Orgelimprovisation Schule

@Lübeck Das Wichtigste beim Einstieg in das Improvisieren ist die Dreistigkeit, es zu tun, obwohl man es "nicht kann".
Jeder kann es . Nur die Ergebnisse sind verschieden. Die verbessern sich durch Üben.
Da Musik ja auch eine Sprache ist, sei mir dieser Vergleich erlaubt:
Ein kleiner Mensch lernt sprechen. Schon bei den ersten Lauten kommen die Eltern an, lesen ihm aus Goethes "Faust" vor, verstehen das Kind nur, wenn es sich in perfekten Zitaten von Eichendorffgedichten ergeht und jeder Versuch, ungeschliffene Sätze von selbst zu sprechen, wird im Keim erstickt.
So läuft unsere klassische Musikausbildung.
Die Wirklichkeit ist anders: Das Baby lallt, lernt verschiedene Vokale, Konsonanten, dann schliesslich ein Wort, dann Dreiwortsätze. Allmählich wird der Satzbau komplexer. Gute Bücher und Literatur helfen, die Fantasie für eine farbige Sprache anzuregen. Manche von uns werden fantastische Rhetoriker, andere bleiben eher schlicht, aber reden können wir alle.
Genauso funktioniert Improvisation in der Musik. Wir lernen auch Grammatik - Harmonie- und Formenlehre, Satzanalyse, aber vor allen Dingen müssen wir hören und dann in unserer Vorstellung versuchen zu hören, wie eine kleine Melodie weitergesponnen werden möchte. Es geht. Und ist gar nicht so schwierig.
Ich stelle oft fest, daß Menschen denken, Improvisation müsse man nicht üben, das könne man einfach.
Nein, man muß sie üben. Und das erstaunliche ist: Dann wird man besser.
Also: Hören und Tun!
Und das immer wieder.
 
Ein kleiner Mensch lernt sprechen. Schon bei den ersten Lauten kommen die Eltern an, lesen ihm aus Goethes "Faust" vor, verstehen das Kind nur, wenn es sich in perfekten Zitaten von Eichendorffgedichten ergeht und jeder Versuch, ungeschliffene Sätze von selbst zu sprechen, wird im Keim erstickt.
So läuft unsere klassische Musikausbildung.

Und da frage ich mich: Warum!?

Also: Hören und Tun!
Und das immer wieder.

Ja!

Grüße
Häretiker
 
Ja, schlecht gelesen... ;-)
 
Zudem geht es hauptsächlich um freie Impros im frz. Stil.
Mir ist auch aufgefallen, dass neue Improvisationsbücher sich oft intensiv mit der französischen Orgelmusik beschäftigen. In meinem Landkreis haben wir zwar eine kleine Orgel im französisch romantischen Stil, jedoch lässt sich (bis auf die Orgel) die Musik so gut wie gar nicht in unserer Region darstellen. Daher sind solche Schulen für mich extrem unpraktisch.
 
Wenn du anfängst zu improvisieren, ist das ziemlich wurst, worauf du spielst. Erstmal will man ja meist nur kleine Intonation und Choralvorspiele spielen.
Da ist man meilenweit davon entfernt, sich Gedanken machen zu müssen, ob der eigene Stil gut in irgendeine Orgellandschaft passt.
 
Ich habe mir das mal angesehen. Wenn ich sehe, wie sich die meisten bei mir im C-Kurs einen an Harmonielehre abgebrochen haben, glaub ich, dass man ohne Vorkenntnisse in dem Bereich sobald die Modulationen kommen dann schnell raus ist, zumindest wenn man nicht die Disziplin hat immer mal zu stoppen und sehr selbstkritisch und genau nachzuhaken, habe ich das jetzt wirklich verstanden.
Und irgendwie kommt mir der Übergang von ich habe die Harmonielehre verstanden zu ich improvisiere jetzt damit etwas zu kurz.
 
Wenn ich sehe, wie sich die meisten bei mir im C-Kurs einen an Harmonielehre abgebrochen haben, glaub ich, dass man ohne Vorkenntnisse in dem Bereich sobald die Modulationen kommen dann schnell raus ist, zumindest wenn man nicht die Disziplin hat immer mal zu stoppen und sehr selbstkritisch und genau nachzuhaken, habe ich das jetzt wirklich verstanden.
Und irgendwie kommt mir der Übergang von ich habe die Harmonielehre verstanden zu ich improvisiere jetzt damit etwas zu kurz.

Ich habe mir auch mal ein Video aus der Reihe angesehen und kann der Aussage von @St. Francois de Paola nur zustimmen.
 
Ich habe mir auch mal ein Video aus der Reihe angesehen und kann der Aussage von @St. Francois de Paola nur zustimmen.

Wobei mir dann @Tastatula möglicherweise unterstellen würde, wenn ich in Harmonielehre einigermaßen fit bin und trotzdem schäbig improvisiere, bin ich in Sachen Improvisation eventuell einfach zu faul. Vielleicht nichtmal zu Unrecht.
Trotzdem kommt so die Animation, um für diesen Übergang ein Gefühl zu kriegen für mich ein bisschen zu kurz.
Dafür finde ich für den absoluten Anfänger, der weiß, wie man Dreiklänge bildet, das hier gut gemacht:


View: https://www.youtube.com/watch?v=R2DOwHttHXA
 

Wobei mir dann @Tastatula möglicherweise unterstellen würde, wenn ich in Harmonielehre einigermaßen fit bin und trotzdem schäbig improvisiere, bin ich in Sachen Improvisation eventuell einfach zu faul. Vielleicht nichtmal zu Unrecht.
@Lübeck und @St. Francois de Paola, solange Ihr kostbare Stunden dafür vergeudet, Youtubern dabei zuzuschauen, wie sie über Improvisation quatschen und sich ihre Akkorde zurechtfummeln, seid Ihr jedenfalls auf dem falschen Gebiet "fleißig". Setzt Euch lieber ans Instrument und fummelt Euch dort selber Eure Akkorde zusammen.
 
Liest sich wirklich interessant, auch durch die Qualifikationen der Autorin und den beteiligten Hochschulllehrern.
Apropos: wie Martin Schmeding übt, würde mich ja wirklich interessieren. Selbst wenn es keinerlei technische Schwierigkeiten mehr gibt, muss der Text ja irgendwie in den Kopf. Das scheint bei ihm sehr effektiv zu funktionieren, alleine schon das Reger-Gesamtwerk (in so vergleichsweise jungen Jahren), dann die ganzen Neutöner mit schwieriger Notation..
Ihm würde ich zutrauen, sich wirklich das komplette Repertoire für Orgel draufzuarbeiten. Als ausgezeichneter Professor reflektiert er das jedenfalls.
Wahrscheinlich wird "Reifen bei fachfremden Tätigkeiten" unterschätzt. Dass man durchaus in der Bahn neue Bäche "stumm" (zu einem Großteil!) lernen kann, habe ich schon erfahren...
 
Ja, ich meinte "innerlich intensiv hören" - vor den Noten. Da brauchen sich auch die Finger nicht zu bewegen. Naja, geht auch nur in einer "Freizeit", aber immerhin...
Wenn man sich allerdings bei zB Neuer Musik harmonisch und linear wenig merken/abrufen kann, wird es schwierig. Bach ist da natürlich einfach.
 

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