altes Hoffmann Klavier gefunden.

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Magic94

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12. Juli 2012
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Guten Abend.
Freunde von mir haben in ihrer Scheune ein Klavier "gefunden" und wollten es jetzt entsorgen, ich hab es aber gerettet.
Jetzt steht es bei mir im Keller (Ich weiss, kein perfekter Ort, aber sonst ist kein Platz). Es war warscheinlich noch nie gestimmt worden, zumindest hingen sie Saiten im Schnitt ca. 3-5 Tonschritte (6-10 Tasten) tiefer.
Allerdings bin ich allgemein schon ein Sammler von alten Sachen, will dabei aber immer genaueres über diese wissen. Baujahr, Ort wo es gebaut wurde usw :)

Auf dem Klavier steht nur die Marke "Hoffmann" (nicht W.Hoffmann oder G.Hoffmann). Über diesen Hersteller finde ich aber im Internet rein garnichts.
Da ich mir niemanden leisten kann der Klaviere stimmt, bzw der einzige der hier Lokal (Viersen) Klaviere stimmt ein Vermögen dafür haben will, muss ich es wohl oder übel selber machen.
Gibt es noch Tipps zum Klavierstimmen? Ich habe so etwas noch nie gemacht, bin aber bisher schon recht weit gekommen. (Als Beispiel: vorher war das E4 tiefer als ein C4, und beide Noten klangen schrecklich). Jetzt klingt es schon so: Hoffmann - Ballade Pour Adeline Versuch 1 by Magic94 on SoundCloud - Create, record and share your sounds for free

Zur Altersbestimmung:
Hoffmann B-B 300 A
SDC12611small.JPG

SDC12615small.JPG

image.bmp


Zum Stimmung:
Ich habe keinen perfekten Stimmschlüssel, lediglich einen ca. 30cm langen Imbus mit 4rer Adapter (passt perfekt darauf). Als Stimmgerät benutze ich meinen iPod Touch 4 mit einer Stimmgerät-App welche bis auf 0,1 Cent genau misst. (War teuer genug).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Magic94,

Schön, dass Du ein Klavier gerettet hast. Macht Dir sichtlich Spaß - auch beim Spielen wie ich höre. Das Klavier ist über 100 Jahre alt und ziemlich hinüber, aber das macht ja nichts, wenn man Freude daran findet.
Es gibt hier einen Thread zum Klavierstimmen wo Du Dir Tipps holen kannst.

LG
Michael
 
Den Korpus hat es ziemlich mitgenommen, aber das lässt sich ausbessern. Technisch habe ich da glaub ich noch einen recht guten Fang gemacht. Die Saiten stimmen sich zwar immer etwas zurück, aber langsam bleiben sie da wo sie hingehören :) .
Kannst du so nur vom hinsehen noch genaueres zu dem Klavier sagen?
Beispiele zu noch kaputteren Klavieren habe ich auch schon selbst erlebt. In der Schule steht ein altes H.Jordans M'Gladbach: Ballad pour adeline - H.Jordans M'Gladbach by Magic94 on SoundCloud - Create, record and share your sounds for free
 
Hallo Magic,

es spielt ja noch :D :D

Es ist ein geradsaitiger Unterdämpfer welcher natürlich seine beste Zeit hinter sich hat, da gäbe es so einiges daran zu richten. Was mich allerdings sehr viel mehr mit Grausen erfüllt - es ist offensichtlich längere Zeit feucht gestanden - das ist ne Zeitbombe. :shock:

Viele Grüße

Styx
 
Ja klar kann ich Dir zu dem Klavier etwas mehr sagen.
Es ist ein geradesaitiges Klavier mit Querboden und noch recht brauchbar aussehender Unterdämpfungsmechanik aber ohne Elfenbeintastenbeläge. Am ehesten ist es ein Klavier preiswerter englischer Erzeugung, wobei ich Hoffmann aus England nicht kenne. Wahrscheinlich wurde es einmal neu besaitet, denn die Kupfersaiten im Bass sehen recht frisch aus. Der Stimmstock weist mehrer Horizontalrisse auf. Besonders beim e2 und f2 sind diese recht ausgeprägt.
Eine größere Renovierung lohnt sich nicht, aber solange Du es stimmen kannst und Dir das nachstimmen Spaß macht - hau rein. :-)
 
Hey Styx - es steht jetzt in einem Keller. Was besseres kann diesem Klavier nicht passieren!
;-)

LG
Michael
 
Ich komme auch sehr gut auf leicht verstimmen Klavieren klar :) finde diese sogar fast schöner weil sie dadurch einen eigenen Charakter entwickeln (solang sie dadurch nicht völlig gruselig klingen). Einen Hersteller "Hoffmann" ist kaum zu finden, habe bisher nur das hier gefunden: Piano Hoffmann | Piano Hoffmann

btw: 30% Luftfeuchtigkeit? Wäre schön. In dem Keller steht regelmäßig Wasser und das wird meistens auch nicht mehr beseitigt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Magic, das ist bestimmt kein Hoffmann! Irgendjemand hat ein Hoffmann draus gemacht... Vielleicht hat es sich dadurch besser verkaufen können, wer weiß. Bestimmt ein englisches Klavier - aber da hab ich schon öfter mal deutsche Namen drauf gesehen - die konnten die nicht mal aussprechen. :D
 

Ja klar kann ich Dir zu dem Klavier etwas mehr sagen.
Es ist ein geradesaitiges Klavier mit Querboden und noch recht brauchbar aussehender Unterdämpfungsmechanik aber ohne Elfenbeintastenbeläge. Am ehesten ist es ein Klavier preiswerter englischer Erzeugung, wobei ich Hoffmann aus England nicht kenne. Wahrscheinlich wurde es einmal neu besaitet, denn die Kupfersaiten im Bass sehen recht frisch aus. Der Stimmstock weist mehrer Horizontalrisse auf. Besonders beim e2 und f2 sind diese recht ausgeprägt.
Eine größere Renovierung lohnt sich nicht, aber solange Du es stimmen kannst und Dir das nachstimmen Spaß macht - hau rein. :-)

Wow, Adlerauge! Wie um alles in der Welt kannst du auf den Bildern nichtr vorhandene Elfenbeinbeläge und Stimmstockrisse erkennen? Die Stimmstockrisse kann ich nach deinem Beitrag erahnen, aber für mich könnten das auch Kratzer im Lack sein.

@ Magic94
Viel Spaß mit dem alten Schätzchen. Klingt doch immerhin schon ansatzweise wie ein Klavier :).

LG Fine
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wow, Adlerauge! Wie um alles in der Welt kannst du auf den Bildern nichtr vorhandene Elfenbeinbeläge und Stimmstockrisse erkennen? Die Stimmstockrisse kann ich nach deinem Beitrag erahnen, aber für mich könnten das auch Kratzer im Lack sein.

@ Magic94
Viel Spaß mit dem alten Schätzchen. Klingt doch immerhin schon ansatzweise wie ein Klavier :).

LG Fine
Liebe Fine,

Ich hab einen neuen Monitor :-)

Ne, Spaß beiseite - obwohl das auch stimmt.
Ich habe mit baugleichen Klavieren etwas an Erfahrung angesammelt. Ich wüsste auch wie es riecht - kann ich nur nicht gut beschreiben!

Der Riss im Übergang ist eindeutig und weil er so schön die Richtung vorgibt, kann man auch die anderen zu 99% als Risse identifizieren. B1, gis, fis1, e2,f2, f3 plus ein paar Kleinere im Bass. An den Tasten sieht man nirgends eine Fuge, welche bei derart alten Elfenbeinbelägen sein müsste. Auch ist die Färbung sehr gleichmäßig. Letzter Abgleich am kleinen Foto sieht man durch die Lichtreflexion eine deutliche Wellung, wie sie bei Elfenbein nicht vorkommt.
 
Liebe Fine,

Ich hab einen neuen Monitor :-)

Ne, Spaß beiseite - obwohl das auch stimmt.
Ich habe mit baugleichen Klavieren etwas an Erfahrung angesammelt. Ich wüsste auch wie es riecht - kann ich nur nicht gut beschreiben!

Der Riss im Übergang ist eindeutig und weil er so schön die Richtung vorgibt, kann man auch die anderen zu 99% als Risse identifizieren. B1, gis, fis1, e2,f2, f3 plus ein paar Kleinere im Bass. An den Tasten sieht man nirgends eine Fuge, welche bei derart alten Elfenbeinbelägen sein müsste. Auch ist die Färbung sehr gleichmäßig. Letzter Abgleich am kleinen Foto sieht man durch die Lichtreflexion eine deutliche Wellung, wie sie bei Elfenbein nicht vorkommt.

Mensch, mein Monitor ist auch neu *aufstampf, schon wieder das Falsche gekauft*.
Ne, Spaß beiseite. Danke für deine Erklärung :).
Den Geruch habe ich auch gleich in der Nase (etwas muffig, alte Spirituslacke und Mottenkugeln).
Obwohl mir noch nicht viele Gradsaiter begegnet sind.
Vielleicht hat auch irgendein Motivierter irgendwann mal die gnadenlos veralteten Elfenbeinbeläge abgerissen und was schönes, "neues", modernes draufgemacht...?
LG Fine
 
Da fehlt ja dann nur noch, wie es sich für ein altes englisches Klavier gehört, der zugespachtelte und überlackierte Plattenriss... :rolleyes:
 
Vielleicht hat auch irgendein Motivierter irgendwann mal die gnadenlos veralteten Elfenbeinbeläge abgerissen und was schönes, "neues", modernes draufgemacht...?
LG Fine
Sooo alt ist das Klavier gar nicht. Es ist höchstens 100 Jahre alt, vielleicht sogar jünger und war damals technisch mehr als veraltet, als es neu gebaut wurde. Die Beläge sind bestimmt Celluloidbeläge und genau so alt wie das Klavier selbst. Geradesaitige Klaviere mit Unterdämpfung englischer Bauart, wie dieses hier hatten nie Elfenbein drauf. Wäre es ein englisches Klavier mit Oberdämpfung gewesen und kreuzsaitig, dann eher noch...

LG
Michael
 
Sooo alt ist das Klavier gar nicht. Es ist höchstens 100 Jahre alt, vielleicht sogar jünger und war damals technisch mehr als veraltet, als es neu gebaut wurde. Die Beläge sind bestimmt Celluloidbeläge und genau so alt wie das Klavier selbst. Geradesaitige Klaviere mit Unterdämpfung englischer Bauart, wie dieses hier hatten nie Elfenbein drauf. Wäre es ein englisches Klavier mit Oberdämpfung gewesen und kreuzsaitig, dann eher noch...

LG
Michael

*schwirr* Ist irgendwie nicht mein Fachgebiet ;)
 
Jetzt ist mir noch was aufgefallen, was auf billigste Erzeugung schließen lässt. Am Langsteg wurde nur der klingende Teil des Steges gestochen wie beim Bentley, welches ich neulich vorgestellt habe.
 
Als Stimmgerät benutze ich meinen iPod Touch 4 mit einer Stimmgerät-App welche bis auf 0,1 Cent genau misst. (War teuer genug).
Neugierig: welche?

Ansonsten gibt's auch noch das TuneLab97 als voll funktionsfähige shareware bei TuneLab-World homepage ("This program allows the use of custom stretched tuning to compensate for inharmonicity.") s. Inharmonizität und Streckung.

Viel Spaß beim Stimmen. Und wenn manche Stimmnägel nicht mehr die Stimmung halten - auch dafür findest Du hier Diskussionen "robuster" Reparaturmethoden.
 

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