTYA hier in dieser Aufnahme zunächst kontrapunktisch 2-stimmig angelegt solo. Bemerkenswert ist, dass trotz seiner überaus präzisisen Spielweise und Klarlegung des Pulses das Metrum kaum auszumachen ist. Oder ist es wirklich 7/4?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zweistimmig improvisiere ich meistens durch eine Vollkadenz. Als eine Art Übung. Gefällt mir ganz gut.

Sehr viel Hektik und Dramatik in seiner Spielweise. Ich liebe diesen leichten Sound neben diesen ganzen 5,6,7,8, (...)-stimmigen fetten Akkorden. Ich finde mittlerweilen sogar, dass die Kunst darin besteht, gewisseTöne weg zu lassen. Oftmals spiele ich auch nur noch Septimen und grössere Intervalle. Das macht den Sound undurchsichtiger und man man hat das Gefühl, man hört etwas neues, obwohl die gleiche Harmonik darunter liegt.

Wobei ich zurzeit auch viel Funk und Fusion Artisten wie: Charlie Hunter, John Scofield, etc. höre. Finde, dass es wenig bis gar keine Pianisten zurzeit gibt, die mich wirklich mit neuem überraschen und die Klassiker klingen auch nicht gerade innovativer wie früher! Da höre ich viel lieber so etwas:

http://www.youtube.com/watch?v=BA59EFUv5S8

Tausend mal spannender, wie abgelutschte Klassiker, von Leuten die kein bisschen innovativ und kreativ sind.
 

The Bad Plus - (These Are The Vistas)
Song: Big Eater

Hab dir nen Link geschickt. ;-)
 

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