Lohnt sich hier eine Reparatur bzw. Restauration?

Lohnt sich eine Reparatur des Klaviers?

  • Ja!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein!

    Stimmen: 4 80,0%
  • Kann man so nicht sagen .

    Stimmen: 1 20,0%

  • Umfrageteilnehmer
    5
B

BB_Piano

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21. Okt. 2017
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Ich bräuchte euren Rat bezüglich eines alten Klaviers. Es handelt sich um das Klavier meiner Großeltern. Im Internet konnte ich leider keine näheren Informationen zu dem Guten Stück finden. Wir würden das Klavier aufgrund der Erinnerungen und des hohen Alters gerne behalten, jedoch sind wir uns nicht sicher, ob sich eine Restauration bzw. Reparatur noch lohnt. Anbei die Informationen, die mir bekannt sind:

· Instrumentenbauer: „C.W. Schulz vormals Kursch“ aus Berlin

· Herstellungszeitraum: Ich tippe auf Ende des 19. Jahrhunderts

· Es hat Elfenbeintasten

· An manchen Stellen ist leichter Schimmel zu erkennen

· Selbst als Laie höre ich, dass es stark verstimmt ist

· Manche Tasten sind nicht richtig spielbar - diese Tasten kommen nicht wieder hoch

Was ist das Klavier in dem Zustand ca. wert und wie viel Geld müsste man ca. investieren, um es wieder spielbar zu machen – was sollte man hier beachten? Über eine grobe Einschätzung würde ich mich sehr freuen.

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Ein gradsaitiger Oberdämpfer. Maximal angestemmte Gußplatte, wenn überhaupt.
Ebay ab €1, Reparatur lohnt sich leider nicht.
 
C. W. Schulz vorm. Kursch

C. D. Kursch war schon 1836 in Berlin als Instrumentenmacher nachweisbar in der Markgrafenstr. 66. Etwa ab 1846 praktizierte er mit C. W. Schulz zusammen. Sie bauten längere Zeit Tafelklaviere, später dann die Gradsaiter und sind bis 1872 in den Berliner Adressbüchern nachweisbar. Das jüngste Baujahr des Instrumentes wäre demnach 1872.

Das Wertvollste sind wohl die Leuchter – und das historische Namensschild natürlich.
Dieter
 
C. D. Kursch war schon 1836 in Berlin als Instrumentenmacher nachweisbar in der Markgrafenstr. 66. Etwa ab 1846 praktizierte er mit C. W. Schulz zusammen. Sie bauten längere Zeit Tafelklaviere, später dann die Gradsaiter und sind bis 1872 in den Berliner Adressbüchern nachweisbar.
Carl David Kursch lebte von 1779 bis 1849 - demnach kann eine Zusammenarbeit nur wenige Jahre gedauert haben. Gut möglich, dass das Instrument aus den 1860ern stammt.

LG von Rheinkultur
 
Falls du es entsorgst: Vorher das Elfenbein ablösen (Rezept auf Nachfrage).
 
Wir würden das Klavier aufgrund der Erinnerungen und des hohen Alters gerne behalten, jedoch sind wir uns nicht sicher, ob sich eine Restauration bzw. Reparatur noch lohnt.
Ideell hat das Instrument sicherlich seinen Wert, da es eine persönliche Beziehung zum Vorbesitzer gibt. Mit historischem oder gar wirtschaftlichem Wert hat dieser Aspekt allerdings nichts zu tun. Handelt es sich um hochwertige Instrumente der damaligen Marktführer und/oder war ein solches Instrument im Besitz bedeutender Persönlichkeiten der Zeitgeschichte (speziell auf musikalischem Gebiet), kann die Sache ganz anders aussehen, jedoch dürfte das hier nicht der Fall sein. Als Deutschland noch einen Kaiser hatte, gab es allein in der Reichshauptstadt Berlin zeitweilig weit über zweihundert Hersteller von Klavieren und Flügeln - die allermeisten Namen sind längst vergessen und der allergrößte Teil der aus jener Zeit stammenden Instrumente ist entweder nicht mehr oder nur mit völlig unverhältnismäßigem Aufwand einigermaßen spielbereit zu machen.

wie viel Geld müsste man ca. investieren, um es wieder spielbar zu machen – was sollte man hier beachten?
Vermutlich muss man weit mehr investieren als für die Anschaffung eines neueren Instruments auszugeben wäre.

LG von Rheinkultur
 
Vielen Dank für eure Einschätzungen. Das hat uns schon mal sehr weitergeholfen.

Beste Grüße
 
Man müßt des Instrument vor Ort anschauen, an Hand der Fotos kann man erst einmal nicht viel sagen außer daß es sich um einen geradsaiten Oberdämpfer handelt. Solche Instrumente werden lange nicht mehr gebaut, wenn die Grundsubstanz noch gut ist, ist eine Überholung sicherlich lohnenswert - ein lohnender Wiederverkaufswert kann allerdings nicht erzielt werden.

LG
Henry
 

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