Wie lest ihr den Bassschlüssel? Unabhängig vom Violinschlüssel?

Nein, es ist IMMER unzweckmäßig, diesen Umweg über die Benennung zu gehen, egal ob man gut Blattspielen will oder nicht. Peng, aus.
 
Das mit dem System als Einheit wird einem dann zur Stolperfalle, wenn plötzlich beide Hände im gleichen Schlüssel notiert sind...
 
Als ich den Basschlüssel lernen musste, am Klavier mit 17, war das "verbindende Glied" der Strich - im Violinschlüssel unter den fünf Linien, im Basschlüssel über den fünf Linien.

Ich habe die Noten als von unten nach oben "durchlaufend" gesehen, über dieses Hilfslinien-C, das auf der Klaviatur eine Oktave unter der Mitte liegt.

Es dauerte dann auch gar nicht lange, dass das Erkennen der Noten im Bassschlüssel einen guten Grad an Schnelle und Unabhängigkeit "von oben" erlangte.

Aber sich zwei Systeme aufzuzeichnen, und alle Töne schlicht durchlaufen zu haben mit dem gemeinsamen Ton C auf der HIlfsline halte ich für all die für einen geeigneten Anfang, die irgendwie auf Mathe und die MINT-Fächer ticken.

Ist einer Spezialist in Sport oder kath. Reli, dann mag er damit nix beginnen können, das weiß ich nicht. Mir hat diese Denke sehr geholfen. Vor gefühlt fast einem halben Jahrhundert.
 
Warum scheint eigentlich niemand die eigentliche Funktionsweise der Schlüssel zu lernen?

Der Violinschlüssel ist ein G-Schlüssel, der Bassschlüssel ist ein F-Schlüssel.

Mehr muss man nicht wissen.
 
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... das Notenlesen allein aufs Klavier zu beziehen. Punkt aus.

Ich dachte, das wäre selbstverständlich. Auch innerhalb eines Klavierforums.

Zusätzlich muss man z.B. bei Blasinstrumenten neben die Fingers und Griffalternativen noch intus haben, was denn so der Rest macht (Zunge, Hals, Lippen, Rachen, ...). Und auch da braucht man die Verbindung "Note <=> ich weiß, was ich tue" und "gehörter Ton <=> ich weiß, was ich tue". Und das auch ggf. bei verschiedenen Instrumenten.

Grüße
Häretiker
 
Muss ich nicht, denn es gibt keinen.
Beides verleitet zum Abzählen (und in beiden Fällen sind die Wege mMn unnötig lang).

Ich empfehle die Orientierung an den Mittellinien (VS - h', BS - d) ... einfach weil man da nicht so weit, und oft garnicht zählen muss).
Ansonsten erfasse ich Intervalle bzw. Klänge ... und zwar nicht anhand der Lage der einzelnen Noten, sondern anhand des "Gesamtbildes" in den Noten (wo liegen die Notenköpfe und was liegt dazwischen?).
 
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Zunächst: Das Tun hilft. Also Spielen im Bassschlüssel.
Ich empfehle Menschen, die damit Schwierigkeiten haben, Cellostimmen zu spielen, z.B. Menuets aus den Cellosuiten von Bach. das hat den Vorteil, dass das Ohr direkt auch eine Freude hat, weil es selbständige Melodien hört.

Ich erinnere mich, in meinen stümperhaften Celloübungen den Tenorschlüssel gelernt zu haben, indem ich eine Quinte höher gedacht habe. Das war fies, aber auf dem Cello zunächst eine Eselsbrücke, weil das Instrument in Quinten gestimmt ist, und man einfach eine Saite höher denken kann. Mit der Zeit verselbständigte sich die Notenwahrnehmung. Mir wurde immer schneller klar, welcher Ton klingen soll, wenn ich ein "a" sehe. Geholfen hat mir allein die Wiederholung. Die stete Begegnung mit dem Feind lässt ihn schliesslich zum Freund werden. Und irgendwann beginnt man, absolut zu lesen.

Auf dem Klavier lässt es sich sehr gut üben, wenn man vom bekannten "c´" abwärts geht, erst wenige Töne und dann den
Raum erweitern.
 
... das Notenlesen allein aufs Klavier zu beziehen.

Wer bezieht denn das Notenlesen allein aufs Klavier?

Es ist auch für Sänger unzweckmäßig, sich auf die Notennamen zu konzentrieren.
Man muß schließlich von Anfang an die Töne treffen und den Text dazu singen.
Oder wie würdest Du als Gesangspädagoge/Chorleiter vorgehen? "Wir singen jetzt erstmal Aaah-Aaah-Ah-Ah-Giiis-Gis-Gis-Fiiis-Fis-Fis-Eeeh... den Text lernen wir dann nächstes Jahr..."
 

Ein Weg, der mir sehr viel geholfen hat, ist weniger in einzeltönen und mehr in Intervallen zu denken und zu lesen. Nicht nur nach den Linien zu schauen, sondern nach den Beziehungen der Töne zueinander. Das funktioniert auf dem Klavier ebenso wie auf jedem anderen Instrument.
 
Ein Weg, der mir sehr viel geholfen hat, ist weniger in einzeltönen und mehr in Intervallen zu denken und zu lesen. Nicht nur nach den Linien zu schauen, sondern nach den Beziehungen der Töne zueinander. Das funktioniert auf dem Klavier ebenso wie auf jedem anderen Instrument.

Ja, so lernt man lesen.
Das Lesen von sprachlichen Texten funktioniert genauso. Man muß lernen, Silben und Wörter zu erkennen. Es nutzt nichts, das Buchstabieren so lange zu üben, bis man fließend "Weutezettelgeutezettel" buchstabieren kann...
 
Erst mal vielen Dank für all eure Anregungen!
Nun habe ich mich vielleicht im Anfangspost nicht eindeutig ausgedrückt. Das lesen des Bassschlüssels ist für mich kein Problem. Die meisten Stück z.B. von Bach kann ich fast problemlos vom Blatt spielen.
Passend zu der bestehenden Diskussion ist es nämlich mittlerweile so, dass ich die Taste zu der Notierung kenne. Aber der Notenname braucht einen Tick länger im Bassschlüssel als im Violinschlüssel. Wenn ich erst mal spiele achte ich hauptsächlich auf die Intervalle. Übrigens auch bei vielen Hilfslinien deutlich einfacher als sie nun abzuzählen. (Finde ich)
Ich unterrichte selber ein wenig. Und eben dabei ist mir aufgefallen dass die Notennamen manchmal nicht so schnell kommen wie ich es gerne hätte. Auch wenn es vermutlich niemand bemerkt ob ich nun 0,1 sek länger überlege.
Ich suche also einen Weg wie ich die bereits bestehende Verbindung von Notierung und Notenname lösen und neu setzen könnte. Nämlich über die Verbindung der Systeme über das C. So wie es ja auch sein sollte.
Ich vermute aber schon dass das nach nun mehr als 10 Jahren Einübung kaum möglich sein dürfte.
 

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