Alle Aspekte erlernbar um ein guter Klavierspieler zu sein?

  • Ersteller des Themas playitagain
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Du hältst es für eine gute Voraussetzung, wenn eine Vielzahl an engsten Familienangehörigen regelmäßig sterben (nebst anderer Widrigkeiten)?

Es wäre doch schade, wenn es Meisterwerke wie
- Ich hatte viel Bekümmernis
- Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen oder
- den actus tragicus
nicht gäbe. Da waren Todesfälle bestimmt günstige Voraussetzungen... ;-)
 
Ich weiss nicht ob dieses schöne Zitat wirklich von J. S. persönlich ist!
Vermutlich hat Bach zu seinen besten Schülern gesprochen, die er anspornen wollte, und von denen wurde der fragliche Ausspruch überliefert. Diese Bach-Schüler waren aber selbst schon Ausnahmemusiker.

Wer bei sovielen Kindern im Haus und nervigen Schülern noch Zeit findet zu so umfangreichem Komponieren, hat es als einfach und normal angesehen und sich nicht wie ein exzentrischer allurenhafter Sensationskünstler aufgeführt.
Bach hat es in seiner Bescheidenheit und Religiosität bezüglich eifriger gelehriger Schüler so ermutigend gemeint.

(Bach sah sich doch eher als Handwerksmeister, und in diesem Sinne kann das Zitat wirklich von ihm stammen)
 
In deinem Sinne @playitagain hat das Zitat überhaupt keine Bedeutung.
Ganz im Gegenteil. Bach hatte offensichtlich das Gefühl, er hat sich selbst alles hart erarbeitet. Andere, hätten sie auch so hart daran gearbeitet, hätten dies auch schaffen können, so sein Gedanke.

Gemeint ist damit wenn man dann die Person A mit Person B nach sagen wir 10k h üben vergleicht die Talentunterschiede, die früher existiert haben, nicht mehr erkennbar sind.

deine These ist das kann jeder, sofern er genug dafür übt
Ja, basierend auf dem Paper von Ericsson (1993).

also bleibt nur noch übrig, die These im praktischen Experiment zu verifizieren.
Ericsson hat dies mit Geigern und Klavierspieler/innen ja bereits gemacht und die wurden untereinander verglichen. Man wollte nach dem Faktor suchen, warum die einen besser sind als die anderen. Gefunden hat man einen Unterschied in der Anzahl der Übe-stunden. Die besten hatten sowohl bei den Geigern (@Peter aufpassen) als auch Klavierspielern im Mittel einfach mehr Übungsstunden als die nicht ganz so guten. Diese Analyse hat eben deshalb so viel Aufsehen erregt.

Das habe ich mir jetzt vier mal durchgelesen, es ergibt einfach keinen Sinn.
Gemeint ist der Hobbyist macht z.Bsp. etwas 7h /Woche und der Profi, der nur das macht und nicht nebenbei einer anderen Arbeit nachgeht, trainiert 40h/Woche. Hätte der Hobbyist sich die Zeit genommen hätte er es vlt auch schaffen können.
 
Gemeint ist damit wenn man dann die Person A mit Person B nach sagen wir 10k h üben vergleicht die Talentunterschiede, die früher existiert haben, nicht mehr erkennbar sind.

Selbst, wenn das so wäre - was nützt dir diese Erkenntnis? Es ist doch letztlich egal, ob du schlecht Klavier spielst, weil dein Talent nicht reicht oder weil du zu faul bist.
 
Ganz im Gegenteil. Bach hatte offensichtlich das Gefühl, er hat sich selbst alles hart erarbeitet. Andere, hätten sie auch so hart daran gearbeitet, hätten dies auch schaffen können, so sein Gedanke.

Oder kennst du z.B. von Johann Friedrich Doles, Ernst Friedrich Richter oder Christian Theodor Weinlig auch nur ein einziges Werk, das sich mit einer Komposition von JSB messen könnte?

Wo bleibt deine Antwort auf meine Frage, @playitagain ?:konfus:

alles: das ist seine berufliche Karriere: Lakai in Weimar, Organist in Arnstadt und Mühlhausen,
Hoforganist und Konzertmeister in Weimar, Kapellmeister in Köthen bis zum Kantor und Director musici in Leipzig. Und sogar "königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Compositeur bey Dero Hoff-Capelle".
Und dies alles ohne Universitätsstudium!
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst, wenn das so wäre - was nützt dir diese Erkenntnis? Es ist doch letztlich egal, ob du schlecht Klavier spielst, weil dein Talent nicht reicht oder weil du zu faul bist.
Ich denke, ein wichtiger Punkt ist die Motivation und vor allem die Selbstmotivation. Das klappt alles nur, wenn man messen kann, dass man wirklich voran kommt. Dazu muss man wohl fokussieren, wenn die Kraft/Zeit nicht für 20 Stücke gleichzeitig reicht.

Was empfiehlt ihr eigentlich, wenn man mal nicht richtig konzentriert arbeiten kann, warum auch immer? Gar nix machen oder was macht dann Sinn?
 
Du hältst es für eine gute Voraussetzung, wenn eine Vielzahl an engsten Familienangehörigen regelmäßig sterben (nebst anderer Widrigkeiten)?
...da sollte man tunlichst allen Eltern, deren Nachwuchs Musik machen will, dringend empfehlen, ihre Kinder von Musikschulen und Musikinstrumenten fern zu halten - wenn sie (die Eltern und Verwandten) noch länger weiterleben möchten... :004::005::014:
 

Wo bleibt deine Antwort auf meine Frage, @playitagain ?
Wenn du die Augen zu machst kommt sie bestimmt. :lol:

Was empfiehlt ihr eigentlich, wenn man mal nicht richtig konzentriert arbeiten kann, warum auch immer? Gar nix machen oder was macht dann Sinn?
Sport betreiben.

Selbst, wenn das so wäre - was nützt dir diese Erkenntnis? Es ist doch letztlich egal, ob du schlecht Klavier spielst, weil dein Talent nicht reicht oder weil du zu faul bist.
Für dich vlt egal, ein anderer würde nicht die Schuld an seinem nicht angeborenen Talent suchen sondern an seiner Faulheit.

Und es hat weitreichende Auswirkungen auf "Wen fördere ich" ...
 
Es wäre doch schade, wenn es Meisterwerke wie
- Ich hatte viel Bekümmernis
- Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen oder
- den actus tragicus
nicht gäbe. Da waren Todesfälle bestimmt günstige Voraussetzungen...

Das ist natürlich etwas zynisch, aber zu Bachs Zeiten war der Spruch man sei mitten im Leben vom Tode umfangen keine leere Worthülse. Es wurde wurde einfach früher und sichtbarer gestorben!
 
Für dich vlt egal, ein anderer würde nicht die Schuld an seinem nicht angeborenen Talent suchen sondern an seiner Faulheit.

Das ist alles völlig egal, hohe Begabung plus extremer Fleiss werden immer siegen. Und wenn dann von Elternseite noch kräftig Geld zufließt, dann sind die Chancen richtig gut.
Gutes Klavierspiel ist dermaßen komplex, dass selbst wenn jeder einzelne Parameter separat zu erarbeiten wäre (was ich auch nicht ganz glauben kann!) das Gesamtgebilde nicht fassbar bleibt!
Also eher Begabung plus Arbeit plus guter Lehrer plus gute Rahmenbedingungen!!
 
@mick :-D


Wenn von 20 Kindern am Ende 5 das Erwachsenenalter erreichen, sind die anderen fuffzehn zwar auch nur einmal gestorben, aber der Tod kehrte 16 mal in der Familie ein (inkl. der ersten Ehefrau, die ist natürlich auch im Kindbett gestorben, interpunktiert selbstverständlich vom Versterben der Eltern + Schwiegerelternpaare Nr. 1 + 2, in summa 22).
 

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