Ich finde Publikum enorm wichtig für die Motivation. Mal ehrlich jeder will doch Ruhm und Applaus? Ich spiele überall wo es eine Möglichkeit gibt. An manchen Tagen, wenn ich besonders schnell ein Publikum brauche, gehe ich einfach in ein Klaviergeschäft. Jetzt habe ich ja ein Zoom H4 mit dem ich mein Publikum weltweit erreichen kann mit Live-Mitschnitten. Jedes Wochenende lade ich irgendwelche Freunde (oder wenn die keine Zeit haben entfernteste Bekannte ein) und spiele ihnen bei mir vor. Natürlich ist offiziell eine Essenseinladung aber das ist nur ein Vorwand. Wenn ich grad kein Publikum hab, ruf ich meine Mutter oder meine Geschwister an und spiel ihnen was am Telefon vor. Miese Tonqualität aber das ist egal.
Auf der einen Seite spiele ich natürlich für mich, aber im Grunde will und brauch ich ein Publikum. Beim Üben sollte man immer mit einem Erfolgserlebnis aufhören. Das ist psychologisch sehr wichtig. Verlasse das Klavier erst wenn Du etwas gut gespielt hast und verlasse das Klavier nie mit Frust oder Versagen. Weil dann sich das Unterbewußtsein merkt "Beim letzten Mal war das Üben blöd" und dann übt es sich wieder schlecht.
YouTube Videos sind für mich eher zwispältig, weil ich weiß, dass ich wohl nie so gut werde, wie die Leute die das Spielen. Ich gucke mir daher lieber Videos bei YouTube an, wo die Leute am Klavier total versagen. Wie dieser kleine Looser hier:
http://www.youtube.com/watch?v=wx4vRsKCjho :twisted::twisted:
Was mich immer motiviert ist auch der Fakt, dass man wirklich im Schlafen lernt, also das sich das Üben erst am nächsten Tag bemerkbar macht und man dann viel besser spielt. Und am meisten motiviert mich die Vorstellung dass ich irgendwann im Alter, so mit 40 oder 50 in einem schönen Haus sitze, einen großen Flügel habe und 1000mal besser spiele als heute. Und irgendwann, wenn ich dann steinalt bin, so mit 80 ganz viel Publikum im Altenheim habe, wo mein Flügel im Foyer steht.