Anfänger

Hallo Fisherman,
wie äußert sich denn das?

Dass es zusätzlich sehr große Aufmerksamkeit braucht, damit der Klang nicht in eine ungewollte Richtung rutscht. In Fortes Schumann-Einspielung könnte der Bass z.B. weicher sein. Ich bin ziemlich sicher, dass der Flügel das hergibt - nur kostet es verdammt viel Aufmerksamkeit, diese Tonkontrolle auch noch hinzukriegen. Manche Instrumente bieten gar kein so großes Klangspektrum, da wirds natürlich einfacher.
 
Danke, Fisherman.
 
Für 10 Monate finde ich das sehr gut. Aber ok, bei 20h/Woche Übezeit...wie macht Ihr das bloß?
Selbst wenn ich die Zeit hätte, die Ausdauer hätte ich nicht.
 
Bin ich der einzige, der bei 20h/W und 10 Monaten da doch etwas enttäuscht ist? Es sei denn, dies sind nur zwei deiner 100 Solostücke :)..
 
Bin ich der einzige, der bei 20h/W und 10 Monaten da doch etwas enttäuscht ist? Es sei denn, dies sind nur zwei deiner 100 Solostücke :)..

Diese Aussage zeigt mir, dass es richtig ist, NIE NIE NIE ein Stück von mir hochzuladen.

Ich bin wirklich beeindruckt wie gut der TE nach 10 Monaten spielt. Wenn das schon Enttäuschung hervorruft, dann will ich nicht wissen, was zu meinem Spiel nach über drei Jahren gesagt wird.
 
Ich bin ziemlich sicher, er hat das ironisch gemeint ;)

Hast du in den 3 Jahren denn schon soviel am Klavier geübt wie Forte in 10 Monaten?

Grüße

Jörg

Auf jeden Fall! Ich komme auf ca. 10 Stunden die Woche. Über drei Jahre gesehen ist das sogar mehr. OK, ich spiele vermutlich etwas besser als er, aber das was ich nach 10 Monaten abgeliefert habe, dass konnte man echt nicht vergleichen und ich bin mir sicher, wenn er drei Jahre lang spielt (und so weiter übt), dann ist er mir meilenweit voraus.

Nicht falsch verstehen, es stört mich nicht. Jeder nach seinem Tempo, denke ich immer. Dennoch erschreckt es mich, dass es hier Leute gibt, die bei so einer großartigen Leistung noch enttäuscht sind.
 
Diese Aussage zeigt mir, dass es richtig ist, NIE NIE NIE ein Stück von mir hochzuladen.

Pirata, ein dickes Fell schadet zumindest nicht, wenn man das macht ;)


Leider läuft der Faden aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Mir geht es nicht um mein Level nach 10 Monaten, ich bin wirklich an konkreter und konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen interessiert. Außer von fisherman und cwtoons kam leider nix.

Beste Grüße
Michael
 
Leider läuft der Faden aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Mir geht es nicht um mein Level nach 10 Monaten, ich bin wirklich an konkreter und konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen interessiert. Außer von fisherman und cwtoons kam leider nix.

Yepp, das stimmt! aber viel mehr kann man auch nicht mehr dazu sagen, denke ich. Der Schumann gibt nicht mehr her, es sei denn, man könnte Deine Hände, deine Haltung sehen. aber so als reine Aufnahme würde mir auch nicht mehr dazu einfallen als das, was Fisherman und cwtoons schon gesagt haben.
Und dennoch: Auch ich finde das Ergebnis sehr respektabel für 10 Monate.

cheers,

Wolf
 
Leider läuft der Faden aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Mir geht es nicht um mein Level nach 10 Monaten

Das war dein Fehler ;) Du hättest die Zeitangabe mal ganz unauffällig beiseitelassen sollen, wenn es dich nur nach nackter Kritik gedurstet hätte :)

Aber ein wenig "Schulterklopfen" schadet doch nie...

Würde, wenn ich es könnte weiterhelfen, aber auf diesem Level bin ich noch nicht solche Stücke beurteilen zu können.

lg und einen schönen Abend wünscht der Lustknabe
 
Kriegst auch noch einen Nachtrag, nach dem Steinway B-Outing. ;-)

Ich hatte das ja bereits vermutet. Nun hast Du ein Spitzeninstrument - aber in diesem Fall ist es halt quasi kontraproduktiv (Beim Aufnehmen und Hören). Du wirst zwar eine Menge lernen, was auf einem Hobel nicht möglich ist, aber dafür fordert der S&S von Dir verdammt viel Aufmerksamkeit bezüglich der Klanggestaltung. Und dieses "Kontrollierte, Bemühte" hört man eben (noch). Ich fürchte, das wird auch noch eine ganze Zeit so bleiben ...

Ich bin sicher, dass Du auf einem guten, aber nicht so anspruchsvollen Flügel Deine Stücke bereits viel leichtgängiger, lockerer präsentieren kannst. Weil Du Dich eben weniger um den exakten Anschlag bemühen musst. Umgedreht ist so ein S&S für uns Anfänger speziell dann ein dankbares Instrument, wenn es mit Karacho "in die Vollen" geht. Probiers mal aus - da wird aus dem Flügel schnell ein ganzes Orchester.

Ich kann z.B. nach rund fünf Jahren (was maximal Deiner bisherigen Übezeit entspricht ;-)) an meinem S&S (Klavier) immer noch keinen wirklich weichen Bass spielen und flüchte mich dann gerne zum ollen Feurich. Dass der weiche Bass aber möglich ist, zeigt meine KL "mit links"...

Fazit: Nach der Verifizierung des Flügels ;-) ist Dein Spiel eigentlich noch besser/höher einzuschätzen! Mein Rat: Suche Dir - wenn es Dir sonst gefällt - parallel ein paar Stücke, die mit viel weniger Tönen auskommen und lote dort die Tiefen des Flügels aus.

Vorschläge: Johann Sebastian BACH Adagio, BWV 974 - La vie passante, Christian Bobin [HD] - YouTube

Instrumental SESC Brasil - Vitor Araújo - Paulistana nº1 - (Cláudio Santoro) - 07/04/2009 - YouTube (Bis 1:18)
 
Mir geht es nicht um mein Level nach 10 Monaten, ich bin wirklich an konkreter und konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen interessiert.
Hallo Michael,

ich beziehe mich mal auf den Schumann.

Ich habe leider keine Ahnung, wie weit man nach einem Jahr (und mit Deinem enormen Übepensum) sein sollte - das ist bei mir zu lange her. Aber ich habe das Schumann-Stück als Kind auf jeden Fall erst erheblich später gespielt (und spiele es noch heute sehr gerne). Also - guter Fortschritt bei Dir.

So weit zu den Blumen ...

Zur Kritik: Wirklich schön finde ich es nicht. Konkret heißt das:
  • Das ganze Stück steht in p und am Ende des ersten Teils steht gar ein decr. Das geht leider unter.
  • Die Stimmen sind bei Dir alle gleich laut, überhaupt ist alles gleich laut. Darauf wollte vermutlich auch Styx hinaus.
    Am wichtigsten ist aber die Oberstimme. Die muss deutlich herausgearbeitet und phrasiert werden, z. B. geht die erste Phrase von T1 bis T2 und hat hat einen kleinen Höhepunkt auf der 2 von T1 oder der 1 von T2 und so weiter. Trotz des "Herausarbeitens" muss die Oberstimme p und sehr kantabel gespielt werden. Am besten, Du übst diese Oberstimme alleine und versuchst, sie so schön wie nur irgend möglich zu spielen. Schließ die Augen und lausche jedem einzelnen Ton.
    Am zweitwichtigsten ist die Basslinie. Gerade im Teil 2, wo der Bass in Vierteln läuft, muss der Bass genauso Legato und kantabel gespielt werden wie die Oberstimme. Ich finde, in Teil 2 kann er sogar die Hauptrolle spielen.
    Und am zurückhaltendsten (aber nicht unwichtigsten) ist die das Geflecht der Mittelstimme. Die darf nur dahingehaucht sein und definiert die Harmonie, gibt Farbe, aber keine Melodie. Meiner Meinung nach hat jede Triole einen schwachen, eher nur gedachten Schwerpunkt auf der ersten Note und wird dann nach oben hin weggehaucht. Dabei darf der Übergang von der LH zur RH nicht hörbar sein.
Ehrlich gesagt glaube ich, das Stück ist einfach noch zu schwer für Dich. Die Schwierigkeit liegt nicht darin, es notengetreu abzuspielen, sondern in der oben beschriebenen Interpretation.
  • Die macht es schwer genug, dass sich weder Valentina Lisitsa noch Martha Argerich noch Vladimir Horowitz zu schade waren, es aufzunehmen.
  • Die ist nur durch ein komplexes Zusammenspiel aus Anschlagtechnik, Handhaltung, Armbewegungen und Gewicht auf den jeweils richtigen Fingern zu erreichen (hasi, nicht hauen, ich habs bestimmt blöd ausgedrückt).
Hast Du einen Lehrer? Dann arbeite mit ihm am Ton, nicht nur an der Technik. Du hast keinen? Dann such Dir einen, dass was ich zu beschreiben versuche, kannst Du nicht Autodidaktisch lernen.
Viel Spaß dabei, es macht Spaß, die Klangvielfalt zu entdecken!

Ciao
- Karsten
 

Hallo Michael,

ich beziehe mich mal auf den Schumann.

Ich habe leider keine Ahnung, wie weit man nach einem Jahr (und mit Deinem enormen Übepensum) sein sollte - das ist bei mir zu lange her. Aber ich habe das Schumann-Stück als Kind auf jeden Fall erst erheblich später gespielt (und spiele es noch heute sehr gerne). Also - guter Fortschritt bei Dir.

So weit zu den Blumen ...

Zur Kritik: Wirklich schön finde ich es nicht. Konkret heißt das:
  • Das ganze Stück steht in p und am Ende des ersten Teils steht gar ein decr. Das geht leider unter.
  • Die Stimmen sind bei Dir alle gleich laut, überhaupt ist alles gleich laut. Darauf wollte vermutlich auch Styx hinaus.
    Am wichtigsten ist aber die Oberstimme. Die muss deutlich herausgearbeitet und phrasiert werden, z. B. geht die erste Phrase von T1 bis T2 und hat hat einen kleinen Höhepunkt auf der 2 von T1 oder der 1 von T2 und so weiter. Trotz des "Herausarbeitens" muss die Oberstimme p und sehr kantabel gespielt werden. Am besten, Du übst diese Oberstimme alleine und versuchst, sie so schön wie nur irgend möglich zu spielen. Schließ die Augen und lausche jedem einzelnen Ton.
    Am zweitwichtigsten ist die Basslinie. Gerade im Teil 2, wo der Bass in Vierteln läuft, muss der Bass genauso Legato und kantabel gespielt werden wie die Oberstimme. Ich finde, in Teil 2 kann er sogar die Hauptrolle spielen.
    Und am zurückhaltendsten (aber nicht unwichtigsten) ist die das Geflecht der Mittelstimme. Die darf nur dahingehaucht sein und definiert die Harmonie, gibt Farbe, aber keine Melodie. Meiner Meinung nach hat jede Triole einen schwachen, eher nur gedachten Schwerpunkt auf der ersten Note und wird dann nach oben hin weggehaucht. Dabei darf der Übergang von der LH zur RH nicht hörbar sein.
Ehrlich gesagt glaube ich, das Stück ist einfach noch zu schwer für Dich. Die Schwierigkeit liegt nicht darin, es notengetreu abzuspielen, sondern in der oben beschriebenen Interpretation.
  • Die macht es schwer genug, dass sich weder Valentina Lisitsa noch Martha Argerich noch Vladimir Horowitz zu schade waren, es aufzunehmen.
  • Die ist nur durch ein komplexes Zusammenspiel aus Anschlagtechnik, Handhaltung, Armbewegungen und Gewicht auf den jeweils richtigen Fingern zu erreichen (hasi, nicht hauen, ich habs bestimmt blöd ausgedrückt).
Hast Du einen Lehrer? Dann arbeite mit ihm am Ton, nicht nur an der Technik. Du hast keinen? Dann such Dir einen, dass was ich zu beschreiben versuche, kannst Du nicht Autodidaktisch lernen.
Viel Spaß dabei, es macht Spaß, die Klangvielfalt zu entdecken!

Ciao
- Karsten

Danke, so hatte ich mir konstruktive Kritik vorgestellt.

Ich habe eine Klavierlehrerin und ich habe zuerst jede der drei Stimmen zunächst einzeln eingeübt - auch die Mittelstimme - so wie Du es beschreibst.

Deine präzisen Anmerkungen sind hilfreich, da wieder tiefer einzusteigen.

Zu schwer? Nein, nur zu anspruchsvoll, um es jetzt schon gut zu spielen.

Michael
 
Hui, danke für die vielen Likes.

Das motiviert mich, noch eine kleine Ergänzung anzubringen: Wie gesagt, würde ich die Oberstimme sehr ausführlich einzeln üben. Die Arm- und Handbewegungen der RH richten sich nach der Oberstimme, alles muss weich und fließend ablaufen. Wenn Du die Mittelstimme hinzunimmst, sollten sich die Bewegungen meiner Meinung nach weiterhin nach der Oberstimme richten. Die jeweils letzte Triolenachtel darf diesen Fluss nicht unterbrechen, d.h. der rechte Daumen spielt hier nur aus dem Fingergelenk und nicht etwa mit einer Handdrehung. Die würde sofort die Oberstimme stören.

Ciao
- Karsten
 
Zu schwer? Nein, nur zu anspruchsvoll, um es jetzt schon gut zu spielen.
Naja, man soll ja von Anfang an musikalisch üben und nicht etwa erst technisch und später die Interpretation "hinzufügen".

Ich wollte verdeutlichen, dass an diesem scheinbar leichten Stück eine Menge Dinge gleichzeitig zu beachten gibt. Und wenn man von Anfang an musikalisch üben möchte, heißt das, dass man das alles gleichzeitig berücksichtigen muss (kantabel spielen, mehrere Stimmen gleichzeitig in einer Hand, arpeggierte Akkorde auf RH und LH verteilt mit möglichst unhörbarem Übergang, Stimmen hervorheben teilweise in einer Hand, ...). Ich find' das schon ganz schön viel auf einmal. Daher meine Überlegung, dass es vielleicht jetzt noch zu schwer ist. Letztlich ist das aber etwas, was Du selbst und Dein(e) KL einschätzen müssen.

Weiterhin gute Erfolge wünscht
- Karsten
 
Naja, man soll ja von Anfang an musikalisch üben und nicht etwa erst technisch und später die Interpretation "hinzufügen".

Ich wollte verdeutlichen, dass an diesem scheinbar leichten Stück eine Menge Dinge gleichzeitig zu beachten gibt. Und wenn man von Anfang an musikalisch üben möchte, heißt das, dass man das alles gleichzeitig berücksichtigen muss (kantabel spielen, mehrere Stimmen gleichzeitig in einer Hand, arpeggierte Akkorde auf RH und LH verteilt mit möglichst unhörbarem Übergang, Stimmen hervorheben teilweise in einer Hand, ...). Ich find' das schon ganz schön viel auf einmal. Daher meine Überlegung, dass es vielleicht jetzt noch zu schwer ist. Letztlich ist das aber etwas, was Du selbst und Dein(e) KL einschätzen müssen.

Weiterhin gute Erfolge wünscht
- Karsten

Danke,

Ich meine, man wächst an seinen Aufgaben...

Michael
 

Zurück
Top Bottom