der größte Teil des energetischen Aufwands der Lehrkraft geht nicht für Vermittlung von Inhalten und Kenntnissen drauf, sondern dafür, erst einmal in der Bude für Ruhe zu sorgen.
Gut, das hängt natürlich von der Schulart ab. Ich habe es nicht so krass erlebt, war ja aber auch am Gymnasium. Da war wirklich viel Zeit für Wissensvermittlung.
Aber die Musiklehrkräfte werden ja schwerpunktmäßig in den anderen Schularten gesucht, wo es tendenziell anders zugeht.
Und das in einem Beruf, den die Bevölkerungsmehrheit als reine Hobbytätigkeit geringschätzen.
Okay, ich lebe nun natürlich in einem Umfeld (hübscheres Wort als "Blase", oder?

), in dem diese Arbeit in hohem Maße geschätzt wird.
Aber manchmal wird man doch überrascht: Vor Jahren sollte ja die MuHo Trossingen mehr oder minder eingestampft werden. Noch ein, zwei kleine Institütchen und sonst nichts mehr. Was braucht man auch Kultur in der tiefsten Provinz?
Es gab viele (!!!) Proteste in der Gegend, aber angeblich soll der Einfluss von Mercedes Benz den Ausschlag gegeben haben, dass die Pläne des Wissenschaftsministeriums dann eingestampft wurden. Irgendwie scheinen die der Meinung gewesen zu sein, dass man neben Autos auch noch Kultur brauchen könnte. (Jaja, Mercedes hat in Immendingen ein Test- und Prüfzentrum.)
Ich persönlich, die ich vom Wert einer musikalischen Erziehung zutiefst überzeugt bin, hätte ja gerne so etwas wie mehr Kooperation zwischen Schulen und Musikschulen, und nicht nur hie und da eine Bläser- oder Streicherklasse. Und auch mit verlässlicherem Einkommen für die Lehrkräfte.