Doch, ich habe es schon gehört und zwar in dem verlinkten Video. Und es liegt nicht am Mikrofon...
Die Aussagekraft des Videos ist nicht gegeben. Durch geschickte oder missliche Mikrofonpositionierung ist alles möglich, von dumpfem bis zu hellem Klang.
Generell ist auch die These falsch, dass es dumpf klingen muss, weil der Resonanzboden eine zu tiefe Eigenfrequenz hat. Es ist möglich, dass Signal so zu entzerren, bevor man es auf den Transducer gibt, dass es am Ende richtig klingt. Wenn der Resonanzboden also beispielsweise tatsächlich zu wenig Höhen wieder geben sollte, so könnte man ein Filter konstruieren, was die Höhen gezielt anhebt. Bei der Konstruktion von Lautsprechern macht man es beispielsweise auch so, um Wiedergabefehler auszugleichen, oder den Übertragunsbereich zu vergrößern.
Generell finde ich die Idee mit dem Transducer sehr gut und es könnte im Bereich der besseren Digitalpianos zu einer echten Verbesserung führen, weil m.E. insbesondere die Wiedergabe mit Stereo-Lautsprechern nicht annähernd dem entspricht, was ein Klavier klanglich in den Raum projiziert.
Das Schimmel-System hatte ich mir seinerzeit in den neunziger Jahren auch mal angehört, aber es hatte mich nicht überzeugt. Es war nicht klanglich neutral und die Aussage war, dass es für bestimmte Musikinstrumente besser geeignet sei, als für andere. Hier sehe ich aber dann doch einen gut konstruierten, linear klingenden Lautsprecher als überlegen an. Der Resonanzboden im Klavier wirkt mit seinen Eigenschaften klangfärbend, was ja im Klavier als Teil der Klangentstehung beabsichtigt ist. Im Gegensatz dazu sollte bei der Musikwiedergabe der Lautsprecher jedoch klanglich neutral sein, um das wiederzugeben, was tatsächlich in der Aufnahme ist. Betreibt man einen hohen Aufwand, z.B. mit aktiven Lautsprechern und entsprechenden Filtern, so kann man den Lautsprechern ihre systembedingten Fehler weitestgehend austreiben, so dass sie dann wirklich relativ neutral klingen.