Ich kann auch nur berichten wie gut Klavierspielen tut auch für andere Probleme als Arthrose ist. Ich habe einen sehr windschiefen 2. Finger nachdem mich ein Klassenkamerad in der Grundschule so verprügelt und getreten hat dass er mein Fingergrundgelenk der rechten Hand gebrochen hat und ich habe an 8 Fingern Sehnenknoten vor den Ringbändern (von schwerer körperlicher Arbeit). Als ich nach 15 Jahren Pause mit dem Klavier wieder begonnen habe, hat das blanke Bewegen der Finger diese sehr gereizt. Ich war sogar beim Hand Chirurgen. Der meinte „es wird wohl auf Op rauslaufen irgendwann aber bis dahin geht nicht mehr kaputt wenn ich es trotzdem tue außer dass es weh tut“. Stücke die fingertechnik verlangt haben konnte ich garnicht spielen, ich habe alles aus handgelenk gemacht um eine Krümmung und Streckung der Finger in bestimmten Bereich zu vermeiden. Dann, mit Repertoire wo das nicht mehr möglich war, hat es wirklich weh getan und es ging soweit dass meine Handteller innen dick geschwollen waren und prall, warum und unter Spannung standen. Mit Rückendeckung vom Arzt habe ich weitergeübt. Im Sommer fing es dann an dass die Hände am schlimmsten waren wenn ich nicht (!) mehr geübt hatte, sie sind richtig vollgelaufen. Ich erinnere mich an eine Fahrt in den Sommerurlaub wo ich sie zum kühlen vor die Klimaanlage gehalten habe weil sie an spielpausetagen angefangen haben weh zu tun und anzuschwellen.
Jetzt kann ich alles spielen und habe überhaupt keine Probleme/ Schmerzen/ Schwellung mehr. Nie wieder gehabt egal wieviel ich übe und egal ob es fingertechnik und vollgriffige Akkorde sind, egal ob ich ein paar Tage Pause mache.
Heute ist es so dass nur das vorderste Gelebk meines gebrochenen Fingers (durch die schiefe Achse ungleich belastet) schnell steif wird und der rechte Mittelfinger etwas schnappt aber das ist ein anderes Thema, den habe ich geerbt da, ist eine kleine „Anomalien“ mit einem Band/ Sehne seitenzügel. Bei meinem Vater hat das bis über 80 gehalten bis er das operieren lies um weiterhin spielen zu können. Seine Hände hatten auch überall keine Knorpel mehr in den Gelenken. Der Arzt wollte ihm die Bilder zeigen aber er meinte „Ruinen interessieren ihn nicht solange sie noch stehen“. Hätte er aufgehört zu spielen wäre das alles ziemlich schnell verwachsen und dann ist es wirklich aus. Wenn man spielen will darf man besonders ab einem gewissen Alter einfach niemals aufhören. Wer rastet der rostet ist hier wohl wirklich mehr als wörtlich zu nehmen. Ich werde nicht mehr rasten! Ich bin froh dass es sich so verbessert hat!
(Ergänzung: auf die Ringbänder drücken darf ich trotzdem nicht, das tut immer noch weh, aber beim Spielen spür ich garnichts mehr davon)