Was macht professionelles Klavierspiel aus?

Vielleicht tritt der Dompteur öffentlich auf und besteitet damit einen Teil seines Lebensunterhalts? :denken:
 
Anmerkung zur Diskussion, bevor sie zerfaserte:
Daniel Barenboim sagte mal auf die Frage, woran man einen guten (ich weiss, hier ging es um professionell, aber ist ja auch nur eine Anmerkung und vielleicht gar nicht so weit vom Thema entfernt) Pianisten erkennen könne in etwa folgendes: "es gibt zwei Arten: entweder klingt es so leicht, dass hinterher alle sagen "oh, das könnte ich auch spielen", oder es klingt so schwer, dass hinterher alle sagen "das könnte ich nie spielen" ".
So könnte man sich bei dieser Frage doch auf eine elegante Bauchgefühllösung einigen, oder? ;-)
 
@gastspiel: Magst Du vielleicht kurz erläutern, warum Du diesen Link gepostet hast und worum es da geht?
 
@gastspiel: Magst Du vielleicht kurz erläutern, warum Du diesen Link gepostet hast und worum es da geht?
Er erklärt doch ganz anschaulich, selbsterklärend!, dass professionelles Klavierspiel mittlerweile auch im trad. Klassikbereich hauptsächlich Show ist.

https://www.universal-music.de/anne...l-trifonov-kuendigen-schubert-album-an-245209

Wer bei diesem schwülstigen Photo mit Hundeblick Trifonovs noch einmal über Pianistinnen Cover lästert....und Frau Mutter präsentiert ja auch ihren Vorbau passend...aber er schaut nicht hin ...

Kann natürlich auch in irgendeinen Lang Lang Thread verschoben werden. Aber ich fand die Review hier ganz passend.

Lang Lang ist wohl seit Monaten aufgrund einer Verletzung des linken Arms gehandicapt und tritt eigentlich nicht auf.Aber die Eröffnungsgala der Carnegie Hall wollte er wohl nicht "vermissen". Die Lösung er spielte jedenfalls zum Teil mit rechts Rhapsody in Blue, einer seiner Nachwuchstalente den linken Part, aber eigentlich auch Teile des Rechten. Außerdem spielte auch noch Chick Corea an einem anderen Klavier mit.
Der Rezensent der New York Times war jedenfalls nicht begeistert.

Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass jeder des Englischen soweit mächtig sein sollte, um den Artikel problemlos zu verstehen. Da finde ich die ellenlosen Posts im AfD Thread problematischer.

Wir können natürlich auch solange warten, bis der Artikel in der deutschen Presse in der sauregaurken Zeit nochmal als Top News verwurstet wird und die DEUTSCHE KLAVIERLEHRERZUNFT es auch versteht...

Jedesmal eine seitenlange Inhaltsangabe von Zeitungsartikeln... NEIN
 
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ja, schöne Beispiele für eine andere Beobachtung, nämlich dass diese Damen zwar alle schön Klavier spielen können, aber durchaus mit Ihren Reizen nicht geizen. Schwieriges Thema, weil man ja zum Erfolg ruhig alles einsetzen sollte, was man so hat,das kann ich gut verstehen. Wenn dann aber das einzige Differenzierungsmerkmal der prozentuale Anteil der unbedeckten Haut wird, das ist schon grenzwertig. Dann gibt es ja noch den Barfuß-Trend, oder High-heels... Irgendwie nervt mich sowas, aber es scheint gut anzukommen...
:denken:

Es gibt eben stets - nicht nur in der klassischen Musik - die Kritiker- und Fachmeinungen, und die Wahrnehmung des großen Publikums, das eine Darbietung als beeindruckend und mitreißend wahrnimmt, ohne vermutlich in den meisten Fällen subtile gestalterische Details wie die Gewichtung einer Phrase überhaupt nur wahrzunehmen, Musik dennoch aber dennoch stark empfinden kann. Ihc weiß - aus anderen Bereichen als der klassischen Musik - dass der analytische Verstand und Fachwissen einen unverstellten Genuss oft deutlich erschweren. Fluch oder Segen?

Es gibt jenseits der reinen pianistischen Kunst mit bewusster Gestaltung der kleinsten Details sicher viele andere Faktoren, die das Publikum für einen Vortrag begeistern können. Bühnenpräsenz, Ausstrahlung, Aussehen, Körpersprache usw. Wenn sagen wir (ich nehme ein beliebiges Beispiel) ein Lang Lang oder eine Yuja Wang das Pulikum in ihren Bann ziehen, ist das legitim. Ich hoffe, dass die Komponisten ihre Musik nicht nur für ein akademisches Fachpublikum geschrieben haben. Dazu kommt, dass viele Werke ihren Zauber auch dann entfalten, wenn die kleinsten gestalterischen Details (nach Meinung der "Experten") nicht beachtet werden. Dafür spicht schon, dass es viele mitreißende Aufnahmen eines Werkes gibt, die voneinandern stark abweichen.

Die Klassische Musik leidet m.E. unter der heillosen Überfrachtung mit Erwartungen und Leistungs- Erwartungen von allen Seiten. Jemand Armes muss etwas vorspielen, das die meisten bereits aus -zig hervorragenden Einspielungen kennen, mit der Vorgabe, es genau "wie der Komponist es niedergeschrieben hat" zu spielen, aber dennoch seine eigene Handschrift einzubringen usw.
Und dennoch kommen dann all die Kommentare à la "zu schnell"; "zu langsam", "vielleicht spielt er erst mal, was die Komponist aufgeschrieben hat" usw. Wehe der Interpret nimmt sich ein paar Freiheiten.

Sowas ist in der gesamten Kunstwelt einmalig. Man stelle sich vor, ein halbwegs bekannter Theater- Regisseur würde Schiller, Shakesspeare oder wen auch immer auf die Bühne bringen "wie der Autor es sich damals vorstellte", der wäre nach dieser Produktion als Regisseur erledigt. Sowas will keiner sehen.
 
Ich lese z.B. bei User- Einspielungen in diesem und anderen Foren ständig Kommentare à la "wie wäre es, wenn du erstmal spielst, was im Notentext steht"; oder eben ein banales "zu schnell"/ "zu langsam" oder ein schön konstruktives "Falsch!" - oder zu viel/ zu wenig Legato, Bass zu laut/ leise etc pp
 

Die meisten User-Einspielungen hier sind nun mal Amateur-Einspielungen. Falsche Noten, falsches Tempo, ein verzerrter Rhythmus, unklare Phrasierungen, klangliche Unausgewogenheiten etc. pp. sind keine besonders originellen "Interpretationen", sondern Momentaufnahmen eines Stückes mit oft noch groben Mängeln. Die Kommentare sind deshalb keine subjektiven Interpretationsvorgaben, sondern lediglich Hinweise auf klar zu benennende, objektive (!) Fehler.
 
Ich verbinde den Begriff professionell immer erstmal mit "Geld verdienen". Für die Einstufung in gute Musik, schlechte Musik oder ähnliches finde ich ihn prinzipiell eher unpassend....
 
Diese Vorgabe wäre mir neu. Wer macht die?
z.B. Juroren bei Wettbewerben, die z.T. schön den Notentext mitlesen
und hier gibt es doch täglich Kommentare, das muss so gespielt werdem, zuviel zu wenig legato etc. - auch von dir mein Sohn...
und ob man das jetzt als "objektiven Fehler" benennt..
es gab ein schönes Beispiel in den letzten Wochen bei einem Rezensenten der Sueddeutschen Zeitung, ein wohl bekannter Kritiker und Echo Juror, der als Promo auf seiner Homepage seinen eigenen wikipedia Artikel verlinkt. . brüll...ich lag fast lachend auf dem Boden.

Er lobte Emily Bear, gleichzeitig warf er ihr vor, dass sie an manchen Stellen ? schlampig bei ihren Soli gespielt habe. Sie ist bei weitem, weitem kein Trifonov oder was auch immer...

aber er benannte weder etwas konkretes, noch schien er erkannt zu haben, dass die Impro jedes Solos am Abend dazugehörte. Die ersten 2 Stücke kann er nicht gemeint haben, weil die ja von ihr stammten und er die Noten nicht kennen kann, weiß ich immer noch nicht welche falschen Töne er meinte

Abgesehen, dass die Kritik unabhängig on Emily Bear in diesem unsäglichen zynischen hochnäsigen gescheiterten Kritiker/Feuilleton Deutsch geschrieben war. Statt Taxifahrer wird man eben als gescheiterter Germanist Musikkritiker...wenn also schon so ein Loser jemand quasi mit so ner Einstellung zu Night of the Proms geht, wie setzt er sich dann erst in ein traditionelles klassisches Konzert...wie bewertet so ein Loser erst beim Echo oder bei einem angeblich seriösen Klassik oder Jazzwettbewerb.
Wie wurden hier schon mehrfach die falschen Töne von Barenboim kritisiert..der aber dann immer noch besser klingt als 99,999999999% der Kritiker.

Wenn also der Klaviernachwuchs mit diesen Losern konfrontiert wird und von diesen abhängig ist, da kann doch nur unmusikalischer Schrott rauskommen.
 
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Selbst wenn man ein Stück nicht kennt kann man beurteilen, ob es schlampig gespielt wurde oder nicht, ob da ein Anfänger, Amateur, Profi oder Genie am Werk ist (zumal bei so leicht verständlicher Musik).
 
Selbst wenn man ein Stück nicht kennt kann man beurteilen, ob es schlampig gespielt wurde oder nicht, ob da ein Anfänger, Amateur, Profi oder Genie am Werk ist (zumal bei so leicht verständlicher Musik).
man mann aber dann bestimmt auch das Stück angeben, es bleibt sonst einfach nur ne Behauptung ;)

Ich kann mich auch als eigentlich völliger Laie in dein Konzert setzen und einfach schreiben, @Stilblüte spielte an manchen Stellen schlampig. Wer kann das dann im Nachinein nachprüfen. Es steht ja in der Zeitung, es wird schon stimmen ;)
 
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z.B. Juroren bei Wettbewerben, die z.T. schön den Notentext mitlesen
und hier gibt es doch täglich Kommentare, das muss so gespielt werdem, zuviel zu wenig legato etc. - auch von dir mein Sohn...
und ob man das jetzt als "objektiven Fehler" benennt..

Erstens: Juroren lesen bei Wettbewerben nicht den Text mit. Die kennen das Repertoire.

Zweitens: Wenn ich hier Kommentare zu Einspielungen gebe (was ich selten tue), dann liefere ich eine Begründung für meine Auffassung mit. Und ich halte meine Auffassung eines Werkes zwar für durchdacht und schlüssig, aber nicht für die allein selig machende.

Drittens: Schon gar nicht bin ich dein Sohn und möchte auch nicht so betitelt werden.

Viertens. Ob du es glaubst oder nicht - es gibt eine Menge objektiv benennbarer Fehler jenseits des blanken Notentextes.
 
Erstens: Juroren lesen bei Wettbewerben nicht den Text mit. Die kennen das Repertoire.

Zweitens: Wenn ich hier Kommentare zu Einspielungen gebe (was ich selten tue), dann liefere ich eine Begründung für meine Auffassung mit. Und ich halte meine Auffassung eines Werkes zwar für durchdacht und schlüssig, aber nicht für die allein selig machende.

Drittens: Schon gar nicht bin ich dein Sohn und möchte auch nicht so betitelt werden.

Viertens. Ob du es glaubst oder nicht - es gibt eine Menge objektiv benennbarer Fehler jenseits des blanken Notentextes.
Natürlich bist du nicht mein Sohn, ich bin ja auch nicht Caesar. :)
Also ich habe durchaus schon Bildervon Juroren mit Noten vor sich gesehen.
Ja du bist einer der wenigen hier, die ihre Meinung begrübden, bloß ist das so ne Sache mit den objektiven Kriterien, siehe z.B. Olga Scheps Thread. Oder manchmal scheinen sich doch auch die objektiven Kriterien von manchen Juroren nach den Klavierstunden zu richten, die ein Teilnehmer vorher beim Juror genomnen hat :)
Und was die Kritiker betrifft, so schmeiß ich mich immer noch weg, wenn ich an das Geschwafel vom Rezensenten von @Stilblüte? CD denke. Aber anscheinend ist dieses inhaltlose ...der snobistischen Gastrokritik sehr ähnlich. Ich gabe in den letzen Wochen so oft Fehlinfos gelesen, wo ich mich oft fragte, war die Person überhaupt da, wo hat sie abgeschrieben?
Das Problem ist ja, wenn ein "renomierter" Kritiker schreibt, es kann völliger Schwachsinn sein, Mick spielte sich den...zusammen, so bist du erst einmal abgestempelt, und ein Konzertveranstalter überlegt sich, ob er dich bucht.
Ich wäre einfach dafür, man lässt die Kritikerzunft Taxi fahren oder schreibt oben über jede Kritik"Die Kritik ist die subjektive Meinung des Rezensenten. Die Möglichkeit des Schwachsinns ist gegeben".
Und nochmal eine Persok, die den eigenen wikipedia Artikel statt selber erstellter Bio verlinkt...
 
Hier werden wir wieder Zeuge eines typischen Phänomens unserer Zeit:

Leute ohne Ahnung meinen, genauso mitreden zu dürfen wie Fachleute, und messen ihrer Meinung einen gleichrangigen Wert zu. Zudem halten sie Beurteilung von Musik (falls sie sie nicht sowieso komplett ablehnen) für eine rein subjektive und von bestimmten Kompetenzen unabhängige Angelegenheit.

Wie kommt das? Man kann vermuten: Zum einen hat es sicherlich mit der Pop-Kultur zu tun, in der fachliche Ausbildung und handwerkliches Können unwichtig geworden ist, ja in der sogar häufig mit der Inkompetenz kokettiert bis geradezu angegeben wird. Zum anderen liegt es am Bildungs- und Erziehungssystem, in dem der kleine Leander-Tristan für jeden Furz gelobt wird und Kritik als schädliche, demotivierende Sache gesehen wird - dadurch entstehen lauter Narzissten.
 
Hier werden wir wieder Zeuge eines typischen Phänomens unserer Zeit:

Leute ohne Ahnung meinen, genauso mitreden zu dürfen wie Fachleute, und messen ihrer Meinung einen gleichrangigen Wert zu. Zudem halten sie Beurteilung von Musik (falls sie sie nicht sowieso komplett ablehnen) für eine rein subjektive und von bestimmten Kompetenzen unabhängige Angelegenheit.

Wie kommt das? Man kann vermuten: Zum einen hat es sicherlich mit der Pop-Kultur zu tun, in der fachliche Ausbildung und handwerkliches Können unwichtig geworden ist, ja in der sogar häufig mit der Inkompetenz kokettiert bis geradezu angegeben wird. Zum anderen liegt es am Bildungs- und Erziehungssystem, in dem der kleine Leander-Tristan für jeden Furz gelobt wird und Kritik als schädliche, demotivierende Sache gesehen wird - dadurch entstehen lauter Narzissten.
Ich hatte dich schon vermisst :)
Bin ich froh, dass du toll bist. Könnte vielleicht dran liegen, dass auch deine Beurteilungen zu über 90% als subjektives Empfinden rüberkommen. Wenn die Kritiker bloß Fachleute wären, sind sie ja meistens eben nicht. Einer mit ner richtigen Musikausbildung ist mir ja eben noch nicht untergekommen, die haben besseres zu tun, besonders die Erfolgreichen, als sich mit mir zu streiten oder wie Hasso das Forum 24/7 nach einem möglichen Streitpartner zu durchsuchen. Was können wir dafür, dass dir deine strengen Eltern im musischen Bereich jede Freiheit ließen (Übersetzung: Sie haben sich wie ein Sack Reis dafür interessiert) Übrigens 90% deines Posts hast du wie ein Groschenroman Setzbaukasten in letzter Zeit schon mehrfach verwendet. Schreibst du auch eigene Wikipedia Artikel?
P.S. Da ich davon ausgehe, dass du den Kritiker persönlich kennst, wenn du wirklich im Jazzbereich tätig bist, ...könntest du ihn ja vielleicht darauf hinweisen, zumindest die peinliche wikipedia Verlinkung zu entfernen ;)
 
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