Yamaha B3 TransAcoustic oder Kawai K-300 Aures 2?

R

Revilo

Dabei seit
29. Okt. 2023
Beiträge
6
Reaktionen
4
Hallo!

Ich habe es vor fünf Jahren mit Mitte 40 endlich geschafft, mit dem Klavierspiel anzufangen - auf einem kleinen (und günstigen) Yamaha Arius-Digitalpiano. Nachdem mir das Üben und Spielen weiterhin jeden Tag viel Spaß macht, möchte ich nun in ein akustisches bzw. Hybrid-Klavier investieren. Aufgrund von Budget- und weiteren Überlegungen (z. B. Silent-System erforderlich) sind das Yamaha B3 TransAcoustic und das Kawai K-300 Aures 2 auf der “Shortlist“.

Meine ersten Eindrücke, nachdem ich beide anspielen konnte (allerdings nicht direkt neben-/nacheinander, sondern mit ein paar Tagen Abstand):
  • Sowohl der akustische als auch der digitale Klang beider Modelle gefällt mir gut, ich vermochte jedenfalls keine für mich wesentlichen Pros oder Contras zu erkennen.
  • Am Kawai mag ich einige „nicht-musikalische“ Details (breite Notenablage, Klappenbremse).
  • Am Yamaha kam mir das „Spielgefühl“ subjektiv etwas „weicher“ vor.
Auch mehrere Onlineberichte/-Videos zu Konstruktion, Mechanik (Holz vs. Carbon) etc. habe ich schon studiert. Es gibt aber weiterhin ein paar Punkte, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin. Es wäre toll, wenn Ihr Tipps oder Erfahrungen dazu teilen könntet, die evtl. bei der Kaufentscheidung helfen (die natürlich trotzdem viel mit subjektiver Wahrnehmung zu tun hat, das ist mir klar). Es geht dabei um folgende Aspekte:
  • Tastengeräusch: Beim Spielen mit Stummschaltung sollte das Geräusch der Tasten möglichst wenig zu hören sein (beim Arius ist das “Klopfen“ - selbst bei leisem Spiel - ziemlich laut). Das Yamaha schien mir hier recht leise / weich, das Kawai deutlich hörbarer. Kann jemand diesen Eindruck bestätigen oder auch widersprechen? Sind bei Instrumenten desselben Modells produktionsbedingte Unterschiede beim Tastengeräusch möglich oder sollte das bei der Serienfertigung konsistent sein?
  • Musikalische Ausrichtung: Musikalisch möchte ich mich in Richtung Jazz entwickeln, versuche mich aktuell z. B. an ersten Stücken / Transkriptionen von Jakob Koller (Over the Rainbow) oder Hiromi (Wake Up and Dream, Seeker, die einfacheren Passagen von Blackbird). Könnte das eine Präferenz für das ein oder andere Modell begründen?
  • Vergleichbarkeit K-300 vs. B3 oder U1? In einigen Onlinevergleichen wird das Kawai K-300 dem Yamaha U1 gegenüber gestellt, das preislich aber deutlich höher liegt. Kann man daraus schließen, dass das Kawai eigentlich „in einer höheren Liga“ spielt als das B3?
Natürlich freue ich mich auch über andere Hinweise auf Stärken / Schwächen oder Besonderheiten, auf die ich ggf. bei weiteren Tests der Instrumente achten könnte / sollte.

Ganz herzlichen Dank schon an dieser Stelle für jede Unterstützung!
Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir auch dazu ein Video angeschaut auf YouTube vom Kawai aures, oder Anytime. Für mich klingt das wie mein CA97. Wäre interessant zu wissen ob sich auch die Lautstärke im akustischen Spiel auch reduzieren lässt oder nur im Digitalmodus und Kopfhörer.?
 
Wäre interessant zu wissen ob sich auch die Lautstärke im akustischen Spiel auch reduzieren lässt oder nur im Digitalmodus und Kopfhörer.?
Soweit ich das verstanden habe, lässt sich die Lautstärke regulieren, wenn man laut über das Aures-System spielt, also mit Klangerzeugung über die Transducer (statt Saiten). Bei konventionellem Spiel über die Saiten ist die Lautstärke nicht änderbar (außer über das Moderator-Pedal). Man kann aber beides parallel nutzen, um z. B. das akustische Spiel digital mit einem zweiten Instrument zu unterlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem parallel unterlegen der Töne finde ich ziemlich schlecht an meinem ca97. Auf die ganzen anderen zusätzlichen Klänge außer Klavier kann ich gut verzichten. Nicht sehr bereichernd. Ich hatte früher ein psr900 Keyboard von Yamaha das war perfekt. Aber auch verschiede Instrumente das darf man nicht vergessen. Mit den tranducern kann man auch Pech haben dass die Technik versagt ähnlich dem Digitalpiano. Werde aber sehr wahrscheinlich bei einem rein digitalen Klavier bleiben. Aber ich muss das erst persönlich noch ausprobieren und anspielen
 
Kurzes Follow-Up: Zu der u. g. Frage habe ich inzwischen selbst noch eine Info auf der sehr informativen Webseite von Klavier Kreisel in Fürth bei Nürnberg gefunden:

Link: https://www.klavier-kreisel.de/…, Abschnitt: „Ist das Kawai K300 mit dem Yamaha U1 vergleichbar?“

[…]
  • Vergleichbarkeit K-300 vs. B3 oder U1? In einigen Onlinevergleichen wird das Kawai K-300 dem Yamaha U1 gegenüber gestellt, das preislich aber deutlich höher liegt. Kann man daraus schließen, dass das Kawai eigentlich „in einer höheren Liga“ spielt als das B3?
[…]
 
Hast du schon die drei angespielt ?
 
Habt ihr eigentlich keine Sorgen, dass diese Transdurcer-Spulen auf dem Resonanzboden einen negativen Einfluss haben wenn man rein akustisch spielen will?
 
Habt ihr eigentlich keine Sorgen, dass diese Transdurcer-Spulen auf dem Resonanzboden einen negativen Einfluss haben wenn man rein akustisch spielen will?
Nein. Da habe ich zum einen ein gewisses Grundvertrauen in die Kompetenz der Hersteller, also dass diese die Möglichkeit solcher Effekte bei der Entwicklung der Systeme prüfen (und ggf. gegensteuern). Gerade das Aures-System von Kawai ist ja schon in der zweiten Generation, so dass es schon Praxis-Erfahrungen gibt.

Zum anderen fallen eigentlich alle Vorstellungen, Tests und Reviews, die ich bisher gesehen habe (z. B. Klavier Kreisel, merriammusic), sehr positiv aus.

Allerdings tendiere ich aktuell dennoch zum reinen Silent-System ohne Transducer. Aber nicht aufgrund von Bedenken dagegen, sondern weil ich glaube, dass ich, wenn ich dann laut spielen kann, auch wirklich akustisch und nicht digital spielen will.

Auch die ganzen Zusatzfunktionen wie andere Sounds, Unterlegung mit zweiter Stimme etc. sind mir nicht so wichtig. Nur die Lautstärkeregelung wäre eine gute Sache. Aber da lerne ich vielleicht ja irgendwann, dass ich das über die eigenen Finger hinbekomme… ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn man mit einem Aures normal spielt ist dann nicht das ganze elektronische Gedöns ausgeschaltet und man spielt ein rein akustisches Klavier?
Ja, das ist so (siehe unten, erste Tabellenzeile). Man hat - wenn ich alles richtig verstanden habe - folgende Optionen:

Digitales System​
Stummschaltung (Stoppleiste) aktiv​
Kopfhörer angeschlossen​
Klangerzeugung /
-ausgabe
Aus​
Nein​
(Egal)​
Rein akustisch​
An​
Nein​
Nein​
Akustisch + Digital laut (über Transducer)​
An​
Ja​
Nein​
(Nur) digitaler Klang laut (über Transducer)​
An​
Ja​
Ja​
Digitaler Klang nur über Kopfhörer („echte“ Stummschaltung)

Freue mich übrigens, dass der Thread so aktiv ist. Danke für den Austausch! :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast ja richtig gut recherchiert :super:.
Jetzt müsste man nur noch wissen wie die Erfahrungswerte im täglichen Gebrauch sind und wer wie lange schon so ein Transducer spielt.
 

Zurück
Top Bottom