Welche drei Stücke wollt Ihr in diesem Leben noch unbedingt spielen?

@Chopinne und @pianochris66
Vielleicht bin ich mißverstanden worden. Ich habe eigentlich gemeint, dass mich Stücke, die anspruchsvoller als die genannten sind, nicht mehr reizen. Dabei habe ich an diverse Klavierkonzerte und Liszt-Frickeleien gedacht.
Die drei aufgeführten Stücke haben definitiv recht hohe Ansprüche!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nämlich nichts anderes als das Streben nach Glück und das richtet sich nach den Dingen, denen man Prioritäten und Werte gibt.

"Streben nach Glück" ist aber Blödsinn, weil man Glück nicht "machen" kann.

Genau das bildet sich z.B. der Spießer (aber auch der Veganer oder Esoteriker...) ein.
Der Doppelhaushälften-Spießer denkt: Mein Leben muss erstmal so und so "eingerichtet" sein, dann werde ich zufrieden / glücklich sein.

Dies tritt jedoch nicht ein. Es kann natürlich ohne weiteres glückliche Momente in seinem Leben geben, genauso wie in dem Leben anderer, aber die kommen nicht, weil er sich sein Leben so eingerichtet hat.

Meist wird der typische Spießer feststellen, dass er mit zu viel Schulden in einer Situation festhängt, die gekennzeichnet ist durch u.a. ein eingeschlafenes Sexleben, nervige Kinder und einen völlig durchgetakteten Tagesablauf, bei dem das 10minütige Zwischendurch-Klimpern von TEY-Krams auf dem weißen Klavier schon die ultimative "Oase" des ausgehenden Tages darstellt.
Für mich ist das traurig.

Glück ist etwas, was einem in bestimmten Momenten - aber nicht als andauernder Zustand - als unberechenbare "Gnade" zuteil wird.

LG,
Hasenbein
 
Dumme Frage zwischendurch: was bitteschön ist "Tey"-Kram?
 
Glück ist etwas, was einem in bestimmten Momenten - aber nicht als andauernder Zustand - als unberechenbare "Gnade" zuteil wird.
So ist es. Und ganz typisch für die spießigen Doppelhaushäfltenträumer sind das zum Beispiel Momente mit den eigenen Kindern, Familie..., für die der Doppelhaushälftenträumer das Doppelhaus als gute Umgebung ansieht.
Logisch kann man Glück nicht "bauen" aber man will sich so einrichten, dass man es einfangen kann. Das wirst Du bei Dir auch bemerken, wenn Du mal drüber nachdenkst. Alles was Du machst und tust, tust Du weil Du Dir glückliche Momente davon erhoffst. Anders wäre ein Leben überhaupt nicht möglich. Ob man "sein Glück" nun in der Musik oder in der Doppelhaushälfte für die Familie oder im Reisen oder im Arbeiten oder im Lesen... findet, ist einerlei. Nur für jeweils Außenstehende wirkt das eine evtl. langweiliger als das andere.

@mbast : TEY= Thierssen, Einaudi, Yiruma :-)
 
Angenommen ich lerne meinen Partner bei einem TEY Stück kennen, weil wir beide die Augen verdrehen. In 50 Jahren werde ich vielleicht genau dieses Stück spielen wollen, da es durch die Erinnerung grösser geworden ist als nur TEY.

Glück ist individuell und da gebe ich allen recht, die gnade eines Augenblicks:)

Eva, für die es Glück sein kann 4 mal die Woche in einem Kampftraining zu "vermöbeln" (selten) und "vermöbelt zu werden" (häufiger).

Und es würde mir nicht im Traum einfallen euch komisch anzugucken, weil ihr das nicht teilt:)
 
Genau das bildet sich z.B. der Spießer (aber auch der Veganer oder Esoteriker...) ein
Für dich sind aber auch alle gleich. Da gibt es dann eben DEN Veganer, Esoteriker etc.
Wenn z.B. jemand chronisch krank war und nach einer Ernährungsumstellung (vegan ohne künstlichen Müll) keinerlei Beschwerden mehr hat, ist das doch definitiv eine Steigerung des persönlichen Wohlgefühls und Glücks. Wer bildet sich da etwas ein? Andere machen es halt in erster Linie, weil ihnen widerstrebt, auf Mitlebewesen herumzukauen. Und fühlen sich dabei besser.
Glück bedeutet für jeden etwas anderes. Aufgabe ist nun, sein persönliches Glück zu finden und etwas dafür zu tun, sich dem anzunähern. Das ist für den einen eben das Haus mit Hund und Flügel, für den anderen ein ungebundenes Herumreisen ohne Lasten.
Mein Mann z.B. ist seit einigen Monaten total verrückt nach Schach. In jeder freien Minute zieht er sich Schachvideos von den englischsprachigen Großmeistern rein und saugt das Ganze auf wie ein Schwamm. Ich kann damit nix anfangen. Aber alleine zu sehen, dass es ihm in dem Moment verdammt gut damit geht, reicht doch schon. Da darf er mir dann auch gerne mal eine von ihm aufgezeichnete Partie gegen ELO 1900 vorführen. Ich gucke mir das an, nicke und finde es schön, dass er sich über den Sieg freut. Und geh danach wieder in den Keller an den Flügel.
Letzthin habe ich einen Vortrag von Birkenbihl auf Youtube gesehen. Da ging es um ein ähnliches Thema. Wenn der Ausländer in der U-Bahn grundlos vor sich hinsummt, regen sich manche Zeitgenossen auf. Denn: das macht man doch nicht!
Ich könnte kotzen! Sorry!
Warum kann man nicht jeden mit seinen eigenen kleinen Freuden glücklich sein lassen? Je mehr glückliche Momente Menschen in ihr Leben integrieren können, desto besser.
LG,
NaMu
 
"Meist wird der typische Spießer feststellen, dass er mit zu viel Schulden in einer Situation festhängt, die gekennzeichnet ist durch u.a. ein eingeschlafenes Sexleben, nervige Kinder und einen völlig durchgetakteten Tagesablauf, bei dem das 10minütige Zwischendurch-Klimpern von TEY-Krams auf dem weißen Klavier schon die ultimative "Oase" des ausgehenden Tages darstellt.

Gibt es auch Glücksgefühle wenn man auf anderen herumtrampelt?
Oder passiert das hier aus purer Frustration?
Was treibt Dich an?
 

Gute Frage! Erinnert mich auch an Tennis. 90% der Zeit beim Tennis ist nur mit Ärger verbunden. Glücklich ist man eigentlich erst über den letzten Punkt und auch nur dann, wenn es der eigene ist. :-D

Hmmm... so gesehen hast du natürlich auch Recht... zumal ich auch Tennis spiele... :lol: Aber mir macht das alles tatsächlich Spaß, vor allem das Klavierspielen lernen (sonst würde ich mich ja kaum in meiner Freizeit damit "herumquälen"!) - wobei ich natürlich auch kleinere Frustphasen kenne. Und wenn dann ein Stück nach vielem Üben endlich läuft, oder ich tatsächlich mal meinen Tennistrainer austricksen kann - ja, dann ist das doch ein Glücksgefühl!
 
Gibt es auch Glücksgefühle wenn man auf anderen herumtrampelt?
Oder passiert das hier aus purer Frustration?
Was treibt Dich an?
Ich gehe alle Wetten ein, Stegull, dass Du Dich in manchen Punkten meiner bewusst etwas überspitzt formulierten Beschreibung wiedergefunden hast und Du Dich daher durch sie getroffen fühlst. Sorry!
Nicht Frustration treibt mich, sondern lediglich Beobachtung.
Nach außen tun diese typischen Familien-Hausbewohner-Spießer immer so, als wäre alles ganz prima. Lernt man sie näher kennen, blickt man allzu oft in einen Abgrund aus Desillusionierung, Frust, sexueller Unerfülltheit und Stress. Irgendwann, spätestens wenn die Kinder alt genug sind, hat nicht selten dann einer genug von dem Scheiß und bricht aus. Das nennt man dann "Midlife Crisis", als wäre es etwas durch das Lebensalter Bedingtes - dabei ist es etwas durch die (selbstgeschaffenen) Lebensumstände Aufgestautes und sich Bahn Brechendes.
 
Ey, @hasenbein
Du schreibst so plastisch über diese Spießer, da könnte man fast denken du weißt wovon du schreibst.
Diejenigen, die andere Modelle in Grund und Boden lästern, sind meist mit dem eigenen Leben unglücklich. Oder neidisch auf die anderen.
Und merke: Wer andere als Spießer bezeichnet, ist meist selber einer.
:-D


Dazu fällt mir noch folgender Spruch ein:

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Irgendwann, spätestens wenn die Kinder alt genug sind, hat nicht selten dann einer genug von dem Scheiß und bricht aus. Das nennt man dann "Midlife Crisis", als wäre es etwas durch das Lebensalter Bedingtes - dabei ist es etwas durch die (selbstgeschaffenen) Lebensumstände Aufgestautes und sich Bahn Brechendes.

Ja, das gibt es. Nicht flächendeckend, aber auch nicht selten (meistens erfährt man es als Außenstehender auch nicht, weil nicht jede/r über die - wie viel bezahlt die Krankenkasse? - x Stunden bei der Psychotherapie berichtet). Man darf also von einer nicht unbeträchtlichen Dunkelziffer ausgehen. Übrigens heißt es sicher nicht "Midlife Crisis", weil es mit dem Alter zusammenhängt, sondern weil dieses Alter mit den von Dir beschriebenen Begleitumständen dasjenige für eine Zwischenbilanz ist.

Na und? Die wenigsten Leute halten das, was sie tun, in dem Moment, wo sie es tun, für radikal falsch (sonst würden sie es in diesem Moment nicht tun, üblicherweise). Wenn man zu einem späteren Zeitpunkt feststellt, dass man was ändern möchte, dann ändert man es halt. Oder man ändert nichts, weil die Änderung zu aufwändig oder zu unsicher ist. Auch das ist eine legitime Entscheidung. Allein schon weil "Veränderung" nicht automatisch "Verbesserung" bedeutet.

Kein Grund, darüber abzulästern. Würden alle Lebensentwürfe sich gleichen, hätten wir ein paar Probleme mehr. :lol: Ich stelle mir gerade eine Gesellschaft vor, deren Mitglieder zum überwältigenden Prozentsatz Pianist wären/werden wollten. :lol:
 

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