Allgemeine Tipps für den Anfänger :-)

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Muadib

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26. Dez. 2013
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Hallo zusammen,

seit Ewigkeiten (bin süße 39!) wollte ich Klavier lernen. Beruf, Kind, Schweinehund und nicht zuletzt die Krux schon älter zu sein haben mich das Thema immer wieder aufschieben lassen.
Meine Tochter (7) geht nun seit ein paar Wochen bei der Nachbarin um die Ecke zum Klavier lernen und hat echt Freude daran. Auf dem kleinen Keyboard welches sie schon länger hat, habe ich dann beobachtet wie sie mit großem Eifer und sehr ernster Miene übt und sich auch über simple Erfolge freut und sich massiv ärgert wenn etwas nicht so flüssig klappen will.
Das hat mich überzeugt dass ich sie in der Richtung etwas schupsen (nicht zwingen!) will. Hab mich dann angefangen umzusehen nach einem Gerät dass eine vernünftige Tastatur hat, ein 50€ Keyboard ist eben kein Klavier.
Aufgrund schmalen Geldbeutel bin ich zuerst beim Yamaha P105 gelandet. Ab in den Musikladen.
Der Verkäufer konnte mich aber überzeugen (hab mich nicht überredet gefühlt!) dann doch ein Yamaha YDP-162 zu nehmen. Dank Mietkauf machts der Geldbeutel mit)

Nun steht das Ding hier, sehr schönes Gerät und meine Kleine übt und spielt jeden Tag eifrig damit!
So kam ich also zu einem Digitalpiano. Nun habe ich mir vorgenommen es ebenfalls anzugehen. Ich habe mir von meiner Tochter die ersten Übungen in ihrem Heft beibringen lassen (sie genießt es dem Papa was zu erklären ;-) und sie macht das, wie ich finde wirklich gut. rügt meine Hände-/Fingerhaltung, erklärt mir die Noten und so weiter und so fort :-)

Parallel habe ich Band 1 von H.-G. Neumann und spiele/übe auch diese Lektionen fleissig. Ich bin schon bis zu Sur le Pont D'avignon und spiele meist fehlerfrei (wir haben das D-Piano seit 23.12. Tagen wohlgemerkt ;-) . Macht mir sehr viel Spass!
Ich werde auch noch ein paar Stunden bei der Nachbarin nehmen, was ich hier so gelesen habe ist gerade die anfängliche Anleitung sehr wichtig um keine Fehler einzuschleifen etc.

Jetzt hätte ich noch ein paar Fragen die ich euch stellen wollte.

- Ich bin beim Googlen über den"Chang" gestolpert. Wäre das eine gute (Theorie-)Ergänzung zu meinem Übungsbuch oder lieber die Finger davon lassen?
- Was würdet ihr mir allgemein noch empfehlen, insbesondere um bei der Stange zu bleiben (z.B. wie damit umgehen wenn es mal gefühlt nicht weitergeht, Erfolgserlebnisse zäh werden etc.)
- Erstmal "Stur" nach Buch lernen/spielen/üben oder ist ein Ausbruch unschädlich wenn man über ein Tutorial (Youtube und Co) auch mal ein Stück einfach auswendig lernt (würde zB gern 1-2 Stücke von Yann Thiersen spielen, und das möglichst bald ;-)
- Was meint ihr: Die Lehrerin am Anfang etwas intensiver nutzen und später mal von Zeit zu Zeit/bei Bedarf, geht das i.O.? (Geld spielt halt, wie so oft eine Rolle)
- das Yamaha YDP-162 geht in Ordnung?

Viele weitere Fragen werden folgen

Und Gretchenfrage: wozu kann ich die Community hier so nutzen um mich zu entwickeln? Allgemeiner Austausch? Bloggen um selbst etwas sozialen Druck aufzubauen?

Freue mich auf Antworten!

Viele Grüße
Muadib
 
Hallo Muadib,

viele der Antworten die du suchst hängen davon ab, was du erreichen willst. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du ernsthaft Klavierspielen lernen willst und dich auch musikalisch entwickeln möchtest...

Zwei Sachen in aller Kürze...

- Ich bin beim Googlen über den"Chang" gestolpert.

Vergiss den Chang, da steht viel Unsinn drin. Wenn du ein gutes, begleitendes Buch zum Erlernen der Technik suchst, empfehle ich die das Buch von Rudolf Kratzert. Bedenke bitte, dass dieses Buch den qualifizierten Unterricht nur begleiten kann. Um Unterricht wirst du nicht herum kommen, wenn du mehr als ein bisschen Geklimper erreichen willst. Fang auch bitte nicht mit Online-Tutorials oder ähnlichem Zeug an.

(würde zB gern 1-2 Stücke von Yann Thiersen spielen, und das möglichst bald ;-)

Es steht dir natürlich frei, zu spielen was du willst. Solltest du aber Interesse daran haben, musikalisch und technisch dich weiterzuentwickeln, dann vergiss Tiersen und Co....

Ausgezeichnete Musik für den Anfang, die Spaß macht, toll klingt und musikalisch ergiebig ist, findest du hier...

Klaviernoten für Anfänger

Viele Grüße und viel Spaß im Forum!
 
Nun ja - der Kratzert - das ist schon Toback für den Anfänger...

Aber von mir ganz was anderes: Du steuerst u.U. auf ein Problem mit Deiner Tochter zu. Im Gegensatz zu normal talentierten (!) Kindern haben Erwachsene Erfahrung und recht bald auch eine Klangvorstellung. Zusätzlich können sie intellektuelle Verfahren einsetzen, die einem siebenjährigen Mädel eben noch nicht zur Verfügung stehen.

Das heißt: Du wirst in den ersten 3-5 Jahren Deine Tochter erst mal hinter Dir lassen. Und zwar recht schnell. Das könnte zu Wettbewerb mit anschließendem Frust führen. Nach 5 Jahren wird Deine Tochter davonrauschen und Du wirst sie nie mehr einholen. Aber dieses Wissen hat sie nicht und es würde ihr im Moment auch wenig nützen.

ICH würde also im Moment mal langsam machen, ein wenig klimpern und weiterhin bewusst hinter der Tochter herhinken. Vorteil: Du wirst - im Gegensatz zu mir - ordentlich vom Blatt spielen lernen. Und wenn die Tochter dann das erste mal RICHTIG MUSIK macht - dann kannste Gas geben. Dann wirst Du sie nie mehr einholen. Und ich denke, das tut kleinen Mädchen gut - erst recht, wenn die Pubertät naht. In einer wichtigen Sache besser zu sein als Papa. Das ist gut!

Nota bene: Muadib? Wüstenplanet?

PS. Die Lehrerin am Anfang intensiv "nutzen" - jawoll und unbedingt! ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nun ja - der Kratzert - das ist schon Toback für den Anfänger...

Sicher ist das kein Buch, dass ein Anfänger in einer Woche durcharbeitet und zur Seite legt. Die ersten Kapitel befassen sich mit den absoluten Grundlagen des Klavierspiels, angefangen von der für das Klavierspielen relevanten Anatomie des Menschen, das richtige Sitzen am Klavier, der richtigen Haltung bis hin zum "Gehen" auf der Tastatur gezeigt an einfachen Notenbeispielen aus dem Mikrokosmos. Freilich gehen im weiteren Verlauf des Buches die Notenbeispiele bis zur Liszt-Sonate. Das Buch kann man eben auf jedem Level nutzen.

Den Unterricht ersetzt es natürlich trotzdem nicht.

Viele Grüße!
 

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