Will als Erwachsener Klavier lernen, klappt aber nicht

>Wie sieht das bei dir aus? Hast du es schonmal mit auswendig spielen versucht?
Ja. Ich kann nach einer gewissen Zeit jedes Stück auswendig. Wenn ich die Noten dann weglasse, wird es aber auch nicht besser.
 
Mein Tip: Nimm die 20 Minuten und steck sie in eins deiner anderen Hobbys.
Danke, vielleicht ist das tatsächlich das beste.
 
Au man! Manchmal brauchen die Leute vielleicht eine kleine Aufmunterung oder Hilfestellung aber hier werden jedes mal genüsslich die Eiskübel raus geholt und "Wahrheiten" verbreitet.

Andreas
 
Au man! Manchmal brauchen die Leute vielleicht eine kleine Aufmunterung oder Hilfestellung aber hier werden jedes mal genüsslich die Eiskübel raus geholt und "Wahrheiten" verbreitet.

Andreas

Es ist aber niemanden geholfen, wenn man die Wahrheit weich kocht. Der TO sucht nach Gründen für sein fehlerhaftes Spielen. Wenn man ihn nun sanftmütig aufmuntert, nach dem Motto "Diggaaaa, das läuft schon alles.., mach ma so weiter", steht er mit der gleichen Frage in 6 Monaten wieder hier.
 

Ähm, nein!:konfus:

so sehe ich das auch. Effektives, problembezogenes Üben.
Dazu braucht man aber keine Stunden!

Aber definitiv mehr als 20min/Tag!

Ich kann nach einer gewissen Zeit jedes Stück auswendig. Wenn ich die Noten dann weglasse, wird es aber auch nicht besser.

Ich glaube das ist kein richtiges "auswendig können", sondern mehr das Fingergedächtnis. Das macht ohne Noten die selben Fehler wie mit Noten. Stell die Noten da wieder hin, weglassen bringt erstmal gar nichts. Mit 20min am Tag kommt man wirklich nicht weit. Da klimpert man seine Stücke alle mal kurz durch (und macht jeden Tag aufs neue die selben Fehler). Wirkliches Üben (v.a. problembezogenes) ist da nicht drin. Wenn wir die Musik "mehr nicht wert" ist, dann solltest du wirklich überlegen etwas anderes mit deiner Zeit anzufangen. Musik macht man, weil man es will. Und dann ist man jm Idealfall gar nicht mehr wegzubekommen vom Instrument;-)
 
Was passiert wenn du einen Fehler machst? Hörst du auf zu spielen und beginnst von vorne?
Ich würde an deiner Stelle daran üben trotz Fehler weiter zu spielen. Macht man in einer Band schließlich auch nicht anders.
Je nach Publikum, werden deine Zuhörer von kleinen Fehlern gar nichts merken, wenn du gekonnt damit umgehst.

Liebe Grüße
Sabine
 
@nils1, Dein Motto passt ganz gut zu Dir.
Ich mag trotzdem konstruktive Antworten.
@Klaacht, wäre doch gelacht, wenn wir aus Dir keinen anständig übenden Klavierverrückten machen können. Du hast meinen Ehrgeiz geweckt!
1. Frage: Kannst Du beim singen die Töne zumindest ungefähr treffen? Berühren Dich Harmonien und Melodien emotional? Hast Du Rhythmusgefühl? Bist Du allgemein ein sinnlicher Typ, also magst Du Farben, gutes Essen, Berührungen etc.?
Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Du leider alle Fragen mit nein beantworten musst (also völlig unmusikalisch und völlig unsinnlich bist), teile ich Dir die freudige Nachricht mit, dass Du grundsätzlich zumindest nicht völlig ungeeignet bist, um Klavier spielen bzw. Musik machen zu lernen!
2. Frage: Liebt Dich Deine Familie oder steht Ihr kurz vor der Trennung? Ich hoffe für Dich auf Ersteres. Warum sollte sie Dir dann einer leichten Erhöhung Deiner Übezeit nicht zustimmen?
3. Frage: Hast Du einen Beruf, der eine Arbeitszeit plus Fahrzeit von mehr als z. B. 60 Stunden (Schätzung!) pro Woche umfasst, da Du nicht nur Aufgaben erfüllst, sondern ein "Amt" ausfüllen musst (Beispiele: bestimmte Selbstständige, Geschäftsführer, Juristen, allgemein Karrierejobs ...)? Meist sind solche Menschen zuhause nur müde, das Leben IST die Arbeit. Solche Menschen können kein Hobby pflegen, sie können sich nur ganz, ganz schnell und effektiv auf den nächsten Arbeitstag vorbereiten (essen, duschen, schlafen). Das ist keine Wertung! Es gibt genug Menschen, die diesen Lebensstil haben und lieben.

Mit anderen Worten, schaue Dir ein bisschen Deine Umstände kritisch an.

Das Minimum, vom üblen Herzton höchstpersönlich belegt:coolguy:, beträgt 60 min an 6 Tagen/Woche, so konzentriert wie möglich. Dann wirst Du - falls die Chemie mit dem KL stimmt - Fortschritte machen und erst dann kann es Dir überhaupt erst Spaß machen. Man kann etwas nicht mögen, bei dem man jeden Tag fast bei null wieder anfängt.
So hat die Musik bei Dir keine Chance, weil Du ihr nie wirklich einen Platz in Deinem Leben gegeben hast.

Konkreter Vorschlag meinerseits: gehe ein paar Tage in Dich, feiert schön Weihnachten. Dann hast Du doch ein, zwei Tage frei, hoffentlich. Nimm Dir Dein bisheriges kurzes Lieblingsstück, das schönste kurze Stück bisher (3 bis 6 Zeilen), wieder vor. Übe daran einfach einmal "erschöpfend", also bis Du an dem Tag wirklich genug davon hast. Das kann 60 min bis 120 min dauern, mehr wird zu viel. Dann gehst Du raus, machst einen Spaziergang. Gibt es nun eine Spur in Dir? Und könnte es nicht reizvoll sein, die weiter zu verfolgen, am nächsten Tag? Gib Dir zwei, drei solche "intensive" Tage mit den Stücken und gehe dann in den normalen neuen Alltag über mit 60 min pro Tag und einem Tag Pause pro Woche. Erzähle Deinem Lehrer davon, macht einen "Vertrag". Der Endpunkt soll nach 12 Wochen sein. Wenn die erste kleine (!) Musik in Dir entstanden ist, hast Du alles richtig gemacht. Ist wirklich gar nichts da - dann kannst Du Dich wieder an uns wenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging ja nur um eine Summe, die nirgends schon eingeplant war, ein warmer Regen sozusagen, da musst du das nicht gleich wieder verdrehen. Aber egal, ich lasse es, gute Nacht, Freunde !
 

Was passiert wenn du einen Fehler machst? Hörst du auf zu spielen und beginnst von vorne?
Ich (bzw. der KL) habe schon unterschiedliche Strategien ausprobiert. Ich neige eher dazu, trotz Fehler weiterzuspielen, habe aber auch schon versucht, sofort aqufzuhören und die Stelle zu wiederholen. Einen großen Unterschied konnte ich nicht festsstellen.
 
Klaacht, was für Stücke spielst Du eigentlich? Treten besagte Fehler dann immer an der gleichen Stelle auf? Kannst Du vielleicht mal ein Beispiel nennen? Andreas
 
1. Frage: Kannst Du beim singen die Töne zumindest ungefähr treffen?
Das fällt mir schwer.

Berühren Dich Harmonien und Melodien emotional?
Natürlich.

>Bist Du allgemein ein sinnlicher Typ, also magst Du Farben, gutes Essen, Berührungen etc.?
Solche Sachen mag ich, bin aber recht rational (Mathematiker).

2. Frage: Liebt Dich Deine Familie oder steht Ihr kurz vor der Trennung? Ich hoffe für Dich auf Ersteres. Warum sollte sie Dir dann einer leichten Erhöhung Deiner Übezeit nicht zustimmen?
Familiär ist alles in Ordnung. Eine Erhöhung der Überzeit wäre sicherlich möglich. Wenn es etwas bringt, wäre auch eine Stunde am Tag drin.

3. Frage: Hast Du einen Beruf, der eine Arbeitszeit plus Fahrzeit von mehr als z. B. 60 Stunden
Eindeutig nein. Beruflich habe ich nicht den ganz großen Stress (sonst hätte ich das Klavierspielen erst gar nicht angefangen).

Solche Menschen können kein Hobby pflegen
Ich kann durchaus Hobbies pflegen (Sport, Vereinsarbeit). Vielleicht packe ich zu viel in meine Freizeit.
 
Klaacht, was für Stücke spielst Du eigentlich?
Im Moment Weihnachtslieder ("Stille Nacht" und "Alle Jahre wieder"), ansonsten am liebsten Schlager und Pop-Klassiker. Mit "Uptown Girl" von Billy Joel und "Brothers in Arms" habe ich mich lange abgemüht. Beide Lieder fand ich absolut machbar, aber ...

Treten besagte Fehler dann immer an der gleichen Stelle auf?
Eindeutig nein. Es gibt zwar Stellen, die besonders fehleranfällig sind, aber oft passieren die Fehler auch anderswo. Das macht die Sache so frustrierend. Wenn es immer die gleichen Stellen wären, würde ich diese gezielt üben.
 
Hab jetzt auch 2,5 Jahre und mir gehts so wie dir.
Richtig zuverlässig komme ich nie durch meine Stücke...und das trotz etwa 1 Stunde pro Tag.

In der Summe allerdings spiele ich jetzt Sachen, die ich z.B. vor einem Jahr so nicht hinbekommen hätte oder viel länger hätte proben müssen und man muss das einfach mal rückblickend in der Summe betrachten. Es passiert also schon etwas.

Ich hab allerdings nicht den Anspruch, jemals auf der Bühne oder vor Menschen zu spielen. Das ist nur für mich. Und deshalb ist es OK, wenn es nicht zuverlässig klappt.
Da ich das nie probe und immer mit Kopfhörern spiele kann ich auch gar nicht vor Menschen spielen, wenn meine Frau neben mir steht geht schon fast gar nix mehr. :)

20 Minuten täglich wäre mir viel zu wenig, um damit irgenwie voranzukommen, aber da ist jeder anders talentiert. Warum stellst Du Dir aber die Herausforderung, auftreten zu können mit den 20 Minuten täglich? Das passt nicht zusammen finde ich, man kann mit der Übezeit auskommen, aber darf dann keine überzogenen Ansprüche an sich formulieren. Dann ist man nur genervt.
 
Treten besagte Fehler dann immer an der gleichen Stelle auf?
Eindeutig nein. Es gibt zwar Stellen, die besonders fehleranfällig sind, aber oft passieren die Fehler auch anderswo. Das macht die Sache so frustrierend. Wenn es immer die gleichen Stellen wären, würde ich diese gezielt üben.


Hab jetzt auch 2,5 Jahre und mir gehts so wie dir.
Richtig zuverlässig komme ich nie durch meine Stücke...und das trotz etwa 1 Stunde pro Tag.

In der Summe allerdings spiele ich jetzt Sachen, die ich z.B. vor einem Jahr so nicht hinbekommen hätte oder viel länger hätte proben müssen und man muss das einfach mal rückblickend in der Summe betrachten. Es passiert also schon etwas.

@Andre73, diese Beschreibung finde ich gut.
Man erreicht beim Üben mit der Zeit ein gewisses Spielniveau. Der Bereich, in dem man sich aber beim Durchspielen wirklich "sicher", also "sattelfest" fühlt, liegt vom Niveau her unter dem maximalen derzeitigen Niveau. Dieses Phänomen bleibt genauso erhalten, auch wenn man ein weiter fortgeschrittener Spieler ist. Erstens.
Zweitens, ist ein so komplexer Prozess wie das Spielen am Klavier einfach störanfällig, weil alle Hirnsynapsen auf Hochtouren laufen. Es ist so ähnlich wie beim Eislaufen: es gibt kein Turnier, bei dem man keine Stürze sieht. Und dies bei Menschen, die täglich 6 Stunden nur das tun.
Um nicht ständig frustriert zu sein, muss also der Sturz auf das Eis schon von vornherein angenommen werden, denn er wird nie ganz verschwinden, gerade bei Stücken, die an die Leistungsgrenze gehen. Fehler gehören also dazu und das wird sich auch in 10 Jahren nicht ändern.

Was könnte nun Dein Lehrer meinen, wenn er sagt, Du seist verkopft?
Beispiel Auto fahren.
Erinnere Dich an die Fahrschule damals, vor langer Zeit. Als Du die ersten Kurven auf der Landstraße fahren solltest, hast Du da jemals den Fehler gemacht, den rechten Seitenstreifen anzusehen? Ich schon, daher zog ich unbewusst nach rechts, worauf mich mein Fahrlehrer hinwies. Seine Antwort war, dass ich immer an das gerade sichtbare Ende der Kurve genau in die Mitte des Fahrstreifens in der Ferne blicken muss und das Lenkrad locker festhalten soll. Und ihm vertrauen soll. Wir wissen alle, dass dies stimmt und zu einer glatten Fahrweise führt, da unser Gehirn die Hände auf natürliche Weise auf das Ziel lenkt.
Hätte er mir gesagt "Schau wohin Du willst, aber sorge dafür, dass die Mitte des Autos genau der Hälfte der Strecke zwischen Mittelstreifen und Seitenstreifen folgt!", glaubst Du, dies hätte funktioniert?
Und die Korrekturen, die unser Gehirn automatisch, glatt und frei auf der Strecke ausführt, sind mathematisch sehr schwer darzustellen, weil sich die Funktion ständig ändert. (Nicht umsonst kommen selbstfahrende Systeme erst jetzt so langsam auf den Markt.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es vielleicht an mangelnder Konzentration liegen? Hast Du daran schon mal gearbeitet? Zum Beispiel indem Du beim spielen innerlich mit singst.
 
Klar, mangelnde Konzentration aufs Klavierspielen.
Fußball wäre vielleicht ne Alternative.
 

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