H
Hustnguzzi
- Dabei seit
- 7. März 2008
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- 28
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Hallo miteinander,
nach langer Abstinenz gibts auch von mir wieder was zum Lesen.
Hier kurz die Geschichte: Ich habe seit 18 Monaten Unterricht und zuhause ein Digi. Über die Vor-/Nachteile eines Digis bzw. echten Klaviers wurde bereits ausführlichst gezofft (ich glaub, ich steh heut noch auf einigen Ignorier-Listen ;)).
Jedenfalls bin ich jetzt mit dem Lernen so weit, dass mich mein Digi (ehrlich heiß geliebt) technisch nicht mehr großartig weiter bringt. Also brauch auch ich nun ein richtiges Klavier.
Ich hab mir gedacht, ich probier mal aus, obs mit den Nachbarn klappt und bin zum Händler. Da habe ich ein neues Yamaha B3 entdeckt. Der Klang war ganz ok. Meine KL hat zu mir gesagt, ich solle ja nicht den Fehler machen und gleich ein Klavier kaufen, weil sie es schon selbst erlebt hat, daß das ach so tolle Klavier plötzlich daheim ganz grauslig ist. Deswegen habe ich auch mit dem Händler ein Rückgaberecht ausgemacht. Kurzum, ich bin ihr soooo dankbar für den Tip. Klavier ist gekommen und ich bin echt entsetzt. Ich war bisher immer angetan vom Yamaha-Sound, weil ich es mag, wenn Klaviere etwas "bissig" sind. Aber was ich nun zu hören bekomme, ist echt der Wahn. Es scheppert (manche Töne klingen, wie wenn man eine Stimmgabel an einen Gegenstand hält und dieser dann störend mitsummt), irgendwie vibriert alles (einschließlich Wand) um das Klavier rum und die Lautstärke ist echt phänomenal (fenomenal?). Nun ich geb zu, der Raum ist nicht gerade ideal (Wohn-/Esszimmer 2,65 m Deckenhöhe, 35 qm, Parkett keine Vorhänge), aber ich glaub, das Klavier bläst mir echt die Tischdecke vom Esstisch runter. Mein erster Gedanke war, dass ich ja aufgrund meiner Digi-Vergangenheit vielleicht nicht richtig leise spielen kann. Deswegen habe ich meine KL gebeten, ein bissi auf meinem Klavier zu spielen. Sie hatte aber auch Probleme damit und meinte dann, es sei auch ihr fast nicht gelungen, dem Klavier ein pianissimo zu entlocken, der Anschlag ist zu holprig, das Klavier wäre ihr niemals die 4500 Euronen wert. Also, Händler angerufen und das DING wieder holen lassen. Gott sei Dank hat noch niemand auf mein Digi-Biest geboten, daher konnte ich die Auktion noch stoppen, sonst hätte ich jetzt gar kein Instrument mehr.
Das Problem ist nun aber noch nicht gelöst. Ich hätte gerne ein Klavier. Drum habe ich mal die Händler in meiner Nähe abgeklappert. Hierbei gab es mehrere Überlegungen:
Überlegung 1, Gebrauchtes:
Fisherman ist ein bischen der Verfechter gebrauchter U1. Kosten: ca. 3.000 Euro rum. Vom Werterhalt sicher eine kluge Lösung. Aber: Die Dinger sind halt schon 30-40 Jahre alt. Hat es denn in diesen Jahren keine technischen Fortschritte im Klavierbau gegeben? Wenn ich an einen 40 Jahre alten Mercedes denke, so war das damals sicherlich ein klasse Auto und ist auch heute noch ein toller Wagen, hat aber wahrscheinlich nicht mal Sicherheitsgurte und erst recht keinen Airbag, welcher heute bei jedem Auto Standard ist. Außerdem wäre da noch das Problem mit der Lautstärke. Nachts einen derartigen Lärmpegel zu erzeugen kann und will ich meinen Nachbarn echt nicht zumuten. Dann müsste ich mein Digi für abends behalten und dazu habe ich den Platz nicht.
Überlegung 2, Gebrauchtes U1 mit Silent-Einbau:
Vorteile s. oben. Nachträglicher Einbau ist, laut h.M. im Forum zwar möglich, aber nicht optimal. Kosten insgesamt rund 4.500 Euros. Besser sei aber, laut herrschender Forumsmeinung, ein werkseitiges System von Yamaha oder Kawai.
Überlegung 3, Yamaha B2 SI:
Da habe ich im Moment ein bissi die Scheu, da bis letzte Woche ein neues Yamaha aus der B-Serie im Wohnzimmer stand. Eigentlich werden die Yamaha-Klaviere, wenn man den bissigen Klang mag, ja unisono als robust und zuverlässig beschrieben. Aber wenn die sich alle so spielen lassen, wie das getestete, will ich das eigentlich nicht. Vorteil wäre natürlich, dass es ein neues Klavier ist und deswegen die Technologie auf dem neuesten Stand ist. Spielen konnte ich das Ding jedoch nicht, weil der Händler erst in ca. zwei Wochen wieder eins geliefert bekommt. Kosten ca. 5.200 Euronen.
Überlegung 4, Kawai K-2 ATX:
Klang deutlich weicher als ein Yamaha (auch im direkten Vergleich mit Yamaha P 114). Kann mir also echt vorstellen, dass mir dieses Klavier, auf einen kleinen Teppich gestellt, nicht die Wände im Wohnzimmer umbläst. Auch ein neues Instrument, also Technologie von heute. Anschlag meines Erachtens sehr gleichmäßig, rein vom "Tastendruck" (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) etwas schwerer als mein Digi, aber dafür genauso gleichmäßig. Klang des Silent-Moduls ist durchaus brauchbar mit verschiedenen Klängen. Ich würde den Stumm-Modus sowieso eh nur abends zum Austoben oder Tonleitern üben verwenden. Kosten ca. 5.400 Euros. Das ist preislich wirklich das Ende der Fahnenstange, dann darf aber auch nicht das Auto verrecken. Nachteil hierbei, und jetzt der Punkt, wo ich mich nicht mehr auskenne: Ein Kawai.
Ich habe im Moment das Problem, dass hier im Forum die Silent-Lösungen von Kawai als gut gewertet werden, wenn sich aber jemand nach einem Kawai erkundigt, wird ihm dann doch zu einem gebrauchten anderen Klavier geraten. Ja, es wird wohl Kunststoff in Kawai-Klavieren verbaut, das wird es bei Yamaha aber auch. Vor 30 Jahren hat man gesagt, diese Klaviere halten keine 20 Jahre, weil sich der Kunststoff auflöst, heute existieren diese Klaviere noch immer und nix hat sich aufgelöst. Irgend jemand (bitte nicht böse sein, ich weiß nicht mehr wer und ich hab keinen Bock, den Fred zu suchen) schreibt, das Kawai beim Händler hat schrecklich geklungen. Ich habe heute beim Händler im direkten Vergleich mit einem Yamaha feststellen müssen (und ich war bisher von Yamaha immer überzeugt), dass das Kawai K-2 um einiges besser klingt als ein Yamaha P 114 (welches sogar noch teurer ist als ein B2). Und das verstehe ich irgendwie nicht. Es gibt Mitglieder hier im Forum, die echte Experten sind (auch beruflich). Und die empfehlen in Sachen Stumm-Klaviere ausdrücklich ein Yamaha oder Kawai und eine Woche später in einem anderen Fred, raten sie von einem Kawai-Klavier ab. Ich blicke da nicht mehr durch. Kann mir da irgendjemand helfen???
Vielleicht ist es wohl genau das selbe wie bei der Frage Digi oder Klavier: Man lässt das Herz entscheiden und kauft das, was das Herz sagt. Erst dann schreibt man ins Forum, was man getan hat und dass man damit glücklich ist.
Und alle freuen sich mit.
So, das war jetzt ein etwas längerer Post (hoffentlich amüsant). Meine Pflegerin nervt auch schon.
Es grüßt Euch ganz herzlich
der ratlose
Hustnguzzi
nach langer Abstinenz gibts auch von mir wieder was zum Lesen.
Hier kurz die Geschichte: Ich habe seit 18 Monaten Unterricht und zuhause ein Digi. Über die Vor-/Nachteile eines Digis bzw. echten Klaviers wurde bereits ausführlichst gezofft (ich glaub, ich steh heut noch auf einigen Ignorier-Listen ;)).
Jedenfalls bin ich jetzt mit dem Lernen so weit, dass mich mein Digi (ehrlich heiß geliebt) technisch nicht mehr großartig weiter bringt. Also brauch auch ich nun ein richtiges Klavier.
Ich hab mir gedacht, ich probier mal aus, obs mit den Nachbarn klappt und bin zum Händler. Da habe ich ein neues Yamaha B3 entdeckt. Der Klang war ganz ok. Meine KL hat zu mir gesagt, ich solle ja nicht den Fehler machen und gleich ein Klavier kaufen, weil sie es schon selbst erlebt hat, daß das ach so tolle Klavier plötzlich daheim ganz grauslig ist. Deswegen habe ich auch mit dem Händler ein Rückgaberecht ausgemacht. Kurzum, ich bin ihr soooo dankbar für den Tip. Klavier ist gekommen und ich bin echt entsetzt. Ich war bisher immer angetan vom Yamaha-Sound, weil ich es mag, wenn Klaviere etwas "bissig" sind. Aber was ich nun zu hören bekomme, ist echt der Wahn. Es scheppert (manche Töne klingen, wie wenn man eine Stimmgabel an einen Gegenstand hält und dieser dann störend mitsummt), irgendwie vibriert alles (einschließlich Wand) um das Klavier rum und die Lautstärke ist echt phänomenal (fenomenal?). Nun ich geb zu, der Raum ist nicht gerade ideal (Wohn-/Esszimmer 2,65 m Deckenhöhe, 35 qm, Parkett keine Vorhänge), aber ich glaub, das Klavier bläst mir echt die Tischdecke vom Esstisch runter. Mein erster Gedanke war, dass ich ja aufgrund meiner Digi-Vergangenheit vielleicht nicht richtig leise spielen kann. Deswegen habe ich meine KL gebeten, ein bissi auf meinem Klavier zu spielen. Sie hatte aber auch Probleme damit und meinte dann, es sei auch ihr fast nicht gelungen, dem Klavier ein pianissimo zu entlocken, der Anschlag ist zu holprig, das Klavier wäre ihr niemals die 4500 Euronen wert. Also, Händler angerufen und das DING wieder holen lassen. Gott sei Dank hat noch niemand auf mein Digi-Biest geboten, daher konnte ich die Auktion noch stoppen, sonst hätte ich jetzt gar kein Instrument mehr.
Das Problem ist nun aber noch nicht gelöst. Ich hätte gerne ein Klavier. Drum habe ich mal die Händler in meiner Nähe abgeklappert. Hierbei gab es mehrere Überlegungen:
Überlegung 1, Gebrauchtes:
Fisherman ist ein bischen der Verfechter gebrauchter U1. Kosten: ca. 3.000 Euro rum. Vom Werterhalt sicher eine kluge Lösung. Aber: Die Dinger sind halt schon 30-40 Jahre alt. Hat es denn in diesen Jahren keine technischen Fortschritte im Klavierbau gegeben? Wenn ich an einen 40 Jahre alten Mercedes denke, so war das damals sicherlich ein klasse Auto und ist auch heute noch ein toller Wagen, hat aber wahrscheinlich nicht mal Sicherheitsgurte und erst recht keinen Airbag, welcher heute bei jedem Auto Standard ist. Außerdem wäre da noch das Problem mit der Lautstärke. Nachts einen derartigen Lärmpegel zu erzeugen kann und will ich meinen Nachbarn echt nicht zumuten. Dann müsste ich mein Digi für abends behalten und dazu habe ich den Platz nicht.
Überlegung 2, Gebrauchtes U1 mit Silent-Einbau:
Vorteile s. oben. Nachträglicher Einbau ist, laut h.M. im Forum zwar möglich, aber nicht optimal. Kosten insgesamt rund 4.500 Euros. Besser sei aber, laut herrschender Forumsmeinung, ein werkseitiges System von Yamaha oder Kawai.
Überlegung 3, Yamaha B2 SI:
Da habe ich im Moment ein bissi die Scheu, da bis letzte Woche ein neues Yamaha aus der B-Serie im Wohnzimmer stand. Eigentlich werden die Yamaha-Klaviere, wenn man den bissigen Klang mag, ja unisono als robust und zuverlässig beschrieben. Aber wenn die sich alle so spielen lassen, wie das getestete, will ich das eigentlich nicht. Vorteil wäre natürlich, dass es ein neues Klavier ist und deswegen die Technologie auf dem neuesten Stand ist. Spielen konnte ich das Ding jedoch nicht, weil der Händler erst in ca. zwei Wochen wieder eins geliefert bekommt. Kosten ca. 5.200 Euronen.
Überlegung 4, Kawai K-2 ATX:
Klang deutlich weicher als ein Yamaha (auch im direkten Vergleich mit Yamaha P 114). Kann mir also echt vorstellen, dass mir dieses Klavier, auf einen kleinen Teppich gestellt, nicht die Wände im Wohnzimmer umbläst. Auch ein neues Instrument, also Technologie von heute. Anschlag meines Erachtens sehr gleichmäßig, rein vom "Tastendruck" (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) etwas schwerer als mein Digi, aber dafür genauso gleichmäßig. Klang des Silent-Moduls ist durchaus brauchbar mit verschiedenen Klängen. Ich würde den Stumm-Modus sowieso eh nur abends zum Austoben oder Tonleitern üben verwenden. Kosten ca. 5.400 Euros. Das ist preislich wirklich das Ende der Fahnenstange, dann darf aber auch nicht das Auto verrecken. Nachteil hierbei, und jetzt der Punkt, wo ich mich nicht mehr auskenne: Ein Kawai.
Ich habe im Moment das Problem, dass hier im Forum die Silent-Lösungen von Kawai als gut gewertet werden, wenn sich aber jemand nach einem Kawai erkundigt, wird ihm dann doch zu einem gebrauchten anderen Klavier geraten. Ja, es wird wohl Kunststoff in Kawai-Klavieren verbaut, das wird es bei Yamaha aber auch. Vor 30 Jahren hat man gesagt, diese Klaviere halten keine 20 Jahre, weil sich der Kunststoff auflöst, heute existieren diese Klaviere noch immer und nix hat sich aufgelöst. Irgend jemand (bitte nicht böse sein, ich weiß nicht mehr wer und ich hab keinen Bock, den Fred zu suchen) schreibt, das Kawai beim Händler hat schrecklich geklungen. Ich habe heute beim Händler im direkten Vergleich mit einem Yamaha feststellen müssen (und ich war bisher von Yamaha immer überzeugt), dass das Kawai K-2 um einiges besser klingt als ein Yamaha P 114 (welches sogar noch teurer ist als ein B2). Und das verstehe ich irgendwie nicht. Es gibt Mitglieder hier im Forum, die echte Experten sind (auch beruflich). Und die empfehlen in Sachen Stumm-Klaviere ausdrücklich ein Yamaha oder Kawai und eine Woche später in einem anderen Fred, raten sie von einem Kawai-Klavier ab. Ich blicke da nicht mehr durch. Kann mir da irgendjemand helfen???
Vielleicht ist es wohl genau das selbe wie bei der Frage Digi oder Klavier: Man lässt das Herz entscheiden und kauft das, was das Herz sagt. Erst dann schreibt man ins Forum, was man getan hat und dass man damit glücklich ist.
Und alle freuen sich mit.
So, das war jetzt ein etwas längerer Post (hoffentlich amüsant). Meine Pflegerin nervt auch schon.
Es grüßt Euch ganz herzlich
der ratlose
Hustnguzzi