Wiedereinstieg - ohne je eine richtige Ausbildung gehabt zu haben...

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Goriwyn

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13. Okt. 2011
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Hallo,

seit heute habe ich endlich ein eigenes Klavier hier, worauf ich so lange gewartet und gespart habe. (Ein Kawai CA 13)

Ich stelle aber fest, dass ich irgendwie total überfordert bin - und auch Angst habe, festzustellen, dass ich gar nichts kann.

Ich hatte als Kind gute 12 Jahre Klavierunterricht, die im Nachhinein aber wenig gebracht haben. Wo andere Leute immer besser wurden und Techniktraining hatten, sah es bei mir so aus, dass ich sagte, welche Stücke ich spielen möchte und die dann mit meinem Klavierlehrer einübte. Ich habe nie irgendwas von dem gelernt, was ich hier im Forum lese - irgendwelche Harmonielehren, Läufe rauf und runter spielen- das kenne ich gar nicht.

Klar, mit Banderfahrung und der Zeit kam schon eine Vorstellung und ich denke schon, dass ich allgemeines Wissen habe. Ich kann auch Noten lesen und mir Stücke "zusammensetzen", um sie dann nachzuspielen.

Derzeit spiele ich einige Sachen von Yiruma und Yann Tiersen, auch wenn ich hier schon gesehen habe, dass sowas Einige ganz schlimm finden ;) Aber das sind so in etwa die Dinge, die ich mir selbst beibringen kann und die ich dann mit der Zeit lerne.

In den letzten Jahren hatte ich nur das Klavier bei meinen Eltern, was ich nutzen konnte, wenn ich dort war - also 4-5 Mal im Jahr 2-3 Tage. In der Zeit habe ich so 2-3 Stücke gelernt, weil ich ewig brauchte und das meiste verlernte, wenn ich nicht da war.

Nun steht also hier das Klavier und ich fühle mich so, als hätte ich nie was gelernt. Irgendwie macht mich das auch traurig, weil ich ja so viel Unterricht hatte und der eigentlich über "betreutes Spielen" nie hinausging.

Für neuen, professionellen Unterricht habe ich vorerst kein Geld, eventuell wollte ich eine Freundin fragen, die privat Unterricht gibt.
Vielleicht hat aber jemand Tipps, womit ich richtig wiedereinsteigen kann - gerne auch mit "echten", klassischen Tipps und Vorschlägen, die mir das beibringen, was ich jahrelang versäumt habe.
Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, sich Übungen und Technik selbst beizubringen, wäre ich für Links oder eure Ratschläge dankbar.

Ich hoffe, ich komme jetzt nicht zu doof daher, aber irgendwie stehe ich wie vor einem großen Berg und weiß gar nicht so recht, was ich jetzt tun soll.
 
Hallo,
Derzeit spiele ich einige Sachen von Yiruma und Yann Tiersen,

Hi Goriwyn,

von solchen "Sachen" Träume ich noch :p

Ich glaube Du hast deine Erwartungen viel zu hoch gelegt. Du hast das Gefühl, in den
12 Jahren nichts gelernt zu haben und dennoch ist es Dir möglich in ein paar Tagen gleich ein paar neue Stücke zu spielen. Ist doch toll beim Wiedereinstieg gleich so
zu starten. Entspann Dich, sei locker und freue Dich über dein neues Klavier,
herzlichen Glückwunsch noch mal dafür.
LG Schellack
 
Du hast das Gefühl, in den
12 Jahren nichts gelernt zu haben und dennoch ist es Dir möglich in ein paar Tagen gleich ein paar neue Stücke zu spielen.
Naja, das sind schon die, die ich mir in den letzten Jahren (!) beigebracht habe. Ich würde mal sagen, pro Stück ein dreiviertel Jahr, wie gesagt, da ich immer nur wenige Nachmittage hatte. Und jetzt habe ich das Klavier eben hier und hätte mehr Zeit - und da möchte ich dann auch mal ein bisschen technisch "unterfüttern".

Ich habe hier im Forum auch schon einige Links zu Übungstaktiken entdeckt (oben in dem angepinnten Thread). Vielleicht lese ich mich da mal ein.

Wenn jemand noch Tipps hat, die technischer Natur sind oder Ideen, wie man sich sowas beibringt, immer her damit.

Meine "Taktik" sieht wie folgt aus: Ich lese ein Stück und schreibe mir unbekannte Noten mit Bleistift drüber. Dann spiele ich die linke Hand, dann die rechte, dann fange ich an, Takte zusammenzusetzen. Stellen, die zu schwer sind, kann ich dann meistens ewig nicht, da müsste ich mich zwingen, weiterzumachen.
 
in Musikschulen ist der Unterricht normalerweise nicht so teuer.Wie das klingt,wird es nämlich ohne guten KL nicht empfehlenswert sein da reinzuspringen.
 
Nun steht also hier das Klavier und ich fühle mich so, als hätte ich nie was gelernt.
Du sagst, vor Dir steht ein Klavier und du fühlst, Du hast nie was gelernt. Das nennt man allgemein "Nullpunkt".

Genau so ging es mir auch vor gut 12 Monaten nach gut 40 Jahren Musik. Man macht dann also den ersten Schritt, findet seinen Trampelpfad und nimmt Tempo auf. Ich gehe davon aus, dass Du relativ schnell rennen lernst. Denn Dir ist ja inzwischen klar geworden, dass Du nie was gelernst hast. Du hast also alle Chancen, mit dieser Erkenntnis, es diesmal "besser" zu machen. Falls Dir aber, trotz fortgeschrittenen Alters, immer noch nicht klar geworden ist, WARUM Du bislang nichts gelernt hast, dann würde ich mich nebenbei auch mit dieser Frage beschäftigen; mit Sicherheit wäre es kontraproduktiv diese Antwort von außen zu erwarten. Nach meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung liegt die Ursache niemals außen, kann also auch dort nicht gefunden werden.
 
Hallo Goriwyn; dass Du nach 12 Jahren noch Noten drüberschreibst, ist wirklich ein bisserele traurig.

Egal: Fang von vorne an. Ganz vorne.
Besorg Dir eine Klavierschule (die russische?) und ackere die durch. Lass aus, was Dir zu blöde erscheint, bzw. was Du sicher kannst. Suche Dir zur Ergänzung / Hilfestellung einen Musikstudenten, der Dir hin und wieder für kleines Geld Hinweise und Tipps gibt. Damit es nicht so trist wird, schau mal in den Faden "Von Anfängern für Anfänger" - dort gibt es unter anderem auch klassische Stücke, die Dich weiterbringen.
 
Falls Dir aber, trotz fortgeschrittenen Alters, immer noch nicht klar geworden ist, WARUM Du bislang nichts gelernt hast, dann würde ich mich nebenbei auch mit dieser Frage beschäftigen; mit Sicherheit wäre es kontraproduktiv diese Antwort von außen zu erwarten. Nach meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung liegt die Ursache niemals außen, kann also auch dort nicht gefunden werden.
Für die Kindheit liegt das halt in meinen Augen daran, dass mein Klavierlehrer immer nur Stücke mitgebracht hat, mich diese hat unter seiner Aufsicht üben lassen und ansonsten nichts weiter gemacht hat. Also weitergehende Kenntnisse fehlen da einfach - was wohl auch daran liegt, dass er kein "richtiger" Klavierlehrer war, sondern eigentlich nur ein anderes Instrument unterrichten durfte, was wir aber damals nicht wussten. Klar, wäre ich früher hinterher gewesen, das zu ändern, dann könnte ich heute definitiv mehr - und es ärgert mich, dass ich - wohl pubertätsbedingt - damals wenig Interesse hatte, mehr draus zu machen. Aber gut, das lohnt ja nicht, ich kann ja jetzt wieder anfangen.

Vor ungefähr 8-9 Jahren habe ich dann mit dem Unterricht aufgehört und seitdem war ich dann eben nur so 4-5 Mal im Jahr für ein paar Tage am Klavier meiner Eltern. In der Zeit habe ich zwangsläufig nichts dazu gelernt - wie auch, wenn man alle 2 Monate mal eine Stunde spielt.
Die 12 Jahre beziehen sich insoweit auf den Zeitpunkt vor diesen Jahren, wo ich mich mehr mit anderen Dingen beschäftigt habe - aber es fehlte mir eben, deswegen will ich es jetzt nochmal probieren.

Ich werde mich von daher mal durch die verschiedenen Threads und Quellen wühlen und dann mal anfangen. z.B. fand ich die Idee gut, 2 Kopien von den Noten zu machen und in einer zu kritzeln und zu schreiben, die andere aber hinterher auch zu verwenden - ich hoffe, dass ich so wieder ein bisschen mehr reinkomme. Außerdem wollte ich mal wieder anfangen, leichtere Stücke vom Blatt zu spielen, um mich wieder im Notenlesen zu üben.

Allen Danke für die Antworten!
 
Du brauchst gar keinen fremden Antworten!
Doch klar ;) Ich wollte nur entsprechend auch darauf nach Erklärungen suchen, ansonsten würde es ja nix bringen.

Hat denn noch jemand einen Tipp, wie man einen seriösen Klavierlehrer findet? Bei mir in der Stadt nimmt die Musikschule für Erwachsene 100 € pro Monat, die habe ich als kleiner Referendar definitiv nicht. Und gibt es da Richtlinien, was jemand anbieten sollte und wie lange so ein Unterricht sein sollte? z.B. bietet hier jemand 30 Minuten an, ich weiß nur nicht, ob sich das dann überhaupt lohnt? (oder eher eine Stunde alle 2 Wochen?)
 
Am Anfang unbedingt wöchentlich und ganz am Anfang reichen da auch die 30 min. Irgendwann kann man dann den Turnus wechseln.
 

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