Welches Klavier...

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Thorsten

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Welches Klavier ist für Euch klanglich das Beste ?
Ich habe vor einiger Zeit ein Grotrian Steinweg Klassik ( 124 ) gespielt, daß klanglich über Alles erhaben war / ist. Ich habe früher ein kleines Grotrain ( 110 ) besessen, das auch einen sehr schönen Klang hatte, jedoch, da ich mehr Jazz als Klassik spiele, bin ich zu Yamaha übergegangen, dessen Obertöne und Klarheit für meinen Geschmack am Besten zu dieser Stilistik
passen. Ich habe auch Klaviere der Marke Zimmermann, Hoffmann, Bechstein, Seiler, Schimmel, Boston, Kawai, Steinway gespielt und muß sagen, daß ich die Seiler Modelle ganz interessant finde.
Welche Klangerfahrungen habt Ihr gemacht ?

Gruß

Thorsten
 
Sorry aber diese Frage ist etwa genau gleich gut wie:

"Welches Stück ist das schwierigste?" oder "Welcher Pianist ist der Beste?"

Es gibt bessere und weniger gute Klaviere, aber wenn man mal von den besten 5-10 Modellen redet, dann kommt auch noch der persönliche Geschmack und die Vorstellungen zum Zuge.

Zu guten Marken wurde hier schon sehr viel geschrieben. Stöber doch mal rum.

Ich persönlich finde Yamaha und Kawai ganz schlimm.
Seiler finde ich übrigens auch ein Geheimtipp, da lohnt es sich, genauer hinzuschauen und -hören.
Werde demnächst eins für unsere Musikschule aussuchen.

Grotrian ist gut, Schimmel (eher nicht) und Bechstein (ganz sicher nicht!) würde ich nicht empfehlen.
Die andern Marken kenn ich nicht so. Schau dir unbedingt noch Pfeiffer und Förster an. Ich habe u.a. solche, sind toll. Muss man aber auch aussuchen. ist nicht jedes gleich gut.

Wenn du genug Geld hast, warum kein Steinway? Und warum kein Flügel?

Gruss, S
 
Ich glaube Du hast mich falsch verstanden, ich möchte mir weder ein Klavier kaufen noch möchte ich wissen, welches Klavier objektiv betrachtet
das Beste ist ! Meine Frage lautet, welcher Klavierklang euch bisher am Besten gefallen hat.

Gruß
Thorsten
 
Unabhängig von der Marke finde ich, dass gerade bei den Klavieren das Höhenmaß einen großen Unterschied macht (noch größer als bei Flügeln das Längenmaß). Je niedriger ein Klavier, umso weniger Klangvolumen kommt im Bassbereich heraus, konstruktionsbedingt. Es gibt natürlich Klangunterschiede zwischen den Marken, aber an den physikalischen Grundprinzipien von Saitenlängen kommt keiner vorbei. Weiterhin ist der Winkel der Saiten immer weiter gespreizt, die Hämmer damit immer schräger geneigt und die ganze Konstruktion bewirkt immer größere Inharmonizitäten mit entsprechenden Klang- und Stimmeinbußen. Habe das zumindest in dem Buch von A. Reblitz gelesen.

Weiterhin fällt mir auf, dass beim Klavierkauf meist immer nur von einem neuen Klavier ausgegangen wird. Nun ist klar, dass durch starke Bespielung (was man ziemlich gut untersuchen kann) die Mechanik im Laufe der Zeit ausleiert und die Hämmer- und Dämpferfilze verhärten und verschleißen. Dies sind Dinge, die erneuert werden können. Oftmals finde ich bei alten Klavieren und alten Flügeln einen vollen runden Klang mit viel Sustain, im Gegensatz zu einem spitzen scharfen Klang eines neuen Klaviers. Es lohnt sich, auch wegen des ziemlich schnellen Preisverfalls neuer Klaviere, ältere Markenklaviere wie Grotrian-Steinweg anzutesten.
Gute alte Markenklaviere haben mit ihren Elfenbein- und Ebenholztasten oft einen Charme, den neue Spitzenklaviere mit ihren Plastiktastenbelägen nicht haben.

Daher meine ich, wenn man ein bestimmtes Preisbudget hat, lohnt sich die Abwägung zwischen
a) einem hohen Klavier einer weniger bekannten Marke und einem niedrigeren Klavier einer höherpreisigen Marke hinsichtlich des konstruktionsbedingten Klangvolumens und
b) zwischen einem neuen Klavier und einem gebrauchten Markenklavier.

Alte Konzert-Markenklaviere (d.h. so ab 1.40m Höhe) sind m.M. nach oft die bessere Wahl rein vom klanglichen Aspekt her gegenüber neuen Fernost-Produkten niedriger Höhe. Auch hat man die Preisaufwände geteilt - irgendwann kann man sich was gutes tun und die Hammerköpfe abschleifen/intonieren lassen, oder neue Hammerköpfe. Komplett neue Mechanik und Bass-Saitenbezug lohnt sich wohl nur bei absoluten Konzert-Spitzenklavieren.

Ähnliches gilt auch für alte<->neue Flügel und kurze<->lange Flügel. Habe selber einen alten 75 Jahre alten Steinway-Flügel und vor einiger Zeit komplett akustisch restaurieren lassen. Würde ihn nicht gegen einen neuen tauschen, so gut gefällt mir der Klang (es sei denn gegen einen längeren Flügel).
 
Unabhängig von der Marke finde ich, dass gerade bei den Klavieren das Höhenmaß einen großen Unterschied macht (noch größer als bei Flügeln das Längenmaß). Je niedriger ein Klavier, umso weniger Klangvolumen kommt im Bassbereich heraus, konstruktionsbedingt. Es gibt natürlich Klangunterschiede zwischen den Marken, aber an den physikalischen Grundprinzipien von Saitenlängen kommt keiner vorbei.

Ich finde in den letzten Jahre hat sich da aber einiges getan:
Die kleinen Instrumente der 60/70er Jahre haben mich nie vom Klavierhocker gehauen und waren klanglich immer sofort als Kleinklaviere zu erkennen.

Bei einem Schüler unterrichte ich auch einem neuen Sauter Carus 112 bei einem anderen auf einem neueren 116er Seiler.
Diese Instrumente klingen bereits richtig erwachsen mit schöner Dynamik und modulationsfähigem Klang bei makellosem Spielgefühl. Auch der Bass ist bei beiden Instrumenten angesichts der Bauhöhe erstaunlich.
Beide Instrumente würde ich auch einem deutlich höherem Schimmel oder Yamaha vorziehen. Zumindest den Klavieren dieser Marken die ich aus den Musikschulen kenne.


Grüße aus dem Norden

Horst
 
Mindenblues, du sprichtst mir aus der Seele.
Ich habe das seltene Glück, das ich einen Flügel besitze, der eine makellose Elfenbein Tastatur besitzt.
Ich möchte mit keinem neuen Steinway tauschen.
Ich liebe mein "Carl Hardt"

Gruß Chief
 
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Ich habe heute ein bischen herumprobiert. In absehbarer Zeit will ich mir nämlich ein Klavier mieten - mit der Option es später zu kaufen.

Am besten gefallen aus der Auswahl Seiler, Sauter, Korg und einem ziemlich alten Yamaha hat mir definitiv Sauter. Der Klang ist über den ganzen Tonumfang transparent aber recht erdig, hat einen Charakter, der mir sehr zusagt. Seiler war etwas weicher aber nicht so individuell. Korg fand ich ziemlich nichtssagend, nicht schlecht aber es fehlt die Persönlichkeit, etwas schwammig in den tiefen Tönen. Das Yamaha Kleinklavier war in der Mitte überraschend gefällig, etwas hart aber recht voll für die Größe. Die Bässe klangen allerdings sehr nach Blechdose. Es gab auch ein paar Wendl&Lung Klaviere, an deren Klang kann ich mich allerdings nicht erinnner, die müssen ziemlich uninteressant gewesen sein.

Ich werde mich jetzt nach der einfachsten Ausführung von Sauter Klavieren umsehen und nebenbei natürlich alle anderen Instrumente ausprobieren, denen ich begegne.

Ein älteres Kembel Kleinklavier aus den 70er Jahren kenne ich noch. Das hat einen etwas knurrigen Klang der mir auch ganz gut gefällt. Allerdings fängt es bein ff Akkorden an zu wackeln - jedenfalls auf Parkettboden.

Dann kenne ich noch ein ca. 100 Jahre altes Klavier der Marke R. Lipp & Sohn, das einen wunderschönen vollen Klang hat, ansonsten leider völlig ausgelutscht ist und nicht mehr auf die volle Tonhöhe stimmbar ist. Hätte ich genug Geld und einen vertrauenswürdigen Klavierbauer dazu, würde ich mich mit diesem Klavier beschäftigen. Aber neue Hämmer einzusetzen ist vermutlich nur ein kleiner Teil der notwendigen Arbeiten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Guendola, lch muss vorsichtig sein.
Warum konzentrierst du dich auf ein neues Klavier?
Versuch es doch einmal mit einem "Alten" so zwischen den Kriegen.

Gruß Chief
 
Guendola, lch muss vorsichtig sein.
Warum konzentrierst du dich auf ein neues Klavier?
Versuch es doch einmal mit einem "Alten" so zwischen den Kriegen.

Gruß Chief

Das Thema steht bei mir noch nicht an erster Stelle. Ich war etwas früh zu einem Termin aufgebrochen und hab die Zeit mit Klaviertesten verbracht. Und es paßte halt zum Thema hier.

Und das 100-jährige Klavier ist ja auch von zwischen den Kriegen, allerdings zwischen anderen als denen, die du meintest.
 
... Klaviere, an deren Klang kann ich mich allerdings nicht erinnnern...

Kann es sein dass du dich nicht nur an den Klang mancher Klaviere sondern auch an die Marke gar nicht mehr erinnerst?

Ein Klavier von Korg?
Die bauen doch nur Digital-Pianos oder?

Wie in einem anderen Thread schon geschrieben würde ich das Sauter Carus 112 und das 116er Seiler nochmals genauer testen.
 
Kann es sein dass du dich nicht nur an den Klang mancher Klaviere sondern auch an die Marke gar nicht mehr erinnerst?

Ein Klavier von Korg?
Die bauen doch nur Digital-Pianos oder?

Wie in einem anderen Thread schon geschrieben würde ich das Sauter Carus 112 und das 116er Seiler nochmals genauer testen.

Ein Klavier von Korg! Schon deswegen war es ziemlich einfach, sich das zu merken :)
Sogar mehrere...

Was sollte man bei Sauter Carus 112 und 116er Seiler genauer testen? Haben die versteckte Macken?
 
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Wo stehen denn die Korg Klaviere?
Das ist vermutlich nur Etikettenschwindel der eventuell gar nicht illegal ist da sich die bekannte Firma Korg wie ich gerade nachgelesen habe ihren Markennamne in Deutschland nur für "...Elektronische Musikinstrumente; elektronische Geräte zur Erzeugung von Tönen..." hat schützen lassen.

Vielleicht können wir dann auch bald über den neuen Flügel von Harley Davidson und das Klavier von Fiat diskutieren. :D

Sauter 112/Seiler 116:
Nein keine versteckte Macken. Das sollte eine Empfehlung sein.
Beide Klaviere halte ich in dieser Größe wirklich für sehr gut. Siehe weiter unten.


Grüße

Horst
 
thepianist73,
ich stimme dir zu,würde auch zu Pfeiffer tendieren, habe ja selber ein Vorgängermodell Carl Hardt, Firma ist leider 1928 pleite gegangen.
Frage: Kann man eigentlich Außenboarder (Yamaha) mit Schiffsdieselmotoren (Fiat-Borsig) entspricht Korg, vergleichen?

Gruß Chief
 
thepianist73,
ich stimme dir zu,würde auch zu Pfeiffer tendieren, habe ja selber ein Vorgängermodell Carl Hardt, Firma ist leider 1928 pleite gegangen.
Frage: Kann man eigentlich Außenboarder (Yamaha) mit Schiffsdieselmotoren (Fiat-Borsig) entspricht Korg, vergleichen?

Gruß Chief


Die haben vermutlich die gleiche Sinkgeschwindigkeit, wenn der Außenboarder aufgetankt ist.

Was die Korg-Klaviere betrifft: Vielleicht war es auch Kawai, jedenfalls waren die nicht wirklich interessant.
 
Ich habe ein restauriertes Grotrian Klavier, es hat alle klanglichen Aspekte der im Laden zur Auswahl stehenden Klaviere übertroffen. Sogar ein neues Klavier von Seiler, das 3 mal soviel kostete. Nicht nur klanglich, sondern auch technisch.

Das mit den hohen Klavieren: Stimmt das überhaupt, dass der Klang dann besser sei? Ich hab gehört, dass das nicht der Fall ist. Und dass ein zu kleines Klavier ebenfalls keinen guten Klang hat.
 
Größeres Klavier/ Flügel - größerer Resonanzboden/fläche - längere Saiten!!

Also sicher besser wie ein kleines, ganz verallgemeinern kann man es aber sicher auch nicht, denn es gibt auch schlecht Klingende große Instrumente!
Ach, und die Hebelverhältnisse sind bei großen Pianos (ab ca. 1,20m) meist auch besser.
 
Ist es denn nicht so, dass wenn das Klavier höher ist, die Bässe lauter klingen und sich dies zum Nachteil aufs Spielen auswirken kann?
 
Sorry, versteh ich nicht! (vielleicht steh ich grade auf dem Schlauch! :-) )
Wieso sollen sich laute Bässe negativ auswirken?
Ausserdem müssen die nicht unbedingt Lauter sein, aber voller im Klang.
 
Ist es denn nicht so, dass wenn das Klavier höher ist, die Bässe lauter klingen und sich dies zum Nachteil aufs Spielen auswirken kann?

In gewisser Weise ja, weil sich der Anschlag verändert, d.h. man einen anderen Anschlag braucht, um die Töne differenzieren zu können.
Das kann man sehen, wenn man Bechstein mit Steinway vergleicht. bechstein-Klavier oder -Flügel verlieren im Lauf der Jahre ihren weichen klang und werden meistens oben schrill und unten einfach nur verschwommen.
Steinway klingt unten meist dumpf, aber eher voll.
Was Yamaha betrifft, so habe ich damit bislang ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Der Yamaha-Flügel, auf dem ich meistens spiele, ist leider sehr "wabbelig" im Anschlag, daher muß ich vorher immer extra darauf üben, um meinen Anschlag darauf abzustimmen.
Mein Boston-Steinway ist recht hart, klingt dafür aber überall ziemlich satt. Das uralte Braga dagegen ist unten total toll, geniale Bässe, dafür verschwindet ab f' oben die Resonanz komplett.

Dazu kommt, daß man bei Flügeln auf A, B, oder C achten muß. Wer immer nur auf B-Flügeln gespielt hat, kann bei einem A- ein regelrechtes Wunder erleben und sich bei C- wundern, warum nichts geht... Ist etwa wie der Vergleich zwischen einem fetten Mercedes, einem Polo und einem Trabbi... Ok, nicht abwertend gemeint, nur so die Relation.

Bei Klavieren ist das ähnlich - sind sie 1,20m hoch, oder nur die kleinen Schummer-Chorklaviere, die meistens in Schulen oder Gemeindesälen stehen...
Mein Tipp: alle Klaviere AUSPROBIEREN, bevor man darauf vorspielt, am besten alle gravierenden takte aus jedem Stück. Sonst kann man ziemlich danebenliegen mit seiner Interpretation und dem Ausdruck.
 

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