Zwei Kompositionen - Meinungen?

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ad lib.

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...nein, nicht von mir, sondern von meinem Großvater, der vergangenes Jahr verstorben ist und dessen Flügel ich geerbt habe. Es war ebenfalls sein Wunsch, dass ich seine Noten und Aufzeichnungen rund um die Musik und das Klavier erhalte; mittlerweile habe ich alles durchgesehen und festgestellt, dass mein Großvater auch viel selbst komponiert hat. Teilweise ganz eigene Stücke, oftmals auch Musik zu vorhandenen Gedichten/Opernauszügen/... usw.; diese hat er teilweise auch noch selbst kunstvoll illustriert.

Ich selbst kann überhaupt nicht komponieren und habe mich auch noch nie daran versucht, würde aber dennoch gern wissen, was aus kompositorischer Sicht von den Stücken meines Großvaters zu halten ist und was seine Stärken/Schwächen waren? Natürlich haben die Stücke unabhängig von den Kommentaren dazu einen emotional hohen Stellenwert für mich.

Mein Großvater war kein Berufsmusiker, hat aber hervorragend Klavier gespielt und Zeit seines Lebens auch Stücke transkribiert (vor allem während des Krieges), komponiert usw.; die Stücke, die ich angehängt habe, sind mit einem Notenprogramm ins Digitale übertragen worden, und zwar von ihm selbst. Trotz seiner >90 Jahre war er nämlich ein Computer-Fanatiker. ;)

Ich freue mich über alle Anmerkungen!!

(Wenn jemand die Stücke schön einspielen möchte, freut mich das natürlich noch mehr (habe momentan kein Instrument hier), aber ich würde das niemals erwarten ;))

1. "Kleines Ständchen" (den Namen meines Großvaters habe ich verdeckt)

Opa 1.jpg

Opa 12.jpg


2. "Der Mond" (Text von Emanuel Geibel)

opa 21.jpg

Opa 22.jpg
 
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Gratuluere zum musikalischen Großvater- auch wenn er leider nicht mehr lebt. Ist schon erstaunlich, welche Talente da so im Verborgenen blühen.

CW
 
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Gratuluere zum musikalischen Großvater- auch wenn er leider nicht mehr lebt. Ist schon erstaunlich, welche Talente da so im Verborgenen blühen.

CW

Vielen Dank! :-) Früher wurde im Haus meiner Großeltern wohl auch viel musiziert. Meine Großmutter hat gesungen, mein Großvater Klavier gespielt und mein Vater + seine beiden Brüder (damals noch Kinder) haben Violine gespielt oder ebenfalls gesungen; mein Großvater konnte die Stücke für den jeweiligen Part anpassen bzw erweitern. Schade, dass ich so was nie erlebt habe! Stelle ich mir herrlich vor.
 
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Ich habe gerade das Mondlied gesungen .Ist wirklich eine schöne Komposition ,durchsichtig und gut singbar ,vor allem aber sehr stimmungsvoll .Vielleicht machst du mal ein Konzert nur mit Kompositionen deines Großvaters ,ein schönes Erbe .
Liebe Grüße
Ann
 
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Ich habe gerade das Mondlied gesungen .Ist wirklich eine schöne Komposition ,durchsichtig und gut singbar ,vor allem aber sehr stimmungsvoll .Vielleicht machst du mal ein Konzert nur mit Kompositionen deines Großvaters ,ein schönes Erbe .
Liebe Grüße
Ann

Das ist lieb, vielen Dank für die Rückmeldung! :kuscheln: Freut mich sehr, dass Du das Stück kurz "probiert" hast und es Dir gefällt!

Und in der Tat eine reizende Idee - ein Konzert mit Kompositionen meines Großvaters. Es sind wirklich nicht wenige und er hat auch Texte von Goethe, Walther von der Vogelweide etc. musikalisch aufs Papier gebracht, stets für Klavier + Gesang. Auch ganz eigene Stücke inkl. eigenen Texten oder reine Klavierstücke.
Es ist eine wundervolle Idee, das irgendwann mal einzustudieren und zu einem kleinen Konzert in Düsseldorf einzuladen, zu dem vor allem auch Familienmitglieder kommen könnten; auch, wenn ich das erst in ein paar Jahren für durchführbar halte aufgrund meiner momentan sehr eingespannten Situation mit Studium und Co

:-)
 
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Musik zu machen ist doch die beste Art gespannte Situationen zu entspannen ...sag Bescheid ,wenn du ne Sängerin für dein Hauskonzert brauchst ... Und lern ' nicht so viel ...
 
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Zwischendrin kannst du ja ein kleines Notenbuch rausgeben für musikalische Familienmitglieder... Gerade mit Illustrationen von ihm ,wird es bestimmt besonders schön.
 
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Musik zu machen ist doch die beste Art gespannte Situationen zu entspannen ...
So eine Situation erwartet mich morgen früh, wenn ich die musikalische Gestaltung einer Trauerfeier übernehmen soll: Der Verstorbene war sehr musikalisch und hat sogar eigene Stücke komponiert. Gestern hat mich der frühere Vorsitzende eines inzwischen aufgelösten Kirchenchors aus dem Nachbarstadtteil angerufen und mir von einer Motette für dreistimmigen Chor und Tasteninstrument berichtet, von der er inzwischen die Noten beschafft hat. Gerne werde ich dem Wunsch entsprechen und das kleine Werk während der Kommunion auf der Orgel spielen.

Ein anderes Mal war der aus dem gleichen Ort stammende Verstorbene eine im Brauchtum äußerst bekannte Persönlichkeit - einst Karnevalsprinz, der als Stimmungssänger auch Schallplatten aufgenommen hat. Zum Ende der Trauerfeier wurde sein bekanntester Titel in der Kapelle abgespielt - und da am Ende des Liedes die Besucher noch nicht den Raum verlassen hatten, schloss ich mich mit einer Improvisation über diese Vorlage auf der Orgel an. Auch bei einst solistisch aktiven Chorsängern ist der Wunsch an mich herangetragen worden, vorhandene Aufnahmen ihrer Stimme abzuspielen.

Eine ganz eindrückliche Art und Weise, das Andenken an einen verstorbenen Menschen zu erhalten. Denn tot ist der Mensch möglicherweise erst dann, wenn er vergessen ist und sich niemand mehr an ihn erinnert. Da sind auf Papier festgehaltene Musik und auf Ton- und Bildträgern konservierte Darbietungen eine besondere Möglichkeit, dem Verstorbenen auf eine gewisse Weise sehr nah zu sein.

Zwischendrin kannst du ja ein kleines Notenbuch rausgeben für musikalische Familienmitglieder... Gerade mit Illustrationen von ihm ,wird es bestimmt besonders schön.
Eine wunderbare Idee.

LG von Rheinkultur
 
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Ich habe das "Ständchen" auf meinem Digitalpiano eingespielt, weil es mir so gut gefallen hat:



Zwei kleinere Satzfehler im Mittelteil habe ich stillschweigend korrigiert. Das Ganze ist sicherlich nicht die perfekte Einspielung dieses Stückes, aber es reicht, um einen Eindruck davon zu bekommen.

Meine Meinung zu dem Stück: Eine schöne, stimmungsvolle Melodie und romantische Harmonien, gut spielbar und "klaviermäßig" gesetzt. Dein Großvater muss ein sehr musikalischer Mensch gewesen sein und hatte Ahnung von "seinem" Instrument!

P. S. Für eine Detailkritik (falls die interessiert) fehlen leider die Taktzahlen.
 

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  • #10
Wunderschön !!!
Spielst du uns auch die Begleitung vom Mond ein ;-)
Danke und einen schönen Abend
 
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  • #11
Wunderschön !!!
Spielst du uns auch die Begleitung vom Mond ein ;-)
Danke und einen schönen Abend
Gerne, die ist nicht schwer! Das mache ich morgen dann. :-) Dir auch einen schönen Abend!

Übrigens ist das Einbetten von Audiodateien gar nicht so leicht. Ich kann meine Aufnahme nur hören, wenn ich eingeloggt bin. Ein Dropbox-Link wurde immer wieder aus meinem Beitrag entfernt.
 
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  • #12
In meinem Link ist beides sichtbar . Freue mich drauf .
Lieben Gruß
Ann
 
  • #13
Musik zu machen ist doch die beste Art gespannte Situationen zu entspannen ...sag Bescheid ,wenn du ne Sängerin für dein Hauskonzert brauchst ... Und lern ' nicht so viel ...

Das ist ein super liebes Angebot von Dir - vielen Dank!!! :kuscheln::-)
 
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  • #14
Eine ganz eindrückliche Art und Weise, das Andenken an einen verstorbenen Menschen zu erhalten. Denn tot ist der Mensch möglicherweise erst dann, wenn er vergessen ist und sich niemand mehr an ihn erinnert. Da sind auf Papier festgehaltene Musik und auf Ton- und Bildträgern konservierte Darbietungen eine besondere Möglichkeit, dem Verstorbenen auf eine gewisse Weise sehr nah zu sein.


LG von Rheinkultur


Vielen Dank für Deine Worte und die Anekdoten!
 
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  • #15
Ich habe das "Ständchen" auf meinem Digitalpiano eingespielt, weil es mir so gut gefallen hat:



Zwei kleinere Satzfehler im Mittelteil habe ich stillschweigend korrigiert. Das Ganze ist sicherlich nicht die perfekte Einspielung dieses Stückes, aber es reicht, um einen Eindruck davon zu bekommen.

Meine Meinung zu dem Stück: Eine schöne, stimmungsvolle Melodie und romantische Harmonien, gut spielbar und "klaviermäßig" gesetzt. Dein Großvater muss ein sehr musikalischer Mensch gewesen sein und hatte Ahnung von "seinem" Instrument!

P. S. Für eine Detailkritik (falls die interessiert) fehlen leider die Taktzahlen.


Charis - vielen Dank dafür! Mir fehlen die Worte.

(...dafür kamen mir beim Anhören ein wenig die Tränen...;))

Du hast das Stück meiner Meinung nach wunderschön gespielt.
Und was Du dazu geschrieben hast, bedeutet mir viel.
 
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  • #16
Hier kommt das Lied "Der Mond":




Ich finde es wunderbar, wie hier Text und Musik zusammenwirken! Vielleicht hätte man der Klavierbegleitung noch mehr Eigenständigkeit geben und darin nicht nur die Gesangsstimme verdoppeln können. Vielleicht hatte diese Entscheidung aber auch praktische Gründe (z. B. ein etwas unerfahrener Solist, der diese Hilfe brauchte).
Stilistisch erinnert es mich an die Lieder Schumanns. Schön!
 

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  • #17
Es ist wirklich schön, leider ist die Aufnahme nicht vollständig zu hören. Vielleicht schaust du noch mal. Bis dahin, singe ich es aber schon mal meinem Kinde vor
 
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  • #18
Jetzt konnte ich doch das ganze Lied hören ...meinem Telefon ging wohl nur die Puste aus ...
Lieb von dir ... Danke
 
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  • #19
Wunderschön! Da ist viel Seele in der Musik. Toll, denn auf diese Weise kann man mit einem Menschen in Verbindung kommen, auch wenn er schon tot ist.
 
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  • #20
Wunderbar, wenn ein Künstler solch berührende Werke schaffen kann, die anderen etwas bedeuten und Emotionen wecken. Das darf nicht verloren gehen.
 
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