Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Das wurde hier schon so oft gefragt.

Stell Dir vor, Du lernst ein Gedicht in Deutsch. Und jetzt stelle Dir vor, Du lernst das gleiche Gedicht in spanisch (oder was anderes, was Du nicht kannst aber lateinische Buchstaben hat).
Welches Gedicht wirst Du wohl schneller lernen und besser vortragen?

Noten, Notenwerte und Pausen sind die Buchstaben, die kleinste Einheit. Phrasen, Akkorde und sonstige Muster sind Silben und Wörter und die Theorie ist das Verstehen der Zusammenhänge. So sehe ich das.
 
... Wenn ich nicht komponieren will, wozu brauch ich dann die Theorie? Die Noten stehen da, das reicht doch? Was bringt es, zu erkennen, dass das Stück mittendrin von F Dur nach B Dur wechselt? Oder wars g Moll?

Ohne ein Stück strukturell zu verstehen - sei es Form, Melodik, Harmonik, Rhythmik, Kontrapunkt ...
kannst du es allenfalls runterklimpern, aber niemals interpretieren!

Grüße
Manfred
 
Ich habe noch nicht verstanden wie du das mit den Fingern hin und her meinst.

Nicht hin und her, sondern die Finger der linken Hand ohne Daumen auf c’ bis f’, die Finger der rechten Hand (ohne Daumen) auf g’ bis c’’ (jeweils ein Tetrachord). Und dann weiter wie beschrieben.

Mach Dir nix draus, ich habe das auch nicht verstanden.

@Peter, dass Du es nicht verstehst verstehe ich nicht.
:dizzy:

Zu Recht steht wohl am Ende:
Wenn sie richtig vermittelt wird...

Am Ende meines verlinkten Beitrages stehen zwei Likes (von Rolf und Scarbo) und die wurden nicht ohne Grund vergeben.
:-) ;-)

@Stoni, hat es inzwischen "gezündet"?
 
dass Du es nicht verstehst verstehe ich nicht.
Vermutlich würde ich es sofort verstehen, wenn ich es sähe. Aber in diesen Worten verstehe ich null. Du hast es halt gezeigt bekommen und na klar, es ist Rolfs Job sofort zu wissen, was Du meinst.
Ich verstehe ja schon nicht, was du mit "und legt sie oben neben die rechte Hand" meinst.

...inzwischen weiß ich was Du meinst. Dazu musste ich Deinen Beitrag aber noch 3x durchlesen und mit null Vorwissen würde ich wohl immer noch grübeln. Das geht ja schon mit Begriffen wie Tetrachord los.

...wenn ich jetzt auch noch anfange, meine eigenen Beiträge nach Likes zu werten :blöd:
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein rechnerisch bei drei Grundakkorden a 12 Tonarten gibt das 36 "Muster"

Forschi erklärt hier die Herleitung jeden Akkordes. :super: Das mit den 4 dann 3 Halbtonschritten (ab 4:00) bei DUR und 3/4 bei Moll höre ich zum ersten mal. Ist ein guter Tip.

Jetzt brauche ich nur noch ein paar Anwendungsstücke um Praxis zu bekommen. "Alfred's" eignet sich erst später dafür...
 
Das mit den 4 dann 3 Halbtonschritten (ab 4:00) bei DUR und 3/4 bei Moll höre ich zum ersten mal. Ist ein guter Tip.
Vermutlich hast Du schon was von kleiner Terz und großer Terz gehört oder auch Moll-Terz und Dur-Terz. Die Halbtonschritte beschreiben halt den Tonabstand dieser Intervalle.

Es ist auch sinnvoll, erst mal Intervalle zu lernen und später die Akkorde, denn diese bestehen aus Intervallen und es ist dann viel einfacher, die Akkorde über Intervalle herzuleiten als über Halbtonschritte. Sicher auch ein Grund, warum Kauker mit Intervallen anfängt und erst später die Akkorde und deren Funktionen beschreibt.
 
Vermutlich würde ich es sofort verstehen, wenn ich es sähe.

Mach es, dann siehst Du es (so wie ich es damals gesehen habe).


Irrtum, @Peter, er hat mir nichts gezeigt, er hat neben mir gesessen und mir gesagt, was ich machen soll (nämlich das, was ich geschrieben habe). Ich fand ihn zu langsam mit seinen Erklärungen, weil ich bereits vorausgesehen hatte, wie es weitergeht. Um sicher zu sein, habe ich vorhin im Klaviertagebuch (Datei) nachgeschaut, in das ich seine Tipps notiert habe.

Du hast irgendeine Denkblockade, denn es ist total einfach.
 
Ich habe überhaupt keine Denkblockade. Es ist einfach für Dich und jetzt auch für mich (nach dem ich weiß was Du mit "oben daneben legen" meintest). Aber für jemanden ohne Vorwissen liest sich das recht kryptisch.

Letztendlich sind alle Ansätze*, sich durch den Quintenzirkel zu hangeln, einfach. Mann muss es halt verstehen.

*Deiner hat beispielsweise den Nachteil, dass er an ein Instrument gebunden ist. Ich habe das als Geigenschüler völlig anders gelernt (mit Quinten und Quarten, auf dem Papier und mit Gesang und ganz ohne Instrument), was aber auch nicht schwieriger oder einfacher war.
 
Deiner hat beispielsweise den Nachteil, dass er an ein Instrument gebunden ist.

Das halte ich für einen Vorteil!

Aber für jemanden ohne Vorwissen liest sich das recht kryptisch.

Jetzt erschrecke die Anfänger doch nicht! Bis zu diesem besagten Tag war mir nicht klar, wo die Vorzeichen herkommen! Ich hatte null Vorwissen, weil ich anfangs gegen die Theorie geblockt habe.

P.S.
Er hat mir das nicht 2015 erklärt (als ich meinen Beitrag darüber geschrieben habe) sondern - laut Klaviertagebuch - am 28.02.2012.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Ende meines verlinkten Beitrages stehen zwei Likes (von Rolf und Scarbo) und die wurden nicht ohne Grund vergeben.
Jetzt steht am Ende:
Dir, rolf und (gelöschter Benutzer) gefällt das.
Wenn jemand eine Erleuchtung fühlt, dann muss man das "liken". :-)

Als ich diese Übung gemacht habe kam das dabei empfundene Gefühl vermutlich dem von Siddhartha Gautama gleich, als er unter dem Bo-Baum seine Erleuchtung fand. ;)
 

Nicht hin und her, sondern die Finger der linken Hand ohne Daumen auf c’ bis f’, die Finger der rechten Hand (ohne Daumen) auf g’ bis c’’ (jeweils ein Tetrachord). Und dann weiter wie beschrieben.



@Peter, dass Du es nicht verstehst verstehe ich nicht.
:dizzy:



Am Ende meines verlinkten Beitrages stehen zwei Likes (von Rolf und Scarbo) und die wurden nicht ohne Grund vergeben.
:-) ;-)

@Stoni, hat es inzwischen "gezündet"?

Ok, die "hängenden" Daumen hatten mich schon als erstes irritiert.

"Nun nimmt man die linke Hand weg und legt sie oben neben die rechte Hand (Achtung: Halbtonschritt der linken Hand beachten!)"

Ich würde es gerne verstehen wollen Marlene. :konfus:
 
Es geht darum zu erkennen, woher die Vorzeichen kommen (klar, auch um den Aufbau der Dur-Tonleitern). Und es geht darum, dass ich diese Übung für sinnvoller und einprägsamer halte (und mein Ex-KL auch, sonst hätte er sie mich nicht machen lassen), als

Pappscheibe oder "Fisch-und-Brötchen-Sätze"

Also:

  • Linke Hand c-f = Ganztonschritt (G), G, G, Halbtonschritt (H),
  • rechte Hand g-c = G, G, G, H = C-Dur = kein Vorzeichen
  • linke Hand wandert nach rechts auf d-g, das fis erscheint, nach links schauen. Welche Tasten sind unten? Mit welcher Taste geht es los? Mit g, also G-Dur = ein Kreuz, das fis.
  • Rechte Hand auf a-d = das cis erscheint. Wo geht es bei der Linken los? Bei d, also haben wir D-Dur mit dem zweiten Vorzeichen cis.
  • Linke Hand auf e fis gis a, wo geht es links los? Mit a = A-Dur mit drei Kreuzen

Und so weiter...

Das hört sich gelesen kryptisch an, aber am Klavier erschließt es sich schnell.
 
Bei mir ist schon morgens...
 
@ Marlene und Peter

Also ich habe auch erst mit Hilfe des Videos kapiert, was du da meinst.
In deiner Beschreibung fehlt die wichtige Information (für einen Anfänger), dass es sich um ein G-G-H Pattern handelt.
Ein Anfänger versteht hier nur Bahnhof weil er gar nicht weiss, worauf er achten soll:
  • linke Hand wandert nach rechts auf d-g, das fis erscheint, nach links schauen. Welche Tasten sind unten? Mit welcher Taste geht es los? Mit g, also G-Dur = ein Kreuz, das fis.
Aus welchem Grund erscheint das fis? Was ist die Logik dahinter?
Was bedeutet "Mit welcher Taste geht es los? Mit g...." wenn du davor schreibst "linke Hand wandert nach rechts auf d-g"?. Das konnte selbst ich nicht nachvollziehen.

Es geht darum zu erkennen, woher die Vorzeichen kommen (klar, auch um den Aufbau der Dur-Tonleitern).
Für mich als Gitarristen ist das relativ simpel. Auch hier geht es um das Erkennen von Patterns/Muster. Auf der Gitarre lernt man relativ früh "Powerchords" (= Grundton plus Quinte) und diese bilden auf dem Griffbrett wenn man sie in Quinten verschiebt ein Zigzag-Muster.
Dieses Muster bildet visuell auf dem Griffbrett den Quintenzirkel ab: Nach C folgt G, dann D, dann A, dann E, dann H usw.
Ich musste also nie den Quintenzirkel lernen. :-)

Um dann herauszufinden, "woher die Vorzeichen kommen" benötigt es nur einer einzigen Information (immer auf die Dur Tonleiter bezogen): Der Abstand der letzten Note einer Dur-Tonleiter zur Oktave (bevor es wieder "von vorne los geht") ist ein Halbtonschritt.
Damit weiss ich automatisch, dass in G-Dur ein Fis vorkommt (von der Note G einen Halbtonschritt runter) und in H-Dur ein Ais.

Ein weiteres "Pattern", das in der Notenschrift auftaucht:
Kreuze und b-chen werden immer hintereinander notiert und zwar genau in der Reihenfolge wie sie auch im Quintenzirkel vorkommen: Quintenzirkel im Uhrzeigersinn einen Schritt weiter = ein # kommt hinzu.
Das erste # ist immer ein Fis, das # danach ist immer ein Cis usw.
Egal, wie viele # in den Noten vorkommen, ganz vorne steht immer das Fis. Die Reihenfolge wird nie vertauscht.

Da die horizontale Anordnung der # den Quintenzirkel abbilden muss ich mir nur das letzte # anschauen um zu wissen, in welcher Tonart ich mich befinde.
Sehe ich also ein Stück mit 5 # müssen mich die ersten 4 # gar nicht interessieren.
Das letzte # ist ein A# und ich befinde mich also in der Tonart H-Dur.
B_Major_key_signature.png


Viele Wege führen nach Rom.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ohne ein Stück strukturell zu verstehen - sei es Form, Melodik, Harmonik, Rhythmik, Kontrapunkt ...
kannst du es allenfalls runterklimpern, aber niemals interpretieren!

Grüße
Manfred
Form, Melodie, Rhythmus, das sind Dinge, die ich beim spielen HÖRE. Mit einigermaßen Gefühl für Musik kann ich das Stück interpretieren. Das Gehör und das Gefühl sind m.E. deutlich wichtiger, als die komplexe Theorie dahinter verstanden zu haben. - meine bescheidene Meinung. Vielleicht ändert sich die ja auch noch über die Jahre.
 
Hi Leute,

ich würde euch gerne fragen, wie dieses Stück hier (29) zu spielen ist. Es ist aus der Russischen Klavierschule. Bis zu Stück 29. bin ich allein gekommen bisher. Ich habe derzeit aber noch keinen Lehrer.

Folgende Fragen:

I und II links neben dem Stück bedeuten, dass es parallel zu spielen ist? Warum sind die römischen Ziffern bspw. nicht in dem Stück darüber?

Sind das bei II im zweiten und dritten Takt Bindebögen? Also die Linien, die die beiden Akkorde oben und unten verbinden?

Was sind bei II im 5. Takt die gestrichelten Linien?

Sind der Rest alles Bindebögen, oder sind auch Phrasierungsbögen dabei?

Warum ist bei II im untersten Notenschlüssel im dritten Takt ein Auflösungszeichen? Gilt das # im zweiten Takt nicht sowieso ausschließlich für den zweiten Takt? Ebenso ganz rechts, wo der Bassschlüssel einsetzt: Warum ist dort ein Auflösungszeichen vor dem G?

Im Vergleich zu Stück 28 ist 29 leider ein ganz schöner Sprung und ich bin leicht überfordert, ich würde mich aber dennoch gern durcharbeiten.


HQxIXNQ.png
 

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