Welche/wieviel Stücke wiederholt ihr regelmäßig?

Nicola

Nicola

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9. Jan. 2009
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Hallo!

Mich würde mal interessieren, ob ihr neben dem aktuellen immer nur die neuesten Stücke immer wieder spielt oder auch Stücke, die ihr eigentlich schon vor Monaten/Jahren "konntet", also auffrischt.

Kürzlich ist mir aufgefallen, daß ich das Stück "Air" von Bach gar nicht mehr richtig konnte, weil ich es vor Jahren zuletzt gespielt hatte. Dabei konnte ich es aber mal richtig gut.
Ich mußte es also neu einüben, was natürlich schneller ging als vor Jahren, aber dennoch.

Auch mein Sohn, der ja erst seit 1.5 Jahren spielt, kann die good old Heumann-Stücke ;) nicht mehr wirklich, weil sie schon zu lange zurückliegen.

Wie macht ihr das - spielt ihr Eure alten "Lieblingsstücke" ganz regelmäßig, damit ihr sie nicht verlernt?
Wie machen das Pianisten, die sehr viele komplizierte Stücke "intus" haben müssen?
Einfach liegen lassen und es geht nach 1 Jahr trotzdem noch?

Liebe Grüße
Nicola
 
Hallo Nicola, der Zeitaufwand, den ich als Anfänger in Stücke einbringe, ist mir viel zu hoch, als dass ich diese dann der Vergessenheit anheim stelle. Daher spiele ich alle Stücke permanent weiter. Damit das nicht ausartet, führe ich zur Zeit eine kleine Tabelle, um für das jeweilige Stück herauszufinden, wie lange ich es unbeschadet liegen lassen kann. Ziel ist natürlich, dass diese Zeiträume sich permanent verlängern.

Wichtig ist vielleicht noch, dass sich dies auf einen reinen Auswendigspieler bezieht. Und klar ist dann natürlich auch, dass die Stücke äußerst sorgfältig auswähle - sie müssen mir rundum gefallen und dürfen mich (vorläufig) nicht langweilen...
 
Hi,

ich gehe da ganz nach dem Lustprinzip vor. Ich habe ein paar persönliche "Evergreens", die ich immer wieder spiele, aber vieles verschwindet auch nach einer Weile (vielleicht auf Nimmerwiedersehen) in der Notenablage. Wenn ich alles "frisch" halten wollte, hätte ich zu wenig Zeit, Neues zu entdecken. Alles hat seine Zeit, auch manche Klavierstücke.

Zu den "Evergreens": Dazu gehören zum Beispiel das C-Dur-Präludium von Bach, das Nordische Lied von Schumann, und ein paar andere Sachen, die ich wahnsinnig schön finde (und die einfach sind; bin Wiedereinsteiger mit Zeitmangel).

Gruß,
Pigpen
 
Als Späteinsteiger ist mein Repertoire derzeit natürlich noch ebenso begrenzt wie (technisch) einfach.
Im Prinzip halte ich es genau so wie fisherman.
Zwei Stücke wollte ich gerne spielen, aber nach einer Weile ließ die Begeisterung nach. Irgendwann fallen diese wohl weg.
Was mir persönlich auffiel: das Wenige an moderneren Sachen (2 Filmmusiken) die ich gelernt habe, gibt mir nach einer Weile nicht mehr genug, sodaß ich da nachlässig werde. Bei klassischen Stücken geht es mir nicht so.
Die absoluten Anfänger-Einstiegs-8-Takter versinken wahrscheinlich bei jedem nach kurzer Zeit im Nirvana.
 
Da ich nun endlich Ferien hab´ (seit heute ;)) habe ich auch mal wieder ein paar alte Stücke in´s Gedächtnis gerufen.
Auch aber nur Stücke die ich entweder sehr mag (das erste "klassische", das erste von Bach, ein schönes Lied ohne Worte) oder die ich irgendwie als notwendig ansah (Etüden :rolleyes:).
Aber eine Frage die sich mir dabei auftat: Wie übt man diese?
Das erste klassische ging auf Anhieb zwar ganz gut, aber ich werde da wohl an zwei Tremolostellen feilen müssen.Bach ging erstmal gar nicht, aber nach einmaligem getrennten üben habe ich es wieder zusammen probiert, dann kam was aus dem Gedächtnis hoch (Gehirn: die Stelle ging jetzt, da geht der Rest ja sicher auch) - aber ganz rund war es in der Gänze nicht.
Und das Lied ohne Worte fällt mir klanglich gleich völlig ein, ich übe es auch nicht vorher getrennt, aber glaube, dass ich mir jede Schwankung weggedacht habe, da ich ja versucht habe möglichst das Gedächtnis zu rate zu ziehen.
Nach langem Prolog: Erarbeitet ihr die Stücke genauso wie damals, oder probiert ihr es auf die "Blitzart", wie sind eure Ergebnisse?
entschuldigt sich für vl. verwirrenden Satzbau,
classican
 
Ich wiederhole meine Stücke ziemlich unregelmäßig. Dabei passiert es natürlich, dass mir einiges verloren geht. Ich finde das aber gar nicht schlimm, weil ich mich ja am Klavier verbessere und deshalb zur Wiederauffrischung nur kurze Zeit benötige. Außerdem frage ich mich, ob es überhaupt sinnvoll ist eine einmal gelernte Spielweise für alle Ewigkeiten warmzuhalten?! Warum nicht jedesmal neu entdecken und noch mal alles kritisch hinterfragen :)

lg marcus
 
Hi .marcus.,
Ich wiederhole meine Stücke ziemlich unregelmäßig. Dabei passiert es natürlich, dass mir einiges verloren geht. Ich finde das aber gar nicht schlimm, weil ich mich ja am Klavier verbessere und deshalb zur Wiederauffrischung nur kurze Zeit benötige. Außerdem frage ich mich, ob es überhaupt sinnvoll ist eine einmal gelernte Spielweise für alle Ewigkeiten warmzuhalten?! Warum nicht jedesmal neu entdecken und noch mal alles kritisch hinterfragen :)

so seh ich es auch.

Aber ich hab' noch einen wichtigen Punkt:

Wenn man ein Stück richtig gut auswendig lernen will, dann ist es notwendig dass man es vergisst. Durch das Vergessen und dann wieder Auffrischen (mit allen notwendigen Techniken) wird es besonders gut im Gehirn verankert. Laut Experten muss das 3-5 mal vergessen und wieder gelernt werden, dann ist es für immer verankert

Deswegen habe ich nur ein paar (5-10) aktuelle Stücke, die ich spiele und andere die ich erst wieder spiele, wenn ich denke jetzt hab' ich sie vergessen. ;-)
Das Problem dann beim Wiederauffrischen ist, dass man schludrig vorgeht. Man lernt das Stück nicht wieder richtig gut und auswendig, sondern man spielt es dann ein bischen vom Blatt und wenn es dann wieder einigermassen klappt, lässt man es dabei. (man = ich ;-) )

Gruß
 
Ich vergesse leider fast alles und fast komplett, fast alle Stücke, die ich gespielt habe kann ich gar nicht mehr, weder Elise noch Mondscheinsonate usw. Ich finde es sogar irgendwie lustig, wie das Gehirn so funktioniert, von der "Für Elise" kann ich nur die ersten 10-12 Noten und mehr nicht. Tja...
 
Das ist ein wichtiges Problem. Ich versuche auch, neben aktuellen "alte" Stücke zu wiederholen. Das ist aber zeitlich nicht immer möglich, wenn man schon sehr viele Stücke geübt hat. So wird es wohl immer wieder dazu kommen, daß man Stücke - jedenfalls teilweise - vergißt, bzw daß diese durch neues Material aus dem Gehirn verdrängt werden, es zu Vermischungen kommt etc.
Aber wenn diese Regel stimmt, Bachopin, ist dies ja sogar vorteilhaft. Vielleicht sollte man sich einen Zeitplan machen, einen Teil für das Auffrischen des alten Repertoires - hier muß dann wohl täglich auch gewechselt werden -, den anderen für das neue.
Gruß, Tonio
 
Hallo zusammen!

Was das Stücke vergessen betrifft, ist meine Erfahrung, dass es sehr darauf ankommt, wie ich das Stück geübt habe:
Wenn dabei am Schluss nur die Finger wissen, was zu tun ist, dann dauert es keine 2 Wochen und das Stück ist weg. Wenn ich aber beim Üben wieder und wieder in den Notentext schaue und mir ganz bewusst mache, was ich da gerade spiele, dann kann ich das Stück noch Wochen nachdem ich es zur Seite gelegt habe abrufen. Vielleicht nicht mehr auswendig, aber vom Blatt geht es dann ganz gut.
Was sich bei mir auch bewährt hat, ist das Spielen von beliebigen Stellen aus. Wenn man in einem Stück an jeder Stelle mitten drin einsteigen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering, dass man nur so eine Art automatisiertes Bewegungsgedächtnis davon hat, die Bewegungen sind dann einfach bewusster und somit auch wirklich gelernt im Sinne von Abrufbarkeit. Und das merkt man noch nach ein paar Monaten.

Gruß und frohe Ostern schon mal,
Sesam

P.S. Ein "netter" Freizeitvertreib ist auch, aus dem Gedächtnis die Noten des aktuellen Stückes mal versuchen aufzuschreiben. Vorsicht: könnte frustrieren! Zeigt aber, dass wohl irgendwas nicht stimmen kann, wenn man wochenlang ein Stück übt und übt und übt....und dann nicht einmal die ersten 8 Takte des Notentextes auswendig kennt.
 
welche/wieviel Stücke wiederholt ihr regelmäßig

Hallo liebe Wieder-Holer,

das ist so eine Sache mit dem Auffrischen und Wiederausgraben - habe ich auch schon oft festgestellt!! Auch wenn der Wille zum Wiederholen da ist, um sich ein Anfänger-PLus+++-Repertoire zu schaffen, ist es dennoch oft frustrierend, wenn alte Sachen nicht mehr richtig klappen und man sich auszugsweise einzelne Passagen wieder richtig vorknöpfen muss - dann vergeht oft die Lust an dem alten und man wendet sich lieber den weniger lange zurückliegenden Stücken zu, die noch anhörbar sind.


Allerdings ist das meines Erachtens - auch wenn es bequem ist - Augenwischerei! Ich erinnere mich an ein Weihnachtsfest im größeren Familienkreis, bei dem ich - als erwachsener KLavieranfänger mit gerade mal sechs Monaten Unterricht (acht !!!) kleine Stücke auswendig für die liebe Verwandschaft vorbereitet hatte und auch nach der Bescherung ganz gut hinbekam - danach hatte ich natürlich nichts mehr vorzuweisen, woraufhin mein jüngster (immer sehr kritischer und nicht musikalisch, sondern nur sportlich tätiger) Bruder bemerkte: Was, du bist jetzt schon fertig, du übst doch schon so lange herum, also ich hätte gedacht, du präsentierst uns jetzt einen mindestens einstündigen Konzertvortrag, und zwar ohne Verspieler. Also wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig...

Das nur am Rande zu diesem Thema.

Viel Spaß beim fleißigen Wiederholen!!!


Liebe Grüße

Debbie digitalis
 

ich habe mir seit einigen jahren zur angewohnheit gemacht, ein "musiktagebuch" zu führen: höreindrücke von konzerten (seltener von cds), und natürlich all das, was mir beim spielen und üben auf- und einfällt: gedanken, bilder, stimmungen, aber auch ganz praktisches: z.b. warum ich einen anfänglichen fingersatz nach langem üben doch verworfen habe, heikle stellen, fingerübungen, die mir mal eingefallen sind (und die ich wahrscheinlich irgendwann wieder vergessen würde). von ganz früher habe ich zum glück auch noch die klavier-aufgabenhefte (ganz und gar keine augenweide, sondern zum himmel schreiendes elend).

seit anderthalb jahren nun baue ich auf anraten meines lehrers die stücke, die ich vor eins, zwei, drei jahren zur gleichen zeit "beendet" habe, systematisch in mein übeprogramm ein: als stücke zum warmspielen, zur detailarbeit am klang, als tempostudien (anstelle von hanon und czerny :D).

anfangs habe ich nur rosinen gepickt. aber es ist viel spannender, sich auch (und möglichst ohne die alten vorurteile) mit den stücken zu beschäftigen, an denen man früher mit langen zähnen gesessen hat. und "knecht ruprecht" oder eine clementi-sonatine, die ich vor jahren doch so gut "gekonnt" habe, werfen mit einem mal ganz neue fragen auf. manches erscheint in neuem licht und offenbart qualitäten, die ich früher gar nicht wahrgenommen habe (weil ich viel zu sehr mit dem abarbeiten von noten beschäftigt war). anderes wiederum, woran früher vielleicht mein herz gehangen hat, erlebe ich nur noch als trivial.

lg
a.
 
@ Debbie: mit Verlaub, dein Bruder ist ein Idiot! :D
 
Ich bereite mich im Moment auf einen Vorspielabend bei meinem Klavierlehrer vor, da wiederhole ich natürlich vor allem das, was ich dort spielen will.

Davon abgesehen nehme ich mir immer wieder mal die Zeit, alte Noten auszugraben und anzuspielen. Wenn mich dann die Lust packt, kommt ein Stück wieder für eine Weile in den regelmäßigen Spielablauf (ich spiele immer ein paar Stücke, bevor ich mich an die aktuelle "Arbeit" mache) und wird dabei natürlich auch wieder aufgefrischt, wenn nötig.

Der praktische Nebeneffekt dabei ist, daß ich immer wieder Neues in alten Stücken entdecke und sie außerdem immer weniger vergesse.
 
Welche/wielviel Stücke wiederholt ihr rgelmäßig

ich habe mir seit einigen jahren zur angewohnheit gemacht, ein "musiktagebuch" zu führen: höreindrücke von konzerten (seltener von cds), und natürlich all das, was mir beim spielen und üben auf- und einfällt: gedanken, bilder, stimmungen, aber auch ganz praktisches: z.b. warum ich einen anfänglichen fingersatz nach langem üben doch verworfen habe, heikle stellen, fingerübungen, die mir mal eingefallen sind (und die ich wahrscheinlich irgendwann wieder vergessen würde). von ganz früher habe ich zum glück auch noch die klavier-aufgabenhefte (ganz und gar keine augenweide, sondern zum himmel schreiendes elend).


Hallo Ariadne,

diesen Beitrag finde ich genial! Du zeichnest ja praktisch deine gesamte pianistische ud musikalisched Entwicklung für dich selbst auf und lernst damit aus deinen früheren Unzulänglichkeiten und Fehlern. So schaffst du dir die Möglichkeit, deine eigene Leistung noch einmal aus einer zeitlich versetzten und abgeklärten Perspektive zu beurteilen. Auch mir ist es schon einige Male so gegangen, dass ich früher als schwierig empfundene Stücke nach einem ausreichenden zeitlichen Abstand als eher lapidare Aufgaben angesehen habe. Diese Methode ermöglicht dir, deinen eigenen Fortschritt an dir selbst zu messen und nicht nur an letztendlich anonymen Pianistengrößen und Leuten hier im Forum, die - teils tatsächlich - vorwiegend "Grade 8-Repertoire" spielen und beherrschen.

Mach weiter so und herzliche Grüße

Debbie digitalis
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei mir ist das Wiederholen auch sehr unregelmäßig.
Da hab ich aber noch ne andere Frage:
Wie viele Stücke übt ihr zur gleichen Zeit? Aus verschiedenen Epochen oder von verschiedenen Komponisten? Wie geht ihr da vor?
 
Ich habe so ein halbes Dutzend Stücke, die ich regelmässig wiederhole. Leider ist es immer auch eine Zeitfrage, denn ich komme maximal 1 Stunde pro Tag zum Üben, und das noch lange nicht jeden Tag :(. Da kann ich höchstens 20 Minuten bis maximal ein halbes Stündchen zum Wiederholen der alten Stücke einsetzen. Da ist dann immer das eine oder andere dabei, das ich wieder richtig erarbeiten muss, weil ich es schon fast vergessen habe ... Vielleicht sollte ich auch mal eine Übetabelle führen, um da ein wenig Regelmässigkeit reinzubringen. Es ärgert mich nämlich oft, wenn ich wieder bei fast Null anfangen muss.

@manaus: im Moment übe ich "Für Elise" und "another day in paradise" - also schon zwei Welten ;).
 
Also ich finde es nicht wichtig, die Stücke die ich vor 1-2 Jahren gespielt habe, genauso zu spielen wie damals. Denn erstens spielt man sie ganz sicher nicht mehr so, sondern anders. und zweitens habe ich doch 2 Jahre neue Spielerfahrung, im Endeffekt spiele ich sie doch auf jeden Fall besser als damals! Meine "alten" Stücke spiele ich heute anders, eigentlich besser, man entwickelts sich ja zum Glück weiter, es überrascht mich teilweise, wie einfach Stücke von damals zu spielen sind, daran sehe ich wie ich mich entwickelt habe. Aber es zeigt mir natürlich auch, wie weit ich noch von meinen "Zielen" entfernt bin, denn die Fortschritte an sich gehen eher langsam voran. Viele Stücke von damals, die ich auswendig spielen konnte, die spiele ich nun direkt vom Blatt, eine ganz neue Erfahrung, aber es ist so als ob ich sie zum ersten Mal richtig spielen würde. Meine aktuellen Stücke sind zur Zeit der "Pachelbel Kanon" von irgendeinem Unbekannten, und die "Elise", zeitglich übe ich ein Allegro von F.Kuhlau, das ist nicht ganz einfach, auch wenn Kuhlau schon eher einfach ist. Also ich denke nicht dass man immer von vorne anfangen muss, denn die eigene Technik entwickelt sich doch auch weiter.
LG
 
hallo,

bei mir hat sich das "vergessen" und "wiederholen" verändert:
- als Kind hatte ich nach Vorspielen innerhalb weniger Wochen völlig vergessen, was ich gespielt hatte, da ja neue Aufgaben gekommen waren: in diesem Rhyrhmus ging es jahrelang (üben, vorspielen, vergessen)
- als Jugendlicher hatte ich bzgl. Romantik/Spätromantik "Blut geleckt" und Sachen aus diesem Bereich nicht mehr vergessen (sehr wohl aber andere)
- mit 16 kam ich in die "Vorklasse", kurz darauf begann dann das Klavierstudium richtig: das vergessen "gelang" mir nur noch mit den Stücken, die mir wirklich ganz und gar nichts sagten, die ich aber üben musste; die anderen blieben
- mit ca. 20 hatte ich ein "Repertoire", das für 3 Klavierabende genügte (das aber einseitig romantisch/spätromantisch ausgerichtet war), dazu mehrere Klavierkonzerte und etwas Kammermusik - vergessen ließ sich da kaum was, weil alles sehr intensiv und konzentriert geübt werden musste

Heute geht es mir so, dass ich nur "scheinbar" vergesse - das ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Wenn ich etwas seit mehreren Jahren gar nicht gespielt habe, dann kann ich es nicht einfach sofort ohne Noten "reaktivieren" - aber wenn ich es lese und dabei die Details dann wieder erinnere, dann kann ich es auch spielen. Es ist quasi wie eingefroren: nach dem auftauen ist es wieder frisch. Z.B. hatte ich mal für mehrere Jahre die Nase voll von "Bilder einer Ausstellung" und "Trois Mouvements de Petrouchka" und spielte die nicht. Als sie mich nach dieser totalen "nicht-anfassen-Pause" von mehreren Jahren wieder interessierten, hatte es jeweils nur ein paar Tage gedauert, und sie waren wieder vorhanden (freilich neu oder jedenfalls erfrischt, also anders als zuvor).

Ich glaube zu diesem Thema zweierlei:
1. womit man sich sehr intensiv befasst hat, das vergisst man nur scheinbar
2. je mehr "Praxis" man hat, je mehr Erfahrung, umso weniger vergisst man (und umso schneller lernt man neues)

so jedenfalls geht es mir.

Gruß, Rolf
 
Hallo,

ich denke mal, ob und wieviel Stücke man sich warm hält, und wie lange, kommt aus den "Status" an. Wenn man "Schüler" ist und sozusagen stetig fortschreitet, so wie ich es hoffe zu tun:), kann man nicht alle Stücke behalten! Dann müsste ich ja von den ersten kleinen Liedern bis jetzt über 200 Stücke spielen...

In den letzten 2 Jahren ca. habe ich mir angewöhnt, immer einige Stücke, die es mir wert erschienen, einfach immer wieder mit zu spielen/üben. Dazu habe ich mir hinten im "Hausaufgabenheft" :cool: eine Liste gemacht, wo alle neuen mir wertvollen Stücke drauf kommen.

Im Laufe der Zeit geht das eine oder andere verloren, das ist aber nicht schlimm, denn es kommen ja immer welche dazu. Auf die Weise habe ich eigentlich immer 5-6 Stücke, die ich jederzeit "kalt" vorspielen könnte.

Klavirus
 

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