Wie lange glaubt ihr, braucht man hierfür?

Das Spiellevel der Videos, würde ich gerne auswendig spielen können, dass heißt nach vorher eingeübten Noten. Aber eben schon mit dem Ziel diese Qualität zu erreichen.
Das ist in 4 Jahren mit entsprechendem Ehrgeiz auf jeden Fall machbar.
Das kannst Du sogar hier im Forum gut beobachten. Schau Dir z.B. mal Einspielungen von Bastly an. Der spielt seit...ich glaube 2,5 Jahren und ist auf dem besten Weg, das Niveau wie auf den obigen Videos zu erreichen, wenn er es nicht sogar schon erreicht hat.
 
Die Reise ist wichtig, nicht das Ziel...
Ich bin sicher nach einigen Monaten Klavierspielen wirst du dich für andere Musik interessieren als die der Videos. Der Pianist dort improvisiert nicht, sondern hat das Stück auswendig gelernt. Das ist der Normalfall. Nachdem man ein Stück auswendig kann, dauert es noch u. U. Monate bis man es vorspielen kann oder will. Wer 10 Jahre gut geübt hat, bringt es sicher auch fertig, ein mittelschweres Stück vom Blatt zu spielen, das ist dann aber ein Profi.
 
nach 7000 Überstunden bist Du Meister - egal wie Du sie verteilst. Aber nach Gehör spielen verlangt eine gewisse Fertigkeit bei der Technik und Du brauchst ein gutes Gehör. Die Melodie nachspielen ist relativ einfach, das kannst Du sofort ausprobieren. Spiele einmal irgendein Kinderlied nach Gehör - nicht Alle meine Entchen, das ist zu einfach, aber z.B. Alle Vöglein sind schon da....
Aber Du musst auch die anderen Stimmen hören und nachspielen, entweder unabhängige Stimmen (polyphon) oder Akkorde. Um Akkorde richtig zu hören, musst Du ziemlich weit voranschreiten in Harmonielehre. Allg. Musilehre reicht da nicht aus.
Aber mit 7000 Stunden kommst Du hin...
Das kann man ausrechnen.
Aber wie schon vorher gesagt - der Weg ist das Ziel! Ob man beim Üben je fertig wird? Ich glaube es nicht...

Gib mal bei youtube "Galina Varcheva" ein. Das ist meines Wissens die einzige Pianistin, die ALLES in allen Stilrichtungen und schwierigkeitsgraden improvisieren kann - einfach so
 
Hi Paminawell,
nach 7000 Überstunden bist Du Meister - egal wie Du sie verteilst.
meines Wissens stimmt das nicht, ausser du hast das sowieso ironisch gemeint. ;-)

Die Studien sagen aus, daß diese Übungsstunden auch in einem Zeitraum von ca. 10 Jahren geleistet werden müssen.
Ausserdem ganz wichtig, es werden immer nur die untersucht, die es geschafft haben. Die, die gescheitert sind, tauchen erst gar nicht auf und sind sozusagen eine "Dunkelziffer".

Sonst wäre es ja ganz einfach. Einfach 7000 Stunden runterreißen und auch ich wäre ein Meisterpianist. ;-)

Ausserdem ist alles nur Statistik. Und Statistik sagt nur etwas statistisches aus. ;-)

Keinerlei Zusammenhänge, Ursachen oder Wirkungswege.

Gruß
 
10000 waren es.
 
Das ist in 4 Jahren mit entsprechendem Ehrgeiz auf jeden Fall machbar.
Das kannst Du sogar hier im Forum gut beobachten. Schau Dir z.B. mal Einspielungen von Bastly an. Der spielt seit...ich glaube 2,5 Jahren und ist auf dem besten Weg, das Niveau wie auf den obigen Videos zu erreichen, wenn er es nicht sogar schon erreicht hat.

Ich hab lustigerweise sogar schon was von dem "Ray Mak" gespielt :P
Er bietet auch einige seiner arrangierten Stücke zum Notendownload an, kostenlos.

Meine Meinung zum Threadersteller:

Wenn du fleißig übst, kannst du relativ schnell deine Ziele erreichen was das spielen bzw. erlernen solcher Stücke nach Noten angeht.
Das spielen nach Gehör wird wahrscheinlich deutlich länger dauern, es gibt Ausnahmen die das natürlich im Blut haben. Aber wenn nicht, dann musst du sehr viel Musiktheorie lernen, dein Gehör schulen und dann noch technisch auf das Niveau kommen.
Wenn das dein Ding ist, und du auch das regelmäßig übst und trainierst, kommst du auch hier natürlich schneller ans Ziel.
Ich spiel jetzt ca 2.5 Jahre und ich trau mir nicht ansatzweise zu ein komplettes Stück rein vom hören her für mich selbst nach zu spielen. Die Melodie bekommt man hin, eine einfache Begleitung ist ja auch noch drin, aber das wars und das ist nicht dein Ziel ;)

Dennoch mein Rat: Fang an!

Wirst ja dann schnell sehen, wo die Reise hingeht und ob du genug Motivation hast.

Gruß
Bastly
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, "ein Lied hören und nachspielen" finde ich persönlich sehr, sehr anspruchsvoll (falls wir nicht ausschließlich von einer einstimmigen Melodiestimme reden).

Moin!

Habe ich immer schon gemacht. Man fängt langsam an. Aber ich habe immer (naja, nachdem ich ein paar Monate Unterricht hatte) parallel zum Notentext, der zum Unterricht gehörte, auch nach Gehör nachgespielt.

Und ich wollte immer wissen, was da gespielt wird und warum. Ich hatte da so ca. 18 Monate Unterricht, da fing meine Mutter an (hat ja früher Klavierunterricht gehabt), Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331 von Mozart zu spielen. Irgendwann später am Tag setze ich mich ans Klavier und spielte so die ersten 8 Takte, nicht 100%ig korrekt, aber immerhin.

Und Monate später bekam ich einen Schmähbrief von Töchterchen über uns (6 Monate Vorsprung), weil ich immer ihre Sachen von ihrem Unterricht aus dem Gehör nachspielte, und das ärgerte sie.


Zitat aus einem Blues-Workshop:
Ich: 'Spiel mal einen Ton!'
Teilnehmer: 'Mir fällt grad keiner ein!'

Grüße
Häretiker
 
Beim Saxophon-Unterricht ist die Richtung von vornherein aufs Improvisieren gerichtet. Man übt jedesmal Tonleitern und die dazu gehörigen Dreiklänge, rauf und runter, gebunden und mit Anstoßen (stakkato).
Neulich wollte ich "Komm lieber Mai" spielen, nach Gehör bzw. danach, was ich aus der Kindheit davon behalten hatte. Mit dem Tenorsax ging es auch ganz gut, meinte ich wenigstens. Auf dem Klavier fand ich, das Stück könnte ganz gut C-Dur sein, aber irgendwie klang es komisch.
Dann sah ich mir die Noten an und siehe da: es ist gar kein Volkslied sondern von Mozart W. A., und in D-Dur. Aber im C-Teil weicht es nach E-Dur aus, es kommen Dis und Gis hinzu! Das sind die kleinen Tricks, die Komponisten anwenden und die ein Stück vom Durchschnitt abheben.
Also muss ich mit dem Tenorsax E-Dur und H-Dur spielen, das hätte ich wohl ohne Noten nicht gemerkt.
Ein Mozart hätte natürlich die Melodie sofort erfasst und fehlerfrei reproduziert.
 
Moin!

Beim Saxophon-Unterricht ist die Richtung von vornherein aufs Improvisieren gerichtet.

Nicht notwendigerweise; gibt genug Freds auf dem Saxforum zum Thema 'Wie fange ich Improvisation an?' bei Leuten, die schon ein oder mehrere Jahre spielen. Ich habe da schon oft mit meinem Lehrer über ein gute Strategie für den Improvisationseinstieg gesprochen.

Ich kann mich halt diesbezüglich nur sehr, sehr schwer in andere hineinversetzen, da ich immer schon improvisiert habe.

Aber im C-Teil weicht es nach E-Dur aus, es kommen Dis und Gis hinzu! Das sind die kleinen Tricks, die Komponisten anwenden und die ein Stück vom Durchschnitt abheben.

Hm, sollte man eigentlich(!) hören, wenn's aus der Diatonik ausbricht und das tonale Zentrum verlegt wird. Bei 'Yesterday' sollte man fühlen, dass schon der fünfte und sechste Ton 'abhaut'. Jaja, die Beatles.

Allerdings, muss ich zugeben: man muss hinhören ... das tun viele erst, wenn sie via Gehör nachspielen wollen, dann fällt's dann auf. Man sollte bei Musik immer hinhören können. :-)

Das ist nicht der, aber ein sehr wichtiger Schlüssel zum Musikverständnis: hinhören. Was macht die Musik, was spielen die anderen, was spiele ich?

Grüße
Häretiker
 

Soweit ich mich erinnere, sind die 10.000h nötig, um an die Weltspitze zu kommen. Dann muss man sie aber vor Erreichen des 20. Lebensjahres absolviert haben.
Irgendwo las ich eine Auflistung, wie viele Stunden für welchen Level nötig sind, also 10000 für Weltspitze, 7000 für xxxx und 4000 für yyyy. Leider weiß ich nicht mehr, wo das war. Ist vermutlich auch nicht so wichtig, wichtig ist der Spaß am Klavierspielen.
 

Soweit ich mich erinnere, sind die 10.000h nötig, um an die Weltspitze zu kommen. Dann muss man sie aber vor Erreichen des 20. Lebensjahres absolviert haben.

Nö, nicht Weltspitze, sondern das man davon sprechen kann, dass man das Instrument im Rahmen seiner Möglichkeiten beherrscht: der Weltspitzemann - also Profi -eben mit Topleistungen, Otto Normalo z.B.mit der Fähigkeit vom Blatt Stücke mittlerer Schwierigkeit zu spielen, der ambitionierte Amateur darüber hinaus mit einem memorierten Konzertrepertoire, der Profi, der als Korepetitor seine Brötchen verdient (Sänger- Soloinstrument- Opernproben ec. wo nicht immer das ganze Orchester antanzt....)
 

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