Wie alt ist unser Klavier ? Lohnt sich Restauration ?

Linda Ann

Linda Ann

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Hallo, ich bin hier neu. Seit etwa 20 Jahren steht bei uns im Wohnzimmer ein altes Klavier, was selten bespielt wurde. Am Anfang klang es recht gut - jetzt im Laufe der letzten zwei Jahre immer schräger und schräger. Tasten gehen aber noch alle. Wir sind alle nicht wirklich Klavierspieler - einer meiner Söhne kann ein bischen was - der andere hat mittels Internet einen Kurs gemacht, hat ein elektronisches zu Hause und spielt hier nun auch ab und an.

Meine Fragen:

Was ist das alter meines Klaviers ? Es steht auf dem Innendeckel "SCHÖNLEBER KEPPLER UND CIE"
Lohnt sich eine Reparatur ? Was kostet sowas cirka ?

Liebe Grüße
Linda
 

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Hallo Linda,
um hier überhaupt etwas halbwegs sinnvolles zu sagen, bedarf es mindestens ein paar Fotos mehr... vorzugsweise vom Innenleben (Mechanik, Hammerköpfe, Resonanzboden etc.). Ein kurzes Video, in dem mal alle Tasten durchgespielt werden, wäre auch noch hilfreich.
So richtig sinnvoll ist es allerdings, mal einen Fachmann schauen zu lassen, ob es sich lohnt.
Vielleicht hast Du Glück, und es reichen ein paar Stunden Arbeit, um aus dem Instrument wieder ein "Klavier" zu machen... möglicherweise hast Du aber auch Pech und es lohnt den Aufwand nicht... aber das kann man wirklich erst bei einem Ortstermin feststellen. Wo steht denn das Instrument?

Liebe Grüße
Georg

PS: Für das Alter braucht man noch mindestens eine Seriennummer ;)
 
Ich habe hier noch weitere Fotos. Seriennummer finde ich nicht. Über allem steht (man möge mir verzeihen): Ich kenne mich mit Klavieren überhaupt nicht aus. Mehr Fotos kann ich so nicht machen - da müsste man das alte Teil wohl auseinander nehmen - und das traue ich mich nicht. Es steht bei mir im 1. Stockwerk (über meiner Firma) in Neumarkt am Wallersee bei Salzburg.

Das Durchspielen der Tasten werde ich noch machen. Alle ergeben einen Ton und keine Taste hängt und die meisten Töne klingen ganz gut.

Liebe Grüße
Linda
 

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Das Klavier hat jetzt einen Wert von 0 € , nach einer Instandsetzung die in meinen Augen nicht sinnvoll ist, hat es auch einen Wert von 0 € .
 
Schade! Sieht nicht vielversprechend aus...... Ich würde es aber trotzdem von einem Fachmann vor Ort einfach mal anschauen lassen...
 
Manches hat wirtschaftlich wenig Wert, ist jedoch für einen selbst sehr wertvoll.
Wir haben dieses alte Teil nunmal LIEB. :herz:
Es soll nicht vergeben werden .... und wenn 1 - 2 Töne nicht völlig harmonisch sind, ginge die Welt auch nicht unter :herz:
 
Laut Pianoatlas muss es vor 1903 produziert worden sein. Wirtschaftlich dürfte eine Reparatur nicht sinnvoll sein. Wenn ihr aber das Klavier um jeden Preis für die nächste Generation retten wollt und Geld keine Rolle spielt, dann lasst eine Generalüberholung machen. Dafür braucht es ca. 100 Arbeitsstunden (ohne Optik/Gehäuse) und Materialkosten.

Oder einfach mal einen Klavierstimmer rufen und ihm sagen, er soll es (falls möglich) klimperfertig machen. Immerhin kommt bei jeder Taste ein Ton. Und gleich am Telefon fragen, was er dafür nimmt, wenn das Teil nicht mehr stimmbar ist und er wieder wegfährt ohne was dran gemacht zu haben.
 
Vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt einen Klavierbauer (der auch Klaviere stimmen kann) aus Salzburg gebeten, sich das am Donnerstag morgens anzusehen. Ein neues altes Klavier meiner Vorstellung würde so um die € 4.000,00 kosten .... für "unser" spezielles Klavier liegt die demokratisch-diskutierte Schmerzgrenze bei € 5.000,00. Falls es noch teurer wird - mit aller Liebe zu dem Teil - werden wir uns wohl dann doch trennen müssen .....
:cry::herz::-(
 

Ich bin gespannt. Meinen Respekt für eure Einstellung habt ihr schon mal. :001:
 
Unabhängig von dem, was der Klaviermensch beim Termin sagt, würde ich es dann wirklich einfach mal stimmen lassen und dann weitersehen...




P.S. Ist das Klavier ein Erbstück, oder warum hängt ihr so daran? Für 5000,- bekommt man ansonsten schon ein gutes, gebrauchtes anderes Klavier, falls euer altes nicht wieder gut spielbar gemacht werden könnte.
 
Ich habe es unter ganz besonderen Umständen bekommen und es lebt nun schon seit über zwei Jahrzehnten mit mir = Ich hänge dran. Wenn ich wählen könnte zwischen einem guten gebrauchtem neuen und meinem (was vielleicht nie so ganz so gut wie das gut-gebrauchte wird), würde ich trotzdem meins behalten wollen. Jedoch ganz so schräg sollte es sich nicht anhören.
 
Auf dem Video hört man, dass es bei der Verstimmung einige Töne mit starken Ausreißern gibt. Technisch bedeutet das, dass die Wirbel dort gar nicht mehr im Holz halten. Man kann auch auf dem Foto erkennen, dass die Wirbel schon einmal tiefer geschlagen worden sind, um wieder mehr Halt zu bekommen. Der Kollege wird am Donnerstag wahrscheinlich sagen, dass er es nicht simmen kann oder möchte bzw. dass die Stimmung wahrscheinlich nicht halten wird. Man müsste hier bei dem Klavier sehr viel reparieren, angefangen von Stimmstock, neuen Wirbeln, neue Saiten. Die Hammerköpfe sind auch übel platt gespielt. Und dann haben wir noch keinen näheren Blick auf die Mechanik geworfen, aber die Klappergeräusche versprechen nichts Gutes.

Ich kann es verstehen, dass es Gründe gibt, an einem Klavier zu hängen. Aber wenn man wirklich Musik darauf machen möchte, dann gibt es manchmal auch sehr gute Gründe, sich von einem alten und total kaputten Klavier zu trennen. Denn das ist dann der einzige Weg, zu einem schönen und gut nutzbaren Musikinstrument zu kommen. Wenn man Platz und Geld im Überfluss hat, kann man auch einfach ein zweites Instrument anschaffen und das erste nur für die Erinnerung behalten.
 
Schönleber, Keppler & Co. zeigt in der Tastenklappe seine wohlverdienten Medaillen. Die Wiener Prämierung erfolgte 1873. Die nächste war Stuttgart 1881 und ist nicht mehr angegeben. Demnach kann man die Herstellung um 1880 ansetzen.
Das Geschäft des Münchner Händlers Franz X. Braumandel wurde 1920 gegründet als Piano-Magazin und Reparatur-Werkstatt. Damals war es sicher noch ein spielbares Instrument, aber, liebe Linda, ein 140 Jahre altes Instrument – zum Musizieren ist die Zeit vorbei.
 

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