Ziel erreichen --> Scriabin

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Mapan

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5. Juni 2009
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Hallo.

Die Etude op.8-12 von Alexander Nikolayevich Scriabin zu spielen ist seit Jahren eines meiner größten Ziele.. ich will und werde ich dieses Lied beherrschen. Niemals wie hier z.B. von Lugansky, http://www.youtube.com/watch?v=egM_IVNwyKU, schlicht und einfach so, wie sie mir persönlich am Besten gefällt. Es geht doch NUR darum, das zu spielen, was einem selbst gefällt, was er auch liebt und respektiert. So geht es mir jedenfalls.
Und vor der Etude habe ich jedenfalls hohen Respekt, momentan wage ich mich noch nicht an sie heran.. ich muss und kann noch besser werden. Erst dann starte ich den Versuch. Hier habe ich Kyle Landry Version von Dearly Beloved auf meine eigene Art gespielt: http://www.youtube.com/user/piruvfb?feature=mhum#p/u/3/3qUCs3irsuo
Vielleicht könnt ihr kurz einschätzen auf welchem Level ich mich befinde und ob es bereits möglich ist Scriabin zu spielen. Danke dafür im Vorraus.
Gerne gebe ich zu, dass es einige Klavierstücke gibt, die ich niemals lernen will/werde, weil sie mir nicht gefallen. Da geht es sicherlich einigen von euch anders. Man (bzw. die Meisten) spielt(en) eben (auch!) um Geld.. auch Sänger müssen nicht lieben was sie singen. Es ist ein Beruf oder eben (mehr als) eine Berufung. Klavierspielen als Sinn des Lebens?
Ich denke schon.

Gruß,
Mapan
:keyboard:
 
Hallo und Guten Morgen!

Da hast du dir aber ein hohes Ziel gesteckt!

Ich bin der Meinung, daß man, wenn es zeitlich und finanziell machbar ist, ein Klavierlehrer einen weiter und auch schneller weiter bringt als das autodidaktische Üben. Zu dem notwendigen Zeitrahmen für das angestrebte Stück kann ich keine Aussage machen, da ich selbst noch nicht so fortgeschritten spiele. Aber alles unter 8 Jahren ist , glaub ich , unrealistisch.

Darf ich nach Deinem Alter fragen?

Viel Spaß weiterhin am Klavierspielen!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und vor der Etude habe ich jedenfalls hohen Respekt, momentan wage ich mich noch nicht an sie heran.. ich muss und kann noch besser werden. Erst dann starte ich den Versuch. Hier habe ich Kyle Landry Version von Dearly Beloved auf meine eigene Art gespielt: http://www.youtube.com/user/piruvfb?feature=mhum#p/u/3/3qUCs3irsuo
Vielleicht könnt ihr kurz einschätzen auf welchem Level ich mich befinde und ob es bereits möglich ist Scriabin zu spielen.

Scriabin würdest Du in ein paar Jahren schon spielen können, wenn Du allerdings bereit bist Deine Spieltechnik wesentlich zu verbessern, leider aber noch nicht die Etüde, die Du erwähnst. Ausgerechnet diese Etüde, die Du Dir ausgesucht hast, fordert ein hohes Niveau, wenn man sie äußerst gut spielen will.

Ich muß Dich leider enttäuschen, wenn Du so hohe Ansprüche setzt, mußt Du Deine Meinung und Ansicht ziemlich ändern.

Man spielt gewisse Stücke nämlich nicht nur wegen Geld,
sondern auch um Fortschritte zu machen.

Wenn Du so hohe Ziele setzt, dann ist die Einstellung, es gibt geswisse Stücke, weil ich sie nicht lernen will, nicht passend um so ein hohes Level zu erreichen. Du mußt nämlich auch musikalische Erfahrungen sammeln.

Schlimmer ist jedoch der Satz: Du spielst so wie es Dir am Besten gefällt:
Bist Du allerdings bereit auch an Deinem Spiel etwas zu verändern?

Erkennst Du schon, was musikalisch gut, und was schlecht ist?

Z. B.: 1.Wie ist es mit der Dynamik in Deiner Aufnahme?
2. Machst Du Dir Gedanken über den Klang zu Beginn in der linken Hand?

Und meine letzte Frage: Spielst Du wirklich so, wie es Dir am Besten gefällt, oder wie es Dir am Besten gelingt.

Um gut Klavierspielen zu können, reicht es allerdings nicht nur die Noten und Rhytmus zu spielen, sondern ist auch die klangliche musikalische Entwicklung sehr wichtig und um solche Etüden spielen zu können, muß man auch die Feinheiten beherschen.

Kurz gesagt:
Um so ein schwieriges Werk wie die Etüde op. 8 Nr. 12 spielen zu können, wird man mit nur Spaß wohl kaum das Ziel erreichen.

Lieber Mapan, nicht böse sein, ok?

Ich habe Dir nur geantwortet, ob Du sie schaffen wirst und ich wollte Dir nur meine Meinung sagen, wenn Du so ein hohes Ziel setzt und aber das Ziel und Deine Einstellung nicht harmonieren.


Zu Deiner eigentlichen Frage:

Um die Etüde gut zu spielen, solltest Du z. B. auf jeden Fall schon einige Beethoven- Sonten, Chopin- Etüden, einige schwierigere Werke von Liszt, erst einige andere Etüden von Skrjabin und ein paar Werke von Rachmaninoff gespielt haben, dann kannst Du Dein Ziel in Angriff nehmen.

Klingt hart und schwer, aber die Etüde ist ebenso hart und schwer und benötigt reifes Klavierspiel

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Ich möchte unbedingt mal in einem Bundesliga-Fußballspiel mitspielen, und ich werde das auch schaffen!

Aber bis dahin möchte ich nur dann trainieren, wann ich Bock habe, und mit dem Ball gehe ich auch so um, wie ich es will, und nicht so wie der Trainer es sagt!"

:rolleyes:
 
@Leoniesophie
Demnächst werde ich (endlich) Klavierunterricht nehmen. Einen Klavierlehrer habe ich schon gefunden. Bei mir im Wohnort (nähe Stuttgart) gibt es einen Lehrer, der wohl zu den Besten zählen soll. Ganz klar, dass es ohne professionellen Unterricht schwer bis unmöglich ist, derart hohe Ziele zu erreichen.
Ich bin übrigens 29 Jahre alt.

@Frédéric Chopin
Danke für die ausführliche Antwort.
Wie zu Beginn bereits erwähnt, mir ist durchaus bewusst welch Niveau diese Etude erfordert. Unterschätzen werde ich diese Aufgabe definitiv nicht, ich weiß was ich mir vorgenommen habe.
Aber dieses Ziel werde ich erreichen, da bin ich mir sehr sicher. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit...
Und dass es mir nicht um das Geldverdienen geht hatte ich eigentlich auch schon erwähnt. Das ist/wäre ein positiver Nebeneffekt. Hauptsache ist aber, Fortschritte zu machen und besser zu werden.
Der Link in meinem Beitrag oben war falsch, eigentlich meinte ich diese Version (die gefällt mir persönlich auch deutlich besser):
http://www.youtube.com/watch?v=FtWq4POgq8o
Und ja, ich spiele es so wie es mir am besten gefällt. Und wenn es mir nicht gelingt es so zu spielen wie es mir am besten gefällt dann muss ich eben weiterüben, bis ich dazu in der Lage bin.
Du schreibst viel Wahres, diese Feinheiten in derart komplexen Werken können wohl unmöglich ohne professionelle Unterstützung (Klavierlehrer) gemeistert, beherrscht werden. Daher auch mein Vorhaben endlich(!) Klavierunterricht zu nehmen..
Und keine Sorge, warum sollte ich böse sein? Ganz im Gegenteil: Ich danke dir für die offenen und ehrlichen Worte. Das hilft mir. Und wie schon geschrieben, ich erwarte NICHT, dass es leicht wird bzw. Spaß machen wird, dieses Stück zu lernen. Es ist/wird hart, aber es lohnt sich.

@hasenbein
Soll das lustig sein?


Gruß,
Mapan
 
Aber dieses Ziel werde ich erreichen, da bin ich mir sehr sicher. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit...

Hallo,

Dein Ziel ist folgendes: eine für ihre manuelle Schwierigkeit berühmt-berüchtigte Konzertetüde zu spielen, welche obendrein speziell für die linke Hand eine neuartige Spielfigur vorschreibt. Zugleich aber baut diese Etüde darauf, dass man allerlei aus der virtuosen Etüdenliteratur schon beherrscht, also einige Voraussetzungen mitbringt.

Ich nehme an, dass Dir manches, was diese Etüde verlangt, noch relativ unbekannt ist. Als Beispiel wähle ich den Einsatz der rechten Hand: es ist ein plötzlicher, jäher Oktavsprung (er taucht noch mehrmals auf) Skrjabin rekurriert hier auf die so genannte "romantische Wurftechnik", welche z.B. in Chopins Impromptu Fis-Dur, Liszts Etüden und Sonate oder Schumanns Fantasie vorkommt, und Skrjabin setzt voraus, dass man diese beherrscht (sie ist nicht der zentrale technische Gegenstand dieser Etüde)

Die Bewegungsweise für diesen Oktavsprung lässt sich an einem Bild verdeutlichen: stell Dir ein Rad vor, dass sich im Uhrzeigersinn schnell dreht. Und nun stell Dir einen roten Punkt auf dem Reifen es Rads vor: wenn dieser unten anlangt, so bedeutet er die beiden Oktaven - man spielt sie also nicht als zwei Anschläge, sondern als Teil einer einzigen Schwungbewegung.

was die Etüde noch fordert:
- absolute Treffsicherheit und Lockersein in schnellen Oktaven und Akkorden
- sehr schnelle Akkordrepetitionen
- abprallende große Sprünge zum Bass und von diesen weg
- die berühmte Achtelfigur (Thema und Mittelteil) der linken Hand (weiträumige Schwünge kombiniert mit Sprüngen, Doppelgriffen und sehr weiten Intervallen (Dezimen, Undezimen))

Die Gewißheit, ein Ziel zu erreichen, ist sehr schön und anspornend - in diesem Fall ist allerdings der Weg dahin mit einiger Mühsal gepflastert: sie wird nicht grundlos erst nach diversen anderen Etüden (z.B. Chopin) gespielt. Wie Du schreibst, ist es eine Frage der Zeit - nun ja, diese gilt es dann, möglichst optimal zu nutzen.

Gruß,
Rolf
 

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