Was macht professionelles Klavierspiel aus?

Hier ist die Kritik nachzulesen:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/konzert-hoechste-toene-von-alten-hasen-1.3785811

Und hier die frevelhafte unsägliche zynische hochnäsige Stelle:

"Und dann ist da das Programm selbst. Mit passgenauer Präzision werden über fast drei Stunden hinweg die Generationen bezirzt. Für die Youngsters einerseits und die Großeltern auf der anderen gehört ein Newcomer in den Ablauf, in diesem Fall die 16-jährige Amerikanerin Emily Bear, die als Nachwuchspianistin und unverkrampft charmanter Blickfang den Ablauf klammert und mit virtuosen, wenn auch stellenweise etwas schlampig gespielten Solo-Stücken und Showbiz-Einlagen wie einem über dem Publikum schwebendem Klavierpodest Staunen hervorruft."


Konkrete Kritik sieht wahrscheinlich so aus:

Statt Taxifahrer wird man eben als gescheiterter Germanist Musikkritiker...wenn also schon so ein Loser jemand quasi mit so ner Einstellung zu Night of the Proms geht ... wie bewertet so ein Loser erst beim Echo oder bei einem angeblich seriösen Klassik oder Jazzwettbewerb. ... Wenn also der Klaviernachwuchs mit diesen Losern konfrontiert wird ...
 
Hier ist die Kritik nachzulesen:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/konzert-hoechste-toene-von-alten-hasen-1.3785811

Und hier die frevelhafte unsägliche zynische hochnäsige Stelle:

"Und dann ist da das Programm selbst. Mit passgenauer Präzision werden über fast drei Stunden hinweg die Generationen bezirzt. Für die Youngsters einerseits und die Großeltern auf der anderen gehört ein Newcomer in den Ablauf, in diesem Fall die 16-jährige Amerikanerin Emily Bear, die als Nachwuchspianistin und unverkrampft charmanter Blickfang den Ablauf klammert und mit virtuosen, wenn auch stellenweise etwas schlampig gespielten Solo-Stücken und Showbiz-Einlagen wie einem über dem Publikum schwebendem Klavierpodest Staunen hervorruft."



Konkrete Kritik sieht wahrscheinlich so aus:
Wenn man jetzt noch weiß, dass er auch bei der klischeehaften Einordnung der Zielgruppe völlig danebenliegt. Der Text ist einfach komplett snobistischer feuillotonischer Schwachsinn. Es gab wohl in Dortmund über 80 jährige die tanzten begeistert zu Culcha Candela.
Diese Leute gehen einfach mit einer bestimmten Vorstellung in ein Konzert, als Rezensent der sueddeutschen, der FAZ etc. muss man natürlich auch einen gewissen Dünkel befriedigen.
Wenn ich solche A-loch Texte lese, unabhängig von Emily Bear, würde ich die den Autoren am liebsten in den Mund zum Essen stecken.
Du hättest ja gerne noch den großen Anfangsteil verlinken können, wo er lexikalisch - er schreibt wohl gerne Lexikaartikel erst einmal von der Steinzeit an die Geschichte der Promsversnsraltungen beleuchtet - das eigentliche Konzert spielt ja nur ne Nebenrolle...ich frage mich wirklich ob er da war, oder ob er quasi 90% des Textes schon vorher geschrieben, auf einen Sekt reingeschaut hat, bei irgendeinem Künstler noch schnell ne diffuse Kritik eingebaut hat. Für den Text zum Konzert braucht er nicht dagewesen zu sein.
Übrigens war er doch jahrelang Veranstalter eines Jazz Festivals...ich kann mir das richtig bildlich vorstellen.
P.S. die Respektlosigkeit gegenüber Roger Hodgson ist eigentlich noch viel schlimmer und sowas war Festival Veranstalter.. unglaublich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@gastspiel Was ist eigentlich dein wirkliches Problem?
 
Übrigens 90% deines Posts hast du wie ein Groschenroman Setzbaukasten in letzter Zeit schon mehrfach verwendet.

Ja, manches wiederholt sich immer wieder:



Wenn also der Klaviernachwuchs mit diesen Losern konfrontiert wird

...

komplett snobistischer feuillotonischer Schwachsinn.



Die Möglichkeit des Schwachsinns ist gegeben

....

der als Promo auf seiner Homepage seinen eigenen wikipedia Artikel verlinkt. . brüll...ich lag fast lachend auf dem Boden.

Und nochmal eine Persok, die den eigenen wikipedia Artikel statt selber erstellter Bio verlinkt...

...könntest du ihn ja vielleicht darauf hinweisen, zumindest die peinliche wikipedia Verlinkung zu entfernen ;)

...

Statt Taxifahrer wird man eben als gescheiterter Germanist Musikkritiker...

Ich wäre einfach dafür, man lässt die Kritikerzunft Taxi fahren


Bitte weitermachen! Ich liebe
 
@gastspiel Was ist eigentlich dein wirkliches Problem?
dass ich Kritiker in der jetzigen Form für völlig überflüssig halte.
Ihre Aussagen sind von der Qualität meistens genauso wertig, wie ein Austausch hier in den Threads, doch bekommen sie Geld dafür und haben eventuell Einfluss auf Einnahmen etc.


View: https://www.youtube.com/watch?v=rLu91BQlHY4


View: https://www.youtube.com/watch?v=x5ZKhE-U8bU

@Pedall kannst gerne Schwachsinn durch Unfug ersetzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum lässt dich diese, vielleicht berechtigte, Kritik an der Kritik so unsachlich werden?

Schau doch mal hier rein:
https://www.clavio.de/threads/emily-bear-2.20873/page-12
https://www.clavio.de/threads/emily-bear-2.20873/page-13
und
https://www.clavio.de/threads/tv-und-radio-sendungen.19730/page-8#post-571052

Und dann kommt so ein Kritiker und schreibt, Emily Bear habe "stellenweise etwas schlampig gespielt".
Wenn das kein Grund zum Ausrasten ist!
 
Schau doch mal hier rein:
https://www.clavio.de/threads/emily-bear-2.20873/page-12
https://www.clavio.de/threads/emily-bear-2.20873/page-13
und
https://www.clavio.de/threads/tv-und-radio-sendungen.19730/page-8#post-571052

Und dann kommt so ein Kritiker und schreibt, Emily Bear habe "stellenweise etwas schlampig gespielt".
Wenn das kein Grund zum Ausrasten ist!
wenn er darlegen würde wo (was @mick durchaus schon gemacht hat) völlig OK, aber so ist es völlig diffus, und nochmal der gesamte Text ist....oder lies mal seinen Sting Artikel

Vielleicht arbeite ich mich etwas an ihm zu sehr ab, ...

Wie gesagt, wenn Zeitung/Zeitschrift drüberscgreibt...und auf dieser Seite die persönliche/subjektive Meinung von x/y kein Problem, wie bei jedem politischen Kommentar.

Übrigens kann mir mal jemand genau erklären, was schlampig spielen bedeutet...eine genau Definition konnte ich nirgends finden, im Jazzbereich scheint es - so nur gelesen..verschiedene Positionen zu geben. Wie gesagt, das Impro Moment, war Bestandteil des Ganzen, selbst die von Rachmaninov inspirierten Teile bei All by Myself wurden jeden Abend anders gespielt, mal verzögert etc...abhängig z.B. von Interaktion mit John Miles oder dem Publikum.
Zumal ich festgestellt habe, dass der Sound je nach Sitzplatz ein völlig anderer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, wenn Zeitung/Zeitschrift drüberscgreibt...und auf dieser Seite die persönliche/subjektive Meinung von x/y kein Problem, wie bei jedem politischen Kommentar.

Bei einem Kommentar muss es nicht drüber stehen. Die Subjektivität ist eine typische Eigenschaft eines Kommentars. Ebenso einer Kritik.

Woher nimmst du den Anspruch, dass eine Kritik objektiv sein muss?
Eine Kritik ist doch kein Testbericht oder Testat.

Und prüf' echt, mal, warum dich das so anpiekt.
Deine Reaktion hat ja nicht wirklich mit der Kritik zu tun, sondern damit, dass das irgendwas in dir auslöst.
 

Bei einem Kommentar muss es nicht drüber stehen. Die Subjektivität ist eine typische Eigenschaft eines Kommentars. Ebenso einer Kritik.

Woher nimmst du den Anspruch, dass eine Kritik objektiv sein muss?
Eine Kritik ist doch kein Testbericht oder Testat.

Und prüf' echt, mal, warum dich das so anpiekt.
Deine Reaktion hat ja nicht wirklich mit der Kritik zu tun, sondern damit, dass das irgendwas in dir auslöst.
Nicht ganz. Eine Kritik ist, wenn sie mit Fakten begründet ist, nicht subjektiv. Übrigens ist eine Kritik in den Augen vieler Menschen durchaus ein Testbericht/ein Testat.

Übrigens habe ich im Fernsehthread nur die Athmosphäre als traumhaft beschrieben...und als Rheinländer kennt man sich mit feiernden Massen aus, wobei neben mir Niederländer saßen, die waren etwas reservierter ;) wohingegen die Vlamen beim Konzert in Hasselt bei denselben Stücken abgingen wie.. es ist so subjektiv.
Das stellte übrigens Roger Hodgson auf der Bühne über uns Deutsche fest, muss wohl auch Diskussionsthema der Künstler gewesen sein.
Wir würden genau zuhören und wenn wir etwas nicht mögen würden, säßen wir mit verschränkten Armen da, wenn uns allerdings etwas gefiel, dann...
 
Zuletzt bearbeitet:
von unten sieht es manchmal wie Arroganz aus. ;-)

bitte um Verlinkung meiner arroganten Beiträge. Werde umgehend in mich gehen.
 
In den letzten Tagen ist mir etwas eingefallen, was in diesen Faden passt. Eine nochmal etwas andere Art zu beschreiben, was dieses "Besser spielen" ausmacht. Verzeiht, falls ich mich wiederhole.

Die Frage nach der musikalisch dargebotenen Qualität ist die Frage nach der Fähigkeit des "Zoomens". Im Prinzip und stark vereinfach ausgedrückt ist es die Frage, wie viele Denkprozesse in derselben Zeit stattfinden können. Etwas klingt angenehmer, verstandener, klarer, vollkommener und nimmt in diesen Eigenschaften immer mehr zu, je feiner und kleiner die Details werden, die der Musiker beim Spielen bedenkt und berücksichtigt. Das will ich erklären:
Im Unterricht sagt der Lehrer "Dieser Ton ist dir gerade zu laut geraten". Der Schüler hat es nicht gemerkt, beim erneuten Spielen hört er es. Es gibt aber nicht nur ein "zu laut", "zu früh" etc., sondern hundert feinste Netze, die jeder Ton in verschiedene Richtungen ausspannt und mit denen er zum Stück in ein Verhältnis tritt.

Das sind zum Beispiel solche Überlegungen und Verhältnisse: Wie schließt der Ton dynamisch an den vorhergegangenen logisch weiterführend an? Ist es das Ende, Anfang, Höhepunkt (etc.) einer Phrase? Hat der Ton eine, auch noch so kleine, auftaktige Tendenz? Wohin führt diese - gibt es kleine und große Ziele? Gibt es mehrere Funktionen gleichzeitig? Gibt es eine harmonische Spannung mit vorangegangenen, folgenden oder zeitgleich angeschlagenen Tönen derselben Stimme / Hand, oder der anderen? Sind melodisch, harmonisch oder rhythmisch in Beziehung stehenden Töne möglicherweise gar nicht unmittelbar vor- oder nachher, sondern etwas weiter entfernt, vielleicht eingebettet in eine Melodie, Verzierung, Akkord? In welchem Spannungsmoment befinde ich mich im motivischen, thematischen, formalen, kompositorischen Zusammenhang? Und so weiter. Diese Liste hat kein Ende.
Die "Antwort" darauf kann man musikalisch auf vielfache Weise tätigen: Über die Lautstärke, die Tondauer, die Klangfarbe, die Balance mit anderen Stimmen, die Zeit, z.B. den Ton minimal verspätet oder verfrüht anschlagen, minimal länger halten etc.

Und diese, fast unendlich ins Kleinere gehende Detailbetrachtung ist auch der Grund, warum ein Lehrer niemals "alles" sagen kann.

Ein guter Musiker ist an jedem Ton unmittelbar nah dran und behandelt ihn mit der größten, oben versuchsweise sikzzierten Sorgfalt. Das Wissen über diesen einen Ton geht vom ganz Kleinen (s.o.) ins ganz Große, nämlich den Zusammenhang des ganzen Satzes, der ganzen Komposition und u.U. des gesamten kompositorischen Schaffens des Komponisten oder der Epoche.

Diese Fähigkeit hat nur bedingt mit der Interpretation zu tun. Natürlich resultiert die Interpretation aus der Gesamtheit dieser kleinsten Puzzle-Teile. Grundsätzlich ist dieses genaueste Mitdenken, Hören, Verstehen, Gestalten und "Dabeisein" aber eine Fertigkeit, die jemand losgelöst von der interpretatorischen Idee beherrscht. Deshalb klingt es auch sofort gut, wenn ein Profi etwas vom Blatt spielt, und bei einem Laien nicht ganz so - auch, wenn beide das Stück nicht kennen. Intuitiv erfasst der Profi sofort einen wesentlichen Teil oben beschriebener musikalischer Bausteine und setzt sie logisch um. Egal, ob er später noch genauso spielen würde - es hat sofort einen musikalischen Sinn.

Je schöner jemand spielt, desto selbstverständlicher werden diese kleinsten aller musikalischen Gestaltungsmittel, und desto größer wird der Bogen, in den sie hineinpassen.
Der Bildschirm wird größer und die Auflösung höher...
 
:super:
Ergänzen würde ich noch:
Natürlich resultiert die Interpretation aus der Gesamtheit dieser kleinsten Puzzle-Teile.
Das liest sich ein wenig, als würde man eine Interpretation immer aus einer Vielzahl von Einzelteilen "zusammenbauen".

Sehr wichtig ist aber nach meinem Empfinden immer auch, dass die Interpretation den Eindruck eines planvollen musikalischen Ganzen, mit Spannungsbögen etc. vermittelt.

Sicher besteht dieses Ganze aus vielen Details und Einzelteilen; eine Interpretation sollte aber nicht unbedingt direkt den Eindruck erwecken, verkopft zusammenkonstruiert worden zu sein (nach Möglichkeit noch aus wenig passenden oder zusammenpassenden Einzelteilen).

Aber ich denke, das ist (Dir) klar.
 
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