In Urtextausgaben von Werken vor Beethoven sollte man eigentlich keine Metronomangaben finden. Das mal vorausgeschickt.
um der Korrektheit Willen:
Beethoven hatte geplant, sein gesamtes musikalisches Oeuvre zu metronomisieren, und er arbeitete auch an diesem Projekt. Allerdings hat er es nicht abgeschlossen, also nachträglich nicht alles metronomisiert.
Was nun Urtextausgaben betrifft:
in Sachen Klaviermusik haben wir die Sonate op.106, und die hat Beethovens Metronomangaben - und das ist editorisch völlig ok!!!
Die vorliegenden Metronomisierungen Beethovens sind in der Musikwissenschaft ausführlich diskutiert worden - auf Grundlage dieser hatte der Schönbergschüler Artur Kolisch versucht, ein System der authentischen Beethoventempi zu ermitteln. Das kann man nachlesen, ich verweise auf den entsprechenden Band der Reihe "Musik Konzepte"
Mozart kannte noch kein Mälzelsches Metronom.
Beethoven kannte und schätzte es! --- leider erst recht spät (Entstehungszeit der Hammerklaviersonate), und da er mit den beiden Großprojekten Sinfonie Nr.9 und Missa solemnis mehr als ausgelastet war, hatte er seinen Plan der nachträglichen Metronomisierung abgebrochen.
Wie auch immer: es existieren einige eindeutige Metronombezeichnungen von Beethoven, und diese gehören in den entsprechenden Werken (für Klavier ist das die Sonate op.106) auch in einen ordentliche Urtext.
Gruß, Rolf
was das Allegretto des Finale der Sonate KV 331 A-Dur betrifft: zu schnell hilft diesem charmanten, tänzerisch-heiterem und parodistischem Finale nicht. Zudem kann man die parodistischen Elemente bzgl. der "Janitscharen-Mausik" nicht darstellen, wenn man es überhetzt. Ungefähr Viertel + - 120 könnte als grobe Richtlinie probiert werden.