August Förster oder C. Bechstein

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Sonnendeck

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Ich weiß es sollte immer das konkrete Instrument verglichen werden, ist aber durchaus schwieriger, wenn sie nicht am gleichen Ort stehen...

Mich würden eure absolut subjektiven Erfahrungen interessieren zu beiden Herstellern.

Konkret: ich bin auf Klaviersuche, bisher hat mir ein C.Bechstein Contour am besten gefallen. Nun war ich heute in einem anderen Laden, der August Förster geführt hat, das 116E hat mir äußerst gut gefallen. Preislich liegen die zwei ja im einem sehr ähnlichen Bereich.
Ich möchte gar nicht viel schreiben, sondern einfach gerne hören wie die Profis beide Instrumente einschätzen. Und wie die Erfahrungswerte sind. (Vor allem deswegen, weil ich keine Tendenz rausgelesen haben möchte in Bezug auf meine Wahrnehmung, schreibe da aber sicher noch was dazu ;-))

Wäre mehr als froh um eure Einschätzungen!


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Oh nein! Ich Trottel! Hätte drauf schwören können, dass ich im Beratungskram geschrieben habe LOL

SORRY...


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Ich habe alle drei genannten Instrumente angespielt. Hier ist meine persönliche Rangfolge:
1. Förster 116 E
2. Bechstein Contour
3. Sauter 122

Vom Spielwerk her sind das Bechstein und das Förster aus meiner Sicht auf gleichem Niveau. Mich hat der Klang des Förster jedoch stärker angesprochen.
Mit dem Klang des Sauter 122 und der 2R Mechanik kam ich nicht wirklich klar.
 
Qualitativ geben die sich nix, das sind beides hervorragende Instrumente (ich gehe davon aus, Du redest von Neuware).

Lass den Bauch entscheiden. ;-)
 
Du solltest bei der Entscheidung auch berücksichtigen, daß die Größenangabe des Förster zu Fehleinschätzungen führt. 116 ist die reine Gehäusegröße ohne Rollen, wogegen die anderen Hersteller die Höhe mit Rollen messen. Das Ding ist also etwa 1,20m hoch. Ein weiterer Gesichtspunkt: Bei Förster kannst du die Herkunft jeder Schraube nachweisen, bei Bechstein nicht; Du weißt nur, daß vieles aus Asien stammt. Sie werden natürlich kein Gelump verbauen, aber ein gewisses Gschmäckle hat dieses Geheimnistuerei doch.

Ein Besuch in Löbau, auch wenn das JWD ist, könnte Dir zeigen, daß dort noch richtig handwerklicher Klavierbau betrieben wird.
 
Ja, so geht's.
.......Ich finde das Förster gut, aber der Klang ist mir zu neutral, zu sauber.
Viele mögen das aber gerade so.
Ich mag lieber einen Klang mit eigenem Charakter, am liebsten FeuRich, aber Sauter geht schon in die Richtung.........
Sicherlich ist der charakteristische Feurichklang liebenswert. Diese und andere vergleichbare Instrumente sind jedoch nicht grundlos vom Markt verschwunden. Ihr Klang hat irgendwann nicht mehr denn allgemeinen Anforderungen des Klaviermarkts entsprochen.
Diese Instrumente sind nur für einen beschränkten Teil des Repertoirs wirklich gut geeignet.

Klanglich saubere Instrumente stellen hohe Anforderungen an die Technik und legen Schwächen gnadenlos offen.
Dafür ist der Ton sehr gut modulierbar und anpassungsfähig.

Auch über die R2 Mechanik kann man lange diskutieren. Fest steht, dass der Wartungsaufwand sehr hoch ist. Deshalb bieten viele Händler diese Instrumente nicht an.
 
Du solltest bei der Entscheidung auch berücksichtigen, daß die Größenangabe des Förster zu Fehleinschätzungen führt. 116 ist die reine Gehäusegröße ohne Rollen, wogegen die anderen Hersteller die Höhe mit Rollen messen. Das Ding ist also etwa 1,20m hoch. Ein weiterer Gesichtspunkt: Bei Förster kannst du die Herkunft jeder Schraube nachweisen, bei Bechstein nicht; Du weißt nur, daß vieles aus Asien stammt. Sie werden natürlich kein Gelump verbauen, aber ein gewisses Gschmäckle hat dieses Geheimnistuerei doch.

Ein Besuch in Löbau, auch wenn das JWD ist, könnte Dir zeigen, daß dort noch richtig handwerklicher Klavierbau betrieben wird.

Kenne beide Instrumente in natura. Ein Besuch in Löbau oder auch Seifhennersdorf ist nicht drin. 800km sind einfach zu viel.

Genau das mit der Verarbeitung und Herkunft sind die Sachen die mich besonders interessieren. Der Förster-Händler hat eben Produktion und Herkunft so sehr gelobt und recht deutlich durchklingen lassen, dass Bechstein da anders aufgestellt ist. Schon so ein bisschen die Richtung hochwertige Handwerkkunst vs Massenproduktion und Name mitbezahlen.
Das verunsichert durchaus etwas.

Und eben neben der Begeisterung für das konkrete Instrument in Bezug auf Spielgefühl und Klang, gehören m.E. durchaus auch die Infos drumherum mit zur Kaufentscheidung.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Ich habe nicht besonders viel Erfahrung mit Förster-Klavieren, fast nur mit einem Instrument, dafür aber schöne: Es ist ein altes Klavier und steht bei einem guten Freund im Norden Europas, vermutlich aus der Weimarer Zeit (oder kurz nach 45). Es ist nicht mehr im bestem Schuss, die Mechanik und einige Hämmer würden zweifellos Arbeit verdienen. Aber es hält immer noch erstaunlich gut die Stimmung und hat einen ganz eigenen Charakter, der überraschend musikalisch ist. Ein blinder Stimmer betreut das Instrument. Als er es das erste Mal hörte (vor vielen Jahren) sagte er sofort: Das muss ein Förster sein...
 
Sicherlich ist der charakteristische Feurichklang liebenswert. Diese und andere vergleichbare Instrumente sind jedoch nicht grundlos vom Markt verschwunden. Ihr Klang hat irgendwann nicht mehr denn allgemeinen Anforderungen des Klaviermarkts entsprochen.

ICH glaube nicht, dass Feurich wegen der Marktanforderungen "verschwand" - dafür gab es ganz, ganz andere Gründe! Feurich war stets klein genug, um mit einen Nischenmarkt wunderbar "über die Runden zu kommen"...
 
Förster und Bechstein sind recht unterschiedlich, hier muß der eigene Geschmack entscheiden. Förster hat einen recht dominanten Baß (was mir persönlich natürlich behagt) Bechstein ist im Baß eher zurückhaltend, und dominiert wiederum durch einen glockigen sanften Diskant.

LG
Henry
 

Ich danke euch schonmal sehr!

Mag aber nochmal nachhaken. Wie sieht's aus mit Verarbeitung und Materialen, gibt's da nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Herstellern?
Zahlt man bei Bechstein so sehr den Namen mit, dass man unter'm Strich ein weniger hochwertiges Instrument hat?
Oder ist das übertrieben?

Und davon würde eine Kaufentscheidung wohl ohnehin nur bedingt abhängen, da es dann doch auf das jeweilige Klavier, Spielgefühl, Klang ankommt, aber ich mag bei solchem drumherum gerne sehenden Auges entscheiden.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Zahlt man bei Bechstein so sehr den Namen mit, dass man unter'm Strich ein weniger hochwertiges Instrument hat?
Oder ist das übertrieben?

Es geht um ein Instrument aus der Reihe C. Bechstein. Nicht um einen "Bechstein ohne C.". Da brauchst Du Dir über die Qualität keine Sorgen zu machen. C. Bechsteins sind exzellente Instrumente der Premiumklasse.

Ob man sie mag, steht auf einem anderen Blatt Papier. Da wäre dann der Bauch an der Reihe, sein Statement abzugeben.
 
.....Ich finde das 116er Förster aber nicht baßlastig, das ist schön ausgeglichen. Ich kann auch nicht sagen, daß es deutlich baßstärker als das 116er Seiler ist, das ich mal hatte.
Aus dem 122 Sauter kommt da schon deutlich mehr, obwohl es tatsächlich nur 2-3 cm höher ist.
Bei meiner Klaviersuche habe ich das Förster E 116 mit dem Sauter 122 verglichen.
Nach meiner Wahrnehmung war das Klangvolumen das Sauters nicht größer als das des Förster-Klaviers. Die Förster-Bässe waren für meine Ohren sogar klangschöner als die des Sauters.

Ich gehe mit @Barratt konform: Qualitativ geben sich das Förster E 116 und das C. Bechstein 118 absolut nichts.
Hier sollte der persönliche Geschmack entscheiden. Mir persönlich hat damals das Förster E 116 besser gefallen.

@joeach: Das C. Bechstein Contour würde ich in jedem Fall einem Sauter 122 vorziehen
 
Vom Listenpreis liegt das Förster E116 etwas unter dem C. Beckstein Contour 118 und ich vermute, das bei Förster etwas mehr Rabatt drin ist. Dass ich ein solches Förster anspielen konnte, liegt schon ein paar Jahre zurück, aber vor etwa einem Jahr habe ich ein Förster 125 G unter den Fingern gehabt, das mir ausserordentlich gut gefiel, sowohl der ausgeglichene klare Klang, als auch oder vor allem die aufgrund der Hebelverhältnisse (das 125 hat innen viel mehr Platz!) ausgezeichnet dosierbare Mechanik. Ich würde deshalb ein Förster 125 G gegenüber den von dir genannten Modellen klar vorziehen, weil dem relativ geringen Aufpreis ein verhältnismäßig hohes "Mehr" an Klavier gegenübersteht.
 
Also ich habe damals auch den "kleinen" Förster angespielt, und er war ziemlich lange auf meiner Favoritenliste, bis ich mich dann für seinen "großen Bruder" entschieden habe. Bei mir war tatsächlich der Bass eines der Hauptargumente für die Försters, da ich beim Bechstein das Gefühl hatte, dass er "nach unten hin einbrach" (das Gefühl hatte ich im Übrigen auch bei den Grotrians). Ich persönlich finde ehrlich gesagt, dass der Förster-Klang garnicht irgendwie "neutral" ist, aber das ist natürlich reine Geschmackssache. Außer den ganzen Bauchargumenten (Spielweise, Pedalgefühl, Klang, etc.) war auch die Firmenkultur von Förster für mich ein Grund, mich für Förster zu entscheiden. Sie ist mir wesentlich sympathischer als die aktuelle Firmenpolitik von Bechstein. (Ja, @Ambros_Langleb , ich drucke es nun wirklich fett. Dass eine mir so sympathische Firma mit so guten und verhältnismäßig preiswerten Instrumenten noch lange überleben wird liegt mir nämlich schon am Herzen :D.)

LG,

Daniel
 
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Es geht um ein Instrument aus der Reihe C. Bechstein. Nicht um einen "Bechstein ohne C.". Da brauchst Du Dir über die Qualität keine Sorgen zu machen. C. Bechsteins sind exzellente Instrumente der Premiumklasse.

Ob man sie mag, steht auf einem anderen Blatt Papier. Da wäre dann der Bauch an der Reihe, sein Statement abzugeben.

Da würde mich als Käufer aber durchaus interessieren welche Mechanik da verbaut ist - Renner liefert wohl seit langem kaum noch etwas an Bechstein und eine Yamaha-oder Kawai-Mechanik steckt jedenfalls nicht drin und welche renommierten Mechaniklieferanten gibt es sonst noch?
 
Da würde mich als Käufer aber durchaus interessieren welche Mechanik da verbaut ist - Renner liefert wohl seit langem kaum noch etwas an Bechstein und eine Yamaha-oder Kawai-Mechanik steckt jedenfalls nicht drin und welche renommierten Mechaniklieferanten gibt es sonst noch?

Ohne jetzt viel Ahnung davon zu haben, und die Berufeneren mögen mich bitte berichtigen: Die Klavierbauer meines Vertrauens haben mir berichtet, dass es eigentlich garnicht so viel aussagt, welche Mechanik nun in dem Instrument verbaut ist, sondern es wohl wichtig zu sein scheint "wie aufmerksam" die Mechanik eingebaut wurde. Mir ist nämlich aufgefallen, dass in Schimmel-Instrumenten sowie in Förster-Instrumenten gleichermaßen Renner Mechaniken verbaut sind, sich aber beide völlig anders spielen und völlig anders anfühlten. Außerdem kann man da auch im Nachhinein noch viel umstellen (z.B. war ich mit dem Spielgefühl meines Försters vor dem Kauf noch nicht völlig zufrieden, und sie haben mir dann zwei Oktaven umreguliert, um mir zu zeigen "wie es noch sein könnte"). Ich habe auch wirklich dass Gefühl, dass es viel ausmacht, wo man das Instrument kauft und wer es wartet.
 
Ohne jetzt viel Ahnung davon zu haben, und die Berufeneren mögen mich bitte berichtigen: Die Klavierbauer meines Vertrauens haben mir berichtet, dass es eigentlich garnicht so viel aussagt, welche Mechanik nun in dem Instrument verbaut ist, sondern es wohl wichtig zu sein scheint "wie aufmerksam" die Mechanik eingebaut wurde. Mir ist nämlich aufgefallen, dass in Schimmel-Instrumenten sowie in Förster-Instrumenten gleichermaßen Renner Mechaniken verbaut sind, sich aber beide völlig anders spielen und völlig anders anfühlten. Außerdem kann man da auch im Nachhinein noch viel umstellen (z.B. war ich mit dem Spielgefühl meines Försters vor dem Kauf noch nicht völlig zufrieden, und sie haben mir dann zwei Oktaven umreguliert, um mir zu zeigen "wie es noch sein könnte"). Ich habe auch wirklich dass Gefühl, dass es viel ausmacht, wo man das Instrument kauft und wer es wartet.

Dann könnte man durch Regulieren aus jeder chinesischen Billigmechanik, vom Klang einmal abgesehen, ein tolles Klavier zaubern.
 

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