Anderes Geschäft, aber meine schwierigsten Kunden sind bei mir immer welche, die Pakete abholen wollen, die noch garnicht da sind.
"Aber ich habe eine eMail bekommen, dass das abgeholt werden kann".
Als würde allein dadurch magisch ein Paket im Laden materialisieren. Aber wenn es nicht im Regal liegt, und auch in der Warenliste im Scanner nicht auftaucht, dann kann ich eben herzlich wenig machen.
Manchmal vergehen dennoch 10 Minuten, bis man das dem Kunden so erklärt hat, dass er es auch versteht, und natürlich sind die angefressen, wenn man zwischendurch noch ne Schachtel Kippen verkauft oder eine Tankung kassiert, damit die anderen Kunden wenigstens nicht ganz so lange warten müssen.
Die unangenehmen oder schwierigen Kunden bleiben aber nicht im Gedächtnis ... dafür sind das an einer Tankstelle mit Hermes-Shop einfach zu viele.
Meine Lieblingskunden sind die, die schon vorher genau wissen, was sie wollen, und bei "das ist leider ausverkauft" nicht anfangen, zu diskutieren, die sich nicht als erstes den "Platz in der Schlange sichern" indem sie erstmal irgendwas an die Kasse stellen, beim hineinkommen sagen "Marlboro Gold, 10er" (oder so), bevor sie noch das ganze Sortiment scannen, ob sie noch was anderes brauchen, während die Schlange wächst ... und bei denen man nicht das Gefühl hat, ihr Leben würde schlagartig enden, wenn sie das Handy mal 20 Sekunden lang nicht am Ohr haben (scheinbar alles FOMOs).
Ich weiß, hier geht's um den Klavierhandel mit allem rundrum ... aber ich sehe hier eigentlich nur Gejammer auf ziemlich hohem Niveau, und wollte euch mal veranschaulichen, womit sich ganz normale Niedriglöhner tagtäglich so herumschlagen müssen (in meinem Fall sogar am Sonntag).