Yamaha TransAcoustic U1 vs YUS1 TA3 vs NU1XA vs CLP 885 - Modellvergleich der Serien B, U, YUS mit TA auch zu P und SE (s. Beitrag #44)

Die Attraktivität und Authentizität des Klangs von Digitalklavieren korreliert mit der Soundtechnik. Was in den Instrumenten so im Großen und Ganzen von den Herstellern verbaut, das ist auf der mageren Seite, von HiFi weit entfernt.

Unser "historisches" General Music RP2 hatte einen geileren, wuchtigeren Sound als alles, was wir 25 Jahre später im Laden angespielt haben. Ob's audiophiler, "echter" spielte? Hmmm … auf jeden Fall bot es damals schon mehr Polyphonie als pouläre Markenhersteller dies 15 Jahre später verhökerten.

Wo kaum ein Instrument, auch mit Anschluss an die heimische HiFi-Anlage herankommt, das ist die Dynamik, die Explosivität des Tons. Laut ist kein Problem, aber der knallharte Impuls beim Anschlag wikt für mich aus der digitalen Quelle immer etwas weichgespült.
 
Aber ich finde schon, dass die Reinheit eines Klanges, welche bei einem digitalen Klavier nun mal schon gegeneben ist, eine Berechtigung hat. Oder?
Nein, finde ich nicht. Welche Reinheit? Rein oder bereinigt wovon? Das Digi gibt keine Sinusschwingen aus (zurecht). Es ist immer sauber gestimmt. Aber das wars. Zerstückelte und wieder zusammengemischte Samples sind nicht rein. Simulierter Klang auch nicht.
 
Nein, finde ich nicht. Welche Reinheit? Rein oder bereinigt wovon? Das Digi gibt keine Sinusschwingen aus (zurecht). Es ist immer sauber gestimmt. Aber das wars. Zerstückelte und wieder zusammengemischte Samples sind nicht rein. Simulierter Klang auch nicht.
Ich meine damit die Reinheit einer langen Saite in einem Konzertflügel gegenüber etwas mehr "scheppern" oder "blechern" klingendes in einem günstigeren Klavier.
Also bereinigt von Obertönen die in einem günstigeren Klavier mitschwingen, die beim eigentlichen Ton nichts zu suchen haben.

Ich meine mit Reinheit hier nicht Natürlichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weniger Inharmonizität.
Aber die nehme ich gerne in Kauf (eh nur im Bass relevant), wenn ich dafür natürlichen Klang und Anschlag bekomme.
 
Weniger Inharmonizität.
Aber die nehme ich gerne in Kauf (eh nur im Bass relevant), wenn ich dafür natürlichen Klang und Anschlag bekomme.
Ja klar, das verstehe ich ja absolut. Ich habe ja nur argumentiert, dass das gar nicht jeder hört oder drauf achtet und nicht jedem wichtig ist.

Ist ja auch mein Dilemma, weil ich mir einrede, dass ein NV5s genauso gut klingt, aber ja merke, dass dem nicht so ist :-D
 
Helft mir bitte mal:
Die TA-Technik ist doch jetzt nichts anderes als Silentmodus, nur mit dem Unterschied, dass die Schallausgabe nicht über Kopfhörer oder Lautsprecher erfolgt, sondern über den Reso?

Wenn dem so ist, so verstehe ich - trotz aller Marketinglobpreisungen - weder Sinn noch Mehrpreis.

PS. Vielleicht ist das auch schon irgendwo in dem Faden ausführlich erklärt, aber ich möchte das jetzt nicht alles durchgehen. Sorry für meine Bequemlichkeit - alte Leute dürfen das :007:
 
Helft mir bitte mal:
Die TA-Technik ist doch jetzt nichts anderes als Silentmodus, nur mit dem Unterschied, dass die Schallausgabe nicht über Kopfhörer oder Lautsprecher erfolgt, sondern über den Reso?

Wenn dem so ist, so verstehe ich - trotz aller Marketinglobpreisungen - weder Sinn noch Mehrpreis.

PS. Vielleicht ist das auch schon irgendwo in dem Faden ausführlich erklärt, aber ich möchte das jetzt nicht alles durchgehen. Sorry für meine Bequemlichkeit - alte Leute dürfen das :007:
Ja, über Transducer am Gehäuseboden bzw. Resonanzboden fungiert das Klavier quasi als Lautsprecher.
Mehrpreis kann man streiten, ob ein paar Transducer 1-2K wert sind. Aber warum kein Sinn?

Man kann bei diesen Instrumenten aber auch per Kopfhörer spielen. Es kommt nur die zusätzliche Möglichkeit dazu, dass man den digitalen Teil auch laut spielen kann. Auf Kopfhörer würde ich auch niemals verzichten wollen. Wenn es Lautsprecher ODER Kopfhörer wäre verstehe ich dich. Aber es ist ja bei TA beides.

Ein von mir hier schon geschilderter Anwendungsfall wäre zum Beispiel zu singen, dementsprechend laut spielen zu wollen ohne Kopfhörer, aber trotzdem transponieren zu können. Ein weiterer Anwendungsfall ist das kombinieren von akustischem Klavier + digitalem Sound (Streicher, E-Piano darunter).
Aber der wohl häufigste Grund ist, dass man zwar laut spielen kann und Partner wie auch Eltern oder so dass dann hören, man das Klavier (mit digitalem Klang dann) aber etwas leiser drehen kann, als der akustische Klang eigentlich wäre.
 
Wenn dem so ist, so verstehe ich - trotz aller Marketinglobpreisungen - weder Sinn noch Mehrpreis.
Du hast einen Lautstärkeregler.
Du kannst andere Instrumente (Samples) spielen.
Du kannst transponieren.
Du kannst die Stimmung anpassen (414,8 bis 466,8 Hz).
Du kannst die Temperierung anpassen (temperiert, reines Dur (mit festlegbarem Grundton), reines Moll (mit festlegbarem Grundton), pythagoräisch, mitteltönig, Werkmeister, Kirnberger).
Du kannst zB mit Streichern, Orgel oder E-Piano den akustischen Piano-Klang sinnvoll "unterfüttern".
Du kannst einen Rhythmus mitlaufen lassen.
Du kannst auch ein per AUX-In eingespeistes Signal einspielen und über das Klavier ausgeben.
Du kannst MIDI-Songs abspielen.
Du kannst prüfen, ob das Instrument gestimmt gehört.

Einiges davon ist eher von akademischen Interesse oder recht speziell, anderes durchaus recht praktikabel. Meine Frau liebt zum Beispiel die E-Pianos und das Transponieren zum Einspielen von Playbacks.

Das ist nichts für jeden. Und es kann auch nicht alles und manches können andere besser. — Wie es halt so ist im wirklichen Leben.
 
Du hast einen Lautstärkeregler.
Du kannst andere Instrumente (Samples) spielen.
Du kannst transponieren.
Du kannst die Stimmung anpassen (414,8 bis 466,8 Hz).
Du kannst die Temperierung anpassen (temperiert, reines Dur (mit festlegbarem Grundton), reines Moll (mit festlegbarem Grundton), pythagoräisch, mitteltönig, Werkmeister, Kirnberger).
Du kannst zB mit Streichern, Orgel oder E-Piano den akustischen Piano-Klang sinnvoll "unterfüttern".
Du kannst einen Rhythmus mitlaufen lassen.
Du kannst auch ein per AUX-In eingespeistes Signal einspielen und über das Klavier ausgeben.
Du kannst MIDI-Songs abspielen.
All das kann ein Digi auch. Und gute Silentsysteme ebenfalls, oder?

Der einzige Vorteil scheint mir die Abwesenheit von Lautsprechern (die ein Klavier ja auch nicht eben zieren).

Aber warum kein Sinn?
Naja, das war etwas übertrieben formuliert.
TA ist also für Leute, die Silent möchten, aber kein Digi, UND die keine zusätzlichen Speaker am Klavier haben wollen. Das kann man schon begründen, v.a. wenn man selbst oder der Partner auf Style in der Wohnung pocht...

Habe ich das jetzt richtig verstanden?
 
All das kann ein Digi auch. Und gute Silentsysteme ebenfalls, oder?
Jein. Also zumindest den einen Punkt nicht:
Du kannst zB mit Streichern, Orgel oder E-Piano den akustischen Piano-Klang sinnvoll "unterfüttern".
Und die Spielweise des stummgeschalteten Klaviers ist schon ziemlich gut gegenüber "Digis". Meine Frau schätzt das sehr und nutzt die Möglichkeiten regelmäßig.

Auch stehen bei uns die Rolands im Proberaum im Keller und das YUS5 im Wohnzimmer. Das ist ein anderes "Thema".

Der einzige Vorteil scheint mir die Abwesenheit von Lautsprechern (die ein Klavier ja auch nicht eben zieren).
Das ist in meiner Wahrnehmung kein Vorteil. Eher eine Sparmaßnahme oder ein Marketinggag.

Ich halte nicht viel davon, spiele aber auch nicht selbst am Klavier. Man spürt schon, dass die Musik aus dem Instrument kommt, aber das ließe sich mit gut platzierten Lautsprechern wohl auch erzielen, Platz wäre im Gehäuse genug. Ich denke vier gute Lautsprecher, zwei einfache Frequenzweichen und ein potenter Verstärker mit 100 W RMS kosten einfach mehr als ein einzelner Aktuator, der mit 20 W gefüttert wird.

Die Klirrwerte des Schallbodens müssen furchtbar sein. Der will ja so spielen, wie das Klavier eben klingt. Wenn nun ein fremder "Frequenzmix" per Aktuator diesen "zum Fremdgehen" zwingt, kann nur eher Schräges rauskommen. — Dafür funktioniert es sogar erstaunlich gut.
 
@fisherman Sehe ich auch so.
Spannender wäre, wenn der Transducer den Resonanzboden gleichmäßig dämpfen könnte. Dann hätte man nämlich den Klang des Klavieres in beliebiger Lautstärke anstatt Samples, die halt über den Reso statt über Lautsprecher ausgegeben werden.
 
Von wegen hybrid und Alpha Piano und so: Es gibt tatsächlich noch eine Alternative zu Yamaha und Kawai Hybrid. Nämlich Schulze Pollmann. Hab ich mal auf der Messe gesehen. Allerdings vermute ich, dass die kaum Stückzahlen produzieren. Eher special interest. Kein Wunder bei dem Design. Aber das gibt es auch mit WNG Mechanik und echter Dämpfungs-Abhebung.

 
Naja, das war etwas übertrieben formuliert.
TA ist also für Leute, die Silent möchten, aber kein Digi, UND die keine zusätzlichen Speaker am Klavier haben wollen. Das kann man schon begründen, v.a. wenn man selbst oder der Partner auf Style in der Wohnung pocht...

Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Für die Punkte die ich zumindest angesprochen habe ja.

Wobei ich das mit den zusätzlichen Lautsprechern echt nicht verstehe. Das habe ich auch außerhalb dieses Forums (in anderen Foren wird das schon auch so sein, aber da bin ich halt nicht :D) und im "echten Leben" noch nie gesehen. Ich verstehe es klanglich und im Studio. Aber designmäßig und so platziert dass es auch für das Klavier passt ist es doch nicht schön :005: Grundsätzlich habe ich nichts gegen Lautsprecher. Aber die müssen dann ja auch ums Klavier platziert sein und nicht etwa um den Fernseher oder die Leinwand. Da bräuchte man ja noch mal extra welche.
 
Wobei ich das mit den zusätzlichen Lautsprechern echt nicht verstehe.
Da habe ich mich unklar ausgedrückt. Mir geht es um Silent vs TA. Silent erlaubt zunächst ja nur die Stummschaltung und Ausgabe über Kopfhörer. TA wird damit beworben, dass man (Sensation!) nun endlich die Lautstärke des Pianos einstellen könne. Das würde aber mit Silent natürlich ebenso funzen, WENN man externe Speaker anschließen würde (falls das überhaupt möglich ist?). Und das mag natürlich - rein optisch - nicht jeder. Auch sehe ich tatsächlich bei einem Piano ein Problem mit der Aufstellung der Speaker.

Und die Spielweise des stummgeschalteten Klaviers ist schon ziemlich gut gegenüber "Digis"
DAS bezweifle ich gar nicht. Mir ging es v.a. um die Sinnhaftigkeit von TA (vs. Silent).
Übrigens: Klavier und andere Instrumente mischen - das kann jedes ordentliche Digi auch.
 

Zurück
Oben Unten