Was macht professionelles Klavierspiel aus?

@jannis Danke für die Einteilung. So kann man das sicher sagen. Mein Beitrag zielte jedoch nicht direkt darauf ab festzustellen, wie jemand seinen Lebensunterhalt verdient. Mit "professionell" meinte ich allein das Spielniveau. Ist sicher kein ideales Wort, aber mir fällt kein besseres ein. Ich meine dasselbe wie "professionelles Kochen". Das kann so mancher Koch (nicht jeder) und auch so manche Hausfrau (nicht jede). Oder professionelles Handarbeiten, können auch manche, die nicht davon leben. Einige Sportarten oder Schach betreiben auch vielleicht manche auf einem (un)verhältnismäßig "hochentwickelten" Niveau.

Ganz grob sagen könnte man auch sagen: Es soll so klingen, dass ein sehr kritisches und geschultes Ohr sich daran erfreuen kann. So dass man eine Aufnahme auch neben Rubinstein oder Barenboim oder Lang Lang ablaufen lassen könnte und es eher Geschmacksfrage ist, was besser gefällt. Dass keine "Anfängerfehler" gemacht werden (also solche, die man durch guten Unterricht, genügend Üben und genügend Erfahrung nicht mehr macht), sondern eine Diskussion eher auf dem Niveau der subjektiv "richtigeren" oder "schöneren" Interpretation stattfindet.

Und meine ganz grob (!!!) erörterte Frage war: Was sind die Grundpfeiler einer solchen Spielweise? Wenn ich ausführlich darüber schreiben würde, kämen sicher mehrere Seiten heraus. Ich wollte aber ganz bewusst so zusammenfassend und überbegrifflich wie möglich bleiben, weil ich denke, dass es einige wenige "Denkrichtungen" bzw. Kriterien gibt, unter die man alle anderen Grob- und Feinheiten einsortieren kann.
So wie man über ein Essen sagen kann "zu fad" "zu kalt" "zu flüssig", ohne die leichte Thymian-Note und die etwas zu bröselig geratenen Kartoffeln zu erwähnen.
 
@jannis Danke für die Einteilung. So kann man das sicher sagen. Mein Beitrag zielte jedoch nicht direkt darauf ab festzustellen, wie jemand seinen Lebensunterhalt verdient. Mit "professionell" meinte ich allein das Spielniveau. Ist sicher kein ideales Wort, aber mir fällt kein besseres ein.
Das Wort, das du suchst, heißt "fortgeschritten" und die Substantive dazu sind beispielsweise "Könner", "Experte", "Spezialist" und "Meister".

"Professionell" gibt in der Tat keinen Hinweis auf das Kompetenzniveau. Diese unscharfe Korrelation/Konnotation ist primär auf Zugangsbeschränkungen bestimmter Berufsgruppen zurückzuführen (die es bei Musikern regelmäßig nicht gibt). Ein professioneller Pilot, weiß was er tut, denn niemand anders darf ins Cockpit eines Verkehrsflugzeuges. Ein professioneller Musiker darf auch auftreten, wenn er nichts kann, solange er Publikum findet, das ihn bezahlt.
 
Wahrscheinlich sind zwei Definitionen in Gebrauch.

Professionell als Synonym für "mit Gewinnerzielungsabsicht".

Oder als Qualitätsbeschreibung, nämlich so, wie man es von jemandem, der das mit Gewinnerzielungsabsicht macht und entsprechend gelernt hat, erwarten würde.

Das kann man auch als Laie (als Hobby) leider oft, bzw. auf vielen Gebieten, um einiges besser als die, die das nach der ersten Definition "professionell" machen.
 
Nach einer allgemein anerkannten Pianistenpersönlichkeit braucht man drei Dinge zum (professionellen) Klavierspiel:
Verstand, damit es kein Chaos gibt, Herz, um nicht wie eine Maschine zu wirken und Technik, weil es ohne Technik laienhaft klingt.
Also ganz einfach. Aber das Einfache gilt als das, was sich am schwersten realisieren lässt.
 
Das Wort, das du suchst, heißt "fortgeschritten" und die Substantive dazu sind beispielsweise "Könner", "Experte", "Spezialist" und "Meister".
Nein, da hast du mich missverstanden, und das ist auch das Problem. Fortgeschritten ist jeder, der kein Anfänger mehr ist, denn Anfänger ist man dem Wort nach am Anfang und Fortgeschrittener ist man, wenn man Fortschritte gemacht hat - und die machen die allermeisten Anfänger irgendwann.
Ich will keine Wortklauberei betreiben und weiß natürlich was du meinst, dennoch trifft es nicht den Kern dessen, was ich meine. Ich versuche es nochmal zu erklären:

Es gibt studierte oder nicht studierte Pianisten, die sehr schwierige Literatur spielen können und dies auch so tun, dass viele gerne zuhören, dass es eine gewisse Qualität erreicht, dass sie vielleicht sogar mal Wettbewerbe damit gewinnen können usw.
Dennoch gibt es da Unterschiede, die anscheinend - oder scheinbar - schwer zu benennen sind aber das "gewisse Extra" ausmachen oder die "besondere Musikalität" oder was auch immer es ist. Natürlich kann man dieses Extra schwer pauschalisieren oder in Kategorien einteilen.
Ich hab's einfach trotzdem mal versucht.
:-D
 
Nein, da hast du mich missverstanden, und das ist auch das Problem. Fortgeschritten ist jeder, der kein Anfänger mehr ist,
Fortgeschritten ist jemand, der bereits alles Essentielle beherrscht, um fortgeschrittene Konzertliteratur aufzuführen. Jemand, einige Dinge bereits gelernt hat, andere jedoch noch viel üben muß, befindet sich auf einer Zwischenstufe, während ein Anfänger jemand ist, der noch (fast) gar nichts kann.
 
Ich denke es ist jedem klar, was mit "professionellem Klavierspiel" in diesem Kontext gemeint ist.
 
Ich denke es ist jedem klar, was mit "professionellem Klavierspiel" in diesem Kontext gemeint ist.
da bin ich nicht so sicher. Für mich ist ein professioneller Klavierspieler einfach eine Person, die mit Klavierspiel den Großteil des Einkommens erzielt, ansonsten unterscheide ich einfach in Qualitätsstufen, was aber erst einmal nichts mit Professionalität zu tun hat.
Ein Alleinunterhalter am Klavier und Herr Kissin sind beides professionelle Klavierspieler.
Oder zwischen Herrn Rieu und Ann Sophie Mutter gibt es in der Professionalität keine Unterschiede, aber in der Qualität, glaube ich zumindest ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Spielen doch beide eine Stradivari. So schlecht können sie dann nicht sein.

Na gut: Die Ann hat zwei, kann aber auch nur auf einer gleichzeitig spielen
 
Ich glaube, ich hab jetzt erschöpfend erklärt wie mein Begriff von "professionell" gemeint ist und wozu ich diesen Faden eröffnet hatte. Wer es immer noch nicht verstehen will, kann ja bei seiner eigenen Definition bleiben.
 

Also ich finde ja Einaudi und Joja Wendt sind die proffesionelsten Klavierspieler weil die machen Musik die echt das Herz berürt und voll abgeht nicht so langweiliges Zeug wo man nur nachmacht und was nur Omas hören.

Meine Meinung!!1!

Peace,
Euer Hasi
 
Ich glaube, ich hab jetzt erschöpfend erklärt wie mein Begriff von "professionell" gemeint ist und wozu ich diesen Faden eröffnet hatte. Wer es immer noch nicht verstehen will, kann ja bei seiner eigenen Definition bleiben.
Aber die Kriterien am Anfang des Threads sind einfach keine Kriterien für die Professionalität, sondern nur für die Qualität des Klavierspiels. Die Vermischung der Begriffe ist einfach falsch und somit auch der Threadtitel.

http://www.duden.de/rechtschreibung/professionell

Selbst ein Alleinunterhalter kann qualifiziert sein.

@hasenbein auch wenn mir wie vielen die Musik von Einaudi und Wendt, wer ist das?, nicht gefällt so sind sie professionelle Musiker, genau wie du, Herbie Hancock, Kissin usw. Es mag Qualitätsunterschiede geben, die aber dann auch wieder Genreabhängig sind. Ich könnte mir vorstellen, dass du manchen klassischen Stars im Jazz überlegen bist.
 
auch wenn mir wie vielen die Musik von Einaudi und Wendt, wer ist das?, nicht gefällt so sind sie professionelle Musiker, genau wie du, Herbie Hancock, Kissin usw. Es mag Qualitätsunterschiede geben, die aber dann auch wieder Genreabhängig sind. Ich könnte mir vorstellen, dass du manchen klassischen Stars im Jazz überlegen bist.
Also, das Humorzentrum in Deinem Gehirn ist offenbar etwas... hust... ausbaufähig, wie mir scheint...
 

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