Alternative ASCII-Notationen

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HbMuth

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Kennt ihr schreibmaschinen/ASCII-taugliche Notationssprachen, die sich in Umgebungen eignen, wo es nicht die Möglichkeit gibt fünf Linien zu zeichnen und Noten etc.?

Dass die uns allen bekannte Tradition der Notensetzer (Common/Western Music Notation), Lingua franca der Musiker der zivilisierten Welt, sakrosankt ist, ist mir bewusst und stelle sie auch nicht in Frage, bitte nicht hauen. In aktuellen Kommunikationsplattformen kann man ja oft auch Bilder einstellen, die man etwa mit Lilypond generieren kann.

Manchmal aber will man sich einen Einfall notieren und kann sich also in sein Notizbuch fünf Linien zeichnen und Noten dazu, wozu aber eigentlich auch, es gibt Notenpapier zu kaufen. Wenn man dran gedacht hat, es wohin auch immer mitzunehmen.

Ihr kennt mich, Schemata sind meine Leidenschaft. Ich könnte aus dem Stand heraus so was erfinden, hab schon erste Ideen, also bei Bedarf reiche ich einen beispielhaften Entwurf einer entsprechenden Syntaxbeschreibung nach. Aber ich frage mich, ob es nicht schon sowas gibt, um Musik zu skizzieren auf einer stinknormalen Schreibmaschinentastatur. Oder ist das so abwegig?
 
Nach einigen Versuchen mit Notationsprogrammen bin ich beim guten alten LaTex gelandet.
Für das Geklickse mit der Maus bin ich zu ungeduldig.
Wenn man nach LaTex Noten setzen googelt findet man entsprechende Pakete.

LG,

Hekse
 
Naja warum nicht die Töne im Lilypond Quelltext notieren, sind ja einfach die Namen. Dazu ggf Akkordsymbole vereinfacht in neuer Zeile...
 
Lilypond ist in der Tat eine Möglichkeit – wenn man es glattweg verunmöglichen will, die Notation prima vista zu interpretieren. Das will ich nicht. Ich will es nur erschweren, also verglichen mit echten Noten. ;-)Natürlich ist das so oder so unmöglich. Nur in echten Noten kann der erfahrene Pianist "Wörter" (Motive) sehen. Aber konziser als Lilypond etc. – gibt es da nichts? Emacs Speech hab ich mal irgendwo gesehen, aber Harmonien sind so zum Beispiel nicht mehr drin.

Was jetzt allerdings auch nicht zu ernst genommen werden sollte. Es hat glaub ich noch niemand den Nachweis erbracht, dass Lilypond prima vista nicht spielbar ist, bzw. dass nur die übliche Musiknotation auf fünf oder zehn Linien prima vista spielbar ist, oder? Die Musiker von ungefähr sind halt mit Papiernoten großgeworden. Auf Praktiker der reinen synthetischen Musik scheint das nur noch vereinzelt zuzutreffen. Man muss schon etwas Glück haben, auf einen zu treffen, der überhaupt Noten lesen kann.

Ich mag Noten ja, die sind gemacht von Menschen für Menschen, aber wer schon mal versucht hat, etwa MuseScore ein Blatt Noten als PDF einlesen zu lassen ... ätsch. Dass dieses "Feature" überhaupt noch nicht eingestellt und rausgenommen wurde angesichts der Ergebnisse. Ich wundere mich, dass es da noch kein Zwischending gibt, sowas wie Markdown im Textbereich – parsable but human-readable. Sowas wie MIDI, nur in Textform, und mit Markern für begriffliche Einheiten über der Einzelnotenebene, also Zählzeiten (beats), Stimmen, Takte. Akkordsymbole könnten auch drin sein, theoretisch, wenn man aber bedenkt, wie vielgestaltig Akkorde sein können, eng, weit, umgekehrt, appergiert, etc. wären einfache Akkordsymbole entweder zu grob oder zu schwer zu lesen und interpretieren.

Wenn es sowas nicht gibt, und ich würde etwas Existierendes und Anerkanntes schon gern vorziehen, muss (naja, "muss" ... ;-) ) ich es erfinden. Ich brauche halt für meine – ja, ja, computerbezogenen – Zwecke eine Notation, die als Skizze ähnlich leicht überschaubar ist wie richtige Noten, und doch programmatisch mit den verschiedensten Zielsetzungen verarbeitet werden kann, zum Beispiel konvertierbar in Lilypond-Quelltext, ohne dass Mehrdeutigkeiten dem im Weg stehen.

Ich weiß, ich hab mich in Augen einiger mal wieder selbst als der Nerd entlarvt, der von Musik sowas von null Ahnung hat, aber hier den großen Innovator raushängen lässt. Ist halt so. :-( Solange der Klavierlehrer mir ständigen Fortschritt bescheinigt – ich vertraue darauf, dass er das nicht nur des Geldes wegen tut – bin ich hier vermutlich richtig mit meinen Leicht-Offtopic-Themen.
 
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Hm, Python Script stricken, das Lilypond Quelltext in ein kleines svg (Vektorgrafik) umsetzt? Keine Ahnung ob es sowas schon gibt. Hätte was...
 
Danke. Mit Text leider nur kann ich arbeiten. Liegen die Daten als SVG vor, kann man ja nur noch mehr schlecht als recht programmieren: Diese Note bitte einen Tick länger, oder so. In SVG gibt es keine Noten in dem Sinne.

Textbasierten regelkonforme Eingaben kann man einlesen und programminterne Datenstrukturen aufbauen. Daher: Gesucht sind Notationen, die sich mit einer stinknormalen Schreibmaschine eingeben ließen. Also Buchstaben/Zahlen, Leerzeichen, Interpunktion.

Übrigens wird Lilypond zu SVG offiziell angeboten.
 
Genau. Lilypond geht schon in die richtige Richtung. Ein Ziel, was das Programm in spe anbieten soll, ist auch Lilypond, keine Frage. Aber das Gegenstück des Ziels, die Ausgangssprache – genauer Zwischensprache nach vorhergehenden Schritten, eine Sprache, mit der man sogar Pianisten, die keine weiteren Tools haben/nutzen wollen, notfalls ans Klavier schicken könnte, »so hört sichs an« – sollte weniger verbos sein und muss eben nicht unbedingt eine (zunächst wahrscheinlich abgelehnte) Erfindung von mir sein.

Warum es eine Zwischensprache sein soll? Warum soll das Programm nicht gleich nach Lilypond ausgeben und kredenzt dem Benutzer einfach die Noten. Weil Lilypond dann eine Abhängigkeit wäre, weil der Benutzer das Zeug vielleicht lieber als MIDI hätte, etc. Also es gibt Gründe.
 
Schon mal ABC angeschaut?
Sehr spartanisch aber erfüllt das Kriterium "Schreibmaschine".
Kommt aus der Folk-Ecke, Hauptanwendung ist nur Melodie mit eventuell Text und manchmal Begleitakkorden, aber da geht prinzipiell auch mehr.
Es gibt auch eine App, wo man die Noten als Text eintippen kann, sie dann als Noten darstellen und sich auch vorspielen lassen kann.
 

@SusanneElisabeth @Klavirus, (extended) ABC ist in der Tat das, was ich suche. Danke für den Tipp. Mal sehen, ob ich ein Haar in der Suppe findääh ich meine, ein Feature, dass es da nicht gibt, das ich aber ach so dringend brauche. Zwei Seelen wohnen, ach, ... aber wenn es das BNF dieser Syntax schon gibt, hats Ego ("fremdes Zeug ist kacke, weils ned von mir is") schon schlechte Karten, gegen den gesunden Verstand anzuargumentieren.
 

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