alte musik - wie?

[rolf]

Die alten Klaviere aus der Haydn-Zeit sind abgenutzt und werden nie wieder so klingen wie damals. Nachbauten werden in unseren Ohren anders klingen wie vor 200 Jahren, selbst wenn der Klang genau der gleiche wäre.

Aber ein Nachbau kann Rückschlüsse auf die Spielbarkeit geben (was gestattet das Instrument mechanisch und dynamisch und was nicht) und Klangexperimente mit solchen Instrumenten sind durchaus relativ aufschlussreich.

 

[Axel]

Wenn ich von Betrug rede, dann in dem Sinne, dass diese neuen Kopien-Instrumente angeblich so klingen, wie die zu Bachs Zeiten. Niemand kann kann behaupten, dass das so ist.

Der Punkt ist doch, dass das auch niemand behauptet, erst recht nicht die Leute, die darauf spielen. Damit ist die ganze Diskussion hinfällig.
Und das Wort "ahistorisch" scheint mir deine Erfindung zu sein. Dass Karajan nicht historisch informiert war und das vermutlich auch nicht für wichtig gehalten hat, steht wohl außer Frage.

 

[Flieger]

Und jeder Musiker ist und war immer ein Kind seiner Zeit.

Schon, nur kann man sich dessen bewusst sein und diese Verzerrung ausgleichen versuchen.

Die Rückbesinnung auf Originalinstrumente ist ein Versuch UNSERER Zeit

So weit würde ich gar nicht gehen. Das ist eine relativ kleine Gruppe. Die meisten Musiker spielen nicht auf historischen Instrumenten und nach heutigen Gesichtspunkten und Standards.

 

[Monte]

So weit würde ich gar nicht gehen. Das ist eine relativ kleine Gruppe. Die meisten Musiker spielen nicht auf historischen Instrumenten und nach heutigen Gesichtspunkten und Standards.

So? Ich denke, die, die Du als "Die meisten" bezeichnest, spielen die alte Musik überhaupt nicht, mit Ausnahme von Bach.

 

[Alter Tastendrücker]

Dass Karajan nicht historisch informiert war und das vermutlich auch nicht für wichtig gehalten hat, steht wohl außer Frage.

Karajan war m. W. durchaus ein gebildeter Musiker, der - wie übrigens sicher auch Barenboim! - sich entschieden hat:
A: wenig alte Musik zu machen und
B: diese in der Tradition des 19. und frühen 20. Jh., also der Empfindung der Zeit entsprechend zu dirigieren.
Jedenfalls sind z. B. die Brandenburgischen Konzerte mit Karajan, den Berlinern und z. B. Edith Picht-Axenfeld am Cembalo deutlich informierter als die träg-verschlammten Darbietungen seines Vorgängers Furtwängler (5. Brandenburgisches).
Offen gestanden finde ich diese Aufnahmen gar nicht sooo schlecht!
Trotzdem sind mir Gardiner und andere professionelle Alttöner lieber!

 

[Flieger]

So? Ich denke, die, die Du als "Die meisten" bezeichnest, spielen die alte Musik überhaupt nicht, mit Ausnahme von Bach.

In meinem Posting steht nichts, was dem widerspricht.

Der Punkt war: Ich würde unsere Zeit nicht darüber definieren, wie einige Musiker sich mit Alter Musik beschäftigen.

 

[Monte]

Ach was. Der Punkt ist, dass alte Musik heutzutage größtenteils historisch informiert gespielt wird.

 

[Flieger]

Darf ich bitte selber entscheiden, was der Punkt meines Postings ist? :p