Bach Invention Nr. 6

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manfredkremer

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So, jetzt traue ich mich einfach mal, auch ein Stück, das ich gerade übe, einzustellen. Ich weiß, daß in der Aufnahme noch einige Unsicherheiten enthalten sind und auch ein falscher Ton. Ich hoffe, Ihr verzeiht das.

Laut meinem Klavierlehrer ist das Stück nun "gut", was immer das heißen mag. Ich hoffe aber, von Euch Anregungen zur weiteren Verbesserung zu erhalten, da ich durchaus noch nicht mit mir zufrieden bin. Man hört sicher, daß ich nach einer langen Pause nun erst wieder ein halbes Jahr spiele. Was mir am meisten Mühe macht, ist die Klanggestaltung, manchmal wird ein Ton lauter oder leiser, als ich es eigentlich möchte.

Ich freue mich auf konstruktive Kritik. Und ich bin auch interessiert an Eurem Urteil zum Klavier. Das ist ein Steinway O180-Flügel, den ich gerade habe restaurieren lassen. Ich selber bin mit der Intonation noch nicht ganz zufrieden. Daher interessiert mich Eure Meinung.

Hier nun das Link zu der Aufnahme:


Ich hoffe, das funktioniert so.

Liebe Grüße
Manfred
 
Am meisten fiel mir das schwankende Tempo auf. Höre mal einen kurzen Ausschnitt vom Anfang und vom Ende hintereinander an und vergleiche.
 
Ich denke, die Profis würden sagen: Jetzt fängt die Arbeit erst an! Das meine ich nicht böse, mir gehts da ähnlich wie dir (KL: Stück wäre gut bzw. ich mache dann wieder was neues, obwohl es nicht wirklich gut ist - aber da vertraue ich meiner KL!). Bach ist ohnehin teuflisch - den kannst du vermutlich nur dann "perfekt", wenn du neben dem spielen noch Zeitung lesen kannst ... ;-)
Ich schließe mich klafirspieler an was die Temposchwankungen betrifft.
 
Ich denke, die Profis würden sagen: Jetzt fängt die Arbeit erst an! Das meine ich nicht böse, mir gehts da ähnlich wie dir (KL: Stück wäre gut bzw. ich mache dann wieder was neues, obwohl es nicht wirklich gut ist - aber da vertraue ich meiner KL!). Bach ist ohnehin teuflisch - den kannst du vermutlich nur dann "perfekt", wenn du neben dem spielen noch Zeitung lesen kannst ... ;-)
Ich schließe mich klafirspieler an was die Temposchwankungen betrifft.

Ja, das ist das Problem, mein Klavierlehrer hätte das Stück auch schon früher "abgehakt". Aber ich hätte dann das Gefühl, nie etwas "richtig" zu können (also so, wie es mit meinen begrenzten Fähigkeiten mir möglich wäre), wenn man Stücke weglegt, bevor man selber damit zufrieden ist. Wie läuft das denn bei Deinem Klavierlehrer?
 
... ich hätte dann das Gefühl, nie etwas "richtig" zu können (also so, wie es mit meinen begrenzten Fähigkeiten mir möglich wäre), wenn man Stücke weglegt, bevor man selber damit zufrieden ist. ...

Ich habe auch oft das Gefühl, das ist noch nicht "fertig". Allerdings ist's auch gut, wenn man mal wieder wechseln kann - manchmal wird das Stück sogar eher schlechter, ich "verkrampfe" dann ... Ich habe eigentlich permanent das Gefühl, die Stücke sind zu schwer für mich und wundere mich, dass ich doch hin und wieder einiges davon hinbekomme, allerdings nicht "100% fertig". Auf der anderen Seite merke ich schon, dass ich frühere Stücke jetzt doch einiges besser kann. Also Fortschritte mache ich offensichtlich, wenn auch für mich kaum spürbar - ich sei zu ungeduldig, bekomme ich dann zu hören ;-) Wenn es allerdings in diesem Lernfortschritt weitergeht, muss ich schon sehr alt werden, um wirklich gut spielen zu können ;-) Aber darum gehts mir auch nicht primär - der Weg ist das Ziel! Und der macht Spaß!
 
Mir ist noch aufgefallen, daß der Schluss zu zaghaft erscheint. Es ist wohl nicht so selten, daß man kurz vor Schluss froh ist, daß es bisher ganz gut geklappt hat, und dann ist man gedanklich schon einen Taktteil vorher "fertig" und "verschenkt" einen richtigen Abschluss.

Gruß
Manfred
 
Ja Manfred,

danke für Deine Bemerkung! Das mit dem Schluß ist mir in gewisser Weise bewußt. Ich hatte ihn vorher noch mehr zurückgenommen gespielt. Dann merkte ich, daß man da doch einen Akzent setzen sollte. Das Problem ist, daß es einige Noten gibt, die man in den letzten 3 Takten hervorheben könnte. Wenn man sie allesamt hervorhebt, wird der Schluß zu wuchtig.

Der eigentliche Höhepunkt ist ja der Orgelpunkt in Takt 58 auf dem fis und dann anschließend die absteigende Sequenz in Takt 59. Wenn ich dann in den letzten 3 Takten zu viele Akzente setze, geht der Orgelpunkt unter, der ohnehin durch das lange Halten schwer mit Takt 59 verbunden werden kann. Andras Schiff spielt da in der zweiten Wiederholung auf dem fis einen Triller, das habe ich noch nicht ausprobiert. Aber wenn der Orgelpunkt einmal klar als Höhepunkt erkennbar ist, kann man in die letzten drei Takte natürlich auch noch etwas mehr Dynamik hereinbringen.

Man könnte aber auch auf dem Standpunkt stehen, daß nach der Spannung auf dem Orgelpunkt in den letzten 3 Takten die Entspannung und harmonische Auflösung kommen sollte, ohne neue Dramatik aufzubauen.

Liebe Grüße
Manfred
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Manfred,

Du hast Dich viel mehr mit dem Stück beschäftigt als ich. Ich glaube Dir jetzt auch, daß Du es genauso haben wolltest, da Du den Schluss beide Male gleich spielst. Aber schon vor der Wiederholung fiel es mir auf. Wenn Du es also bewußt so machst, ist es besser als wenn es aus "Versehen" anders ist. Ich meinte auch weniger eine Schlusssteigerung, sondern daß der Schlusston e zu dünn/schwach ist. Ich habe momentan nur Noten von IMSLP, also keinen Urtext, dort hat das e einen Akzent und ist immerhin ein Achtel und kein Sechzehntel. Ich meine also etwas stärker und länger dürfte der schon klingen. Aber Du weißt ja, was du machst, und es war kein Konzentrationsverlust, wie ich ursrpünglich vermutete.
Aber nun habe ich mir nochmal den ersten Teil angehört. Das Schluss-h spielst Du so, wie ich mir das Schluss-e vorstelle.

Gruß
Manfred
 

Hallo Manfred,

jetzt verstehe ich: Du meinst nur daß der allerletzte Ton Dir zu leise ist? Den habe ich bewußt zurückgenommen. Als ich noch unsicherer war, kam es vor, daß ich diesen Ton laut "geknallt" habe (aus Versehen, schlechte Kontrolle über meine Finger :) ). Dann habe ich mich bemüht, ihn leiser zu spielen. Ich kann das einmal anders probieren, vielleicht habe ich da übertrieben.

In meiner Henle Urtext-Ausgabe is auf der Note kein Akzent. Es ist über dem Doppelstrich mit dem Wiederholungszeichen am Ende des Stückes eine Fermate, die habe ich so interptretiert, daß man vor der Wiederholung eine Pause machen sollte. Vielleicht bedeutet es aber auch, daß man den letzten Ton länger halten soll. Ich frage da auch noch einmal meinen Klavierlehrer.

Danke und viele Grüße
Manfred
 

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