Yamaha ./. Kawai ./. Gebrauchtes; kenn mich nimma aus

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Hustnguzzi

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7. März 2008
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Hallo miteinander,

nach langer Abstinenz gibts auch von mir wieder was zum Lesen.

Hier kurz die Geschichte: Ich habe seit 18 Monaten Unterricht und zuhause ein Digi. Über die Vor-/Nachteile eines Digis bzw. echten Klaviers wurde bereits ausführlichst gezofft (ich glaub, ich steh heut noch auf einigen Ignorier-Listen ;)).

Jedenfalls bin ich jetzt mit dem Lernen so weit, dass mich mein Digi (ehrlich heiß geliebt) technisch nicht mehr großartig weiter bringt. Also brauch auch ich nun ein richtiges Klavier.

Ich hab mir gedacht, ich probier mal aus, obs mit den Nachbarn klappt und bin zum Händler. Da habe ich ein neues Yamaha B3 entdeckt. Der Klang war ganz ok. Meine KL hat zu mir gesagt, ich solle ja nicht den Fehler machen und gleich ein Klavier kaufen, weil sie es schon selbst erlebt hat, daß das ach so tolle Klavier plötzlich daheim ganz grauslig ist. Deswegen habe ich auch mit dem Händler ein Rückgaberecht ausgemacht. Kurzum, ich bin ihr soooo dankbar für den Tip. Klavier ist gekommen und ich bin echt entsetzt. Ich war bisher immer angetan vom Yamaha-Sound, weil ich es mag, wenn Klaviere etwas "bissig" sind. Aber was ich nun zu hören bekomme, ist echt der Wahn. Es scheppert (manche Töne klingen, wie wenn man eine Stimmgabel an einen Gegenstand hält und dieser dann störend mitsummt), irgendwie vibriert alles (einschließlich Wand) um das Klavier rum und die Lautstärke ist echt phänomenal (fenomenal?). Nun ich geb zu, der Raum ist nicht gerade ideal (Wohn-/Esszimmer 2,65 m Deckenhöhe, 35 qm, Parkett keine Vorhänge), aber ich glaub, das Klavier bläst mir echt die Tischdecke vom Esstisch runter. Mein erster Gedanke war, dass ich ja aufgrund meiner Digi-Vergangenheit vielleicht nicht richtig leise spielen kann. Deswegen habe ich meine KL gebeten, ein bissi auf meinem Klavier zu spielen. Sie hatte aber auch Probleme damit und meinte dann, es sei auch ihr fast nicht gelungen, dem Klavier ein pianissimo zu entlocken, der Anschlag ist zu holprig, das Klavier wäre ihr niemals die 4500 Euronen wert. Also, Händler angerufen und das DING wieder holen lassen. Gott sei Dank hat noch niemand auf mein Digi-Biest geboten, daher konnte ich die Auktion noch stoppen, sonst hätte ich jetzt gar kein Instrument mehr.

Das Problem ist nun aber noch nicht gelöst. Ich hätte gerne ein Klavier. Drum habe ich mal die Händler in meiner Nähe abgeklappert. Hierbei gab es mehrere Überlegungen:

Überlegung 1, Gebrauchtes:
Fisherman ist ein bischen der Verfechter gebrauchter U1. Kosten: ca. 3.000 Euro rum. Vom Werterhalt sicher eine kluge Lösung. Aber: Die Dinger sind halt schon 30-40 Jahre alt. Hat es denn in diesen Jahren keine technischen Fortschritte im Klavierbau gegeben? Wenn ich an einen 40 Jahre alten Mercedes denke, so war das damals sicherlich ein klasse Auto und ist auch heute noch ein toller Wagen, hat aber wahrscheinlich nicht mal Sicherheitsgurte und erst recht keinen Airbag, welcher heute bei jedem Auto Standard ist. Außerdem wäre da noch das Problem mit der Lautstärke. Nachts einen derartigen Lärmpegel zu erzeugen kann und will ich meinen Nachbarn echt nicht zumuten. Dann müsste ich mein Digi für abends behalten und dazu habe ich den Platz nicht.

Überlegung 2, Gebrauchtes U1 mit Silent-Einbau:
Vorteile s. oben. Nachträglicher Einbau ist, laut h.M. im Forum zwar möglich, aber nicht optimal. Kosten insgesamt rund 4.500 Euros. Besser sei aber, laut herrschender Forumsmeinung, ein werkseitiges System von Yamaha oder Kawai.

Überlegung 3, Yamaha B2 SI:
Da habe ich im Moment ein bissi die Scheu, da bis letzte Woche ein neues Yamaha aus der B-Serie im Wohnzimmer stand. Eigentlich werden die Yamaha-Klaviere, wenn man den bissigen Klang mag, ja unisono als robust und zuverlässig beschrieben. Aber wenn die sich alle so spielen lassen, wie das getestete, will ich das eigentlich nicht. Vorteil wäre natürlich, dass es ein neues Klavier ist und deswegen die Technologie auf dem neuesten Stand ist. Spielen konnte ich das Ding jedoch nicht, weil der Händler erst in ca. zwei Wochen wieder eins geliefert bekommt. Kosten ca. 5.200 Euronen.

Überlegung 4, Kawai K-2 ATX:
Klang deutlich weicher als ein Yamaha (auch im direkten Vergleich mit Yamaha P 114). Kann mir also echt vorstellen, dass mir dieses Klavier, auf einen kleinen Teppich gestellt, nicht die Wände im Wohnzimmer umbläst. Auch ein neues Instrument, also Technologie von heute. Anschlag meines Erachtens sehr gleichmäßig, rein vom "Tastendruck" (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) etwas schwerer als mein Digi, aber dafür genauso gleichmäßig. Klang des Silent-Moduls ist durchaus brauchbar mit verschiedenen Klängen. Ich würde den Stumm-Modus sowieso eh nur abends zum Austoben oder Tonleitern üben verwenden. Kosten ca. 5.400 Euros. Das ist preislich wirklich das Ende der Fahnenstange, dann darf aber auch nicht das Auto verrecken. Nachteil hierbei, und jetzt der Punkt, wo ich mich nicht mehr auskenne: Ein Kawai.

Ich habe im Moment das Problem, dass hier im Forum die Silent-Lösungen von Kawai als gut gewertet werden, wenn sich aber jemand nach einem Kawai erkundigt, wird ihm dann doch zu einem gebrauchten anderen Klavier geraten. Ja, es wird wohl Kunststoff in Kawai-Klavieren verbaut, das wird es bei Yamaha aber auch. Vor 30 Jahren hat man gesagt, diese Klaviere halten keine 20 Jahre, weil sich der Kunststoff auflöst, heute existieren diese Klaviere noch immer und nix hat sich aufgelöst. Irgend jemand (bitte nicht böse sein, ich weiß nicht mehr wer und ich hab keinen Bock, den Fred zu suchen) schreibt, das Kawai beim Händler hat schrecklich geklungen. Ich habe heute beim Händler im direkten Vergleich mit einem Yamaha feststellen müssen (und ich war bisher von Yamaha immer überzeugt), dass das Kawai K-2 um einiges besser klingt als ein Yamaha P 114 (welches sogar noch teurer ist als ein B2). Und das verstehe ich irgendwie nicht. Es gibt Mitglieder hier im Forum, die echte Experten sind (auch beruflich). Und die empfehlen in Sachen Stumm-Klaviere ausdrücklich ein Yamaha oder Kawai und eine Woche später in einem anderen Fred, raten sie von einem Kawai-Klavier ab. Ich blicke da nicht mehr durch. Kann mir da irgendjemand helfen???

Vielleicht ist es wohl genau das selbe wie bei der Frage Digi oder Klavier: Man lässt das Herz entscheiden und kauft das, was das Herz sagt. Erst dann schreibt man ins Forum, was man getan hat und dass man damit glücklich ist.
Und alle freuen sich mit.

So, das war jetzt ein etwas längerer Post (hoffentlich amüsant). Meine Pflegerin nervt auch schon.
Es grüßt Euch ganz herzlich
der ratlose
Hustnguzzi
 
Fisherman ist ein bischen der Verfechter gebrauchter U1.

Servus, Hustnguzzi; Ja - aber vor allem unter dem Aspekt der Weiterveräußerbarkeit. Ansonsten präferiere ich den großen freien Markt älterer Klaviere, weshalb ich ja auch von Silent abrate, weil man da automatisch bei bestimmten Marken ankommt.

Ich vermute, dass Dein B3 eine Gurke war und auch die Äußerung Deiner KL geht in diese Richtung. Das erste, was ich bei einem alten Klavier mache, ist, zu prüfen, was der zarteste Ton ist, den man liebevoll erzeugen kann...

Du bist nun ja kein Neuling mehr und ich meine, Du solltest suchen, bis ein Klavier "zu Dir spricht" - dann werden Dir auch die Nachbarn schnell egal. Guck doch mal hier: http://www.pianomovers.de/kleinanzeigen-markt-klaviere.html?gclid=CI6e6P7OiJ0CFQM9Zgodf0SBpA

Es ist erstaunlich, was man im Privatbereich doch alles an interessanten Angeboten bekommt. Hatte einen GS-Flügel in Berlin, der damals bei Sofortkauf 3.500,- kosten sollte und nun bei 1.500,- zu haben ist. Damals habe ich sogar einen Sachverständigen hingeschickt (40,- Euro!!!!). Natürlich sit auch manches völlig daneben, aber es gibt in der tat genug Gelegenheiten außerhalb der Händlerszene. Das Risiko mindert ein Gutachter erheblich und für die "Garantie" wirst Du bei Händlern kräftig zur Kasse gebeten.

Mein Rat: Wühl Dich durch die breiten Angebote und irgendwann wird es "schnackeln". Zur Zeit gibt es für 3-4000,- eine ganze Menge interessanter Klaviere und Flügel!

Kawai vs. Y.: Ich PERSÖNLICH finde den Kawai Klang dünn und die Spielbarkeit recht zäh (ich habe vielleicht 20-30 Kawais ausprobiert). Meine KL pflichtet vorbehaltlos zu. Neben Ihr haben mir mittlerweile zwei Konzertpianisten angedeutet, dass in punkto "Universalität" zuerst Steinway kommt, dann lange nichts und dann ... Y.

Aber da Du nichts universelles brauchst, sondern ein Klavier für DICH: Suche weiter. Mit dem Herzen. Mit dem Bauch. Und mit den Fingern. Und lass den Kopf aussen vor.

Mann, gerade nochmals nachgelesen: Das Budget ist bei max 5400,-. Ziehe 400,- für Gutachter ab und suche bundesweit. Es gibt soooo tolle Sachen, da ganste die ganzen Y & K in die Tonne treten. Ich fahre ja auf alte Grotrian-Steinwegs aus den 20ern ab. Die gibts in gutem Zustand für um die 1500,- bis 2500,- von privat. Da haste dann noch massig Geld für Perfektionierung hinsichtlich des Klangs.

Ach ja. Dein Mercedes-Beispiel hinkt: Klaviere sind wie fast alle akustischen Instrumente ausgereift. Da wird heute nichts verbessert, sondern eher kostenmäßig optimiert. Keine Geige der neuzeit kann es mit einer Stradivari aufnehmen, oder? Das heißt nun aber nicht: je älter, desto besser - man muss halt herausfinden, wann welcher Hersteller "Krisen" hatte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Muss es denn ein Silent-Klavier sein?
Wenn nicht, gibt´s in der Preisklasse bis 5000,- Euro super gebrauchte Deutsche Instrumente.


Wenn Dir das B3 nicht gefallen hat, dann wird es mit einem B2 erst recht nichts.
Die B-Serie bietet taugliche Einsteigerinstrumente aus Indonesien, die kann man überhaupt nicht mit U oder P-Instrumenten vergleichen.

Wenn Yamaha, dann am ehesten noch U oder P und das möglichst jung und keine Containerware.

Mein Tipp:
Das Digi behalten und ein ordentliches gebrauchtes Klavier ohne Silent kaufen.
 
Mein Tipp: Das Digi behalten und ein ordentliches gebrauchtes Klavier ohne Silent kaufen.
Würde ich Dir auch so raten denn das was Du durch den eventuellen Digiverkauf lukrierst frißt der Silentaufpreis locker wieder weg. Und wie fisherman schon schrieb, lieber sich paar Monate die Hacken ablaufen und suchen bis es wirklich knistert; ansonsten hast Du zwar vielleicht am Anfang auch bissl Freude aber später findest Du am Klavier immer mehr Dinge die Dich stören und die Dich Deine eventuell vorschnelle getroffene Entscheidung immer mehr anzweifeln lassen.
Auch wenn´s etwas gehässig klingt, nimm Dir zur Klavierauswahl mehr Zeit als die meisten Leute heutzutage für die Auswahl ihres Lebens(abschnitts)partners - letzterer ist nämlich beobachtungsgemäß meist sogar leichter auszutauschen...:floet: :p
 
@ Klavierbaumeister: Danke - fühle mich geadelt!;-)
@ Petz: dito ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Klavierbaumeister,

Mein Tipp:
Das Digi behalten und ein ordentliches gebrauchtes Klavier ohne Silent kaufen.

.... ja, das wäre eigentlich die beste Lösung. Das Projekt scheitert aber leider am Platz. Ich lebe mit meiner Liebsten (Pflegerin) in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Im Wohnzimmer ist Platz für nur ein Instrument. Im Arbeitszimmer ist gar kein Platz und im Schlafzimmer erst recht nicht, also muss das Instrument ins Wohnzimmer rein. Somit habe ich das Problem, dass ich entweder beim Üben meine Pflegerin störe, ich habe es aber auch schon erlebt, dass mich beim konzentrierten Üben der Fernseher stört. Außerdem habe ich die Angewohnheit, dass ich mich manchmal erst um zehn oder elf nachts zum Spielen hinsetze oder Sonntag früh um sieben. In einem Zehn-Parteien-Haus habe ich auf diesen vorprogrammierten Ärger einfach keine Lust. In der Eigentümerversammlung wird stundenlang über die wirksame Vermeidung von Spinnen in den Lichtschächten der Kellerfenster diskutiert, da habe ich keinen Bock mir den Kram mit dem lauten Klavier anzuhören. Tagsüber ist es mir herzlich Wurst, aber während der Ruhezeiten nach der Hausordnung will ich keinen Ärger heraufbeschwören.

Weil ich die Vorzüge eines Digis nicht mehr missen möchte, aber trotzdem technisch mit dem Klavierspielen weiterkommen will, für zwei Instrumente leider kein Platz da ist, komme ich zu dem Entschluss: JA, es MUSS ein Silent-Klavier sein.

Dass es für 5.000 Euros hervorragende gebrauchte Klaviere gibt, ist schon klar, die sind auch mit Sicherheit qualitativ hochwertiger als das von mir preferierte K-2.

Wirtschaftlich gesehen sind die Lösungen von Dir und die von Fisherman sicherlich besser, als ein teureres neues Silent-Klavier.

Aber schon bei zwei Antworten stellt sich erneut die Verwirrung bei mir ein:

@fisherman: Du schreibst, Du hast schon 20 -30 Kawais angespielt und findest den Anschlag (subjektiv) nicht so toll und den Klang etwas dünn. O.K., akzeptiert. Ist aber Geschmacksache. War mir eigentlich fast klar, weil ich wusste, dass Du (so wie ich eigentlich auch ;)) Y. magst. Ich bin jedoch leider (zumindest in Kombination mit meiner Wohnzimmerausstattung) enttäuscht worden.

@Klavierbaumeister: Ja, die schönen gebrauchten deutschen Klaviere. Die gibt es wahrlich, aber nicht in Kombination mit Silent.

ABER (jetzt wieder die latent vorhandene Schlüsselfrage): Was ist eigentlich so schlecht an Kawai? Ich mein, wenn die die Boston-Serie von Steinway bauen, dann können die doch eigentlich gar nicht sooo schlecht sein. Was ist dann also so verkehrt dran? Ich würde das gerne wissen BEVOR ich mir so ein Klavier kaufe. Gut, es ist japanische Klavierbauerkonkurrenz. Aber Schimmel wäre auch so pleite gegangen, ich hätte durch den Kauf eines gebrauchten Schimmels keinen einzigen Arbeitsplatz gerettet. Schiedmayer gibt es eigentlich schon lang nicht mehr wirklich. Ibach ist auch zu. Bösendorfer ist mittlerweile auch fest in japanischer Hand. Also was ist es sonst?

Brechen irgendwelche Teile in der Mechanik? Bleiben ständig die Pedale hängen? Bricht bei 10 % der Klaviere der Rahmen nach fünf Jahren?

@Klavierbaumeister: Wie viele Kawai Klaviere hast Du schon reparieren müssen? War irgendwas Gravierendes (wenn ja, was) gehäuft kaputt?

Ich weiß, nervige Fragen, aber ich habe in den letzten zwei Wochen gesehen, wie schnell man einen Fehler machen kann.

Grüssle (auch von der Pflegerin)
Hustnguzzi
 
Ach, das B3 das Du gekauft hattest, war auch ein Silent?


Ich bin kein Fan der Kunststoff-Mechaniken, aber man muss sagen, dass die Kawai-Mechaniken hervorragend funktionieren und auch nicht mehr oder weniger Probleme machen, als z.B. manche Renner-Mechaniken aus den 70ern.

Ob Yamaha oder Kawai ist Geschmacksachen, die Kawai-ATX-Silent-Systeme sind super und die Verwendung von Kunststoff ist bei Kawai sogar konsequenter umgesetzt als bei Yamaha, wo Holz und Kunststoff munter gemischt wird.

Ich schätze die alten Holzmechaniken, aber Kawai ist perfekt, technische Probleme gibt es keine.
 
Hallo,
kann mich nur anschließen. Wir haben ein Kawai aus den 80ern in der Familie, und es funktioniert einwandfrei (übrigens gebraucht für unter 1000 € von privat erstanden). Auch der Klang ist gemessen am Preisniveau wirklich akzeptabel. Freunde von mir haben ein jüngeres Kawai auch gebraucht von privat gekauft und sind damit ebenfalls sehr zufirieden.
Gruß, Jakob
 
Hallo Hustnguzzi; WENN Dir das K gefäält - why not. Aber triffst Du jetzt Deine Entscheidung wegen des einzelnen B3 oder bist Du generell von Y. enttäuscht?

Übrigens: Hier hat ein Yamaha-Affiner (Mister G) sich sehr viel Zeit für seine gründliche Suche gelassen und auch einen sehr schönen Abschlussbericht geschieben. Gelandet ist er bei S&S und hat sich äußerst positiv über Essex geäußert, während er Boston genau so beschrieben wie ich auch K. empfinde.
 
Technisch ist gegen Kawai sicher nichts zu sagen denn in Punkto Haltbarkeit und Robustheit spielen die sicher in der Oberklasse; übrigens auch nicht generell gegen die Verwendung von Kunststoffen weil es unzählige davon gibt und wenn der Erzeuger für die Erfordernisse den richtigen ausgewählt hat macht der auch sicher keine Probleme.
Eine Entscheidung pro oder Kontra Kawai ist eine reine Klanggeschmacksfrage, für mich persönlich klingen die Kawais rauf bis zum Konzertflügel alle irgendwie leblos. Bei Interpretation klassischer Musik stört mich das kaum aber z. B. für Jazz oder Boogie halt ich rein persönlich die Kawais für absolut deplaciert. Übrigens hab ich über Schimmel ziemlich dieselbe Meinung.

Die Platzfrage will ich aber so auch nicht ganz gelten lassen denn wenn Du nicht ein Digi der "Miniflügeltype" etc. hast schraubt man bei dem die Füße ab und parkt es hochkant; zum Spielen dann einen zusammenklappbaren Ständer organisieren. Ein schmales Stagepiano fände zum Spielen sogar auf den meisten Pianinotastaturklappen Platz wenn man in Kauf nähme, daß die Gummifüße mit der Zeit paar Spuren auf der Klappe hinterlassen.
 
Hallo zusammen,

danke erst mal, für Eure rege Teilnahme :)

@Klavierbaumeister: Nein, das B3 war kein Silent, ich hatte zuerst gedacht, ich probier es mal mit einem "Nur-Klavier-Klavier", dafür ungefähr an meinem oberen Preislevel. Ich habe aber dann festgestellt, daß, wie eingangs erwähnt, der Lautstärkepegel soooo hoch ist, daß ich um des Hausfriedens Willen niemals damit abends oder gar nachts so spielen kann, wie ich es eigentlich will (mann, was für ein Satz). Moderator ist zwar prinzipiell net schlecht, verändert mir aber zu sehr das Klangbild. Außerdem habe ich dann das Problem, daß manche Töne nicht klingen, weil ich sie zu leicht angeschlagen habe, oder der im Hintergrund laufende Fernseher manche Töne übertönt, es macht halt einfach keinen SPASS und das ist mir primär das Allerwichtigste. Ich hab einen sooo stressigen Job, daß ich mich abends einfach austoben muss (andere Leute gehen zum Squash oder Joggen, ich BRAUCHE halt mein Klavier für meinen Seelenfrieden). Aber ich bin halt jetzt spieltechnisch an einem Punkt angelangt, wo mich halt mein (wirklich heiß geliebtes) Digi nicht mehr weiter bringt. Piano oder gar pianissimo ist auf einem Klavier halt echt eine fingertechnische Herausforderung, da kann man halt nicht einfach am Lautstärkeregler drehen, das hat was mit KÖNNEN zu tun. Auch ist Stakkato auf einem echten Klavier ganz anders. Und darum bleibt mir eigentlich nur noch die Lösung: Echte Mechanik und trotzdem leise, um sich nachts auszutoben = Silent. Ich fand es zumindest sehr hilfreich, daß mal jemand mit Ahnung unparteiisch (endlich) mitteilt, daß K's technisch zumindest in Ordnung sind. Klang ist schon immer reine Geschmacksache gewesen.

@fisherman: Nein, ich bin nicht generell von Y. enttäuscht. Aber wenn das Top-Modell einer Serie (B3) nicht so toll ist, das kleinste (B1 hab ich auch getestet) scheppert, dann wird das Mittlere (B2) wahrscheinlich auch nicht die eierlegende Wollmilchsau sein. Also bleibt übrig eine andere Klasse. U-Klasse, nach wie vor, top. Volle Punktzahl. Aber mit werkseitig eingebautem Silent gebraucht nicht zu haben und neu für mich nicht bezahlbar (Halber Neuwagen, fast halbes Netto-Jahres-Gehalt --> keine Chance, no way, kommt nicht in Frage, Aus die Maus). Bezüglich des Klanges eines K-2 hab ich was gefunden (Guckst Du hier: http://www.youtube.com/watch?v=uuCFRfKv5Ww), als ich nach Kawai K-2 gegoogelt habe. Für mich persönlich klingt das Ding echt klasse. Nja, der Typ kann, im Vergleich zu mir, wahrscheinlich auch um einiges besser spielen. Dann hab ich in einem anderen Video gesehen, daß dem sein Klavier auf einem Fliesenboden steht. So bin ich eigentlich auf den Trichter gekommen, daß mir so ein Instrument eventuell nicht gleich die Wände in der Wohnung umbläst und dann habe ich bei Kawai gesehen, daß es das Klavier auch als Silent gibt, was mich dann doch veranlasst hat, es mal beim Händler anzutesten (ich wär sonst nie im Traum drauf gekommen, ein Kawai zu testen (Plastik-Vorurteil gibts auch bei mir ;), außerdem liebe ich die "Yamaha-Bisse"). Dann hab ich, wie schon erwähnt, ein Y.-P-Serie angespielt und das stand gleich am K. dran, also nicht 5 m weg, ich gehe daher mal von den gleichen "Raumklangbedingungen" aus und das K. war um einiges weicher. Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie das K. in meinem "Klangspitzenbeschleunigerverstärkerwohnzimmer" klingen könnte, kann ich mich mit dem Gedanken eigentlich anfreunden. An meiner Meinung, daß Y. gute Klaviere baut, halte ich nach wie vor fest, sie sind jedoch offensichtlich nicht unbedingt für meine Raumverhältnisse geeignet. Und die werden sich in den nächsten mindestens zehn Jahren nicht ändern (es sei denn, ich gewinn im Lotto und bau ein Haus, was ich nicht glaube, weil Lotto rausgeschmissenes Geld ist und ich deswegen gar nicht spiele :rolleyes:).

@Petz: Ja, das mit dem Boogie und Blues könnte eventuell klanglich ein Problem werden (wenn ich dann mal so weit bin, das dürfte aber noch zwei bis drei Jahre dauern). Füße abschrauben vom Digi geht nicht so einfach, ist zwar kein "Miniflügeltype" aber ein "Miniklaviertype" mit Holzverkleidung und fest integrierten Pedalen, darum schon Platzproblem.

@all: Ich werde jedenfalls zwei Dinge machen: Zum Einen werde ich mal meine KL in den Laden schicken, die soll mal das Instrument antesten. Und wenn die den Anschlag rein spieltechnisch in Ordnung findet, werde ich versuchen, bei dem Händler auch ein Rückgaberecht rauszuhandeln oder ein "Probespielen" im eigenen Wohnzimmer.

So, Pflegerin ruft zum Kaffee ;)
Schönen Sonntagnachmittag noch
Hustnguzzi
 

Wenn das K2 aus Deinem Laden an den im Video herankommt dann spricht auch klanglich nichts gegen den Kauf denn der klingt ziemlich gleichmäßig, in sich stimmig und dürfte auch ein etwas anderes (für mich klanglich weitaus angenehmeres) Obertonspektrum haben als die Kawaimodelle die ich bis jetzt gehört hatte.
 

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