Aufgeregt ohne Grund, Hände zittern....:-P

pepschmir

pepschmir

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Hallo zusammen,

spiele bzw. übe jetzt seit ca 3/4 Jahr. Heute wollte ich meinem Vater mal was vorspielen. Hab mich ans Klavier rangesetzt und das erste Stück aus den Schumann'schen Kinderszenen gespielt. (Von fremden Ländern und Menschen)

Was soll ich sagen. Ich hatte auf einmal total zittrige Hände und es ging bei weitem nicht so gut wie ich es beim Üben gewohnt bin. Habe 0 Leistungsdruck, Klavierspielen ist mein Hobby; Obwohl ich wusste das ich sowieso gelobt werde, konnte ich nicht ohne Fehler durch das Stück kommen. Wenn ich das alleine übe sitzt jede Note.

wtf?

Auch nach ein paar Versuchen klappte es einfach nicht so wie ich es eigentlich mittlerweile drauf habe.

Wie stelle ich diese Nervosität ab? Jeder Tipp willkommen.

Danke, Gruß, pep
 
Der x-te Thread dieser Art, aber macht nix. :-D
Was mir geholfen hat und noch immer hilft, sind gelegentliche Aufnahmen, auch von Übesessions, egal ob mit oder ohne Video. Dadurch kriegst du irgendwann ein "Publikumsfeeling" und gewöhnst dich dran.
 
Trainieren. Möglichst oft möglichst vielen Leuten vorspielen.

Oder "Mothers little helpers"
 
Ich kenne das geht mir genauso :cry:schon eine Aufnahme reicht das ich mindestens einen Patzer habe.
Vorspielen üben ist eine gute Idee aber woher die Zuschauer dafür nehmen. In meine Familie bin ich die einzige die überhaupt ein Instrument spielt und meine Freundin würde auch nicht unbedingt fragen ob ich mal Lust hätte vorzuspielen. Da steht halt das Publikum nicht Schlange ich müsste wahrscheinlich mich aufdrängen und schon fragen ob ich was vorspielen darf :lol:
 
Das kann man auch mit Omi trainieren. Oder Nachbars Kindern...
 
Das kan man nicht trainieren, das ist reine Gewöhnungssache. Also ran ans Klavier und jedem vorspielen, der deine Wohnung betritt;-)
 
Da wir oft Kinder besuch haben sind es dann viele Eltern die herhalten müssen
wenn sie ihre kleinen abholen :-D
 
Bei mir ist es in soweit interessant, wenn unere Enkelkinder zuhören spiele ich fehlerfrei, da sie mein Klavierspiel bewundern und gerne meine Stücke nachspielen (sobald sie es können) wenn aber mein Mann, meine erwachsenen Kinder oder jemand anders anwesend ist bin ich auch immer aufgeregt. Meine Klavierlehrerin hat mir den Tipp gegeben dann ruhig in den Bauch einzuatmen.
 
gar nicht!
Da gibt es kein Rezept.

Einer der größten Pianisten war der unvergessene Artur Rubinstein. Er hatte sein Leben lang öffentlich gespielt, zahllose Konzerte mit und ohne Proben. Auf alle um ihn herum machte er den Eindruck des souveränen Könners, den nichts irritiert. Umso erstaunlicher, was Joachim Kaiser (der Rubinstein gut kannte) über Rubinstein erzählt: dass er entsetzlich unter Lampenfieber litt (sich aber zwang, es sich möglichst nicht anmerken zu lassen)! Zittrige kalte Hände, quasi Panik - das ging und geht den meisten so!
Aber solchen wie Rubinstein & Co. verschwindet das Lampenfieber, sobald die ersten Töne gespielt sind: denn dann ist die totale Konzentration auf die Musik gegenwärtig. Vorher, wenn es nichts zu tun gibt als abwarten (und in dieser wohl vom Teufel erfundenen Zeitspanne hat man Gelegenheit, die wunderlichsten Ängste zu kultivieren...), dass das Konzert anfängt, sind die meisten lampenfiebergeplagte Nervenbündel und jeder hat da seine eigene Strategie, damit umzugehen. Es kommt einzig darauf an, mit dem ersten selbst gespielten Ton in die notwendige Konzentration zu kommen. Ist diese Konzentration da, dann ist jede Nervosität weg.
 
Es kommt einzig darauf an, mit dem ersten selbst gespielten Ton in die notwendige Konzentration zu kommen. Ist diese Konzentration da, dann ist jede Nervosität weg.
Weg ist sie nicht unbedingt, aber dann so konditioniert, dass sie das Musizieren und das künstlerische Gestalten nicht mehr beeinträchtigt. Ein gesundes Maß an Anspannung ist sogar unerlässlich, um erstklassige Leistungen erst möglich zu machen. Mehr als bestmögliche Vorbereitung ist nicht möglich, aber auch nicht weniger - das sollte genügen.

LG von Rheinkultur
 
Es kommt einzig darauf an, mit dem ersten selbst gespielten Ton in die notwendige Konzentration zu kommen. Ist diese Konzentration da, dann ist jede Nervosität weg.
Weg ist sie nicht unbedingt, aber dann so konditioniert, dass sie das Musizieren und das künstlerische Gestalten nicht mehr beeinträchtigt.
@Rheinkultur ich hab´s ungenau formuliert... mein Fehler! Ich wollte nicht schon wieder Lampenfieber schreiben und hab vorschnell Nervosität als Synonym verwendet. Statt der roten Nervosität denk dir einfach Lampenfieber im zitierte Satz - ich bin sicher, dass wir dann völlig übereinstimmen.
Ist die Konzentration da, verschwindet das Lampenfieber - eine gewisse, nicht unbedingt unproduktive "Nervosität" schadet nicht.
 

Ist die Konzentration da, verschwindet das Lampenfieber - eine gewisse, nicht unbedingt unproduktive "Nervosität" schadet nicht.
Korrekt - ich habe den Begriff der Spannung oder auch Anspannung erwähnt. Beides kann in wohl dosiertem Umfang präsent sein, da bei einem Zuwenig die Möglichkeit besteht, nur gepflegte Routine anzubieten. Vor diesem Hintergrund hat nicht nur ein Horowitz eine Intensität und Qualität der künstlerischen Deutung erreicht, bei der nicht einmal ein falscher Ton stören könnte - ohne dass diese These bedeuten würde, geflissentlich über Schlamperei hinweg hören zu müssen. "Nervosität" ist im Gegensatz zu "Spannung" überwiegend negativ konnotiert. Damit verbindet man zwangsläufig unerwünschten Kontrollverlust über das eigene Spiel und Gestalten.

Über die Begriffe hinaus meinen wir aber beide dasselbe: Außergewöhnliches bringt man mit guter Vorbereitung allein oder gar Routine nicht zuwege. Die ganz Großen haben auch ein höheres Risiko in Kauf genommen und sich so für die Liga der Weltklasse qualifiziert - weil sie die Folgen so ungemein faszinierend gemeistert haben.

LG von Rheinkultur
 
Ich glaube, dass abgesehen vom Vorspielen üben, vor allem die Zeit hilft.
Mir geht es auch so, dass ich mich garantiert sofort verspiele, wenn mein Mann zuhört. Ich schaffe es sogar bei meinem KL grandiose Blackouts aufs Parkett zu legen - rausfliegen und nicht mehr einsteigen können, weil die Noten plötzlich nicht mehr zu entziffern sind. :dizzy:
Vor Jahren habe ich einer Band Bass gespielt und gesungen, bzw. später war ich dann nur mehr Sängerin, und da kannte ich solche Probleme nicht. Etwas Lampenfieber vor Auftritten, ja, aber das wars auch schon!

Ich erkläre mir diese Diskrepanz damit, dass viel daran liegt wie vertraut einem ein Instrument (oder eine Tätigkeit) ist. Nach ein paar Monaten ist man am Klavier ja immer noch Anfänger, und auch wenn man ein paar Stücke eigentlich fehlerlos vorspielen kann, klappt es dann doch nicht wenn noch etwas (oder etwas mehr) Nervosität hinzukommt.

Zum Thema "Übung im Vorspielen aber kein Publikum" hätte ich eine Idee: Man könnte doch sowas wie "Einspielungen von Anfängern für Anfänger" machen. Wo es nicht um Kritik/Verbesserungsvorschläge geht, sondern wirklich nur darum das Spielen vor Publikum zu üben.

Liebe Grüße
Sabine
 
Geht mir genauso wie OP.

Sobald meine Frau sagt, spiel doch mal was vor - kommt sogar bei 100%ig vertrauten Sachen nur noch Schrott bei raus - und das bei meiner Frau - da lass ich andere Leute lieber ganz unbehelligt :)

Bei mir ists noch schlimmer: Ich spiele immer mit Kopfhörern.
Wenn ich nun mal alleine zu Hause bin und die Boxen anwerfe, fühle ich mich erst mal irgendwie unwohl beim Spielen und schließe Türen und Fenster *g*
 
Natürlich wollen die Mamis ihre Kindern warnen, indem sie sie hören lassen wie es klingt wenn man erst ganz spät mit dem Klavierspielen anfängt.......:-|
 
Bei mir hilft da ein altes Hausmittel - n schnelles Helles
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Viele Grüße

Styx
 
@Andre, ich spiele auch immer mit Kopfhörer ;) und baue schon mehr Fehler ein, wenn irritierenderweise der Klang aus den Boxen kommt. Darum bemühe ich mich seit einer Weile auf die Kopfhörer zu verzichten - zumindest wenn ich alleine bin. ; )
Offene Fenster stören mich auch. Hab neulich bemerkt, dass dann mein Anschlag ganz sachte und zögerlich wird...
(Wobei... da fällt mir ein: Der Hausbesitzer hat mich diese Woche aufs Klavierspielen angesprochen. Er fragte, ob ich unterrichte :lol: Naja, wenn man weiß, dass er meine Wohnung haben will um ausbauen zu können, kann man seine Aussage besser einordnen).

Liebe Grüße
Sabine
 
und in dieser wohl vom Teufel erfundenen Zeitspanne hat man Gelegenheit, die wunderlichsten Ängste zu kultivieren...
R.o.f.l., Rolf :lol: Ja, warten ist absolut furchtbar. Dummerweise fängt ein Konzert selten mit einem Solokonzert an, so dass man immer eine mittelgroße zweistellige Minutenzahl Zeit zum Aufregen hat.
Ähnlich schön auch bei (Aufnahme-)Prüfungen oder Wettbewerben, wo "Zeitpläne" leider nicht eingehalten werden können. Das ergäbe sicher eine spannende Adrenalinkurve für jeden Mediziner.
 
...Aufnahmen, auch von Übesessions, egal ob mit oder ohne Video.

Bei mir ist die Nervosität während einer Aufnahme (Audio UND Video) nur dann vorhanden, wenn ich das aufgenommen Stück jemandem zur Verfügung stellen möchte. Man möchte es dann ja besonders schön spielen, genauso wie das vor Freunden und Bekannten der Fall ist. Wenn die Videokamera mich beim Spielen "anstarrt", dann mache ich garantiert mehr Fehler als beim Spielen ohne Aufnahmegeräte. Aber grundsätzlich gebe ich Annie Recht: Sich aufnehmen hilft gegen die Nervosität.

Was auch einer Vorspielsituation ähnlich ist: Nachbarn sitzen nebenan auf der Terrasse, Fenster auf und spielen. Das hat mich anfangs nervös gemacht (auch der Gedanke, dass sie genervt sein könnten). Aber jeder Rasenmäher und -trimmer des Nachbarn klingt schlimmer als mein schlimmstes Üben - also ignoriere ich, dass die Nachbarn mein Spiel hören können. ;)
 

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